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Sonntag, 14. Dezember 2014

Turnierbericht: Rhein-Sieg Masters in Siegburg

Ein Teamturnier ist immer eine besonders spannende Sache, denn zum Einen bringt man ja quasi nur eine halbe Armee mit und muss sich mit dem Partner absprechen, wie er diese sinnvoll ergänzt und zum Anderen trifft man so auf teilweise wirklich spassige und interessante Armee-Kombinationen.
Da es in Siegburg nichteinmal um irgendwelche Preise (zumindest keine Gutscheine oder sowas) gehen sollte, standen die Chancen ausserdem recht gut, dass der Anteil an Hardcore-Spielern eher gering sein würde - also hab ich nicht lange gefackelt, als ein guter Bekannter einen Ersatzspieler für sein Team benötigte.
Wir einigten uns recht schnell auf eine Kombination aus Tau und Necrons, ganz im Geiste der 7. Regel-Edition... kein Nahkampf, nur massig Beschuss und ein bisschen Mobilität durch Flieger.
Trotz der für meinen Geschmack etwas unchristlichen Startzeit von 8:30 Uhr schaffte ich es tatsächlich pünktlich im Keller des Schützenvereins aufzuschlagen...

Kellerturnier für uns Kellerkinder - heimelig, oder?

Die 12 Spieltische waren hübsch gestaltet und bei jedem lag ein laminiertes Foto bei, welches die Anordnung der Geländetücke vorgab inklusive der Spielregeln dafür - absolut vorbildlich, sowas erspart Diskussionen während des Spiels!
Mit dem Projektor wurden die Missionen und Sonderregeln gut sichtbar angezeigt, ebenfalls ein Trend den ich sehr unterstütze (zumindest wenn der organisierende Verein sich das leisten kann).

Beim Studium der Missionsregeln merkte ich allerdings schon, dass mein Gehirn wohl noch in Köln im Bettchen lag und friedlich schlummerte, aber mit etwas Glück konnte Teampartner "Augustus" diesen Defizit vielleicht ausgleichen...

Runde 1:

Unser eloquent und fantasievoll "Team" benanntes Duo durfte gegen ein paar alte Bekannte antreten, die sich unter dem Namen "die Orga gibt einen aus" zusammengefunden hatten. Eine Kombination aus Eldar und Dark Eldar stand uns gegenüber, mit den üblichen Schwebepanzern der Weltraumelfen, vielen kleinen Brummfliegen und 2 großen Flugzeugen auf Dark Eldar-Seite, Phantomdroiden, Waffenplattformen... insgesamt also eine sehr mobile Armee, die ohne Mühen das halbe Spielfeld besetzen und trotzdem genug Beschuss auffahren kann, um richtig Schmerzen zu bereiten.
Dummerweise gewannen die Jungs auch noch den Wurf um das Recht anzufangen... böse böse!
Insgesamt 4 Missionsziele wollten erobert werden, jeweil 2 in jeder Aufstellungszone - wer siegen wollte, musste also aggressiv vorgehen. So stellten sich die Elfen in einer Schlachtlinie im Wald auf mit klarer Ausrichtung auf unsere Ecke...

Guck mal, Waldelfen!
Nach einer kurzen taktischen Besprechung war unser Plan klar - ich hatte nix verstanden, wollte mich also auf's würfeln und Befehle befolgen konzentrieren, warf einen Würfel und BÄM! eine Sechs - wir hatten erfolgreich die Initiative geklaut und durften nun überraschend anfangen!
So eine Chance kriegt man nicht oft (und ich sowieso nicht), also stürmten wir los und ich startete mit meinen 3 Annihilator-Barken einen Großangriff auf die kleinen Dunkelelfen-Bienchen, die man oben im Foto so gut sieht...
Das Ergebnis war erschreckend... mit nur 3 Barken liess ich 3 Bienchen platzen und blitzte noch ein paar Beulen in die vierte Biene - meine Würfel schienen nur aus 6ern zu bestehen!

und als Bonus starb ganz rechts auch noch ein Dark Eldar an Überschlagblitzen - erschreckend!
Mein Teampartner war ähnlich erfolgreich und stanzte mit seinen Scharfschützen-Drohnen einige Löcher in den feindlichen Fuhrpark...

Noch mehr tote Elfen...
Nunja, eine Runde zu würfeln wie die Götter ist nicht unbedingt Spielentscheidend, doch die kleinen sechsseitigen Plastikdinger purzelten weiterhin zu unseren Gunsten, wie ich es seit Jahren nicht erlebt habe... immer mehr Elfen platzten, während auf unserer Seite kaum Verluste zu beklagen waren. Insbesondere meine 3 Barken waren beinahe unverwundbar, selbst die eintreffenden Jagdflieger konnten daran nichts ändern - im Gegenteil, nach einem misslungenen Angriff blitzelte ich einen der Flieger postwendend zurück in den Orkus *badabumm!*

Rechts oben das große Loch im Boden, da war mal ein Flugzeug...

Mit einem heldenhaften Verzweiflungsangriff stürzte sich der Anführer der Dark Eldar per Teleportation in den Kampf gegen den Chef der Scharfschützendrohnen - und verlor im Abwehrfeuer des Sturmflut-Kampfanzugs sein Leben, es lief also garnicht gut für unseren Gegner.

Der dunkle Typ da in der Mitte ist gleich Matsch
Immerhin musste der Drohenchef im Gegenzug auch dran glauben, doch er hatte seine Schuldigkeit ja schon getan...

Da wo das Loch ist, stand mal ein Tau-Commander
Die vereinigten Streitkräfte der Elfen gaben sich also noch lange nicht geschlagen und hatten sogar noch Verstärkungen in Form von Warpspinnen in petto, die sich auch gleich auf die Jagd nach meinen Barken machten... und immerhin auch eine davon wegklatschten.

und platsch! da liegt sie

Großoffensive gegen unsere Stellungen war angesagt, doch das passte genau in unseren Plan, denn nun wurschtelten sich meine Nachtsichel-Flieger samt Inhalt in Richtung gegnerisches Missionsziel, welches schließlich nur noch von ein paar Dark Eldar bewacht wurde...

Luftangriff auf unsere Stellungen

Alles klappte (immer noch!!) wie am Schnürchen und mit einem letzten erbitterten Nahkampf zwischen Not (Necronkriegern) und Elend (einem einsamen Dark Eldar) stolperte einer meiner Blechköppe gerade noch so in Reichweite des Missionszieles - Spiel aus, Sieg auf der ganzen Linie!

Leider war die Wurzel zu klein um die Miniatur sicher darauf abzustellen, aber am Ende zählt nur das Ergebnis :-D
Nach der üblichen komplexen Mathematik der Punkteabrechnung (hab ich mich diesmal komplett rausgehalten, mein Gehirn sträubte sich gegen jegliche mentale Anregung) ergab sich ein absoluter Erdrutschsieg von 20:0 Punkten für uns - ein erschreckend gutes Ergebnis.
Mir war klar, dass ich wohl mein gesamtes Würfelglück für die nächsten 10 Turniere allein in diesem Spiel aufgebraucht hatte, der Rest des heutigen Tages würde also ziemlich deprimierend werden...


Runde 2:

Eine verflixt vertrackte Mission - das Spielfeld wurde dreigeteilt und es galt, in jedem Drittel soviele Einheiten wie möglich zu positionieren, wobei es natürlich mehr Punkte für das gegnerische Drittel gab, als für das eigene...
Das Motto lautete also, soviele Einheiten am Leben zu halten wie möglich und so gut es geht vorzurücken, denn nur im eigenen Drittel rumzulungern, könnte einen den Sieg kosten.
Da obendrein Standard-Einheiten doppelt zählten, würde das wohl eine ziemlich vertrackte Angelegenheit werden.
Unsere Gegner waren zwei sehr junge und motivierte Spieler, die unter dem Teamnamen "Hardcore Duo Schwitzkasten" aufgelaufen waren - wobei der Name durchaus Programm zu sein schien, denn es erwartete uns eine recht haarige Mischung aus Necrons und Tyraniden.
Genau wie ich setze der Necronspieler auf die starken Annihilator-Barken, hatte aber anstatt Flieger zwei Geisterbarken mitgebracht, die zwar weniger schnell sind, dafür sehr haltbar und gut als mobile Deckung verwendbar, was in einer "Vorrücken und Überleben"-Mission recht vorteilhaft sein könnte.
Die Tyraniden setzten sehr auf die neuen Psi-Kräfte und fuhren natürlich gleich 2 fliegende Schwarmtyranten auf, dazu 3 Zoantrophen, 2 Carnifexe und ein bisserl Kleinzeug.
Die Taktik war auch recht leicht zu durchschauen, denn die Jungs liessen alles gemütlich vorlaufen und wollten uns in unserem Spielfelddrittel einklemmen und dann vernichten.
Der Feind rückt auf breiter Front vor

Das große Gebäude in der Mitte diente dazu, unsere Kräfte aufzuteilen, denn die Käfer & Roboter rückten auf beiden Seiten vor...

Unser Bunker wird angegriffen
Doch anstatt uns aufzuteilen, versteckten wir einfach 2 Barken auf der rechten Flanke, um zum Schein auf den Plan des Gegners einzugehen.

Fliegende Tyranten machen Jagd auf kleine Annihilatorbarken...
Ein Großteil der gegnerischen Psi-Kräfte und auch der Beschuss landeten erstmal im Drohnentrupp meines Kollegen, so dass ich vorerst auch nur den Verlust einer Barke betrauern musste.
Dabei hielten sich dank unserer stabilen und gut gedeckten Basis die Verluste doch sehr in Grenzen und obendrein lief auch die Zauberei der Weltraumkäfer längst nicht so erfolgreich ab, wie die Jungs es sich erhofft hatten.

Das arme Ding kam nichtmal zum Schießen!
Die fliegenden Tyranten stellten jedoch eine wirklich heftige Bedrohung dar, die unsere Rechte Flanke aufzureissen drohte... so platzte dann doch erwartungsgemäß die zweite Barke, während wir uns erstmal darauf konzentierten, den Nahkampftruppe des Gegners (5 Phantome & Destruktorlord) zu zerschießen.
Lustigerweise gelang es mir, mit ein bisschen Überredungskunst den Necronspieler zu einem Nahkampf-Duell unserer Necronlords zu bewegen, welches ich auch prompt gewann. Damit war dieser Punkt schonmal abgehakt, fehlten nur noch die Tyranten.
Tja und die nahmen wir uns dann auch gleich mit Hilfe unserer Reserven vor - und das mit Erfolg!
Tyrant Nummer 1 (der Kommandant der Tyraniden) zerplatzte im Necronfeuer! Damit war dann auch die Jagd auf Nummer 2 eröffnet...

Jagdgeschwader "Grün" im Anflug
Eine Schussphase reichte dann auch aus, den Tyranten anzukratzen und als es uns dann auch noch gelang, die Geisterbarke im Zentrum lahmzulegen, bemerkte ich ein leises Knistern hinter der Stirn meines Mitspielers - der brütete wohl einen Masterplan aus!

Schwarmtyrant in Not!
Es folgte ein kurzer Umschwung, mein Jagdgeschwader solle sich Richtung Zentrum orientieren...

Rechts abdrehen zur Käferjagd!
Nach gefühlten 20 Minuten zählen und rechnen gab ich es auf, den Masterplan zu kapieren und folgte einfach nur den Anweisungen - ab in die Mitte, alle Passagiere ausladen und mit allem was kreucht und fleucht vorwärtslaufen und mindestens noch 2 gegnerische Einheiten ausschalten - jawoll, mit solchen Anweisungen konnte selbst mein "Hirn auf Urlaub" noch was anfangen!

Alles raus, was keine Miete zahlt!!
Mit viel *Blitzel* und *Bämbäm!* gelang es uns tatsächlich, noch einen Carnifex und ein paar Necrons in's Nirwana zu befördern und nach einem "kurzen" Nachzählen war dann eines klar - wenn mein Lord mit einem guten Würfelwurf die Linie zum mittleren Spielfelddrittel überschreiten kann, haben wir das Spiel im Sack!
Das Ergebnis:

Zack, da steht er!
Linie deutlich überlaufen (liegt zwischen den vorderen 2 und hinteren 3 grünen Necrons), Spiel knapp gewonnen und ich total überrascht und entgeistert!
Sogar so verdattert, dass ich mich an die Punktzahl nicht mehr erinnere... aber das macht ja nix, sind doch nur Zahlen!

Zweimal gewonnen, oh mann! Was für ein Turnier!

Runde 3:

Finaaaaale! *gröhl*
Diesmal musste ich mir die Missionsbeschreibung siebenmal durchlesen, bevor ich alles kapiert hatte - in der Kurzfassung bedeutet das: jeder Spieler markiert 5 seiner Einheiten, jede markierte Einheit bekommt einen Punktewert (1x3 Punkte, 1x2, 2x1 und 1x0 Punkte) und dieser wird dem Gegner gutgeschrieben, wenn die Einheit vernichtet wird.
Hier muss man natürlich sehr gut überlegen und kann auch versuchen den Gegner zu bluffen, indem man offensichtlich schwache Einheiten mit hohen Punktzahlen versieht und hofft, dass der Gegner sie ignoriert.
Wir gingen da eher den direkten Weg und gaben den am besten geschützten Einheiten die hohen Punktzahlen, doch die Vorzeichen des Spiels waren nicht gerade gut.
Zum Einen hatten wir es mit echten Veteranen zu tun, die gleich mit ihrem Teamnamen "die kleinen Schwengel" klar machten, dass ihre Spezialtaktik in psychologischer Kriegsführung bestand und zum Anderen waren ihre vereinten Streitkräfte aus Astra Militarum und Chaosdämonen in dieser Mission definitiv mit änhlicher Taktik wie wir unterwegs - einigeln und abwarten.
Die Aufstellung lautete auch noch "Hammerschlag", d.h. wir stellten uns jeweils an den schmalen Kanten des Spielfeldes auf, was den Weg zum Gegner sehr sehr lang machte und die Möglichkeiten für Einheiten mit niedriger Reichweite sehr einschränkte.

Ein riesiges Niemandsland... wer wagt wohl den ersten Schritt?

Zum Spielverlauf fällt mir da rückblickend vor Allem ein Wort ein: Nervenaufreibend!
Die Panzer des Gegners rückten langsam vor, die fliegenden Dämonen begleiteten sie und ab und an hoppsten uns ein paar beschworene Dämonen vor die Flinte, die aber keine Punkte einbrachten.

willkommene Abwechslung: ein paar Slaaneshpferdchen für Zielübungen
Wir versuchten einfach nur unsere Verluste klein zu halten und erwarteten die Ankunft der Dämonen & Panzer.
Als es endlich so weit war, kamen auch meine Flieger endlich aus der Reserve und die Jagd begann...

Nurgle-Batman wird gejagt
Der nervige Nurgle-Batman-Dämonenprinz war jedoch einfach nicht kleinzukriegen und schaffte es bis in unsere Aufstellungszone - mit einer Handvoll Dämonetten im Schlepptau.
Blieb uns nur noch übrig, den zweiten Dämonen abzuschießen, den Tzeentch-Dämonen "Kairos Schicksalsweber", der ebenso wie Batman einen Marker am Hintern kleben hatte.
Also liess ich eine Sichel in seine Richtung abdrehen und scheuchte die Zweite auf einen kleinen Veteranentrupp, der sich im Feindesland eingebunkert hatte.
Geballte Feuerkraft sorgte für den Abgang von Kairos - doch sein Marker war leider nichts wert... so ein Mist!

Kein Kairos mehr, nur ein Loch in der Luft!
Nach wildem Wattebäuschen-Wurfduell und sinnfreiem Taktieren lief es auf einen kleinen Showdown hinaus - ich hatte inzwischen völlig abgeschaltet und warf einfach nur ne Menge Würfel herum, je nach dem womit ich schießen sollte (danke nochmal für die Anweisungen!).

Batman greift an
Als sich der Rauch legte, war Batman tot und seine weiblichen Freunde ebenfalls, doch ein einzelnder Dämon lungerte noch hinter einer Barrikade herum und klaute frech einen Bonuspunkt für die Durchbruchs-Mission...
Tja und irgendwie gab's dann die Endabrechnung - und ich muss zugeben, dass ich keinen Schimmer habe, ob wir nun Unentschieden gespielt haben oder eins der Teams hauchzart knapp gewonnen hat...
Scheissegal, wir haben auf jeden Fall ne Menge gelacht über die beknackte Mission und mit 2 Siegen in der Tasche konnte ich sicher sein, diesmal nicht im unteren Viertel zu landen wie sonst immer.
Ein erfolgreicher und schöner Spieletag, genau das, wieso ich dieses Hobby so liebe!
Die schicken Spielplatten, die gute Organisation und am Ende war sogar ein Teller Suppe und eine Kaffee-Flatrate in der Turniergebühr von 8 Euro pro Nase inklusive - Herz was willst Du mehr?
Ein erstklassiges Turnier, was die Jungs von den Privateer Poza Boyz da auf die Beine gestellt haben!

Tja und bei der Preisverleihung kam dann der abschließende Knaller - das Team "Team" hatte sich mit heissen Würfeln und eiskalter Taktik den 2. Platz erkämpft, hurrah!!


Tja, man soll es kaum glauben, aber das ist erst meine dritte Zweitplatzierung überhaupt und auch das erste Mal, dass es einen Pokal für sowas gibt, statt einem schnöden Ladengutschein oder so.
Natürlich hab ich den Pott meinem Kollegen gegeben, er hat schließlich die ganze Hirnarbeit verrichtet, aber stolz und glücklich bin ich trotzdem :-)

Darum auch mal ganz ungewohnt ohne verrücktes Schlußwort ein kurzes "bis zum nächsten Mal"...



Donnerstag, 19. Juni 2014

Schlachtbericht: das große Gemetzel!

Endlich war es soweit, das erste Spiel mit den neuen Regeln der 7ten Edition!
Vier hochmotivierte Herren trafen sich in lockerer Runde: Tau und White Scars Space Marines (Motorrad-Junkies) gegen die vereinigten Streitkräfte des Chaos.
Ein grober Überblick:
Spieler 1 brachte 3 kleine Feuerkriegertrupps, ein paar Geister (so eine Art Scouts), einen dicken Schwebepanzer, 2 kleine Piranha-Schwebepanzer, einen dicken Riptide-Kampfanzug und einen Commander mit Nahkampfausrüstung mit.
Sein Kollege hatte natürlich 2 große Trupps Mopedfahrer (einer mit Flammenwerfern und einer mit diesen neumodischen Grav-Waffen) dabei, zwei kleine Trupps Marines mit Rhino-Transportpanzer, ein Cybot mit Landungskapsel, ein Moped mit Beiwagen und natürlich den Moped-Meister Korsarro Khan (Khaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan!).

Auf meiner Seite hatten wir eine bunte Tüte Chaos ausgepackt, im Detail waren das ein Chaoslord des Nurgle, ein dunkler Apostel, 2 x 24 Kultisten als Leibgarde für den Apostel, 3 x 5 Seuchenmarines mit Rhino (2x mit Plasmaknarren, 1x mit Meltern), einen dicken Land Raider mit Khorne-Berserkern, zwei Kyborgs, 6 Noisemarines mit Bassblaster, 2 Chaosbruten und ein Klauenmonstrum.

Die Mission lautete: Erobert das Relikt in der Mitte des Schlachtfeldes.

Wir bildeten also eine Schlachtreihe, indem wir unsere Seuchenmarines in Reichweite des Reliktes aufstellten. Im Zentrum lag eine Ruine, in der wir Kyborgs und Noisemarines als Feuerunterstützung postierten und der Rest verteilte sich auf die Flanken. Das sah dann etwa so aus:
Wie man schon hier erahnen kann, verteilten unsere Gegenspieler ihre Armeen gerecht auf beide Flanken - ärgerlicherweise drohten da schon die Flammenwerfer-Mopeds, sich unserer Kultisten anzunehmen (die farblosen Dinger auf der rechten Seite) und die gefährlichen Gravwaffen-Mopeds warteten links auf ihren Einsatz gegen unseren Land Raider...
Naja was solls, viel Feind viel Ehr'... Das erste Bierchen wurde vernichtet, die Würfel schonmal warmgewürfelt und der Spaß konnte beginnen.

Das Chaos hatte den ersten Zug, also rollten wir vorwärts. Zwei Seuchenmarine-Einheiten stiegen aus ihren Autos aus und hoppelten zum Relikt, der Chaoslord mit seinen Jungs rumpelte in Richtung Gegner, um eventuell in die ersten Nahkämpfe einzugreifen. Rechts humpelten die Kultisten nach vorne, links rollten die Berserker munter drauflos. Wie geplant zerlegte Ihr Land Raider dann auch das erste gegnerische Rhino - First Blood für das Chaos!!
Rhino Nummer zwei war leider nicht so kooperativ, denn es liess sich durch unser Klauenmonstrum leider nur lahmlegen...
Die Noisemarines sorgten für die nächste Überraschung beim Gegner, denn der Bassblaster verdampfte eine Handvoll Feuerkrieger, ohne dass diese sich davor hätten schützen können.
Der Meister des Chaos war zufrieden, die nächste Runde würde sehr interessant werden...
Interessant war nicht ganz das passende Wort, denn ein erster Rückschlag zeichnete sich ab, als die Khorne-Berserker die Motorräder angriffen - drei Verluste im Abwehrfeuer, mehr als bescheidener Nahkampf und dann durften die Mopeds auch noch dank Sonderregel einfach aus dem Nahkampf flüchten!
Aber es kam noch dicker! Auf der rechten Seite machten sich Khan und seine Flammenwerfer-Freunde zum Angriff bereit.
Obwohl es sich hier eigentlich um Modelle einer ganz anderen Armee handelte (Dark Angels), die noch nichtmal bemalt waren, brannten sie eine große Schneise in unsere Kultistentruppen. Fairerweise muss man zugeben, dass die Kultisten auch nur zur Hälfte bemalt waren...vielleicht lag es auch daran.
Etwas überbelichtet, aber man erkennt schon, dass da weit weniger als 48 Kultisten stehen...

Der Cybot plumpste mit seiner Landungskapsel auf das freie Feld hinter dem Land Raider und zersiebte selbigen auch prompt - autsch!
Gefühlte 3 Millionen Tau-Geschosse später zerlegte es auch unser erstes Rhino und einen Seuchenmarine - wir waren also gewarnt, dass es jetzt ernst wurde.
Khorne-Berserker auf freiem Feld ist übrigens eine dumme Sache, denn man steht frei und kann beschossen werden.
Als wir dann endlich unsere zweite Runde starteten, blieben nur zwei Berserker übrig...

Wahrscheinlich weil dieses Moped schon korrekt als White Scar bemalt war, endete dieser Nahkampf mehr als enttäuschend für unsere Jungs.
Nach der unvollständigen Zerstörung des Rhino-Transporters hatte es unser Klauenmonstrum ebenfalls zerlegt, wir standen also quasi ohne Nahkampfpower da.
Das Loch im Boden war mal das Monstrum...
Nicht verzagen, erstmal den doofen Cybot wegmeltern - dachte ich mir zumindest. Die Würfel versagten, die Plasmapistole des Lords ebenfalls...
Vor lauter Frust entschied ich mich, das Ding anzugreifen.
Man stelle sich dazu klägliche "Dengel-Dengel"-Geräusche vor.
Seuchenmarines starben, der Cybot verlor einen Rumpfpunkt und auf der rechten Flanke verloren die Kultisten ihren Nahkampf gegen Khan & Co. - nur die Steherqualitäten des Apostels bewahrten sie vor dem totalen Untergang.
Noisemarines verdampften noch ein paar Feuerkrieger, Seuchenmarines sicherten das Relikt - eigentlich prima, doch nun war unsere Runde zu Ende und der Gegner bekam Verstärkung!
Eroberung des Reliktes
Aaaaaah, Riptide!
Kultisten und Apostel lösten sich nun in Wohlgefallen auf, wobei das Apostel-Modell auch gleich ein paar Teile verlor (verdammt mieses Material dieses "Finecast") und Khan entschied sich für einen Ausflug auf die Bahamas - denn für ihne gab es nichts mehr zu tun auf dem Spielfeld.
Khan fährt heim...
Massiver Beschuss zerlegte meine Seuchenmarines, mein Chef bekam den Cybot einfach nicht klein und wurde schließlich von dessen Stahlklauen zerdrückt. Den Bassblaster verlor ich durch den neu eingetroffenen Riptide.
Zwei Spielrunden vorbei und auf unserer Seite standen nur noch ein Rhino, drei Noisemarines und zwei Kyborgs... auweia!
Das Relikt war nun sicher in den Händen des Feindes.
Geister sichern das Relikt.
Zeit für verzweifelte Aktionen! Mit Sturmkanonen schafften es meine Kyborgs, den Riptide schonmal leicht anzukratzen, das Rhino dampfte ein bisschen durch die Gegend.
Immerhin retteten wir uns noch über diese Runde, was den Tau sogar noch Gelegenheit gab, ihren Commander aus der Reserve neben Riptide und Noisemarines zu schocken und einen Kyborg zu erschießen.
Die 4. Runde war dann der Zeitpunkt für die angekündigten Verzweiflungsakte: Der Kyborg griff den Riptide im Nahkampf an und die 3 Noisemarines den Tau-Commander.
Endergebnis: alle platt!
Deutlicher Sieg für die Tau-Marine-Allianz, das Chaos komplett ausgelöscht.
Bis auf einen Ehren-Missionspunkt für den ersten Abschuss (First Blood) hatten wir keinen Blumenstrauß gewinnen können.
Bis auf ein paar Krater und Rhino-Wracks alles frei vom Chaos.


Fazit:
Die Änderungen zur 6ten Edition waren wirklich nur marginal, der Spielfluss war gut und nur wenige Sachen mussten wir wirklich nachschlagen - sehr positiv! In den nächsten Spielen werden wir dann noch ein paar Dinge erproben, speziell die Psi-Phase reizt mich sehr, sowie die neuen Regeln für Flieger und fliegende Monster.
Das Spielergebnis zeigt aber auch wieder, wie unausgeglichen die Armeen sind. Durch unsere Beschränkung auf Chaos Space Marines hatten wir wenig Auwahlmöglichkeiten und es war uns auch nicht bewusst, dass soviele Standards garnicht nötig sind. Als Chaosspieler sollte man wirklich nur minimale Standards mitnehmen und alle Punkte in harte Einheiten investieren. Leider ist das dann sehr stillos, da gerade im Standard-Bereich soviele coole Einheiten stecken, die vor Allem mit dem Storyhintergrund (Fluff) super korrespondieren. Einfach augedrückt: wenn ich ne Nurgle-Armee spiele, möchte ich viele Seuchenmarines, Bruten und ein paar Panzer spielen - darf ich aber nicht, weil ich dann viel zu schwach aufgestellt bin um gegen andere Armeen zu bestehen.
Der Space Marine dagegen wird von seinem Regelbuch sogar belohnt, wenn er z.B. einen Orden wie die White Scars spielt, denn er bekommt dann sogar Sonderregeln spendiert, die seinen Mopeds z.B. die Flucht aus dem Nahkampf ermöglichen.
Naja und über die Tau verliere ich nicht viele Worte, sondern warte einfach auf die Erkenntnis, wie man die überhaupt fluffig und nett aufstellen kann...
Zu diesem allgemeinen Problem kamen noch ein paar Faktoren hinzu, die schlicht unglücklich aber ungewollt waren. Exemplarisch dafür wohl der Moped-Trupp mit den 4 Flammenwerfern, den normalerweise kaum jemand so spielen würde, der aber das perfekte Gegenmittel zu unseren 48 Kultisten darstellte. Da wir uns vorher nicht über Listen abgestimmt hatten, war das einfach ein böser Zufall.
Trotzdem war es ein spassiger Abend, wir werden unsere Chaostruppen nochmal überdenken und es dann mit anderem Konzept nochmal versuchen. Alternativ denken wir auch über eine Kombination Chaos-Necrons für's nächste Spiel nach.
Es gibt noch viel, was wir nicht ausprobiert haben und ich spiele Chaos schon seit ich mit Warhammer 40.000 angefangen habe und höre jetzt sicher nicht damit auf.
Immerhin gabs ja auch lecker Pizza, Bier und Whisky zum Spiel und solange man sich nicht in die Wolle kriegt, ist jede Spielrunde eine gute Spielrunde.
In diesem Sinne bis zum nächsten Mal und nochmal danke an alle Mitspieler, unseren Gastgeber und seine Freundin, die leider nicht den Chaos-Cheerleader spielen konnte, da sie Ihre Pompoms verlegt hatte.

Ob die wohl einspringen beim nächsten Mal?