Freitag, 6. September 2013

Teil 2 - Rückkehr der Wahnwürfel!

...uuuuund da sind wir wieder!
Tag 2 der Rhein-Main Meisterschaften im beschaulichen Nidderau, weit südlich von Köln im Bembel- und Äbbelwoi-Bundesland Hessen. Pünktlich um 9 Uhr enterte ich die Halle und schaute mir erstmal die allgemeine Verfassung der Spieler an, die in der Halle übernachtet hatten...und wurde nicht enttäuscht. Verschlafen, dicke Ränder unter den Augen, Kaffe in der Hand und ein wenig zombiehaft, genau so wie ich es aus den Vorjahren aus eigener Erfahrung im Gedächtnis hatte. War wohl die richtige Entscheidung, diesmal im Hotel zu schlafen - ausgeruht und motiviert konnte die Punktejagd losgehen.
Das erste Spiel des Tages durfte ich gegen Dark Angels absolvieren, ein Space Marine Orden, der im Gegensatz zu den meisten anderen quasi aus 3 Armeeteilen besteht
 - dem "Greenwing", der in schicker grüner Rüstung gekleidet aus so ziemlich allem besteht, was die Rüstkammer der Space Marines so hergibt
 - dem "Deathwing", der ersten Kompanie (also die Veteranen) welche sich ausschliesslich aus Terminatoren, ehrwürdigen Cybots und Landraider-Panzern zusammensetzt und in stylischem "Knochenweiss" präsentiert
 - sowie dem "Ravenwing", der sich klassisch schwarz kleidet und hauptsächlich aus schnellen Einheiten wie Motorrädern und Schwebefahrzeugen besteht.
Variante 3 stand mir nun gegenüber, d.h. viele Motorräder, drei davon mit Beiwagen (sog. "Trike") und zwei dicke Landraider als Verstärkung, bzw. um ein besonderes Kriegsbanner auszunutzen, welches normales Bolterfeuer (Standardwaffe der Space Marines) einfach verdoppelt...
Klingt halb so wild, oder? Na immerhin hat bei mir fast alles einen Widerstand von 5 oder sogar 6, da muss man pro Bolterschuss schon eine 5 oder 6 würfeln, um zu verwunden.
Das Spielfeld wurde diagonal geteilt, dann setzten wir ein paar Missionsziele auf die Linie und ich durfte sogar anfangen!
Die Ausgangssituation war für mich klar - er hat viel mehr Einheiten, um Missionsziele zu erobern und obendrein sind die viel viel schneller als meine Fußgänger. Was tut man da?
Ich entschied mich jedenfalls dafür, über die ganze Breite des Spielfelds aufzustellen, so dass alle meine Kultisten und Seuchenmarines mindestens ein Missionsziel in Laufweite hatten - mit etwas Glück schluckt der Gegner diesen Köder und teilt seine Armee auf, um diese Mobilmachung auf breiter Front zu stoppen...
Optisch sah das dann ungefähr so aus:
Mein Gegner quetschte seine vielen Motorräder und Panzer dann in seine Ecke und...würfelte eine Sechs! Wäre ja eigentlich halb so wild, nur leider ging es in diesem Wurf darum, ob er mir die Initiative stiehlt und überraschend doch zuerst dran ist...auweia...
Mit kritischem Blick musterte ich seinen Fuhrpark und hoffte, dass er wenigstens das tat, was ich von ihm erwartete...

Die Überraschungen kamen dann gleich im Doppelpack, denn erstmal schob er alles in Richtung meiner Aegislinie und warf dann so eine superneue Handgranate in meinen Khorne-Monstertrupp, der meinen Widerstandswert für eine Runde auf 4 senkte.
Klingt zwar unspektakulär, hatte aber eine große Wirkung, denn nun ballerten unglaublich viele Motorräder und 2 Panzer mit doppelter Schussanzahl auf meine geschwächten Monster.
Als der Rauch sich verzogen hatte, waren meine Bruten, der Lord und ein nicht unerheblicher Teil der Kultisten einfach verpufft *Panik!*
Im Gegenzug liess ich meinen weiter links positionierten Nurglechef samt Bruten beidrehen, um den Gegner anzugreifen, doch die Entfernung war noch zu groß um irgendwas zu erreichen.
Blieben also nur die Kyborgs übrig, die aber nicht wirklich viele Gegner erschiessen konnten.
Als Bonus weigerte sich dann auch noch mein Drache, das Spiel in der 2. Runde mitzumachen.
So ballerte also quasi eine komplette Armee auf meine geschwächten Einheiten und pulverisierten meine rechte Flanke.
Als mein Drache dann endlich auftauchte und der Nurglechef in Reichweite kam, machte ich einen vielleicht entscheidenden Fehler - anstatt den bösen Flammenwerfer des Chefs in den Feind abzufeuern, versuchte ich in den Nahkampf zu kommen...10 Zoll hätte ich erwürfeln müssen, doch die Würfel zeigten eine 6 und eine 3 - verflixt!
So lösten sich in der nächsten Runde auch noch mein Chef samt Leibgarde in Wohlgefallen auf und das Spiel hatte sich erledigt.
Die verbliebenen Kyborgs und der Drache brachten einfach nicht mehr genug Kampfkraft auf (und die Würfel halfen auch nicht weiter, fast jeder Schuss verfehlte) um die vielen Motorräder auszulöschen, da er seine Trupps auch noch geschickt aufgeteilt hatte.
So stand am Ende mein letzter Kultistentrupp auf dem äussersten linken Missionsziel und auf allen anderen jeweils 1-2 Motorräder...
Zusammengefasst passierte also folgendes: Meine Taktik ging nicht auf, weil er konzentriert angriff, anstatt sich aufzuteilen. Seine Kombination aus schwächender Granate und doppeltem Bolterfeuer war stärker als erwartet und meine Schusskraft litt stark unter dem Unwillen der Würfelgötter.
Ziemlich frustriert musste ich mir eingestehen, dass die erhoffte Platzierung nicht mehr zu erreichen war...trotz nettem Gegner steckte ich im Stimmungstief.
Insgeheim fragte ich mich, ob da ein bestrafender Schlag mit dem Vorschlaghammer auf meinen Heldrake-Eigenbau etwas Erleichterung schaffen könnte - immerhin hatte er sich bisher als der Versager des Turniers herausgestellt...
Na zum Glück gabs dann eine Mittagspause - Steak und Pommes heben die Laune, insbesondere wenns noch gratis Ketchup & Mayo obendrauf gibt.
Noch ein Zuckerschub dank Cola obendrauf und die Laune war wieder gut (und endlich hatte auch mein Magen den Höllenkaffe vom Hotelfrühstück verarbeitet).
Es folgte der krönende Turnierabschluss...ein Spiel gegen die Eldar *hust*
Okay okay, vor dem Turnier hatte ich das noch als Alptraumszenario angesehen, doch ein kurzer Blick auf die gegnerische Armee versöhnte mich mit den Weltraumelfen.
Was da auf dem Tisch stand war nicht nur todschick bemalt, sondern auch noch sehr stilvoll - eine Geisterkriegerarmee!
2 Trupps Phantomdroiden, dazu natürlich ein Phantomseher, 2 Phantomlords (also quasi die große Version der Droiden), ein Phantomritter (-Droide in XXXL) und ein paar Weltenwanderer.
Chef der Armee war ein gewisser Illic Nachtspeer (oder so ähnlich), der ebenso wie die Weltenwanderer am liebsten im Gebüsch hockt und mit Scharfschützengewehr durch die Gegend ballert. Als Sahnehäubchen obendrauf waren da noch ein paar Skorpionkrieger, die eigentlich nichts wirklich Tolles können, aber dafür sehr stylisch aussehen...
Wir stellten also ein paar Missionsziele auf und es ging auch schon los.
Mir war klar, dass seine Phantomdroiden  ziemlich gut austeilen, aber dafür langsam sind und nicht gut einstecken können - also ganz klar Ziel Nummer eins! Die Weltenwanderer können nur im Gelände hocken und gut überleben, offensiv sind sie nicht sehr stark - also heben wir uns die für den Drachen auf, denn der ignoriert ihre größte Stärke: die gute Deckung.
Bleiben also nur noch die dicken Brummer, also die 2 Phantomlords und der Ritter.
Preisfrage: Was tut man mit Gegnern, die man nur sehr schwer töten kann? Na klar, einfach ignorieren!
So knusperte ich erstmal ein paar Droiden weg und beschäftigte die dicken Dinger mit meinen Lords - sie sollten ja nicht bei meinen Kultisten für Unruhe sorgen. Klappte auch ganz gut soweit, auch wenn Khornelord und alle 10 Bruten so nach und nach über die Wupper gingen...
Und dann kam der Heldrake!
Meine Herren, was für ein Auftritt!! Mir war ja bewusst, dass dieses Ding gut abgeht, wenn es mal in Fahrt kommt, aber was mit Hilfe von etwas Würfelglück nun auf dem Spielfeld passierte, war mehr als episch.
Insgesamt räumte der Drache 3 Phantome inklusive dem Seher, beide Weltenwanderertrupps, den Armeegeneral Mister Nachtspeer und die Skorpione vom Feld...und damit noch nicht genug.
Mein Gegner hatte nämlich noch ein As im Ärmel, welches ich Euch bisher aus dramaturgischen Gründen vorenthalten habe: ein Flugzeug!!
Na, ist der nicht todschick? Und schnell isser auch und obendrein war er noch ne Runde vor meinem Drachen auf dem Feld und machte Stunk.
Tja aber es reichte nicht aus, denn obwohl er viele viele Treffer landete, rettete sich mein Drache vor fast jedem Schadenspunkt, indem er ihn entweder mit einer 5 oder 6 verhinderte, oder am Ende der Runde einfach mit ebenfalls 5 oder 6 regenerierte (Sonderregel "It will not die"). Hammermäßig!
Hätte der große Phantomritter nicht gegen Ende noch innerhalb meiner Verteidigungslinie eine Runde "Zipfelklatschen" mit meinen Kultisten gespielt, hätte ich hier einen 20:0 Sieg einfahren können...naja, aber das wäre auch ein bisschen unfair gewesen. Der Ritter bekam dann auch Haue von meinen Seuchenmarines, die ihn verbotenerweise mit einer Pistole erlegten, obwohl das regeltechnisch unmöglich ist - da sich das Spielergebnis dadurch aber nicht wirklich verändert, bzw. der Ritter höchstwahrscheinlich nur 3 Minuten später im Nahkampf umgefallen wäre, haben wir uns einfach im Nachhinein geeinigt, das beim nächsten Aufeinandertreffen "auszuramboen".
Wahrscheinlich hat es nach dem langen Turnierwochenende auch einfach an Konzentration gemangelt...wer weiss?
Ergebnis: 13:07 gewonnen, Platz 59 von 70 erreicht...naaajaaaa, episch sieht anders aus.
Zumindest konnte ich am Ende wieder lachen...und schief gucken o.O


Turnierfazit: Wie immer ein klasse Turnier, gut organisiert, prima Gelände, ein dickes Danke an all die fleissigen Leute vom TTC Rhein-Main, die alles aufgebaut, für uns Spieler gegrillt, geschiedsrichtert und aufgeräumt haben! Ganz großes Kino!
Die Siegerehrung hab ich mir zwar dieses Jahr erspart, aber wie ich im Nachhinein erfahren habe, durfte mein Gegner aus der letzten Runde den Sonderpreis für die schönste Armee einheimsen - verdientermaßen, bravo!
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, allerdings steht für mich fest, dass es dann nur auf eine von zwei Arten geschehen wird - entweder spiele ich wieder ganz einfach nur Sachen/Figuren die mir Spaß machen und scheisse auf die Endplatzierung, oder ich gehe aufs Ganze und bringe eine echt heftige Turnierliste mit, um auszuloten, wie gut oder schlecht ich als Spieler bin, wenn ich mir mal keine Gedanken um die Stärke und Fairness meiner Armee mache.

Mein nächstes Turnier im Oktober bestreite ich auf jeden Fall mit einer schwachsinnigen Armee, die definitiv keine Pokale gewinnen kann, aber dafür massiv spassig ist - lasst Euch überraschen!


Dienstag, 3. September 2013

Meisterschaft in Hessen - Teil 1

Wow, was für ein Turnier! Viel Malarbeit, viel Planung und viel Geld (fürs Hotel) sind dieses Jahr in diese Veranstaltung eingeflossen...doch meine dunklen Vorahnungen (siehe letzter Blog-Eintrag) sollten sich zumindest teilweise bewahrheiten.
Nach einer staureichen Anreise und einem "verbuggten" Schlüsselspender im Hotel, der statt einem gleich zwei Zimmerschlüssel ausspuckte (allerdings erst nach sanfter Überredung durch einen wohlplatzierten Faustschlag) stimmte mich die Zimmertür schon dezent auf das Turnier ein...
Nach einer geruhsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück (mit dem wohl widerlichsten Kaffe diesseits des Rio Grande...) erreichten mein Schatz und ich die Willi-Salzmann-Halle pünktlich um 09:30 Uhr - also noch ein halbes Stündchen Zeit um sich anzumelden und die Spielfiguren in die Halle zu tragen.
Mit nur 5 Minuten Verspätung wurden dann die Paarungen für die erste Runde bekanntgegeben, ich warf gut gelaunt meine Kisten und Kartons auf den erstbesten Stuhl am Spieltisch und harrte der Dinge, die da kommen sollten...
Und wie befürchtet, gleich als Auftakt traten mir meine Erzfeinde gegenüber - Tau mit Eldar als Allierten *schockschwerenot!*
Na immerhin gewann ich den Wurf um die erste Runde, baute eine schicke Verteidigungslinie auf und hoffte auf ein bisschen Würfelglück. Die Mission war einfach: 3 Missionsmarker auf dem Feld und jeder Spieler durfte einen weiteren Marker in seiner Aufstellungszone aufbauen. Diese galt es nun zu erobern und mit Standardtruppen zu besetzen - also viel Arbeit für meine Kultisten.
Achja...Tau!
Wahrscheinlich war es nicht die härteste Aufstellung, die ich nun gegen mich hatte, aber dank der befreundeten Eldar sah ich mich nun einer Streitmacht gegenüber, die nicht nur 2 dicke Riptide-Kampfroboter enthielt (die gefühlt 10x so groß wie meine Männekes wirkten), sondern auch einen fiesen Krisis-Kommandotrupp, 2 Trupps Kolosse, Markerdrohnen, Sniperdrohnen...naja, viel Bummbumm halt und ein paar Feuerkrieger & Jetbikes in Reserve, die dann später im Spiel die Missionsziele in der eigenen und der feindlichen (also meiner) Hälfte erobern sollten.
Der Plan des Gegners war also klar und ich tat, was mir am logischsten erschien - meine Lords mit Leibgarde (Chaosbruten) reinschicken und alles plattklopfen!
Tja, Theorie und Praxis...das ist immer so eine Sache - insbesondere wenn Tau & Eldar gemeinsam soviele "tolle" Sonderregeln haben, dass sie etliche Spielregeln einfach ausschalten oder umgehen können. Deckung? Nöö, ich hab ja Drohnen mit Markerlichtern! Flugzeuge? Scheiß drauf, ich hab ja Abfangen und schiesse drauf, wenn sie aus der Reserve erscheinen! Seuchenmarines und Kyborgs mit hohem Widerstand? Auch egal, hab ja Sniperdrohnen!
Das Ende vom Lied: meine Nahkämpfer waren tot, bevor sie die feindlichen Linien erreichten, die Kultisten wurden im Vorbeigehen weggebrutzelt und mein Heldrake explodierte gleich nachdem er aus der Reserve erschien.
Zur Ehrenrettung konnte ich meinen Seuchenmarines am Schluss in einen Nahkampf verwickeln, so dass ich wenigstens nicht komplett ausgelöscht wurde, aber die abartige Feuerkraft der Tau, die vielen gemeinen Sonderregeln und nicht zuletzt die totale Abwesenheit von guten Würfelergebnissen auf meiner Seite vermiesten mir dieses Spiel und letztendlich wirkte auch mein Gegenspieler ein wenig säuerlich, weil ich ein wenig mehr als üblich über die Tau schimpfte, als es eigentlich nötig wäre (auch wenn das kein bisschen gegen ihn persönlich gerichtet war).
Endergebnis: 18:2 Punkten verloren, ein Trauerlied für meinen Heldrake gesummt und ab dafür...
Als kleine Impression hier ein Trupp Kultisten, der mutig das Feuer von 1 Million Tau-Robotern erwartet:

Nach einer gemütlichen Mittagspause ging es dann in Runde 2 wieder um ein paar Missionsziele, die diesmal verschiedene Punktwerte hatten...man musste also schlau auswählen, welche Ziele man erobert und welche man ignorieren kann.
Mein Gegner trat mit einem sogenannten "Flying Circus" an, was überhauptnix mit den Monty Pythons zu tun hat, sondern eher mit 5 großen, fliegenden Dämonen. Auch wenn sich der Meister der Dämonen schon vor dem Spiel für die kommende Würfelorgie entschuldigte, überzeugten mich schon die ersten 10 Minuten davon, dass man gewisse Dämonenarmeen ganz sicher nicht auf einem Turnier spielen sollte - denn so lustig die vielen Zufallseffekte dieser Armee im privaten Rahmen auch sein mögen, wenn man sie nicht so stark wie möglich reduziert bei der Aufstellung/Planung der Armee, dann kostet der Spaß unheimlich viel Zeit, die man im Turnierrahmen nunmal nicht hat.
Nach ungefähr einer halben Stunde war seine Armee endlich spielbereit, alle Zauber, Dämonengeschenke und wasweissich für Effekte ausgewürfelt und der Kampf konnte beginnen.
Naja...hätte beginnen können, denn was nun folgte, war sicherlich der Tiefpunkt meiner bisherigen 40K-Spielerfahrungen...
Nicht genug damit, dass sich die wilde Würfelei wie zäher Brei langzog (..und noch ein Zauber und noch ein Effekt uuuuund noch ein Warpsturm...und moment, noch eine Tabelle...), obendrein kassierte ich Motze für jeden guten Würfelwurf (ich glaube am Anfang bannte ich ca. 1/3 seiner Zaubersprüche) und als dann dank Meister Würfelglück (und der hohen Wahrscheinlichkeit bei einem Widerstandstest alles ausser einer 6 mit einem 6-seitigen Würfel zu werfen) meine Seuchenmarines plötzlich mit einem "Feel-no-Pain" (d.h. Deine Verwundungen interessieren mich nicht) Würfelwurf dastanden, den man nur mit einer Eins verpatzen konnte, kam ich mir fast schon wie ein Tau-Spieler vor...
Seine Taktik war einfach: 5 dicke Monster flogen rund um meine Jungs im Kreis und versuchten mit 1000 Nadelstichen langsam Hackfleisch aus mir zu machen - was lag also näher, als die Dinger vom Himmel zu schiessen? Dummerweise gelang mir das auch erstmal ganz gut, was zu weiteren Ausflügen ins Jammertal führte, die Anzahl an fliegenden Monstern jedoch nur mit Ach und Krach um 1 verringerte.
So lief die Spielzeit unerbittlich ab, die Dämonen schimpften und jammerten, mein Nurglelord klebte ewig an seinem Dämonenprinz fest (hätte ich doch ne Energiefaust mitgenommen!) und so fehlte am Ende die Zeit, zu seinen Standards vorzudringen und sie wegzumetzeln. Wespenstiche zerlegten meine Kultisten, mein Drache wurde ausmanövriert und das Spiel endete frühzeitig, da die 3 Stunden Spielzeit nach der 4. von 5 Spielrunden abzulaufen drohte - sehr, sehr frustrierend!
Es war schon bezeichnend für dieses Spiel, dass nach der zweiten Runde selbst ein deutlicher Hinweis auf seine klare Überlegenheit und die deutlich zu seinen Gunsten kippende Missionsziel-Lage zu keiner merkbaren Verbesserung der Laune meines Gegners führte...
Endergebnis: wieder 18:2 verloren und auch wenn ich am Anfang des Spieles wenigstens noch gequält lächeln konnte...
Merkt man mir die Frustration und Langeweile angesichts der Würfel- und Nachdenk-Orgien meines Gegenspielers in Runde 3 schon deutlich an:

Es wurde also höchste Zeit für einen Lichtblick - und der folgte auch!
Ein Kampf gegen Space Marines, juchhuu! Was gibts besseres als ein Duell der Erzfeinde?
Was da anrollte, war allerdings ungewöhnlich - viele dicke Transportpanzer (3 Landraider, einer von jeder Sorte), zwei dicke Flugzeuge und 10 Terminatoren...cool, fast ein Deathwing, wie ich ihn auch mal gespielt habe!
Mein Gegenspieler war obendrein ein sehr sympathischer Kerl, also konnte es nur ein schönes Spiel werden.
Mission: Jeder vernichtete Gegner gibt einen Punkt, als Sekundärmission gabs ein Relikt in der Spielfeldmitte, welches man mit einem Modell zu Fuß einsammeln und wegtragen konnte (aber nur zu Fuß, keine Hilfsmittel wie Panzer, Motorrad, Pogo-Stock oder Stelzen erlaubt!).
Live auf dem Tisch sah das in etwa so aus:
Wie man deutlich erkennen kann, war seine Seite ziemlich leer, meine dafür eher voll mit Männekes...
Nun folgte ein wildes Gemetzel, bei dem er sich auf die (eher mittelprächtige) Feuerkraft seiner dicken Panzer verließ und ich relativ erfolglos auf eben jenen herumballerte. Im Zentrum des Spielfeldes gab es eine dicke Prügelei zwischen seinen Terminatoren und meinen Lords & Bruten, die ich klar für mich entscheiden konnte. Im Ausgleich dafür hielten seine Autos meine Kultisten und Seuchenmarines in Schach, so dass das Relikt vorerst unerobert blieb.
Auch seine 2 Flugzeuge (Stormraven) hinterliessen keinen wirklich bleibenden Eindruck, es wogte hin und her. Immerhin war mein einsamer Heldrake endlich mal nicht so stark gefährdet beim Auftauchen und konnte auch ein bisschen an Flugzeugpanzerungen knabbern...doch letztlich schaffte es nur die Flak an meiner Verteidigungslinie, eine Perforation ins Metall eines Stormraven zu stanzen und ihn damit zum Absturz zu "überreden".
Erst in der letzten Spielrunde konnte ich den Kampf dann knapp für mich entscheiden, als es mir gelang, einen der drei Landraider zu knacken und den fleischigen Inhalt (seine Scouts) mit Flammenwerfern weichzukochen. Ein unparteiischer Würfelwurf (eine glatte 2) verhinderte eine 7. (Bonus-) Runde und ich gewann dank Reliktbesitz (ein Kultist konnte es per Hechtsprung noch erwischen) knapp mit 13:07 Punkten - Jubelfreu!
Hätte allerdings genauso gut Unentschieden enden können, insbesondere wenn wir noch eine 7. Runde ausgespielt hätten...
Hier der Held vom/im Erdbeerfeld, der den Landraider aufschweisste:

Auf jeden Fall war es ein schöner und auf beiden Seiten gutgelaunter Tagesabschluss, den mein Schatz und ich anschließend noch bei Pizza und Chinanudeln gebührend ausklingen liessen!
Tag 1 war geschafft und wenigstens ein Sieg errungen - mit etwas Glück könnte da morgen noch mehr draus werden...
Zumindest war ein Aufwärtstrend zu spüren und auch wenn der Turnierauftakt meine Hoffnung auf eine Platzierung im Mittelfeld sehr stark geschrumpft hatte, war doch zumindest irgendwas zwischen Platz 40 und 45 (von 70) realistisch machbar - ob es wohl geklappt hat?
Das erfahrt ihr im 2. Teil meines Berichtes, also schaut ruhig mal wieder rein!
Bis dahin gute Nacht und guten Appetit!!