Samstag, 28. Juni 2014

Hellbrutes, Finecast und ein "Blogroll"

Nach unserem ersten Testspiel könnte man meinen, es wäre wirklich an der Zeit, mal ein paar starke Einheiten auszuheben und das allgemeine Spielniveau meiner Chaosarmee etwas zu erhöhen, richtig?
Kyborgs sind stark, davon hab ich aber schon 12 Stück...
Khorne-Lord auf Hoppepferd, Chaosbruten, alles schon vorhanden...
Mopeds wären ne Idee, da hab ich noch ein paar rumfliegen, die sich sicherlich über etwas Klebstoff und Farbe freuen würden...
Ach scheiss drauf, ich will mehr Hellbrutes!
Man kann es drehen und wenden wie man will, es macht einfach am meisten Spaß, wenn man Modelle baut und bemalt, die einem auch wirklich gefallen - die Spielstärke ist und bleibt zweitrangig.
So sind denn wieder mal Hellbrutes, bzw. Chaos-Cybots auf meinem Basteltisch gelandet - alles selbstverständlich Modelle, die mir in meiner Sammlung noch fehlten.
Dazu gehört natürlich der klassische Chaos-Cybot aus Zinn, den wohl die meisten Spieler gut kennen und der viele Jahre lang in Vitrinen herumgammelte, weil es nie wirklich gute Spielregeln für das Teil gab.
Das ist heute zwar nicht viel anders, doch mit der 7. Edition ist er zumindest etwas weniger anfällig gegen Explosionen und man kann deutlich mehr als 3 Stück davon in eine Armee integrieren, was ja für eine Themen-Armee ziemlich cool wäre...
Ausgerüstet habe ich mein Modell mit ner Reaper-Maschinenkanone, denn sie kombiniert hohe Reichweite mit guter Treffsicherheit, da man immerhin die Trefferwürfe dank "synchronisiert"-Sonderregel einmal wiederholen darf - bei meinem Würfelglück ein echter Pluspunkt!
Optisch ist das Modell ein guter Kompromiss zwischen der Einfachheit des normalen Space Marines Cybots und dem chaotischen Hang zu mehr Stacheln und fast schon gotisch wirkenden Dekorationen.
Wie man sieht, hab ich mich diesmal sogar an etwas Base-Dekoration herangewagt. Dazu verwendete ich u.A. Schiefer (den ich höchstpersönlich 2 Tage vorher mit nem Hammer in kleine Bruchstücke zerklopft habe) und Modellbau-Stacheldraht.
Wieso ich von meiner üblichen "bisschen Gras drauf und max. 2 kleine Deko-Dämonen"-Praxis abgewichen bin? Dazu kommen wir gleich...

Als zweites Prachtstück meiner Hellbrute-Sammlung habe ich ein besonderes Schätzchen ausgegraben. Um 1990 hat Games Workshop nämlich mit dem Spielehersteller Milton Bradley (MB Spiele) kooperiert, d.h. Spielfiguren für Brettspiele entwickelt. Eins dieser Spiele war Space Crusade (bzw. StarQuest in Deutschland), welches kleine Space Marines, Orks, die ersten Necrons sowie die ersten Chaos-Cybots aus Plastik enthielt. Das Design übernamen die Jungs von GW dann sogar für ihr Massenschlachtensystem Epic (winzige Miniaturen im 6mm Maßstab).
Als Fan und Sammler musste so ein Modell natürlich irgendwann auf meinem Basteltisch landen - und hier isser:

Wie man unschwer erkennen kann, liess sich GW damals sicherlich von dem Film "Robocop" inspirieren - die Ähnlichkeit dieser Maschine zum Polizeiroboter "ED-209" ist unverkennbar:






Last but not least habe ich mich endlich durchgerungen, mir ein cooles Forgeworld-Modell zuzulegen. Forgeworld ist offizieller Partner von Games Workshop und spezialisiert sich auf besondere Sammler- und Großmodelle, die in kleiner Auflage aus Resin (Kunstharz) gefertigt werden. Sind die GW-Plastikmodelle schon eine echte Hausnummer beim Kaufpreis, kann man bei gleichwertigen Forgeworld-Modellen mit bis zu doppelt so hohen Preisen rechnen (meist aber so ca. 30% Aufpreis). Zum Ausgleich bekommt man aber wirklich erstklassige Modelle und vor Allem für Fans von speziellen Armeen richtig geniale Sondermodelle.
Um nun beim Thema Hellbrute/Cybot zu bleiben: Im Gegensatz zum eher generischen Modell von Games Workshop gibt es im Angebot von Forgeworld spezielle Modelle im Design der großen Chaos-Legionen wie Night Lords (mit schicken Fledermausflügeln), Death Guard (mit mehr Seuchenpusteln als man sich vorstellen kann) uvm.
Da ich ja ein sehr intensiver ebay-Durchwühler bin, konnte ich bei diesem Angebot nicht "nein" sagen - ein kompletter Hellbrute inklusive Bewaffnung von Forgeworld zum Hammerpreis von 25 Euro! Bei Forgeworld kostet allein der Körper ohne Arme/Waffen schon 35 britische Pfund und jeder Waffenarm kostet nochmal extra - damit hatte ich ja sogar den Neupreis eines GW-Plastikmodells (43 Euro) unterboten!!
Das Modell ist schon bemalt und ich musste eigentlich nur den linken Arm wieder befestigen und einen Raketenwerfer abmontieren, den der Vorbesitzer oben auf das Modell getackert hatte. Die Auspuffrohre am Rücken des Modelles musste ich auch nochmal überarbeiten, die waren mit einem Abstandhalter montiert, da sonst der Raketenwerfer nicht oben drauf gepasst hätte.
Trotz meiner mangelhaften Erfahrung mit dem Werkstoff Resin klappte das alles sehr gut, ein dickes Plus für Forgeworld und sein Material. Im Gegensatz zu Plastik ist Resin eher brüchig denn biegsam, es lässt sich aber mit etwas Vorsicht recht gut bearbeiten.
So ganz nebenbei hat dieses Modell auch meine Frage zum Thema "welche Legion ist die coolste?" beantwortet:
Iron within, Iron without! Jawoll, die Iron Warriors - das gibt mir Gelegenheit in Zukunft noch mehr Panzer, Hellbrutes und Dämonenmaschinen zu basteln!
Wie man sieht ist auch das Farbschema recht simpel, prima!!
Wobei ich hoffe, dass ich das Bemalniveau dieses Modells doch noch etwas übertreffen kann - gerade bei den gelb-schwarzen Streifen und den diversen Deko-Elementen hat der Vorbesitzer doch ziemlich geschludert...
Zur Einstimmung auf die neue Chaos-Legion in meiner Sammlung hab ich mir auch gleich ein passendes Buch besorgt: den Iron Warriors Omnibus. Bin schon sehr gespannt, wie sich das liest.




Games Workshop hat übrigens auch mit einem Kunstharz-basierten Material experimentiert - das legendäre "Finecast".
Ursprünglich sollte dieses Material den Einsatz von zinnhaltigem Metall für besondere Einzelmodelle ersetzen, doch schon kurze Zeit nach erscheinen der ersten Finecast-Miniaturen war das Geschrei der Spieler groß - Gussfehler ohne Ende, Lustblasen die einige Miniaturen bis zu Unkenntlichkeit entstellten und viel zu weiches Material.
Da ich sowieso ein Fan von soliden Zinn-Miniaturen bin, hab ich mich deshalb lange von Finecast ferngehalten. Durch einen Zufall bin ich dann doch an eine solche geraten - die gab es nämlich als dreingabe für das Games Day Ticket 2012. Der Games Day ist quasi so eine Art Hausmesse von Games Workshop und findet jährlich im ehrwürdigen Gürzenich in Köln statt. Im Jahr 2012 gab es zum sogenannten "Megaticket" dazu (obendrein noch ein Shirt und man durfte 1 Stunde vor Öffnung schon rein) und da es schon Gerüchte über die Abschaffung des Games Day gab, gönnte ich mir halt einfach mal den Spaß...
Jetzt im Jahre 2014 packte ich die Miniatur endlich aus, um nach dem Forgeworld-Cybot mal zu prüfen, wie gut oder schlecht dieses Finecast nun wirklich ist.
Pro: sehr leichtes Material, sehr gut mit Messer zu bearbeiten. Es viel mir sehr leicht, die ganzen Blood Angels Symbole und die Gussgrate von dem Modell zu entfernen, auch das Zusammenkleben funktionierte prima und schnell mit Sekundenkleber.
Kontra: Tatsächlich waren viele Luftblasen im Material, zum Glück aber nicht auf den großen Flächen wie z.B. den Schulterplatten. Es ist auch wirklich so verflixt weich, wie alle behaupten - dünne Teile wie das beigelegte Schwert sind schief und krumm und lassen sich nicht wirklich richten. Die Gussgrate waren jenseits von Gut und Böse - soviel Arbeit mit dem Entfernen hatte ich noch bei keiner Plastik- oder Metallminiatur.
Nach diesem kleinen Experiment kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man gerade mit etwas größeren Modellen richtig Probleme bekommen kann. Beispiel Kettensquig: Bei diesem Modell macht ein großes, rundliches Monster mit zwei kleinen Beinchen so eine Art Bocksprung über ein anderes, ähnliches Monstrum - ich brauche echt nicht viel Phantasie um mit vorzustellen, wie sich die dünnen Beinchen dieser Viecher nach und nach verbiegen und aus den "Hoppsern" nach und nach "Kriecher" werden...

Zum Glück ist mein Modell nicht auf so filigrane Teile angewiesen, erst recht nicht weil ich einige Teile weglassen und durch andere ersetzen möchte - denn statt einem Space Marine soll da ja mal ein böser Chaotiker draus werden.
Hier also das Modell im derzeitigen Zustand:
Entfernte Details: Adler auf der Brust, am Bolter und diverse Reinheitssiegel
auch die Ordenszeichen auf den Schultern mussten weichen...
Mal sehen, in welche Chaos-Armee ich den Kerl integriere.
Auf jeden Fall werde ich mir nie ein Finecast-Modell bewusst kaufen, es ist wirklich zu begrüssen, dass Games Workshop inzwischen selbst angekündigt hat, in Zukunft keine Finecast-Modelle mehr zu entwickeln...

Den Raketenwerfer, den ich zu dem Forgeworld-Modell dazubekommen habe, konnte ich übrigens noch verwerten - er prangt jetzt auf einem Rhino-Transportpanzer:

Natürlich auch ein gebrauchtes Modell, aber todschick - oder?




Zu guter letzt noch was Organisatorisches:
Wer jetzt mit scharfem Auge den Bereich rechts oben meines Blog betrachtet, bemerkt vielleicht dieses neue, dunkelrote Logo... (guckst Du!)
Dieses Blog ist jetzt offizielles Mitglied des 40kings-Blogroll!
Für die Nichteingeweihten:
Wenn man jetzt das deutschlandweit bekannte Blog der 40K-Turnierszene unter http://40kings.de liest, kann man auf der rechten Seite unter den bunten Werbebildchen einen Link zu meinem Blog entdecken - und zwar immer wenn ich was Neues geschrieben habe. Toll, oder?
40kings kann ich übrigens wirklich empfehlen, wenn man sich über die Turnierszene in Deutschland informieren möchte, denn die Autoren des Blogs sind selbst aktive Spieler und wem bei mir die Turnierinhalte zu spärlich sind, der sollte da mal reinschauen.
Besonders wenn es wieder Zeit für die ETC, die inoffizielle Weltmeisterschaft im 40K-Tabletop geht, sollte man mal auf 40kings vorbeischauen, denn die haben den direkten Draht zu unserem Weltmeisterteam.

Eine Kleinigkeit noch, bevor ich diesen Post abschliesse:
Nur noch eine Woche, dann hab ich endlich Urlaub - sollte also diese Woche hier im Blog nicht Neues mehr stehen, müsst Ihr nochmal mindestens eine Woche warten, denn an der Nordsee werd ich Krabben futtern und am Stand mein Iron Warriors Buch lesen und ganz sicher keinen PC anfassen.
In diesem Sinne, immer schön weiterbasteln!


Donnerstag, 19. Juni 2014

Schlachtbericht: das große Gemetzel!

Endlich war es soweit, das erste Spiel mit den neuen Regeln der 7ten Edition!
Vier hochmotivierte Herren trafen sich in lockerer Runde: Tau und White Scars Space Marines (Motorrad-Junkies) gegen die vereinigten Streitkräfte des Chaos.
Ein grober Überblick:
Spieler 1 brachte 3 kleine Feuerkriegertrupps, ein paar Geister (so eine Art Scouts), einen dicken Schwebepanzer, 2 kleine Piranha-Schwebepanzer, einen dicken Riptide-Kampfanzug und einen Commander mit Nahkampfausrüstung mit.
Sein Kollege hatte natürlich 2 große Trupps Mopedfahrer (einer mit Flammenwerfern und einer mit diesen neumodischen Grav-Waffen) dabei, zwei kleine Trupps Marines mit Rhino-Transportpanzer, ein Cybot mit Landungskapsel, ein Moped mit Beiwagen und natürlich den Moped-Meister Korsarro Khan (Khaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan!).

Auf meiner Seite hatten wir eine bunte Tüte Chaos ausgepackt, im Detail waren das ein Chaoslord des Nurgle, ein dunkler Apostel, 2 x 24 Kultisten als Leibgarde für den Apostel, 3 x 5 Seuchenmarines mit Rhino (2x mit Plasmaknarren, 1x mit Meltern), einen dicken Land Raider mit Khorne-Berserkern, zwei Kyborgs, 6 Noisemarines mit Bassblaster, 2 Chaosbruten und ein Klauenmonstrum.

Die Mission lautete: Erobert das Relikt in der Mitte des Schlachtfeldes.

Wir bildeten also eine Schlachtreihe, indem wir unsere Seuchenmarines in Reichweite des Reliktes aufstellten. Im Zentrum lag eine Ruine, in der wir Kyborgs und Noisemarines als Feuerunterstützung postierten und der Rest verteilte sich auf die Flanken. Das sah dann etwa so aus:
Wie man schon hier erahnen kann, verteilten unsere Gegenspieler ihre Armeen gerecht auf beide Flanken - ärgerlicherweise drohten da schon die Flammenwerfer-Mopeds, sich unserer Kultisten anzunehmen (die farblosen Dinger auf der rechten Seite) und die gefährlichen Gravwaffen-Mopeds warteten links auf ihren Einsatz gegen unseren Land Raider...
Naja was solls, viel Feind viel Ehr'... Das erste Bierchen wurde vernichtet, die Würfel schonmal warmgewürfelt und der Spaß konnte beginnen.

Das Chaos hatte den ersten Zug, also rollten wir vorwärts. Zwei Seuchenmarine-Einheiten stiegen aus ihren Autos aus und hoppelten zum Relikt, der Chaoslord mit seinen Jungs rumpelte in Richtung Gegner, um eventuell in die ersten Nahkämpfe einzugreifen. Rechts humpelten die Kultisten nach vorne, links rollten die Berserker munter drauflos. Wie geplant zerlegte Ihr Land Raider dann auch das erste gegnerische Rhino - First Blood für das Chaos!!
Rhino Nummer zwei war leider nicht so kooperativ, denn es liess sich durch unser Klauenmonstrum leider nur lahmlegen...
Die Noisemarines sorgten für die nächste Überraschung beim Gegner, denn der Bassblaster verdampfte eine Handvoll Feuerkrieger, ohne dass diese sich davor hätten schützen können.
Der Meister des Chaos war zufrieden, die nächste Runde würde sehr interessant werden...
Interessant war nicht ganz das passende Wort, denn ein erster Rückschlag zeichnete sich ab, als die Khorne-Berserker die Motorräder angriffen - drei Verluste im Abwehrfeuer, mehr als bescheidener Nahkampf und dann durften die Mopeds auch noch dank Sonderregel einfach aus dem Nahkampf flüchten!
Aber es kam noch dicker! Auf der rechten Seite machten sich Khan und seine Flammenwerfer-Freunde zum Angriff bereit.
Obwohl es sich hier eigentlich um Modelle einer ganz anderen Armee handelte (Dark Angels), die noch nichtmal bemalt waren, brannten sie eine große Schneise in unsere Kultistentruppen. Fairerweise muss man zugeben, dass die Kultisten auch nur zur Hälfte bemalt waren...vielleicht lag es auch daran.
Etwas überbelichtet, aber man erkennt schon, dass da weit weniger als 48 Kultisten stehen...

Der Cybot plumpste mit seiner Landungskapsel auf das freie Feld hinter dem Land Raider und zersiebte selbigen auch prompt - autsch!
Gefühlte 3 Millionen Tau-Geschosse später zerlegte es auch unser erstes Rhino und einen Seuchenmarine - wir waren also gewarnt, dass es jetzt ernst wurde.
Khorne-Berserker auf freiem Feld ist übrigens eine dumme Sache, denn man steht frei und kann beschossen werden.
Als wir dann endlich unsere zweite Runde starteten, blieben nur zwei Berserker übrig...

Wahrscheinlich weil dieses Moped schon korrekt als White Scar bemalt war, endete dieser Nahkampf mehr als enttäuschend für unsere Jungs.
Nach der unvollständigen Zerstörung des Rhino-Transporters hatte es unser Klauenmonstrum ebenfalls zerlegt, wir standen also quasi ohne Nahkampfpower da.
Das Loch im Boden war mal das Monstrum...
Nicht verzagen, erstmal den doofen Cybot wegmeltern - dachte ich mir zumindest. Die Würfel versagten, die Plasmapistole des Lords ebenfalls...
Vor lauter Frust entschied ich mich, das Ding anzugreifen.
Man stelle sich dazu klägliche "Dengel-Dengel"-Geräusche vor.
Seuchenmarines starben, der Cybot verlor einen Rumpfpunkt und auf der rechten Flanke verloren die Kultisten ihren Nahkampf gegen Khan & Co. - nur die Steherqualitäten des Apostels bewahrten sie vor dem totalen Untergang.
Noisemarines verdampften noch ein paar Feuerkrieger, Seuchenmarines sicherten das Relikt - eigentlich prima, doch nun war unsere Runde zu Ende und der Gegner bekam Verstärkung!
Eroberung des Reliktes
Aaaaaah, Riptide!
Kultisten und Apostel lösten sich nun in Wohlgefallen auf, wobei das Apostel-Modell auch gleich ein paar Teile verlor (verdammt mieses Material dieses "Finecast") und Khan entschied sich für einen Ausflug auf die Bahamas - denn für ihne gab es nichts mehr zu tun auf dem Spielfeld.
Khan fährt heim...
Massiver Beschuss zerlegte meine Seuchenmarines, mein Chef bekam den Cybot einfach nicht klein und wurde schließlich von dessen Stahlklauen zerdrückt. Den Bassblaster verlor ich durch den neu eingetroffenen Riptide.
Zwei Spielrunden vorbei und auf unserer Seite standen nur noch ein Rhino, drei Noisemarines und zwei Kyborgs... auweia!
Das Relikt war nun sicher in den Händen des Feindes.
Geister sichern das Relikt.
Zeit für verzweifelte Aktionen! Mit Sturmkanonen schafften es meine Kyborgs, den Riptide schonmal leicht anzukratzen, das Rhino dampfte ein bisschen durch die Gegend.
Immerhin retteten wir uns noch über diese Runde, was den Tau sogar noch Gelegenheit gab, ihren Commander aus der Reserve neben Riptide und Noisemarines zu schocken und einen Kyborg zu erschießen.
Die 4. Runde war dann der Zeitpunkt für die angekündigten Verzweiflungsakte: Der Kyborg griff den Riptide im Nahkampf an und die 3 Noisemarines den Tau-Commander.
Endergebnis: alle platt!
Deutlicher Sieg für die Tau-Marine-Allianz, das Chaos komplett ausgelöscht.
Bis auf einen Ehren-Missionspunkt für den ersten Abschuss (First Blood) hatten wir keinen Blumenstrauß gewinnen können.
Bis auf ein paar Krater und Rhino-Wracks alles frei vom Chaos.


Fazit:
Die Änderungen zur 6ten Edition waren wirklich nur marginal, der Spielfluss war gut und nur wenige Sachen mussten wir wirklich nachschlagen - sehr positiv! In den nächsten Spielen werden wir dann noch ein paar Dinge erproben, speziell die Psi-Phase reizt mich sehr, sowie die neuen Regeln für Flieger und fliegende Monster.
Das Spielergebnis zeigt aber auch wieder, wie unausgeglichen die Armeen sind. Durch unsere Beschränkung auf Chaos Space Marines hatten wir wenig Auwahlmöglichkeiten und es war uns auch nicht bewusst, dass soviele Standards garnicht nötig sind. Als Chaosspieler sollte man wirklich nur minimale Standards mitnehmen und alle Punkte in harte Einheiten investieren. Leider ist das dann sehr stillos, da gerade im Standard-Bereich soviele coole Einheiten stecken, die vor Allem mit dem Storyhintergrund (Fluff) super korrespondieren. Einfach augedrückt: wenn ich ne Nurgle-Armee spiele, möchte ich viele Seuchenmarines, Bruten und ein paar Panzer spielen - darf ich aber nicht, weil ich dann viel zu schwach aufgestellt bin um gegen andere Armeen zu bestehen.
Der Space Marine dagegen wird von seinem Regelbuch sogar belohnt, wenn er z.B. einen Orden wie die White Scars spielt, denn er bekommt dann sogar Sonderregeln spendiert, die seinen Mopeds z.B. die Flucht aus dem Nahkampf ermöglichen.
Naja und über die Tau verliere ich nicht viele Worte, sondern warte einfach auf die Erkenntnis, wie man die überhaupt fluffig und nett aufstellen kann...
Zu diesem allgemeinen Problem kamen noch ein paar Faktoren hinzu, die schlicht unglücklich aber ungewollt waren. Exemplarisch dafür wohl der Moped-Trupp mit den 4 Flammenwerfern, den normalerweise kaum jemand so spielen würde, der aber das perfekte Gegenmittel zu unseren 48 Kultisten darstellte. Da wir uns vorher nicht über Listen abgestimmt hatten, war das einfach ein böser Zufall.
Trotzdem war es ein spassiger Abend, wir werden unsere Chaostruppen nochmal überdenken und es dann mit anderem Konzept nochmal versuchen. Alternativ denken wir auch über eine Kombination Chaos-Necrons für's nächste Spiel nach.
Es gibt noch viel, was wir nicht ausprobiert haben und ich spiele Chaos schon seit ich mit Warhammer 40.000 angefangen habe und höre jetzt sicher nicht damit auf.
Immerhin gabs ja auch lecker Pizza, Bier und Whisky zum Spiel und solange man sich nicht in die Wolle kriegt, ist jede Spielrunde eine gute Spielrunde.
In diesem Sinne bis zum nächsten Mal und nochmal danke an alle Mitspieler, unseren Gastgeber und seine Freundin, die leider nicht den Chaos-Cheerleader spielen konnte, da sie Ihre Pompoms verlegt hatte.

Ob die wohl einspringen beim nächsten Mal?

Sonntag, 15. Juni 2014

Fremdartiges aus der Werkstatt

Zu Beginn gleich mal eine frohe Nachricht - schon nächste Woche gibt's den ersten Spielbericht mit den Regeln der 7ten Edition! Eine entspannte Runde am Mittwoch Abend soll erste Erkenntnisse über den Spielfluss bringen und ich bin schon extrem gespannt darauf.
Wir werden zu Viert spielen, Tau und Dark Angels gegen die vereinigten Kräfte der Chaos Space Marines - eine interessante Kombination und da wir alle "battle forged" aufstellen, wird es wohl relativ ausgeglichen sein. Die Missionen muss ich erst noch im Regelbuch nachlesen, aber solche Späße wie zufällige Missionsziele lassen wir hoffentlich erstmal weg, da noch keiner von uns genug Regelwissen hat, um sich solche Extravaganzen zu leisten...

Doch nun zur eigentlichen Hauptattraktion, den Neuigkeiten aus der Bastelwerkstatt.
Wer sich noch an die Geisseln vom letzten Mal erinnert, den wird folgendes Foto sicher erstaunen:
Jawoll, endlich hat das Ding zwei Arme!! Najut, einen Arm und ne sehr große doppelläufige Kanone, doch wo ist der Kopf geblieben?
Abgebrochen! Echt wahr!! Einfach kurz "knacks" und er war ab - eindeutig nicht genug Kleber benutzt. Doch nun überlege ich ernsthaft, ob ich den Tigerschädel überhaupt wieder drantackern soll...eventuell gibt's da noch ne andere Option. Die Stacheln an den Beinen habe ich übrigens auch noch komplettiert, es fehlt also ausser dem Kopf und ein paar Verstärkungen der Kanonen-Halterung kaum noch Klebearbeit zu erledigen, bevor es zur "nurglefizierung" mit Modelliermasse kommt.

Mein Cyber-Ritter hat inzwischen eine Base und etwas Deko in Form von zwei schicken Slaanesh-Dämonetten Marke Eigenbau bekommen. Nur noch ein paar Steinchen dazu, dann kann der schon in die Lackierwerkstatt...

He's a ladies' man!

Die Dämonetten hab ich aus Plastik-Amazonen, Skeletten und einigen wenigen originalen Dämonetten-Resten zusammengetackert.

Bei der Bemalung bin ich noch völlig ideenlos, auf jeden Fall bunt solls werden.
Ideenlos ist übrigens ein gutes Stichwort, denn das nächste Modell ist zwat todschick und war auch garnicht teuer, aber als was ich das im Spiel einsetzen soll, ist mir derzeit noch völlig schleierhaft. Es ist zu groß für einen Hellbrute, zu schlank um eine Schmiedebestie o.Ä. darzustellen und für nen Imperialen Ritter zu klein - naja, kommt Zeit kommt Rat.
Auf jeden Fall ein cooles Roboterviech:
Der Bausatz ist aus Japan von der Firma Bandai und gehört zur bekannten Serie von "Gundam Mobile Suits". Comics, eine Zeichentrickserie, diverse Spielsachen und diese coolen Modellbausätze gehören zu diesem in Japan sehr bekannten Franchise. Wäre ich ein Tau-Spieler, würde ich das Teil (und diverse Varianten davon) ganz sicher als Sturmflut/Riptide-Kampfanzug verwenden, das müsste sogar von der Größe her gut passen.
Der "Guntank" von derselben Firma war auf jeden Fall leichter als Alternative zu einem Originalmodell von Games Workshop einzusetzen.
Trotzdem hab ich auch noch ein drittes Gundam-Modell meiner Sammlung einverleibt. Das Ding nennt sich "Neue Ziel" (Japaner geben martialischen Robotern gerne auch mal deutsche Namen) und sieht verflixt schnittig und edel aus. Eventuell setze ich es einfach als fliegenden Dämonenprinzen ein. Passt vom Design her ganz gut zu Slaanesh, sehr elegant, sehr schnell und doch bedrohlich.
Aber macht Euch selbst ein Bild davon:
Eventuell ein paar Tentakel dranbasteln und ein paar Sklavinnen auf das Base kleben?
Oder doch einfach ne Portion Rost und Schleim drauf und das Ding als Seuchendrohne einsetzen?

Wie gut würde das Design wohl für einen Slaanesh-Dämonenprinz der Iron Warriors passen?

Iron Warriors? Achja, das sollte ich wohl noch kurz erklären.
Wie bei den "guten" Space Marines gibt es auch bei den Jungs des Chaos verschiedene "Orden". Dabei handelt es sich teilweise um die Reste der Verräterlegionen aus dem sog. großen Bruderkrieg, also loyalen Space Marines die damals gegen die Menschheit rebellierten, sowie aus diversen Piratenbanden, die sich aus verschiedensten Abtrünnigen und Deserteuren zusammensetzen.
Meine Chaoshorden bestehen zur Zeit aus Anhängern des Nurgle, Khorne und Slaanesh, die aber keiner dieser Fraktionen angehören. Es sind quasi Namenlose Kriegerbanden - so hab ich immer auch die Freiheit, sie untereinander zu mischen oder bei Teamspielen einem anderen Anführer unterzuordnen, quasi als Söldnertruppen.
Doch gerade als echter Chaos-Fan ist es für mich sehr interessant, zumindest ein oder zwei Abordnungen einer klassischen Verräterlegion zu basteln/bemalen.
Die Preisfrage ist nur, welche mir am besten gefällt...
Renegaten- bzw. Piratenbanden wie die "Red Corsairs" oder Games Workshops neue Katalog-Präsentationsarmee "Crimson Slaughter" sind mal absolut nicht mein Ding, da gefallen mir weder Hintergrundgeschichte noch das Design.
Die vier großen Chaosgottbezogenen Legionen fallen auch raus aus dem Schema, da ich erstens den Chaosgott Tzeentch nicht besonders gut leiden kann (insbesondere diese Vorliebe für Vogelmutationen) und mich zweitens schon für Bemalschemas entschieden habe, die nicht der Vorgabe von Games Workshop entsprechen... kurz gesagt, wenn ich schon 150 Modelle in Grün bemalt habe, werde ich die nicht alle in Weiss-Grün umpinseln, nur damit aus Nurgle-Marines eine echte "Death Guard" wird.
Bleiben also nur die Legionen des ungeteilten Chaos, die zwar auch Kulttruppen der vier Götter in ihren Reihen zulassen, sich aber nicht einem einzigen Gott verschrieben haben.
Lustigerweise gibt's da gleich 5 zur Auswahl: Die Black Legion, die Alpha Legion, die Night Lords, die Word Bearers und Iron Warriors.
Die Black Legion war noch vorletztes Jahr die Vorzeige-Armee von Games Workshop und auf allen Bausätzen waren die Modelle im schwarz-goldenen Farbschema der Legion bemalt. Es gab sogar Sommerkampagnen, wo man in diversen Hobbyläden einen Raubzug der Black Legion nachspielen konnte - doch mir war Ihr Anführer Abaddon äusserst unsympathisch und schließlich mag ja auch Niemand die Ultramarines, obwohl auf allen Space Marines Bausätzen ihre schlumpfblauen Kameraden prangern.
Abaddon, Chef der Black Legion

Die Night Lords sind da schon weitaus interessanter, da sie so ziemlich alles einsetzen, was beim Gegner Angst und Verwirrung stiftet - man hat also auch im Spiel viele Freiheiten, was die Armeezusammenstellung betrifft, sollte aber trotzdem immer etwas darauf achten, dass schnelle Einsatztruppen dominieren. Dummerweise dekorieren sich die Jungs gerne mit Fledermausflügeln, was mir optisch garnicht gefällt, auch wenn ich zugeben muss, dass gut bemalte Night Lords auch sehr schick aussehen können.
Batman-Komplex?

Tja, wie wäre es dann mit der Alpha Legion?
Eine sehr interessante Legion, arbeiten im Geheimen, infiltrieren die feindlichen Linien und haben eine ultrageheime und komplexe Kommandostruktur. Da ich jedoch eher ein Frontal-auf-die-Mütze-Taktiker bin, hätte ich jedoch sicher Probleme mich mit diesen Jungs zu identifizieren.
Naja, eine Überlegung ist es auf jeden Fall wert. Besonderer Coolnes-Bonuspunkt: Ihr Legionswappen ist eine Hydra!





Die Word Bearers sind da schon ein ganz anderes Kaliber - statt Taktik und militärischer Finesse verlassen sie sich lieber auf die dunklen Götter. Viel Zauberei, Dämonenbeschwörung, rituelle Opferungen, also das volle Chaoskult-Programm mit extra Chilisauce!
Besonders spannend, dass man hier sehr viel Umbauten mit Mutationen und unheiligen Artefakten einbringen kann und sehr stylische Armeen mit verbündeten Dämonen aufbauen kann. Gerade durch die neuen Dämonologie-Psikräfte eine Armee, die viele Möglichkeiten bietet.
Leider stehen diese Jungs auf rote Klamotten...und diese Farbe ist durch meine Khorne-Jungs schon mehr als ausgereizt auf meinem Hobbytisch.
Ich könnte natürlich meinen Berserkern die Khorne-Hasenohren vom Helm feilen, die Goldverzierungen mit Silber übermalen und hätte fast schon ne fertige Word Bearers Armee...aber will ich das wirklich?
Berserker ohne Ohren?


Was bleibt da noch übrig? Die Iron Warriors.
Eine ziemlich geradlinige Truppe - bringt soviel dickes Bummbumm mit wie möglich und dann wird der Feind weichgeklopft, egal wie lange es dauert. Sie sind Spezialisten für den Belagerungskrieg und bewerfen den Gegner solange mit Kanonenkugeln und -Futter bis der klein bei gibt, um die Reste dann persönlich im Nahkampf aufzuwischen.
Hier stehen dämonische Aliierte und Tricks wie Infiltration, Flankenangriff usw. eher im Hintergrund, dafür sollte man viele Panzer, Dämonenmaschinen u.Ä. einpacken und viel Kleinholz produzieren. Nicht gerade elegant, aber sehr geradlinig.
Kleiner Nachteil: Die Jungs kleiden sich in silberne Rüstungen, sollten also im Schrank nicht neben meinen Necrons stehen (sonst gibts Zank um die Silberpolitur!).
Vorteil: wieder mal ein einfaches, aber effektives Farbschema.
Da werd ich also noch ein bisschen Nachdenken müssen...derzeit schwanke ich noch zwischen Alphas und Iron Warriors - mag da jemand etwas Entscheidungshilfe geben?

Nunja, die Entscheidung erfahrt Ihr natürlich wieder hier an dieser Stelle, wie sich das gehört!
In diesem Sinne, happy Hobbying und bis bald!


Mittwoch, 11. Juni 2014

Das neue Buch ist da - und die grüne Flut kommt!

Nach all den wilden Diskussionen im Internet halte ich nun endlich auch mein Exemplar der 7ten Edition Warhammer 40.000 in den Händen - und eins gleich vorweg: der recht happige Preis von 65 Euro ist definitiv gerechtfertigt.
Ein stabiler, sehr schön (mit Prägedruck!) gestalteter Pappschuber enthält ganze drei Bücher.
Allesamt farbig, hochglanz und ebenfalls mit Prägungen auf dem Umschlag, schön stabil gebunden.
Buch eins ist dabei das für reine Spieler am wenigsten interessante. Es enthält vornehmlich Fotos von bemalten Armeen, Infos zum Aufbau derselben und ein wenig Hintergrundgeschichte. Hier wird vor Allem der Sammel- und künstlerische Aspekt des Tabletop-Hobbies dargestellt und das in sehr guten Fotostrecken, die leider teilweise so oder ähnlich im Onlineshop oder den diversen Armeebüchern enthalten sind. Man merkt jedoch, dass hier viel Arbeit in die Präsentation gesteckt wurde und auch wenn der Informationsgehalt eher dürftig ausfällt, bin ich davon überzeugt, dass man als Vollblut-Hobbyist diesen Wälzer sicher gerne ab und zu zur Motivation und Inspiration durchblättern wird.
Selbst heute erwische ich mich manchmal dabei, wie ich in mein altes Regelbuch von 1998 reinlinse, um mir die damals aktuellen Miniaturen anzuschauen... ganz sicher wird das in 10 Jahren mit diesem Büchlein ähnlich sein.
Kurz gesagt, für den Warhammer-Fan eine schicke Zugabe, für die Spieler besteht immerhin die Möglichkeit, das Ding einfach samt Schuber im Regal stehen zu lassen.
Das Cover der dritten Edition

Buch 2 ist für Spieler ebenfalls uninteressant, denn es enthält den sogenannten "Fluff", d.h. die Hintergrundgeschichte des Warhammer 40.000 Universums. Dabei wird die Geschichte der Menschheit auf ihrem Weg ins 40. Jahrtausend dargestellt und wie es zu dieser dystopischen Zukunft kommen konnte, in der sich die Schlachten des Tabletop-Spiels ereignen.
Es fällt dabei deutlich auf, dass man nicht wie befürchtet 90% der alten Texte aus der 6ten Edition übernommen hat, sondern vieles neu verfasst und erweitert. So kann man nun auch Informationen und Geschichten über nagelneue Einheiten und Fahrzeuge bekommen, wie z.B. die Imperialen Ritter, die es beim Erscheinen des letzten Buches noch garnicht gab.
Wie immer gibt es auch einen Überblick über die verschiedenen Völker und Fraktionen, kleine Anekdoten und natürlich Diagramme und Übersichten, die alle Geschehnisse der Zukunft in eine stimmige Abfolge bringen.
Neben vielen klassischen Illustrationen haben auch wieder ein paar neue den Weg ins Buch gefunden, inklusive der wirklich sehr schicken Cover der diversen Armeebücher.
Auch wenn ich noch nicht alles durchgelesen habe, ist der erste Eindruck absolut positiv.
So ausführlich und hochwertig war dieser Teil des Regelbuches noch nie!

Klassische Illustration von John Blanche

Das dritte Buch ist auch das dickste von allen - die Spielregeln. Hier muss ich zunächst mal Kritik loswerden, denn das wilde Herumblättern wird uns Spieler auch in dieser Edition wieder verfolgen.
Man muss leider zwischen den Sonderregeln, Einheitenregeln und Grundregeln hin- und herhoppsen, um komplett zu verstehen, wie eine Einheit auf dem Spielfeld funktioniert. Schade, das wäre wirklich revolutionär gewesen!
Einen dicken Pluspunkt verdient sich dafür die Formulierung der Sonderregeln, und dass diesmal auch in fast allen Fällen geklärt wird, wie diese miteinander interagieren, bzw. wie sie sich von Anführern auf Untergebene übertragen lassen. Endlich muss man nicht mehr ausdiskutieren, wer wann und in welcher Form infiltrieren darf oder unter welchen Umständen ein Trupp furchtlos wird.
Die Referenzsektion schafft wieder einmal den Spagat zwischen nützlich und unübersichtlich - bleibt also mit Einschränkungen immer noch gut nutzbar.
Ohne jetzt nochmal auf die Regeln und Änderungen im Einzelnen einzugehen, der Gesamteindruck ist positiv und lässt kaum Zweifel daran, dass es sich um ein Regelset für Spaß- und Fluffspiele handelt.
Die Ausgeglichenheit, die für ein richtiges Turnierspiel nötig wäre, ist weder durch die Grundregeln noch durch die Armeebücher gegeben - sorry liebe Turnierfreaks!

Kleiner Tipp an Games Workshop: Wäre es nicht eine prima Idee, ein Supplement für Turnierspieler zu entwickeln? Quasi ein offizielles "streamlinig" der Spielregeln, um Warhammer 40.000 turnierfähig zu machen... das wäre sicher ein Grund für viele, das Gemecker etas zurückzufahren und obendrein ein dicker Pluspunkt auf dem geistigen Konto von Turnierorganisatoren und -Spielern.

Fazit:
Für den Hobbyfan ein super Regelpaket und todschicker Sammelschuber voller verrückter Zukunftsvisionen, allererste Sahne!
Für die reinen Spieler leider zuviel Ballast in Form von 2 für sie nutzlosen Büchern und zuviele negative Aspekte in den Spielregeln. Hier wäre es vielleicht ratsam gewesen, eine "Players-Only" Edition zu veröffentlichen, die nur die Spielregeln enthält.

Viele werden wohl noch bis zur Starterbox abwarten, die laut Gerüchteküche irgendwann in den nächsten 3 Monaten erscheint - da könnte ja unter Umständen wieder ein kleinformatiges Regelbuch drinne sein. Allerdings gibt es da schon böse Zungen, die steif und fest behaupten, dass da diesmal nur Schnellstartregeln drin sein werden, also quasi nur 1/4 des eigentlichen Regelbuches. Man darf also gespannt sein!
Naja, solange ein paar schicke Chaos-Miniaturen drinne sind, ist das Teil wieder mal sowas von auf meiner Wunschliste!!!!!

Der Inhalt der letzten Starterbox - absolut genial!

Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle Fans von Grün und Rot:
DA ORKZE KOMMÄN!!!
Jo, das wildeste und auch lustigste Volk des Warhammer-Universums bekommt einigen neuen Spielkrams spendiert!
Dicke Orkroboter (Gorkanaut und Morkanaut), neue Geschützstellungen, ein neuer Mechaniker (Big Mek) und wohl auch schicke Plastik-Megabosse - ein buntes Sammelsurium an coolen Neurscheinungen und ein neues Armeebuch wartet wohl auch schon um die Ecke.
Soviel Blech, soviele Knarren und sogar Flashgitz mit PIRATENHÜTEN!!
Es ist also nicht alles immer nur "grimdark" in der fernen Zukunft, die Space Orks sind und bleiben der humorige Farbklecks im dunklen Universum - das freut mich ungemein.
Bleibt nur zu hoffen, dass auch die Spielregeln wieder eine gehörige Portion Orkwahnsinn enthalten, denn es gibt nunmal nix schöneres als Ork-Autos ausser Kontrolle, explodierende Snotling-Kanonen und Fahrzeugen, die dank roter Lackierung  schneller fahren können als ohne...

Mehr Bumm dank neuer Kanonen!
Gorkanaut und Morkanaut - STAMPF!!

Sonntag, 1. Juni 2014

Die neue Edition und mein Basteltisch

Sodele, die neue Edition Warhammer 40.000 ist jetzt eine knappe Woche alt und die große Aufregung hat sich erstmal gelegt.
Das allgemeine Fazit: zuwenig Änderungen, um eine neue Edition zu rechtfertigen, "unbound"-Armeen sind beknackt und die neue Psi-Phase erlaubt unfaire Armeekonstellationen.
Naja, klingt ziemlich deprimierend, oder?
Aber es gibt auch positive Änderungen zu verzeichnen. Vor Allem haben sich die Autoren diesmal richtig viel Mühe gegeben, die verschiedenen Sonderregeln und ihre Auswirkungen unmissverständlich zu formulieren - was zwar eigentlich selbstverständlich sein sollte, in den letzten Jahren aber nie wirklich gelungen ist.
Zudem wurden Flieger tatsächlich etwas abgeschwächt, werden also nicht mehr so dominieren wie bisher.
Einen dicken Pluspunkt hat sich Games Workshop noch mit seiner prompten FAQ-Lieferung verdient. Weniger als eine Woche um alle Armeebücher an die neuen Spielregeln anzupassen - das ist echt mal ne Leistung!
Zu jeder Armee gibt es also nun Erläuterungen, wie ihre Sonderregeln und Armee-Regeln mit den neuen Editions-Grundregeln funktionieren und da hat sich doch so einiges umgekrempelt!
Vor Allem die Fans von Blood Angels (edle Space Marines mit Vampir-Gendefekt) und Space Wolves (Space Marines mit Wikinger- und Wolfsgenen) haben einen dicken Dämpfer abbekommen, da sie ihre speziellen Psi-Kräfte verlieren und "nur" noch die aus dem Grundregelbuch benutzen dürfen. Da geht natürlich etwas an Individualität verloren, dürfte aber die Spielstärke dieser Armeen kaum beeinflussen.
Meine Freunde die Dark Angels dürfen endlich wieder komplett aus der Reserve starten, das spart Zeit und macht es dem Gegner schwer, sich passend aufzustellen - ein nettes Extra für diese allgemein eher schwache Armee.
Besonders positiv: der viel zu starke Chaosdrache hat richtig auf die Mütze bekommen. Dank neuer Fliegerregeln darf er statt bis zu 4 Beuteschlag-Attacken nur noch eine ausführen und seine Flammenwaffe gilt nun als "an der Hülle befestigte" Waffe, d.h. er kann nicht mehr 360-Grad rundumflammbieren, sondern muss nun vom Drachenköpfchen aus zielen in maximal 45 Grad nach oben, unten, links und rechts.
Dadurch wird der Drache zwar nicht nutzlos, aber ist nun kein "must-have" mehr. Endlich kann man sich wieder mehr auf andere interessante Einheiten konzentrieren, ich schätze mal es werden mehr Chaosbruten und vielleicht auch ein paar Läufer auf den Schlachtfeldern auftauchen.

In meinem letzten Post hatte ich ja schon ein paar Worte über Hellbrute, Schmiedemonstrum & Co. verloren und es könnte durchaus sein, dass diese Dinger etwas öfter auf Turnieren auftauchen...
Naja, mit Ausnahme der Geissel vielleicht, denn das Viech ist leider mit seiner Bewaffnung und den hohen Punktekosten immer noch ne regeltechnische Fehlgeburt.
Dabei müsste man da eigentlich nicht viel verändern - eine 13er Panzerung statt nur 12er und ne Sonderregel, um die massive Kanone ohne Beeinträchtigung der anderen Waffensysteme abzufeuern und schon wäre das Teil 200% brauchbarer.
Trotzdem konnte ich es natürlich nicht lassen und habe mir ein paar dieser Missgeburten für meinen Basteltisch angeschafft - natürlich vom Gebrauchtmarkt und in bemitleidenswertem Zustand.
Nach ein paar Bastelabenden sieht Nummer eins auch schon fast wieder original aus:
Nagut, die Beine hinten sind etwas komisch positioniert, aber immerhin hab ich alle Stacheln zusammenbekommen...
Modell Nummer 2 hat eindeutig zweieinhalb Schichten Grundierungsspray zuviel abbekommen, aber für einen Umbau zur Nurgle-Dämonenmaschine reichts.
Vielleicht verwende ich es auch einfach als Seelenschinder der Chaosdämonen, ein relativ ähnliches Modell, welches spieltechnisch aber einiges mehr drauf hat (kostet weniger Punkte, hat mehr Waffenauswahl und sogar die 13er Panzerung!).
Modell Nummer 3 fehlt leider ein Bein, dass ich jedoch zum Glück inzwischen wiedergefunden habe. Den Turm mit dem Geschütz lasse ich hier wohl weg und baue irgendwas eigenes, biologisches oben drauf - definitiv ein Seelenschinder des Nurgle, schleimig und mutiert!
Um mal einen Eindruck zu geben, wie sowas aussehen könnte, hier mal mein Schmiedemonstrum:


 90% Originalteile, den Kopf samt Hals durch eine große Murmel ersetzt, ein bisschen Modelliermasse und ein paar Nurglinge drangetackert - feddich!
Das Gegenstück dazu, also das Nahkampfmonstrum, dass man aus demselben Bausatz zusammenkleben kann, wird demnächst meine Slaanesh-Jungs verstärken. Da mit aber ein weiterer Schmiedemonster-Bausatz für über 50 Euronen zu teuer ist, darf ein 10-Euro-Schnäppchen aus dem Internet dafür herhalten. Ein seltsamer Roboter-Bausatz aus Japan, vermutlich zu irgendeiner abgefahrenen Zeichentrickserie...egal, sieht ziemlich abgefahren aus, oder?

Apropos abgefahren - falls irgendjemand eine Ahnung hat, was das folgende Modell eigentlich darstellen soll, einfach mal als Kommentar hier posten! Was auch immer es darstellt, es wird ein weiterer Hellbrute für meine Sammlung...
Zu guter letzt noch ein Klassiker - vor einigen Jahren mal als Alternativmodell für eine Geissel angedacht, war aber dann doch nen ganzen Tacken zu klein. Jetzt steht es in meiner Vitrine und wartet darauf, dass Games Workshop mal irgendwas in's Regelbuch schreibt, das so ungefähr zu Größe und Bewaffnung dieser kleinen Bio-Monstrosität passt.