Donnerstag, 31. Juli 2014

Werwolf-Wikinger und Weltmeister

Hurrah, die Space Wolves sind da!
Najut, ganz so enthusiastisch bin ich nicht, aber eins muss man den Weltraumwölfen lassen - sie sind sehr sehr stylisch.
Schon meine ersten Begegnungen mit den Space Wolves (als noch die 5. Edition aktuell war) waren spannend und abwechslungsreich und zeitweise hab ich sogar darüber nachgedacht, selbst ihre Spielregeln zu nutzen...
Im Vergleich zu den "normalen" Space Marines zeichnen sich die Wölfe durch ihren starken Bezug zur nordischen Mythologie aus. Sie tragen schicke Rauschebärte und Langhaarfrisuren, reiten auf riesigen Wölfen und geben sich selbst und ihren Tierchen gerne nordische Namen.
In ihrem Arsenal finden sich so spassige Dinge wie Cyberwölfe, Cyberwolf-Kavallerie, Werwölfe und jede Menge Spielzeug für Nahkämpfer.
Obendrein waren sie eine zeitlang berüchtigt für ihre Unterstützungstrupps, die bis Oberkante Oberlippe mit Raketenwerfern vollgepackt werden und auch noch ihr Unterstützungsfeuer auf 2 statt 1 Ziel aufteilen durften - hammermässig!

Doch mit der 6. und jetzt 7. Edition fiel ihre Kampfkraft doch deutlich ab, da vor Allem ihre Nahkampfkraft mit dem aktuellen Fokus auf massives Geballer ziemlich an Wert verlor.
Nun naht die Rettung in Form eines neuen Codex und neuer Einheiten.

Den Anfang macht dieses Gefährt hier:
Auch wenn das Teil wie ein Brotkasten mit Düsenantrieb aussieht, verbirgt sich dahinter doch ein interessanter neuer Flieger, der entweder als Feuerunterstützung eingesetzt werden kann, oder alternativ als Truppentransporter mit Sturmrampe, d.h. wer da drin sitzt, darf nach dem Aussteigen gleich in den Nahkampf stürmen.
Was auch immer die Wölfe also als Nahkampftruppen spendiert bekommt, dank Stormwolf bringt man sie schnell an die Front und ins Gesicht des Feindes -  so ein Ding wünsche ich mir echt für meine Khorne-Berserker!

Auf die vielen Gerüchte zum Thema "was steckt im neuen Codex drin?" will ich mich erstmal nicht äußern - mir sind Fakten lieber als Spekulationen. Einen Knaller will ich jedoch nicht vorenthalten...
Björn!
Space Wolves sind die einzige Armee, die legal und ohne Tricksereien einen Cybot als Armeeführer einsetzen darf: Björn Wolfsklaue.
Entgegen dem Trend bei Games Workshop, beliebte Modelle (insbesondere sehr alte) und Charaktere aus neuen Codizes rauszuwerfen, bekommt Björn wieder einen Platz im neuen Codex und obendrauf noch einen todschicken neuen Bausatz, aus dem man noch einen weiteren speziellen Cybot namens "Murderfang" basteln kann... oder einfach einen "normalen" Cybot mit massenhaft wikingermässigen Verzierungen.
Der neue Björn!
Man darf wirklich gespannt sein auf die Weltraumwölfe und ich bin sicher, wenn die Jungs wieder gute Nahkampfregeln bekommen, wird sich so mancher Chaos-Spieler wieder innerlich fragen, wieso Codizes für loyale Marines viel passendere Spielregeln für die Chaoslegionen bekommen...
Es gab schon in der 5. Edition viele Khorne-Fans, die sich an den coolen Nahkampfeinheiten der Wölfe erfreuten - so konnte man coole Khorne-Molochreiter als Wolfskavallerie spielen und die Standardeinheiten der Space Wolves hatten sogar mehr Nahkampf-Power als waschechte Khorne-Berserker!
Tja und wenn der neue "Murderfang"-Cybot tatsächlich so ein Nahkampf-Monster wird, wie man munkelt, wäre das doch eine tolle Möglichkeit einen Khorne-Cybot darzustellen!
Lassen wir uns also überraschen...

Ein weiteres Tabletop-Highlight steht noch auf dem Programm, denn schon nächste Woche findet die ETC 2014 statt!
Die sogenannte "European Team Championship" ist quasi die komplett privat organisierte, inoffizielle Weltmeisterschaft (denn es sind auch Mannschaften zugelassen, die nicht aus Europa kommen) im Tabletop. Gespielt werden Flames of War (2. Weltkrieg mit kleinen Panzern im 15mm Maßstab), Warhammer Fantasy und natürlich Warhammer 40K.
Am 06. und 07.08. finden erstmal die Einzelspieler-Turniere in allen drei Spielsystemen statt und vom 08. bis zum 10.08. geben sich dann die Nationalmannschaften der teilnehmenden Länder gegenseitig auf die Nase.
Wie schon letztes Jahr findet die ETC in Novi Sad in Serbien statt - die Organisatoren haben so eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert, dass sie auch dieses Jahr den Zuschlag erhielten.
Unsere deutsche Mannschaft ist natürlich schon mitten im Training und man darf gespannt sein, ob sie ihrer Favoritenrolle als Sieger der ETC 2013 wieder gerecht werden!
Wer sich mal genauer über dieses Event informieren möchte, dem sei die Homepage der ETC wärmstens ans Herz gelegt - sehr schick designed und informativ:
http://etc-events.com/events/etc-2014/

Wie jedes Jahr wird es auch wieder diverse Liveticker geben, wer sich  also nächstes Wochenende ein bisschen informieren möchte, sollte ein Auge auf das Forum der GW-Fanworld haben:
http://www.gw-fanworld.net/content.php
Oder alternativ mal auf dem Blog der 40Kings vorbeischauen:
http://www.40kings.de/

Ganz bestimmt werde ich wieder mitfiebern, auch wenn ich zumindest den 09.08. wohl bei einem kleinen Turnier in Schwerte verbringen werde.

In diesem Sinne also einen feuchten Wikingergruß an alle und bis bald!


Sonntag, 20. Juli 2014

Starterset-Charaden und Turniervorbereitungen

Zurück aus dem Urlaub zunächst mal eine positive Nachricht: Es gibt ihn tatsächlich, den GW-Shop zu dem man gerne geht! Es handelt sich um den Laden in Oldenburg, den ich mit meiner Freundin vorletzte Woche besucht habe - und gleich nach dem Eintreten die erste Überraschung: keine ungewaschenen Teenager die meine Freundin begaffen! Wow, guter Einstand...
Aber mal im Ernst, man hört ja so manches an unglaublichen Geschichten, die unsere Mit-Hobbyisten in den diversen Games Workshop Läden so erleben, aber in Oldenburg war von all dem nichts zu spüren. Im Gespräch mit dem Ladenleiter stellte sich ausserdem heraus, dass dieser Laden ein recht erwachsenes Publikum hat, was wohl auch mit zur angenehmen Atmosphäre beiträgt.
Auch die üblichen "kauf doch Produkt XY noch dazu" und "hey, kennst Du schon Produkt YXXX?" Anfragen fielen aus, stattdessen zeigte man echtes Interesse an meinem Hobby und meinen Projekten... und das auch noch sehr dezent statt marktschreierisch. Alles in Allem also ein wirklich angenehmer Besuch, den ich auch gleich mit dem Kauf einer Streitmachtsbox honorierte.


Dazu auch gleich mein Tipp an alle Hobbyneulinge: haltet Ausschau nach solchen Boxen, wenn Ihr eine neue Armee aufbauen oder erweitern wollt - denn das sind die einzigen Angebote, wo man bei GW wirklich noch Geld sparen kann.
Natürlich kann man auch bei unabhängigen Einzelhändlern und diversen Onlineshops bestellen, da gibt's dann oft auch ein paar Prozente Rabatt, aber nicht immer ist der Anfahrtsweg ideal oder die Versandkosten fressen den Rabatt wieder auf... und oft will man ja einfach etwas sofort haben und nicht erst bestellen und da haben die GW-Läden dann doch oft ein größeres Sortiment vorrätig.
Bei der vorgestellten Chaos-Box bekommt man auch ohne Sonderrabatte quasi den Transportpanzer gratis dazu - bei so einem Angebot kann ich auf die paar zusätzlichen Prozente bei Onlinehändler auch mal verzichten.

Damit wären wir auch schon beim Hauptthema angelangt - den Startersets!
Schon seit vielen Jahren glänzen diese Einsteigerpakete von Games Workshop mit ihrem guten Preis-/Leistungsverhältnis, denn neben 2 kleinen Armeen enthalten sie immer auch ein Regelbuch, seit einigen Jahren sogar im praktischen A5-Kleinformat, perfekt zum Nachschlagen auf Turnieren oder zum Regeln büffeln während der Busfahrt...
Nun gibt es ja seit kurzer Zeit die neue 7. Regeledition, aber immer noch das Starterset "Dark Vengeance" mit dem alten Regelbuch - inzwischen also ein Kandidat für den Ladenhüterposten des Monats. Was also tun?
Nuja, es wäre wohl am einfachsten, die Boxen aus den Regalen zu holen und einfach das Regelbuch auszutauschen - zurück in die Läden damit und weiter geht's... aber das ist GW wohl zu einfach.

Stattdessen gibt/gab es nun das einzigartige LIMITIERTE (!!) Starterset "Sanctus Reach: Bloodclaw". Ja, richtig gehört - das Einsteigerset ist tatsächlich limitiert!
Na gut, ausverkauft ist es noch nicht, aber zumindest in kleineren Läden werden die Kontingente schon abverkauft sein...
Warum dieser Schritt?
Die Antwort ist so einfach wie genial: um die Wartezeit auf das neue (lol!!!) Starterset "Dark Vengeance" zu verkürzen und die aktuelle Neuheiten-Welle der Orks noch weiter auszuwalzen.
Okay, Orks sind cool und beliebt und gehören auch durchaus in ein Starterset - aber so langsam kann ich keine Orks mehr sehen, es wirkt einfach zu ausgedehnt, wie Games Workshop seine Orks und die neue Storyline um "Sanctus Reach" ausbreitet - erst recht weil diese Angelegenheit sowieso nur Ork und Space Wolves Spieler wirklich interessieren wird.
Den Fans dieser Armeen kann ich die Box allerdings durchaus empfehlen, denn die enthaltenen Figuren sind wirklich allesamt brauchbar und für fast jede Armeeaufstellung geeignet. Auch die besonderen Anführermodelle sind wirklich schick geworden - auf Space Wolves Seite ein kerniger Wikingertyp mit fetter Angeberaxt, für die Orks ein zünftiger Boss mit Energieklaue und nem bissigen Squig-Haustierchen...feine Sache!
Man darf gespannt sein, ob sich die Box noch komplett ausverkaufen lässt, ehe dann schon nächste Woche "Dark Vengeance" neu erscheint, mit neuem Cover (wow!), neuem Regelbuch (ach?) und einer zusätzlichen Chaos Space Marine Miniatur... die allerdings schon vorher einzeln erhältlich war.
Da würde mich nur noch interessieren, ob sie den Ordenspriester, den es damals zur limitierten "Dark Vengeance" Box dazu gab, demnächst als Einzelminiatur verkaufen...

Auf dem Turniersektor sieht es derzeit ähnlich chaotisch aus, wie im Veröffentlichungsplan von Games Workshop - noch immer tut man sich schwer, die wildesten Schnitzer im neuen Regelwerk zu verbiegen, um das Bier & Bretzelspiel Warhammer 40.000 irgendwie in etwas Wettkampftaugliches umzuschrauben.
Dabei ist vor Allem ein Trend zu erkennen - keine "unbound"-Armeen. Das freut mich schon, denn die Vorstellung, dass da auf einem Tisch plötzlich 7 Panzer von 7 verschiedenen Armeen herumeiern, ist mir ziemlich zuwider.
Auch die "Lords of War", also überschwere Panzer, Monster und Läufer werden wohl nicht auf Turnieren zugelassen. Auch das sehe ich eher positiv, denn ich durfte schon von einigen kranken Kombinationen hören, die ein Spiel nicht nur sehr einseitig und kurz gestalten dürften, sondern vor Allem jegliche Taktik zu Gunsten von "nach spätestens der dritten gewürfelten Sechs bist Du tot!" über die Wupper geschickt wird.
Etwas undurchsichtiger ist die Lage hinsichtlich der Anzahl an Kontingenten und der Einsatzmöglichkeit von Formationen.
Die größeren Turniere tendieren derzeit eher dazu, ganz klassisch wie in der 6. Edition nur 1 Haupt- und 1 Alliiertenkontingent zuzulassen und Formationen aussen vor zu lassen.
Da bin ich ausnahmsweise mal etwas anderer Meinung, denn ein paar Formationen und 1-2 kombinierte Kontingente könnten eine ungeahnte Armeenvielfalt erlauben. Natürlich kann man das auch ausnutzen (Hallo Tau-Armeen mit 6+ Riptides!), doch erlauben es mehrere Kontingente z.B. dem Chaosspieler, zwei coole Nahkampflords und noch einen Hexer zur Unterstützung aufzustellen, oder ein Orkspieler könnte eine Armee mit vielen dicken Läufern (Gorka- und Morkanaut) spielen - beides sicher spassig und keinesfalls unfair.
Es ist schon schade, dass man da nicht einfach auf die Vernunft und Spielfreude der Spieler bauen kann, denn auf Turnieren wird mit immer härteren Bandagen gekämpft.
Ein bisschen Umdenken wäre da angebracht, Turniere als eine Art von Hobbytreff.
Gerne mit den "härteren" Spielern, die um Punkte und Pokale kämpfen, aber mit neuen Anreizen für Spaßspieler.
Sonderpreise für besonders "fluffige" (also Hintergrundgetreue) Armeen oder eine gesonderte Spaßwertung wären da evtl. Ansatzpunkte.
Es wäre doch schade, wenn auch auf den großen Turnieren nur noch auf Effizienz und Sieg gespielt würde, denn ich befürchte, dass man dann als Organisator auf lange Sicht Probleme bekommt, seine Veranstaltungen voll zu bekommen.
Es ist immer ein Teil Spieler dabei, die wirklich aus Freude an ihrer Armee und dem Spielhintergrund dabei sind und die vergrault man irgendwann, wenn die spielerischen Bandagen härter werden.
Immer nur mit 2-3 Freunden im Wohnzimmer spielen bringt auf Dauer Stagnation ins Hobby, da fehlt der überregionale Kontakt zu anderen Spielern.

Trotz Allem hab ich mich jetzt endlich durchgerungen, das Startgeld für die alljährlichen Rhein Main Meisterschaften zu überweisen und ein Hotelzimmer zu buchen.
2 Tage, 70 Spieler, 5 Spielrunden - es wird sicher wieder ein Erlebnis.
Jetzt kommt allerdings der schwierige Teil: die Wahl meiner Armee.
Etwas wirklich hartes, turnierfähiges kann ich mit meinen Miniaturen nicht aufstellen, es will mir aber auch partout nichts wirklich Witziges einfallen, womit man auch haushoch verlieren kann, ohne nur frustriert zu sein.
Naja, da wird mir schon noch was einfallen.
Je nach Arbeitslage hab ich ja jetzt wieder fast jeden Abend Gelegenheit, noch 1-2 Stündchen zu malen - da sollte noch die ein oder andere neue Einheit für den Spieltisch bei rumkommen.
Die 2 Wochen Urlaub hab ich nichtmal ansatzweise so intensiv fürs Hobby genutzt, wie ich es eigentlich geplant hatte. Das heisst natürlich nicht, dass der Urlaub stressig war - im Gegenteil! Es war einfach viel zu schönes Wetter und viel zu viel spannende Fussball-WM-Spiele im TV !!

Trotzdem hab ich ein paar kleine Monster fertigstellen können, meine ersten Seuchenhüter. Das sind niedere Dämonen des Nurgle, klein, eklig und mit Giftklingen ausgerüstet. Eine nette Ergänzung zu meinen Nurgle-Chaoten, die in Zukunft dann mal mit dämonischer Unterstützung in die Schlacht ziehen werden.
Wie man sieht bin ich von dem klassischen grün-in-grün Muster leicht abgewichen, das sorgt für mehr Abwechslung auf dem Schlachtfeld. Ungesunde Hautfarbe, Blut und etwas Eiter... ich hab mich einfach ein bisschen ausgetobt.
Sehr schicke Zinnmodelle mit so netten Details wie heraushängendem Dickdarm und offenem Rückgrat...

Auch ein nicht-GW-Modell hat seinen Weg in meine Dämonentruppe gefunden: Zweiter von rechts, ein Golem von Grenadier, von mir persönlich zum kleinen Seuchen-Hulk befördert.

Es sind noch ein paar Dämonen in Arbeit, die ich erstmal fertigstellen werde, bevor dann vielleicht im Herbst die ersten Iron Warriors vom Band rollen... aber soweit ist es noch nicht.
Erstmal in Gedanken ausarbeiten, welche Minis mit auf das Turnier dürfen - Vorschläge könnt ihr gerne in den Kommentaren hinterlassen.
Es stehen zur Auswahl:
Dark Angels Deathwing - sehr zeitsparend zu spielen, weil man wieder komplett aus der Reserve starten darf, d.h. effektiv eine Runde weniger spielen muss und letzten Endes spätestens in der 4. Runde vom Feld geschossen wird.
Necrons - vielleicht die stärkste meiner derzeitigen Armeen, für Turniere aber zuwenig Flugzeuge (nur 2 Sicheln) und zuviele Destruktoren...dafür immerhin mit grünem Glitter auf den Bases...
Tyraniden - eine kleine Armee die fast nur aus Tyranten und Carnifexen besteht... war damals sehr witzig, als monströse Kreaturen noch Panzer zum Frühstück verspeisen konnten, hat aber heute kaum noch Sinn (damals letzter Platz, aber 6 Land Raider in 5 Spielen zerlegt - saucool!).
Chaos Space Marines - entweder massig Seuchenmarines oder Berserker, mit beiden gewinnt man keinen Blumentopf, selbst wenn man 9 Kyborgs hat. Bei den letzten Rhein Main Meisterschaften war das schon sehr frustrierend...
Es wäre evtl. witzig, eine reine Khorne-Armee aufzustellen und statt Siegpunkten einfach nur zu zählen, wieviele Schädel man pro Spiel und pro Spielerseite für den Blutgott gesammelt hat (er dekoriert damit seinen Thron, egal ob sie von Freund oder Feind stammen).
Na mal schauen, nächstes Mal hab ich dazu vielleicht eine Meinung gebildet...



Samstag, 28. Juni 2014

Hellbrutes, Finecast und ein "Blogroll"

Nach unserem ersten Testspiel könnte man meinen, es wäre wirklich an der Zeit, mal ein paar starke Einheiten auszuheben und das allgemeine Spielniveau meiner Chaosarmee etwas zu erhöhen, richtig?
Kyborgs sind stark, davon hab ich aber schon 12 Stück...
Khorne-Lord auf Hoppepferd, Chaosbruten, alles schon vorhanden...
Mopeds wären ne Idee, da hab ich noch ein paar rumfliegen, die sich sicherlich über etwas Klebstoff und Farbe freuen würden...
Ach scheiss drauf, ich will mehr Hellbrutes!
Man kann es drehen und wenden wie man will, es macht einfach am meisten Spaß, wenn man Modelle baut und bemalt, die einem auch wirklich gefallen - die Spielstärke ist und bleibt zweitrangig.
So sind denn wieder mal Hellbrutes, bzw. Chaos-Cybots auf meinem Basteltisch gelandet - alles selbstverständlich Modelle, die mir in meiner Sammlung noch fehlten.
Dazu gehört natürlich der klassische Chaos-Cybot aus Zinn, den wohl die meisten Spieler gut kennen und der viele Jahre lang in Vitrinen herumgammelte, weil es nie wirklich gute Spielregeln für das Teil gab.
Das ist heute zwar nicht viel anders, doch mit der 7. Edition ist er zumindest etwas weniger anfällig gegen Explosionen und man kann deutlich mehr als 3 Stück davon in eine Armee integrieren, was ja für eine Themen-Armee ziemlich cool wäre...
Ausgerüstet habe ich mein Modell mit ner Reaper-Maschinenkanone, denn sie kombiniert hohe Reichweite mit guter Treffsicherheit, da man immerhin die Trefferwürfe dank "synchronisiert"-Sonderregel einmal wiederholen darf - bei meinem Würfelglück ein echter Pluspunkt!
Optisch ist das Modell ein guter Kompromiss zwischen der Einfachheit des normalen Space Marines Cybots und dem chaotischen Hang zu mehr Stacheln und fast schon gotisch wirkenden Dekorationen.
Wie man sieht, hab ich mich diesmal sogar an etwas Base-Dekoration herangewagt. Dazu verwendete ich u.A. Schiefer (den ich höchstpersönlich 2 Tage vorher mit nem Hammer in kleine Bruchstücke zerklopft habe) und Modellbau-Stacheldraht.
Wieso ich von meiner üblichen "bisschen Gras drauf und max. 2 kleine Deko-Dämonen"-Praxis abgewichen bin? Dazu kommen wir gleich...

Als zweites Prachtstück meiner Hellbrute-Sammlung habe ich ein besonderes Schätzchen ausgegraben. Um 1990 hat Games Workshop nämlich mit dem Spielehersteller Milton Bradley (MB Spiele) kooperiert, d.h. Spielfiguren für Brettspiele entwickelt. Eins dieser Spiele war Space Crusade (bzw. StarQuest in Deutschland), welches kleine Space Marines, Orks, die ersten Necrons sowie die ersten Chaos-Cybots aus Plastik enthielt. Das Design übernamen die Jungs von GW dann sogar für ihr Massenschlachtensystem Epic (winzige Miniaturen im 6mm Maßstab).
Als Fan und Sammler musste so ein Modell natürlich irgendwann auf meinem Basteltisch landen - und hier isser:

Wie man unschwer erkennen kann, liess sich GW damals sicherlich von dem Film "Robocop" inspirieren - die Ähnlichkeit dieser Maschine zum Polizeiroboter "ED-209" ist unverkennbar:






Last but not least habe ich mich endlich durchgerungen, mir ein cooles Forgeworld-Modell zuzulegen. Forgeworld ist offizieller Partner von Games Workshop und spezialisiert sich auf besondere Sammler- und Großmodelle, die in kleiner Auflage aus Resin (Kunstharz) gefertigt werden. Sind die GW-Plastikmodelle schon eine echte Hausnummer beim Kaufpreis, kann man bei gleichwertigen Forgeworld-Modellen mit bis zu doppelt so hohen Preisen rechnen (meist aber so ca. 30% Aufpreis). Zum Ausgleich bekommt man aber wirklich erstklassige Modelle und vor Allem für Fans von speziellen Armeen richtig geniale Sondermodelle.
Um nun beim Thema Hellbrute/Cybot zu bleiben: Im Gegensatz zum eher generischen Modell von Games Workshop gibt es im Angebot von Forgeworld spezielle Modelle im Design der großen Chaos-Legionen wie Night Lords (mit schicken Fledermausflügeln), Death Guard (mit mehr Seuchenpusteln als man sich vorstellen kann) uvm.
Da ich ja ein sehr intensiver ebay-Durchwühler bin, konnte ich bei diesem Angebot nicht "nein" sagen - ein kompletter Hellbrute inklusive Bewaffnung von Forgeworld zum Hammerpreis von 25 Euro! Bei Forgeworld kostet allein der Körper ohne Arme/Waffen schon 35 britische Pfund und jeder Waffenarm kostet nochmal extra - damit hatte ich ja sogar den Neupreis eines GW-Plastikmodells (43 Euro) unterboten!!
Das Modell ist schon bemalt und ich musste eigentlich nur den linken Arm wieder befestigen und einen Raketenwerfer abmontieren, den der Vorbesitzer oben auf das Modell getackert hatte. Die Auspuffrohre am Rücken des Modelles musste ich auch nochmal überarbeiten, die waren mit einem Abstandhalter montiert, da sonst der Raketenwerfer nicht oben drauf gepasst hätte.
Trotz meiner mangelhaften Erfahrung mit dem Werkstoff Resin klappte das alles sehr gut, ein dickes Plus für Forgeworld und sein Material. Im Gegensatz zu Plastik ist Resin eher brüchig denn biegsam, es lässt sich aber mit etwas Vorsicht recht gut bearbeiten.
So ganz nebenbei hat dieses Modell auch meine Frage zum Thema "welche Legion ist die coolste?" beantwortet:
Iron within, Iron without! Jawoll, die Iron Warriors - das gibt mir Gelegenheit in Zukunft noch mehr Panzer, Hellbrutes und Dämonenmaschinen zu basteln!
Wie man sieht ist auch das Farbschema recht simpel, prima!!
Wobei ich hoffe, dass ich das Bemalniveau dieses Modells doch noch etwas übertreffen kann - gerade bei den gelb-schwarzen Streifen und den diversen Deko-Elementen hat der Vorbesitzer doch ziemlich geschludert...
Zur Einstimmung auf die neue Chaos-Legion in meiner Sammlung hab ich mir auch gleich ein passendes Buch besorgt: den Iron Warriors Omnibus. Bin schon sehr gespannt, wie sich das liest.




Games Workshop hat übrigens auch mit einem Kunstharz-basierten Material experimentiert - das legendäre "Finecast".
Ursprünglich sollte dieses Material den Einsatz von zinnhaltigem Metall für besondere Einzelmodelle ersetzen, doch schon kurze Zeit nach erscheinen der ersten Finecast-Miniaturen war das Geschrei der Spieler groß - Gussfehler ohne Ende, Lustblasen die einige Miniaturen bis zu Unkenntlichkeit entstellten und viel zu weiches Material.
Da ich sowieso ein Fan von soliden Zinn-Miniaturen bin, hab ich mich deshalb lange von Finecast ferngehalten. Durch einen Zufall bin ich dann doch an eine solche geraten - die gab es nämlich als dreingabe für das Games Day Ticket 2012. Der Games Day ist quasi so eine Art Hausmesse von Games Workshop und findet jährlich im ehrwürdigen Gürzenich in Köln statt. Im Jahr 2012 gab es zum sogenannten "Megaticket" dazu (obendrein noch ein Shirt und man durfte 1 Stunde vor Öffnung schon rein) und da es schon Gerüchte über die Abschaffung des Games Day gab, gönnte ich mir halt einfach mal den Spaß...
Jetzt im Jahre 2014 packte ich die Miniatur endlich aus, um nach dem Forgeworld-Cybot mal zu prüfen, wie gut oder schlecht dieses Finecast nun wirklich ist.
Pro: sehr leichtes Material, sehr gut mit Messer zu bearbeiten. Es viel mir sehr leicht, die ganzen Blood Angels Symbole und die Gussgrate von dem Modell zu entfernen, auch das Zusammenkleben funktionierte prima und schnell mit Sekundenkleber.
Kontra: Tatsächlich waren viele Luftblasen im Material, zum Glück aber nicht auf den großen Flächen wie z.B. den Schulterplatten. Es ist auch wirklich so verflixt weich, wie alle behaupten - dünne Teile wie das beigelegte Schwert sind schief und krumm und lassen sich nicht wirklich richten. Die Gussgrate waren jenseits von Gut und Böse - soviel Arbeit mit dem Entfernen hatte ich noch bei keiner Plastik- oder Metallminiatur.
Nach diesem kleinen Experiment kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man gerade mit etwas größeren Modellen richtig Probleme bekommen kann. Beispiel Kettensquig: Bei diesem Modell macht ein großes, rundliches Monster mit zwei kleinen Beinchen so eine Art Bocksprung über ein anderes, ähnliches Monstrum - ich brauche echt nicht viel Phantasie um mit vorzustellen, wie sich die dünnen Beinchen dieser Viecher nach und nach verbiegen und aus den "Hoppsern" nach und nach "Kriecher" werden...

Zum Glück ist mein Modell nicht auf so filigrane Teile angewiesen, erst recht nicht weil ich einige Teile weglassen und durch andere ersetzen möchte - denn statt einem Space Marine soll da ja mal ein böser Chaotiker draus werden.
Hier also das Modell im derzeitigen Zustand:
Entfernte Details: Adler auf der Brust, am Bolter und diverse Reinheitssiegel
auch die Ordenszeichen auf den Schultern mussten weichen...
Mal sehen, in welche Chaos-Armee ich den Kerl integriere.
Auf jeden Fall werde ich mir nie ein Finecast-Modell bewusst kaufen, es ist wirklich zu begrüssen, dass Games Workshop inzwischen selbst angekündigt hat, in Zukunft keine Finecast-Modelle mehr zu entwickeln...

Den Raketenwerfer, den ich zu dem Forgeworld-Modell dazubekommen habe, konnte ich übrigens noch verwerten - er prangt jetzt auf einem Rhino-Transportpanzer:

Natürlich auch ein gebrauchtes Modell, aber todschick - oder?




Zu guter letzt noch was Organisatorisches:
Wer jetzt mit scharfem Auge den Bereich rechts oben meines Blog betrachtet, bemerkt vielleicht dieses neue, dunkelrote Logo... (guckst Du!)
Dieses Blog ist jetzt offizielles Mitglied des 40kings-Blogroll!
Für die Nichteingeweihten:
Wenn man jetzt das deutschlandweit bekannte Blog der 40K-Turnierszene unter http://40kings.de liest, kann man auf der rechten Seite unter den bunten Werbebildchen einen Link zu meinem Blog entdecken - und zwar immer wenn ich was Neues geschrieben habe. Toll, oder?
40kings kann ich übrigens wirklich empfehlen, wenn man sich über die Turnierszene in Deutschland informieren möchte, denn die Autoren des Blogs sind selbst aktive Spieler und wem bei mir die Turnierinhalte zu spärlich sind, der sollte da mal reinschauen.
Besonders wenn es wieder Zeit für die ETC, die inoffizielle Weltmeisterschaft im 40K-Tabletop geht, sollte man mal auf 40kings vorbeischauen, denn die haben den direkten Draht zu unserem Weltmeisterteam.

Eine Kleinigkeit noch, bevor ich diesen Post abschliesse:
Nur noch eine Woche, dann hab ich endlich Urlaub - sollte also diese Woche hier im Blog nicht Neues mehr stehen, müsst Ihr nochmal mindestens eine Woche warten, denn an der Nordsee werd ich Krabben futtern und am Stand mein Iron Warriors Buch lesen und ganz sicher keinen PC anfassen.
In diesem Sinne, immer schön weiterbasteln!


Donnerstag, 19. Juni 2014

Schlachtbericht: das große Gemetzel!

Endlich war es soweit, das erste Spiel mit den neuen Regeln der 7ten Edition!
Vier hochmotivierte Herren trafen sich in lockerer Runde: Tau und White Scars Space Marines (Motorrad-Junkies) gegen die vereinigten Streitkräfte des Chaos.
Ein grober Überblick:
Spieler 1 brachte 3 kleine Feuerkriegertrupps, ein paar Geister (so eine Art Scouts), einen dicken Schwebepanzer, 2 kleine Piranha-Schwebepanzer, einen dicken Riptide-Kampfanzug und einen Commander mit Nahkampfausrüstung mit.
Sein Kollege hatte natürlich 2 große Trupps Mopedfahrer (einer mit Flammenwerfern und einer mit diesen neumodischen Grav-Waffen) dabei, zwei kleine Trupps Marines mit Rhino-Transportpanzer, ein Cybot mit Landungskapsel, ein Moped mit Beiwagen und natürlich den Moped-Meister Korsarro Khan (Khaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan!).

Auf meiner Seite hatten wir eine bunte Tüte Chaos ausgepackt, im Detail waren das ein Chaoslord des Nurgle, ein dunkler Apostel, 2 x 24 Kultisten als Leibgarde für den Apostel, 3 x 5 Seuchenmarines mit Rhino (2x mit Plasmaknarren, 1x mit Meltern), einen dicken Land Raider mit Khorne-Berserkern, zwei Kyborgs, 6 Noisemarines mit Bassblaster, 2 Chaosbruten und ein Klauenmonstrum.

Die Mission lautete: Erobert das Relikt in der Mitte des Schlachtfeldes.

Wir bildeten also eine Schlachtreihe, indem wir unsere Seuchenmarines in Reichweite des Reliktes aufstellten. Im Zentrum lag eine Ruine, in der wir Kyborgs und Noisemarines als Feuerunterstützung postierten und der Rest verteilte sich auf die Flanken. Das sah dann etwa so aus:
Wie man schon hier erahnen kann, verteilten unsere Gegenspieler ihre Armeen gerecht auf beide Flanken - ärgerlicherweise drohten da schon die Flammenwerfer-Mopeds, sich unserer Kultisten anzunehmen (die farblosen Dinger auf der rechten Seite) und die gefährlichen Gravwaffen-Mopeds warteten links auf ihren Einsatz gegen unseren Land Raider...
Naja was solls, viel Feind viel Ehr'... Das erste Bierchen wurde vernichtet, die Würfel schonmal warmgewürfelt und der Spaß konnte beginnen.

Das Chaos hatte den ersten Zug, also rollten wir vorwärts. Zwei Seuchenmarine-Einheiten stiegen aus ihren Autos aus und hoppelten zum Relikt, der Chaoslord mit seinen Jungs rumpelte in Richtung Gegner, um eventuell in die ersten Nahkämpfe einzugreifen. Rechts humpelten die Kultisten nach vorne, links rollten die Berserker munter drauflos. Wie geplant zerlegte Ihr Land Raider dann auch das erste gegnerische Rhino - First Blood für das Chaos!!
Rhino Nummer zwei war leider nicht so kooperativ, denn es liess sich durch unser Klauenmonstrum leider nur lahmlegen...
Die Noisemarines sorgten für die nächste Überraschung beim Gegner, denn der Bassblaster verdampfte eine Handvoll Feuerkrieger, ohne dass diese sich davor hätten schützen können.
Der Meister des Chaos war zufrieden, die nächste Runde würde sehr interessant werden...
Interessant war nicht ganz das passende Wort, denn ein erster Rückschlag zeichnete sich ab, als die Khorne-Berserker die Motorräder angriffen - drei Verluste im Abwehrfeuer, mehr als bescheidener Nahkampf und dann durften die Mopeds auch noch dank Sonderregel einfach aus dem Nahkampf flüchten!
Aber es kam noch dicker! Auf der rechten Seite machten sich Khan und seine Flammenwerfer-Freunde zum Angriff bereit.
Obwohl es sich hier eigentlich um Modelle einer ganz anderen Armee handelte (Dark Angels), die noch nichtmal bemalt waren, brannten sie eine große Schneise in unsere Kultistentruppen. Fairerweise muss man zugeben, dass die Kultisten auch nur zur Hälfte bemalt waren...vielleicht lag es auch daran.
Etwas überbelichtet, aber man erkennt schon, dass da weit weniger als 48 Kultisten stehen...

Der Cybot plumpste mit seiner Landungskapsel auf das freie Feld hinter dem Land Raider und zersiebte selbigen auch prompt - autsch!
Gefühlte 3 Millionen Tau-Geschosse später zerlegte es auch unser erstes Rhino und einen Seuchenmarine - wir waren also gewarnt, dass es jetzt ernst wurde.
Khorne-Berserker auf freiem Feld ist übrigens eine dumme Sache, denn man steht frei und kann beschossen werden.
Als wir dann endlich unsere zweite Runde starteten, blieben nur zwei Berserker übrig...

Wahrscheinlich weil dieses Moped schon korrekt als White Scar bemalt war, endete dieser Nahkampf mehr als enttäuschend für unsere Jungs.
Nach der unvollständigen Zerstörung des Rhino-Transporters hatte es unser Klauenmonstrum ebenfalls zerlegt, wir standen also quasi ohne Nahkampfpower da.
Das Loch im Boden war mal das Monstrum...
Nicht verzagen, erstmal den doofen Cybot wegmeltern - dachte ich mir zumindest. Die Würfel versagten, die Plasmapistole des Lords ebenfalls...
Vor lauter Frust entschied ich mich, das Ding anzugreifen.
Man stelle sich dazu klägliche "Dengel-Dengel"-Geräusche vor.
Seuchenmarines starben, der Cybot verlor einen Rumpfpunkt und auf der rechten Flanke verloren die Kultisten ihren Nahkampf gegen Khan & Co. - nur die Steherqualitäten des Apostels bewahrten sie vor dem totalen Untergang.
Noisemarines verdampften noch ein paar Feuerkrieger, Seuchenmarines sicherten das Relikt - eigentlich prima, doch nun war unsere Runde zu Ende und der Gegner bekam Verstärkung!
Eroberung des Reliktes
Aaaaaah, Riptide!
Kultisten und Apostel lösten sich nun in Wohlgefallen auf, wobei das Apostel-Modell auch gleich ein paar Teile verlor (verdammt mieses Material dieses "Finecast") und Khan entschied sich für einen Ausflug auf die Bahamas - denn für ihne gab es nichts mehr zu tun auf dem Spielfeld.
Khan fährt heim...
Massiver Beschuss zerlegte meine Seuchenmarines, mein Chef bekam den Cybot einfach nicht klein und wurde schließlich von dessen Stahlklauen zerdrückt. Den Bassblaster verlor ich durch den neu eingetroffenen Riptide.
Zwei Spielrunden vorbei und auf unserer Seite standen nur noch ein Rhino, drei Noisemarines und zwei Kyborgs... auweia!
Das Relikt war nun sicher in den Händen des Feindes.
Geister sichern das Relikt.
Zeit für verzweifelte Aktionen! Mit Sturmkanonen schafften es meine Kyborgs, den Riptide schonmal leicht anzukratzen, das Rhino dampfte ein bisschen durch die Gegend.
Immerhin retteten wir uns noch über diese Runde, was den Tau sogar noch Gelegenheit gab, ihren Commander aus der Reserve neben Riptide und Noisemarines zu schocken und einen Kyborg zu erschießen.
Die 4. Runde war dann der Zeitpunkt für die angekündigten Verzweiflungsakte: Der Kyborg griff den Riptide im Nahkampf an und die 3 Noisemarines den Tau-Commander.
Endergebnis: alle platt!
Deutlicher Sieg für die Tau-Marine-Allianz, das Chaos komplett ausgelöscht.
Bis auf einen Ehren-Missionspunkt für den ersten Abschuss (First Blood) hatten wir keinen Blumenstrauß gewinnen können.
Bis auf ein paar Krater und Rhino-Wracks alles frei vom Chaos.


Fazit:
Die Änderungen zur 6ten Edition waren wirklich nur marginal, der Spielfluss war gut und nur wenige Sachen mussten wir wirklich nachschlagen - sehr positiv! In den nächsten Spielen werden wir dann noch ein paar Dinge erproben, speziell die Psi-Phase reizt mich sehr, sowie die neuen Regeln für Flieger und fliegende Monster.
Das Spielergebnis zeigt aber auch wieder, wie unausgeglichen die Armeen sind. Durch unsere Beschränkung auf Chaos Space Marines hatten wir wenig Auwahlmöglichkeiten und es war uns auch nicht bewusst, dass soviele Standards garnicht nötig sind. Als Chaosspieler sollte man wirklich nur minimale Standards mitnehmen und alle Punkte in harte Einheiten investieren. Leider ist das dann sehr stillos, da gerade im Standard-Bereich soviele coole Einheiten stecken, die vor Allem mit dem Storyhintergrund (Fluff) super korrespondieren. Einfach augedrückt: wenn ich ne Nurgle-Armee spiele, möchte ich viele Seuchenmarines, Bruten und ein paar Panzer spielen - darf ich aber nicht, weil ich dann viel zu schwach aufgestellt bin um gegen andere Armeen zu bestehen.
Der Space Marine dagegen wird von seinem Regelbuch sogar belohnt, wenn er z.B. einen Orden wie die White Scars spielt, denn er bekommt dann sogar Sonderregeln spendiert, die seinen Mopeds z.B. die Flucht aus dem Nahkampf ermöglichen.
Naja und über die Tau verliere ich nicht viele Worte, sondern warte einfach auf die Erkenntnis, wie man die überhaupt fluffig und nett aufstellen kann...
Zu diesem allgemeinen Problem kamen noch ein paar Faktoren hinzu, die schlicht unglücklich aber ungewollt waren. Exemplarisch dafür wohl der Moped-Trupp mit den 4 Flammenwerfern, den normalerweise kaum jemand so spielen würde, der aber das perfekte Gegenmittel zu unseren 48 Kultisten darstellte. Da wir uns vorher nicht über Listen abgestimmt hatten, war das einfach ein böser Zufall.
Trotzdem war es ein spassiger Abend, wir werden unsere Chaostruppen nochmal überdenken und es dann mit anderem Konzept nochmal versuchen. Alternativ denken wir auch über eine Kombination Chaos-Necrons für's nächste Spiel nach.
Es gibt noch viel, was wir nicht ausprobiert haben und ich spiele Chaos schon seit ich mit Warhammer 40.000 angefangen habe und höre jetzt sicher nicht damit auf.
Immerhin gabs ja auch lecker Pizza, Bier und Whisky zum Spiel und solange man sich nicht in die Wolle kriegt, ist jede Spielrunde eine gute Spielrunde.
In diesem Sinne bis zum nächsten Mal und nochmal danke an alle Mitspieler, unseren Gastgeber und seine Freundin, die leider nicht den Chaos-Cheerleader spielen konnte, da sie Ihre Pompoms verlegt hatte.

Ob die wohl einspringen beim nächsten Mal?

Sonntag, 15. Juni 2014

Fremdartiges aus der Werkstatt

Zu Beginn gleich mal eine frohe Nachricht - schon nächste Woche gibt's den ersten Spielbericht mit den Regeln der 7ten Edition! Eine entspannte Runde am Mittwoch Abend soll erste Erkenntnisse über den Spielfluss bringen und ich bin schon extrem gespannt darauf.
Wir werden zu Viert spielen, Tau und Dark Angels gegen die vereinigten Kräfte der Chaos Space Marines - eine interessante Kombination und da wir alle "battle forged" aufstellen, wird es wohl relativ ausgeglichen sein. Die Missionen muss ich erst noch im Regelbuch nachlesen, aber solche Späße wie zufällige Missionsziele lassen wir hoffentlich erstmal weg, da noch keiner von uns genug Regelwissen hat, um sich solche Extravaganzen zu leisten...

Doch nun zur eigentlichen Hauptattraktion, den Neuigkeiten aus der Bastelwerkstatt.
Wer sich noch an die Geisseln vom letzten Mal erinnert, den wird folgendes Foto sicher erstaunen:
Jawoll, endlich hat das Ding zwei Arme!! Najut, einen Arm und ne sehr große doppelläufige Kanone, doch wo ist der Kopf geblieben?
Abgebrochen! Echt wahr!! Einfach kurz "knacks" und er war ab - eindeutig nicht genug Kleber benutzt. Doch nun überlege ich ernsthaft, ob ich den Tigerschädel überhaupt wieder drantackern soll...eventuell gibt's da noch ne andere Option. Die Stacheln an den Beinen habe ich übrigens auch noch komplettiert, es fehlt also ausser dem Kopf und ein paar Verstärkungen der Kanonen-Halterung kaum noch Klebearbeit zu erledigen, bevor es zur "nurglefizierung" mit Modelliermasse kommt.

Mein Cyber-Ritter hat inzwischen eine Base und etwas Deko in Form von zwei schicken Slaanesh-Dämonetten Marke Eigenbau bekommen. Nur noch ein paar Steinchen dazu, dann kann der schon in die Lackierwerkstatt...

He's a ladies' man!

Die Dämonetten hab ich aus Plastik-Amazonen, Skeletten und einigen wenigen originalen Dämonetten-Resten zusammengetackert.

Bei der Bemalung bin ich noch völlig ideenlos, auf jeden Fall bunt solls werden.
Ideenlos ist übrigens ein gutes Stichwort, denn das nächste Modell ist zwat todschick und war auch garnicht teuer, aber als was ich das im Spiel einsetzen soll, ist mir derzeit noch völlig schleierhaft. Es ist zu groß für einen Hellbrute, zu schlank um eine Schmiedebestie o.Ä. darzustellen und für nen Imperialen Ritter zu klein - naja, kommt Zeit kommt Rat.
Auf jeden Fall ein cooles Roboterviech:
Der Bausatz ist aus Japan von der Firma Bandai und gehört zur bekannten Serie von "Gundam Mobile Suits". Comics, eine Zeichentrickserie, diverse Spielsachen und diese coolen Modellbausätze gehören zu diesem in Japan sehr bekannten Franchise. Wäre ich ein Tau-Spieler, würde ich das Teil (und diverse Varianten davon) ganz sicher als Sturmflut/Riptide-Kampfanzug verwenden, das müsste sogar von der Größe her gut passen.
Der "Guntank" von derselben Firma war auf jeden Fall leichter als Alternative zu einem Originalmodell von Games Workshop einzusetzen.
Trotzdem hab ich auch noch ein drittes Gundam-Modell meiner Sammlung einverleibt. Das Ding nennt sich "Neue Ziel" (Japaner geben martialischen Robotern gerne auch mal deutsche Namen) und sieht verflixt schnittig und edel aus. Eventuell setze ich es einfach als fliegenden Dämonenprinzen ein. Passt vom Design her ganz gut zu Slaanesh, sehr elegant, sehr schnell und doch bedrohlich.
Aber macht Euch selbst ein Bild davon:
Eventuell ein paar Tentakel dranbasteln und ein paar Sklavinnen auf das Base kleben?
Oder doch einfach ne Portion Rost und Schleim drauf und das Ding als Seuchendrohne einsetzen?

Wie gut würde das Design wohl für einen Slaanesh-Dämonenprinz der Iron Warriors passen?

Iron Warriors? Achja, das sollte ich wohl noch kurz erklären.
Wie bei den "guten" Space Marines gibt es auch bei den Jungs des Chaos verschiedene "Orden". Dabei handelt es sich teilweise um die Reste der Verräterlegionen aus dem sog. großen Bruderkrieg, also loyalen Space Marines die damals gegen die Menschheit rebellierten, sowie aus diversen Piratenbanden, die sich aus verschiedensten Abtrünnigen und Deserteuren zusammensetzen.
Meine Chaoshorden bestehen zur Zeit aus Anhängern des Nurgle, Khorne und Slaanesh, die aber keiner dieser Fraktionen angehören. Es sind quasi Namenlose Kriegerbanden - so hab ich immer auch die Freiheit, sie untereinander zu mischen oder bei Teamspielen einem anderen Anführer unterzuordnen, quasi als Söldnertruppen.
Doch gerade als echter Chaos-Fan ist es für mich sehr interessant, zumindest ein oder zwei Abordnungen einer klassischen Verräterlegion zu basteln/bemalen.
Die Preisfrage ist nur, welche mir am besten gefällt...
Renegaten- bzw. Piratenbanden wie die "Red Corsairs" oder Games Workshops neue Katalog-Präsentationsarmee "Crimson Slaughter" sind mal absolut nicht mein Ding, da gefallen mir weder Hintergrundgeschichte noch das Design.
Die vier großen Chaosgottbezogenen Legionen fallen auch raus aus dem Schema, da ich erstens den Chaosgott Tzeentch nicht besonders gut leiden kann (insbesondere diese Vorliebe für Vogelmutationen) und mich zweitens schon für Bemalschemas entschieden habe, die nicht der Vorgabe von Games Workshop entsprechen... kurz gesagt, wenn ich schon 150 Modelle in Grün bemalt habe, werde ich die nicht alle in Weiss-Grün umpinseln, nur damit aus Nurgle-Marines eine echte "Death Guard" wird.
Bleiben also nur die Legionen des ungeteilten Chaos, die zwar auch Kulttruppen der vier Götter in ihren Reihen zulassen, sich aber nicht einem einzigen Gott verschrieben haben.
Lustigerweise gibt's da gleich 5 zur Auswahl: Die Black Legion, die Alpha Legion, die Night Lords, die Word Bearers und Iron Warriors.
Die Black Legion war noch vorletztes Jahr die Vorzeige-Armee von Games Workshop und auf allen Bausätzen waren die Modelle im schwarz-goldenen Farbschema der Legion bemalt. Es gab sogar Sommerkampagnen, wo man in diversen Hobbyläden einen Raubzug der Black Legion nachspielen konnte - doch mir war Ihr Anführer Abaddon äusserst unsympathisch und schließlich mag ja auch Niemand die Ultramarines, obwohl auf allen Space Marines Bausätzen ihre schlumpfblauen Kameraden prangern.
Abaddon, Chef der Black Legion

Die Night Lords sind da schon weitaus interessanter, da sie so ziemlich alles einsetzen, was beim Gegner Angst und Verwirrung stiftet - man hat also auch im Spiel viele Freiheiten, was die Armeezusammenstellung betrifft, sollte aber trotzdem immer etwas darauf achten, dass schnelle Einsatztruppen dominieren. Dummerweise dekorieren sich die Jungs gerne mit Fledermausflügeln, was mir optisch garnicht gefällt, auch wenn ich zugeben muss, dass gut bemalte Night Lords auch sehr schick aussehen können.
Batman-Komplex?

Tja, wie wäre es dann mit der Alpha Legion?
Eine sehr interessante Legion, arbeiten im Geheimen, infiltrieren die feindlichen Linien und haben eine ultrageheime und komplexe Kommandostruktur. Da ich jedoch eher ein Frontal-auf-die-Mütze-Taktiker bin, hätte ich jedoch sicher Probleme mich mit diesen Jungs zu identifizieren.
Naja, eine Überlegung ist es auf jeden Fall wert. Besonderer Coolnes-Bonuspunkt: Ihr Legionswappen ist eine Hydra!





Die Word Bearers sind da schon ein ganz anderes Kaliber - statt Taktik und militärischer Finesse verlassen sie sich lieber auf die dunklen Götter. Viel Zauberei, Dämonenbeschwörung, rituelle Opferungen, also das volle Chaoskult-Programm mit extra Chilisauce!
Besonders spannend, dass man hier sehr viel Umbauten mit Mutationen und unheiligen Artefakten einbringen kann und sehr stylische Armeen mit verbündeten Dämonen aufbauen kann. Gerade durch die neuen Dämonologie-Psikräfte eine Armee, die viele Möglichkeiten bietet.
Leider stehen diese Jungs auf rote Klamotten...und diese Farbe ist durch meine Khorne-Jungs schon mehr als ausgereizt auf meinem Hobbytisch.
Ich könnte natürlich meinen Berserkern die Khorne-Hasenohren vom Helm feilen, die Goldverzierungen mit Silber übermalen und hätte fast schon ne fertige Word Bearers Armee...aber will ich das wirklich?
Berserker ohne Ohren?


Was bleibt da noch übrig? Die Iron Warriors.
Eine ziemlich geradlinige Truppe - bringt soviel dickes Bummbumm mit wie möglich und dann wird der Feind weichgeklopft, egal wie lange es dauert. Sie sind Spezialisten für den Belagerungskrieg und bewerfen den Gegner solange mit Kanonenkugeln und -Futter bis der klein bei gibt, um die Reste dann persönlich im Nahkampf aufzuwischen.
Hier stehen dämonische Aliierte und Tricks wie Infiltration, Flankenangriff usw. eher im Hintergrund, dafür sollte man viele Panzer, Dämonenmaschinen u.Ä. einpacken und viel Kleinholz produzieren. Nicht gerade elegant, aber sehr geradlinig.
Kleiner Nachteil: Die Jungs kleiden sich in silberne Rüstungen, sollten also im Schrank nicht neben meinen Necrons stehen (sonst gibts Zank um die Silberpolitur!).
Vorteil: wieder mal ein einfaches, aber effektives Farbschema.
Da werd ich also noch ein bisschen Nachdenken müssen...derzeit schwanke ich noch zwischen Alphas und Iron Warriors - mag da jemand etwas Entscheidungshilfe geben?

Nunja, die Entscheidung erfahrt Ihr natürlich wieder hier an dieser Stelle, wie sich das gehört!
In diesem Sinne, happy Hobbying und bis bald!