Donnerstag, 31. Juli 2014

Werwolf-Wikinger und Weltmeister

Hurrah, die Space Wolves sind da!
Najut, ganz so enthusiastisch bin ich nicht, aber eins muss man den Weltraumwölfen lassen - sie sind sehr sehr stylisch.
Schon meine ersten Begegnungen mit den Space Wolves (als noch die 5. Edition aktuell war) waren spannend und abwechslungsreich und zeitweise hab ich sogar darüber nachgedacht, selbst ihre Spielregeln zu nutzen...
Im Vergleich zu den "normalen" Space Marines zeichnen sich die Wölfe durch ihren starken Bezug zur nordischen Mythologie aus. Sie tragen schicke Rauschebärte und Langhaarfrisuren, reiten auf riesigen Wölfen und geben sich selbst und ihren Tierchen gerne nordische Namen.
In ihrem Arsenal finden sich so spassige Dinge wie Cyberwölfe, Cyberwolf-Kavallerie, Werwölfe und jede Menge Spielzeug für Nahkämpfer.
Obendrein waren sie eine zeitlang berüchtigt für ihre Unterstützungstrupps, die bis Oberkante Oberlippe mit Raketenwerfern vollgepackt werden und auch noch ihr Unterstützungsfeuer auf 2 statt 1 Ziel aufteilen durften - hammermässig!

Doch mit der 6. und jetzt 7. Edition fiel ihre Kampfkraft doch deutlich ab, da vor Allem ihre Nahkampfkraft mit dem aktuellen Fokus auf massives Geballer ziemlich an Wert verlor.
Nun naht die Rettung in Form eines neuen Codex und neuer Einheiten.

Den Anfang macht dieses Gefährt hier:
Auch wenn das Teil wie ein Brotkasten mit Düsenantrieb aussieht, verbirgt sich dahinter doch ein interessanter neuer Flieger, der entweder als Feuerunterstützung eingesetzt werden kann, oder alternativ als Truppentransporter mit Sturmrampe, d.h. wer da drin sitzt, darf nach dem Aussteigen gleich in den Nahkampf stürmen.
Was auch immer die Wölfe also als Nahkampftruppen spendiert bekommt, dank Stormwolf bringt man sie schnell an die Front und ins Gesicht des Feindes -  so ein Ding wünsche ich mir echt für meine Khorne-Berserker!

Auf die vielen Gerüchte zum Thema "was steckt im neuen Codex drin?" will ich mich erstmal nicht äußern - mir sind Fakten lieber als Spekulationen. Einen Knaller will ich jedoch nicht vorenthalten...
Björn!
Space Wolves sind die einzige Armee, die legal und ohne Tricksereien einen Cybot als Armeeführer einsetzen darf: Björn Wolfsklaue.
Entgegen dem Trend bei Games Workshop, beliebte Modelle (insbesondere sehr alte) und Charaktere aus neuen Codizes rauszuwerfen, bekommt Björn wieder einen Platz im neuen Codex und obendrauf noch einen todschicken neuen Bausatz, aus dem man noch einen weiteren speziellen Cybot namens "Murderfang" basteln kann... oder einfach einen "normalen" Cybot mit massenhaft wikingermässigen Verzierungen.
Der neue Björn!
Man darf wirklich gespannt sein auf die Weltraumwölfe und ich bin sicher, wenn die Jungs wieder gute Nahkampfregeln bekommen, wird sich so mancher Chaos-Spieler wieder innerlich fragen, wieso Codizes für loyale Marines viel passendere Spielregeln für die Chaoslegionen bekommen...
Es gab schon in der 5. Edition viele Khorne-Fans, die sich an den coolen Nahkampfeinheiten der Wölfe erfreuten - so konnte man coole Khorne-Molochreiter als Wolfskavallerie spielen und die Standardeinheiten der Space Wolves hatten sogar mehr Nahkampf-Power als waschechte Khorne-Berserker!
Tja und wenn der neue "Murderfang"-Cybot tatsächlich so ein Nahkampf-Monster wird, wie man munkelt, wäre das doch eine tolle Möglichkeit einen Khorne-Cybot darzustellen!
Lassen wir uns also überraschen...

Ein weiteres Tabletop-Highlight steht noch auf dem Programm, denn schon nächste Woche findet die ETC 2014 statt!
Die sogenannte "European Team Championship" ist quasi die komplett privat organisierte, inoffizielle Weltmeisterschaft (denn es sind auch Mannschaften zugelassen, die nicht aus Europa kommen) im Tabletop. Gespielt werden Flames of War (2. Weltkrieg mit kleinen Panzern im 15mm Maßstab), Warhammer Fantasy und natürlich Warhammer 40K.
Am 06. und 07.08. finden erstmal die Einzelspieler-Turniere in allen drei Spielsystemen statt und vom 08. bis zum 10.08. geben sich dann die Nationalmannschaften der teilnehmenden Länder gegenseitig auf die Nase.
Wie schon letztes Jahr findet die ETC in Novi Sad in Serbien statt - die Organisatoren haben so eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert, dass sie auch dieses Jahr den Zuschlag erhielten.
Unsere deutsche Mannschaft ist natürlich schon mitten im Training und man darf gespannt sein, ob sie ihrer Favoritenrolle als Sieger der ETC 2013 wieder gerecht werden!
Wer sich mal genauer über dieses Event informieren möchte, dem sei die Homepage der ETC wärmstens ans Herz gelegt - sehr schick designed und informativ:
http://etc-events.com/events/etc-2014/

Wie jedes Jahr wird es auch wieder diverse Liveticker geben, wer sich  also nächstes Wochenende ein bisschen informieren möchte, sollte ein Auge auf das Forum der GW-Fanworld haben:
http://www.gw-fanworld.net/content.php
Oder alternativ mal auf dem Blog der 40Kings vorbeischauen:
http://www.40kings.de/

Ganz bestimmt werde ich wieder mitfiebern, auch wenn ich zumindest den 09.08. wohl bei einem kleinen Turnier in Schwerte verbringen werde.

In diesem Sinne also einen feuchten Wikingergruß an alle und bis bald!


Sonntag, 20. Juli 2014

Starterset-Charaden und Turniervorbereitungen

Zurück aus dem Urlaub zunächst mal eine positive Nachricht: Es gibt ihn tatsächlich, den GW-Shop zu dem man gerne geht! Es handelt sich um den Laden in Oldenburg, den ich mit meiner Freundin vorletzte Woche besucht habe - und gleich nach dem Eintreten die erste Überraschung: keine ungewaschenen Teenager die meine Freundin begaffen! Wow, guter Einstand...
Aber mal im Ernst, man hört ja so manches an unglaublichen Geschichten, die unsere Mit-Hobbyisten in den diversen Games Workshop Läden so erleben, aber in Oldenburg war von all dem nichts zu spüren. Im Gespräch mit dem Ladenleiter stellte sich ausserdem heraus, dass dieser Laden ein recht erwachsenes Publikum hat, was wohl auch mit zur angenehmen Atmosphäre beiträgt.
Auch die üblichen "kauf doch Produkt XY noch dazu" und "hey, kennst Du schon Produkt YXXX?" Anfragen fielen aus, stattdessen zeigte man echtes Interesse an meinem Hobby und meinen Projekten... und das auch noch sehr dezent statt marktschreierisch. Alles in Allem also ein wirklich angenehmer Besuch, den ich auch gleich mit dem Kauf einer Streitmachtsbox honorierte.


Dazu auch gleich mein Tipp an alle Hobbyneulinge: haltet Ausschau nach solchen Boxen, wenn Ihr eine neue Armee aufbauen oder erweitern wollt - denn das sind die einzigen Angebote, wo man bei GW wirklich noch Geld sparen kann.
Natürlich kann man auch bei unabhängigen Einzelhändlern und diversen Onlineshops bestellen, da gibt's dann oft auch ein paar Prozente Rabatt, aber nicht immer ist der Anfahrtsweg ideal oder die Versandkosten fressen den Rabatt wieder auf... und oft will man ja einfach etwas sofort haben und nicht erst bestellen und da haben die GW-Läden dann doch oft ein größeres Sortiment vorrätig.
Bei der vorgestellten Chaos-Box bekommt man auch ohne Sonderrabatte quasi den Transportpanzer gratis dazu - bei so einem Angebot kann ich auf die paar zusätzlichen Prozente bei Onlinehändler auch mal verzichten.

Damit wären wir auch schon beim Hauptthema angelangt - den Startersets!
Schon seit vielen Jahren glänzen diese Einsteigerpakete von Games Workshop mit ihrem guten Preis-/Leistungsverhältnis, denn neben 2 kleinen Armeen enthalten sie immer auch ein Regelbuch, seit einigen Jahren sogar im praktischen A5-Kleinformat, perfekt zum Nachschlagen auf Turnieren oder zum Regeln büffeln während der Busfahrt...
Nun gibt es ja seit kurzer Zeit die neue 7. Regeledition, aber immer noch das Starterset "Dark Vengeance" mit dem alten Regelbuch - inzwischen also ein Kandidat für den Ladenhüterposten des Monats. Was also tun?
Nuja, es wäre wohl am einfachsten, die Boxen aus den Regalen zu holen und einfach das Regelbuch auszutauschen - zurück in die Läden damit und weiter geht's... aber das ist GW wohl zu einfach.

Stattdessen gibt/gab es nun das einzigartige LIMITIERTE (!!) Starterset "Sanctus Reach: Bloodclaw". Ja, richtig gehört - das Einsteigerset ist tatsächlich limitiert!
Na gut, ausverkauft ist es noch nicht, aber zumindest in kleineren Läden werden die Kontingente schon abverkauft sein...
Warum dieser Schritt?
Die Antwort ist so einfach wie genial: um die Wartezeit auf das neue (lol!!!) Starterset "Dark Vengeance" zu verkürzen und die aktuelle Neuheiten-Welle der Orks noch weiter auszuwalzen.
Okay, Orks sind cool und beliebt und gehören auch durchaus in ein Starterset - aber so langsam kann ich keine Orks mehr sehen, es wirkt einfach zu ausgedehnt, wie Games Workshop seine Orks und die neue Storyline um "Sanctus Reach" ausbreitet - erst recht weil diese Angelegenheit sowieso nur Ork und Space Wolves Spieler wirklich interessieren wird.
Den Fans dieser Armeen kann ich die Box allerdings durchaus empfehlen, denn die enthaltenen Figuren sind wirklich allesamt brauchbar und für fast jede Armeeaufstellung geeignet. Auch die besonderen Anführermodelle sind wirklich schick geworden - auf Space Wolves Seite ein kerniger Wikingertyp mit fetter Angeberaxt, für die Orks ein zünftiger Boss mit Energieklaue und nem bissigen Squig-Haustierchen...feine Sache!
Man darf gespannt sein, ob sich die Box noch komplett ausverkaufen lässt, ehe dann schon nächste Woche "Dark Vengeance" neu erscheint, mit neuem Cover (wow!), neuem Regelbuch (ach?) und einer zusätzlichen Chaos Space Marine Miniatur... die allerdings schon vorher einzeln erhältlich war.
Da würde mich nur noch interessieren, ob sie den Ordenspriester, den es damals zur limitierten "Dark Vengeance" Box dazu gab, demnächst als Einzelminiatur verkaufen...

Auf dem Turniersektor sieht es derzeit ähnlich chaotisch aus, wie im Veröffentlichungsplan von Games Workshop - noch immer tut man sich schwer, die wildesten Schnitzer im neuen Regelwerk zu verbiegen, um das Bier & Bretzelspiel Warhammer 40.000 irgendwie in etwas Wettkampftaugliches umzuschrauben.
Dabei ist vor Allem ein Trend zu erkennen - keine "unbound"-Armeen. Das freut mich schon, denn die Vorstellung, dass da auf einem Tisch plötzlich 7 Panzer von 7 verschiedenen Armeen herumeiern, ist mir ziemlich zuwider.
Auch die "Lords of War", also überschwere Panzer, Monster und Läufer werden wohl nicht auf Turnieren zugelassen. Auch das sehe ich eher positiv, denn ich durfte schon von einigen kranken Kombinationen hören, die ein Spiel nicht nur sehr einseitig und kurz gestalten dürften, sondern vor Allem jegliche Taktik zu Gunsten von "nach spätestens der dritten gewürfelten Sechs bist Du tot!" über die Wupper geschickt wird.
Etwas undurchsichtiger ist die Lage hinsichtlich der Anzahl an Kontingenten und der Einsatzmöglichkeit von Formationen.
Die größeren Turniere tendieren derzeit eher dazu, ganz klassisch wie in der 6. Edition nur 1 Haupt- und 1 Alliiertenkontingent zuzulassen und Formationen aussen vor zu lassen.
Da bin ich ausnahmsweise mal etwas anderer Meinung, denn ein paar Formationen und 1-2 kombinierte Kontingente könnten eine ungeahnte Armeenvielfalt erlauben. Natürlich kann man das auch ausnutzen (Hallo Tau-Armeen mit 6+ Riptides!), doch erlauben es mehrere Kontingente z.B. dem Chaosspieler, zwei coole Nahkampflords und noch einen Hexer zur Unterstützung aufzustellen, oder ein Orkspieler könnte eine Armee mit vielen dicken Läufern (Gorka- und Morkanaut) spielen - beides sicher spassig und keinesfalls unfair.
Es ist schon schade, dass man da nicht einfach auf die Vernunft und Spielfreude der Spieler bauen kann, denn auf Turnieren wird mit immer härteren Bandagen gekämpft.
Ein bisschen Umdenken wäre da angebracht, Turniere als eine Art von Hobbytreff.
Gerne mit den "härteren" Spielern, die um Punkte und Pokale kämpfen, aber mit neuen Anreizen für Spaßspieler.
Sonderpreise für besonders "fluffige" (also Hintergrundgetreue) Armeen oder eine gesonderte Spaßwertung wären da evtl. Ansatzpunkte.
Es wäre doch schade, wenn auch auf den großen Turnieren nur noch auf Effizienz und Sieg gespielt würde, denn ich befürchte, dass man dann als Organisator auf lange Sicht Probleme bekommt, seine Veranstaltungen voll zu bekommen.
Es ist immer ein Teil Spieler dabei, die wirklich aus Freude an ihrer Armee und dem Spielhintergrund dabei sind und die vergrault man irgendwann, wenn die spielerischen Bandagen härter werden.
Immer nur mit 2-3 Freunden im Wohnzimmer spielen bringt auf Dauer Stagnation ins Hobby, da fehlt der überregionale Kontakt zu anderen Spielern.

Trotz Allem hab ich mich jetzt endlich durchgerungen, das Startgeld für die alljährlichen Rhein Main Meisterschaften zu überweisen und ein Hotelzimmer zu buchen.
2 Tage, 70 Spieler, 5 Spielrunden - es wird sicher wieder ein Erlebnis.
Jetzt kommt allerdings der schwierige Teil: die Wahl meiner Armee.
Etwas wirklich hartes, turnierfähiges kann ich mit meinen Miniaturen nicht aufstellen, es will mir aber auch partout nichts wirklich Witziges einfallen, womit man auch haushoch verlieren kann, ohne nur frustriert zu sein.
Naja, da wird mir schon noch was einfallen.
Je nach Arbeitslage hab ich ja jetzt wieder fast jeden Abend Gelegenheit, noch 1-2 Stündchen zu malen - da sollte noch die ein oder andere neue Einheit für den Spieltisch bei rumkommen.
Die 2 Wochen Urlaub hab ich nichtmal ansatzweise so intensiv fürs Hobby genutzt, wie ich es eigentlich geplant hatte. Das heisst natürlich nicht, dass der Urlaub stressig war - im Gegenteil! Es war einfach viel zu schönes Wetter und viel zu viel spannende Fussball-WM-Spiele im TV !!

Trotzdem hab ich ein paar kleine Monster fertigstellen können, meine ersten Seuchenhüter. Das sind niedere Dämonen des Nurgle, klein, eklig und mit Giftklingen ausgerüstet. Eine nette Ergänzung zu meinen Nurgle-Chaoten, die in Zukunft dann mal mit dämonischer Unterstützung in die Schlacht ziehen werden.
Wie man sieht bin ich von dem klassischen grün-in-grün Muster leicht abgewichen, das sorgt für mehr Abwechslung auf dem Schlachtfeld. Ungesunde Hautfarbe, Blut und etwas Eiter... ich hab mich einfach ein bisschen ausgetobt.
Sehr schicke Zinnmodelle mit so netten Details wie heraushängendem Dickdarm und offenem Rückgrat...

Auch ein nicht-GW-Modell hat seinen Weg in meine Dämonentruppe gefunden: Zweiter von rechts, ein Golem von Grenadier, von mir persönlich zum kleinen Seuchen-Hulk befördert.

Es sind noch ein paar Dämonen in Arbeit, die ich erstmal fertigstellen werde, bevor dann vielleicht im Herbst die ersten Iron Warriors vom Band rollen... aber soweit ist es noch nicht.
Erstmal in Gedanken ausarbeiten, welche Minis mit auf das Turnier dürfen - Vorschläge könnt ihr gerne in den Kommentaren hinterlassen.
Es stehen zur Auswahl:
Dark Angels Deathwing - sehr zeitsparend zu spielen, weil man wieder komplett aus der Reserve starten darf, d.h. effektiv eine Runde weniger spielen muss und letzten Endes spätestens in der 4. Runde vom Feld geschossen wird.
Necrons - vielleicht die stärkste meiner derzeitigen Armeen, für Turniere aber zuwenig Flugzeuge (nur 2 Sicheln) und zuviele Destruktoren...dafür immerhin mit grünem Glitter auf den Bases...
Tyraniden - eine kleine Armee die fast nur aus Tyranten und Carnifexen besteht... war damals sehr witzig, als monströse Kreaturen noch Panzer zum Frühstück verspeisen konnten, hat aber heute kaum noch Sinn (damals letzter Platz, aber 6 Land Raider in 5 Spielen zerlegt - saucool!).
Chaos Space Marines - entweder massig Seuchenmarines oder Berserker, mit beiden gewinnt man keinen Blumentopf, selbst wenn man 9 Kyborgs hat. Bei den letzten Rhein Main Meisterschaften war das schon sehr frustrierend...
Es wäre evtl. witzig, eine reine Khorne-Armee aufzustellen und statt Siegpunkten einfach nur zu zählen, wieviele Schädel man pro Spiel und pro Spielerseite für den Blutgott gesammelt hat (er dekoriert damit seinen Thron, egal ob sie von Freund oder Feind stammen).
Na mal schauen, nächstes Mal hab ich dazu vielleicht eine Meinung gebildet...