Sonntag, 20. Juli 2014

Starterset-Charaden und Turniervorbereitungen

Zurück aus dem Urlaub zunächst mal eine positive Nachricht: Es gibt ihn tatsächlich, den GW-Shop zu dem man gerne geht! Es handelt sich um den Laden in Oldenburg, den ich mit meiner Freundin vorletzte Woche besucht habe - und gleich nach dem Eintreten die erste Überraschung: keine ungewaschenen Teenager die meine Freundin begaffen! Wow, guter Einstand...
Aber mal im Ernst, man hört ja so manches an unglaublichen Geschichten, die unsere Mit-Hobbyisten in den diversen Games Workshop Läden so erleben, aber in Oldenburg war von all dem nichts zu spüren. Im Gespräch mit dem Ladenleiter stellte sich ausserdem heraus, dass dieser Laden ein recht erwachsenes Publikum hat, was wohl auch mit zur angenehmen Atmosphäre beiträgt.
Auch die üblichen "kauf doch Produkt XY noch dazu" und "hey, kennst Du schon Produkt YXXX?" Anfragen fielen aus, stattdessen zeigte man echtes Interesse an meinem Hobby und meinen Projekten... und das auch noch sehr dezent statt marktschreierisch. Alles in Allem also ein wirklich angenehmer Besuch, den ich auch gleich mit dem Kauf einer Streitmachtsbox honorierte.


Dazu auch gleich mein Tipp an alle Hobbyneulinge: haltet Ausschau nach solchen Boxen, wenn Ihr eine neue Armee aufbauen oder erweitern wollt - denn das sind die einzigen Angebote, wo man bei GW wirklich noch Geld sparen kann.
Natürlich kann man auch bei unabhängigen Einzelhändlern und diversen Onlineshops bestellen, da gibt's dann oft auch ein paar Prozente Rabatt, aber nicht immer ist der Anfahrtsweg ideal oder die Versandkosten fressen den Rabatt wieder auf... und oft will man ja einfach etwas sofort haben und nicht erst bestellen und da haben die GW-Läden dann doch oft ein größeres Sortiment vorrätig.
Bei der vorgestellten Chaos-Box bekommt man auch ohne Sonderrabatte quasi den Transportpanzer gratis dazu - bei so einem Angebot kann ich auf die paar zusätzlichen Prozente bei Onlinehändler auch mal verzichten.

Damit wären wir auch schon beim Hauptthema angelangt - den Startersets!
Schon seit vielen Jahren glänzen diese Einsteigerpakete von Games Workshop mit ihrem guten Preis-/Leistungsverhältnis, denn neben 2 kleinen Armeen enthalten sie immer auch ein Regelbuch, seit einigen Jahren sogar im praktischen A5-Kleinformat, perfekt zum Nachschlagen auf Turnieren oder zum Regeln büffeln während der Busfahrt...
Nun gibt es ja seit kurzer Zeit die neue 7. Regeledition, aber immer noch das Starterset "Dark Vengeance" mit dem alten Regelbuch - inzwischen also ein Kandidat für den Ladenhüterposten des Monats. Was also tun?
Nuja, es wäre wohl am einfachsten, die Boxen aus den Regalen zu holen und einfach das Regelbuch auszutauschen - zurück in die Läden damit und weiter geht's... aber das ist GW wohl zu einfach.

Stattdessen gibt/gab es nun das einzigartige LIMITIERTE (!!) Starterset "Sanctus Reach: Bloodclaw". Ja, richtig gehört - das Einsteigerset ist tatsächlich limitiert!
Na gut, ausverkauft ist es noch nicht, aber zumindest in kleineren Läden werden die Kontingente schon abverkauft sein...
Warum dieser Schritt?
Die Antwort ist so einfach wie genial: um die Wartezeit auf das neue (lol!!!) Starterset "Dark Vengeance" zu verkürzen und die aktuelle Neuheiten-Welle der Orks noch weiter auszuwalzen.
Okay, Orks sind cool und beliebt und gehören auch durchaus in ein Starterset - aber so langsam kann ich keine Orks mehr sehen, es wirkt einfach zu ausgedehnt, wie Games Workshop seine Orks und die neue Storyline um "Sanctus Reach" ausbreitet - erst recht weil diese Angelegenheit sowieso nur Ork und Space Wolves Spieler wirklich interessieren wird.
Den Fans dieser Armeen kann ich die Box allerdings durchaus empfehlen, denn die enthaltenen Figuren sind wirklich allesamt brauchbar und für fast jede Armeeaufstellung geeignet. Auch die besonderen Anführermodelle sind wirklich schick geworden - auf Space Wolves Seite ein kerniger Wikingertyp mit fetter Angeberaxt, für die Orks ein zünftiger Boss mit Energieklaue und nem bissigen Squig-Haustierchen...feine Sache!
Man darf gespannt sein, ob sich die Box noch komplett ausverkaufen lässt, ehe dann schon nächste Woche "Dark Vengeance" neu erscheint, mit neuem Cover (wow!), neuem Regelbuch (ach?) und einer zusätzlichen Chaos Space Marine Miniatur... die allerdings schon vorher einzeln erhältlich war.
Da würde mich nur noch interessieren, ob sie den Ordenspriester, den es damals zur limitierten "Dark Vengeance" Box dazu gab, demnächst als Einzelminiatur verkaufen...

Auf dem Turniersektor sieht es derzeit ähnlich chaotisch aus, wie im Veröffentlichungsplan von Games Workshop - noch immer tut man sich schwer, die wildesten Schnitzer im neuen Regelwerk zu verbiegen, um das Bier & Bretzelspiel Warhammer 40.000 irgendwie in etwas Wettkampftaugliches umzuschrauben.
Dabei ist vor Allem ein Trend zu erkennen - keine "unbound"-Armeen. Das freut mich schon, denn die Vorstellung, dass da auf einem Tisch plötzlich 7 Panzer von 7 verschiedenen Armeen herumeiern, ist mir ziemlich zuwider.
Auch die "Lords of War", also überschwere Panzer, Monster und Läufer werden wohl nicht auf Turnieren zugelassen. Auch das sehe ich eher positiv, denn ich durfte schon von einigen kranken Kombinationen hören, die ein Spiel nicht nur sehr einseitig und kurz gestalten dürften, sondern vor Allem jegliche Taktik zu Gunsten von "nach spätestens der dritten gewürfelten Sechs bist Du tot!" über die Wupper geschickt wird.
Etwas undurchsichtiger ist die Lage hinsichtlich der Anzahl an Kontingenten und der Einsatzmöglichkeit von Formationen.
Die größeren Turniere tendieren derzeit eher dazu, ganz klassisch wie in der 6. Edition nur 1 Haupt- und 1 Alliiertenkontingent zuzulassen und Formationen aussen vor zu lassen.
Da bin ich ausnahmsweise mal etwas anderer Meinung, denn ein paar Formationen und 1-2 kombinierte Kontingente könnten eine ungeahnte Armeenvielfalt erlauben. Natürlich kann man das auch ausnutzen (Hallo Tau-Armeen mit 6+ Riptides!), doch erlauben es mehrere Kontingente z.B. dem Chaosspieler, zwei coole Nahkampflords und noch einen Hexer zur Unterstützung aufzustellen, oder ein Orkspieler könnte eine Armee mit vielen dicken Läufern (Gorka- und Morkanaut) spielen - beides sicher spassig und keinesfalls unfair.
Es ist schon schade, dass man da nicht einfach auf die Vernunft und Spielfreude der Spieler bauen kann, denn auf Turnieren wird mit immer härteren Bandagen gekämpft.
Ein bisschen Umdenken wäre da angebracht, Turniere als eine Art von Hobbytreff.
Gerne mit den "härteren" Spielern, die um Punkte und Pokale kämpfen, aber mit neuen Anreizen für Spaßspieler.
Sonderpreise für besonders "fluffige" (also Hintergrundgetreue) Armeen oder eine gesonderte Spaßwertung wären da evtl. Ansatzpunkte.
Es wäre doch schade, wenn auch auf den großen Turnieren nur noch auf Effizienz und Sieg gespielt würde, denn ich befürchte, dass man dann als Organisator auf lange Sicht Probleme bekommt, seine Veranstaltungen voll zu bekommen.
Es ist immer ein Teil Spieler dabei, die wirklich aus Freude an ihrer Armee und dem Spielhintergrund dabei sind und die vergrault man irgendwann, wenn die spielerischen Bandagen härter werden.
Immer nur mit 2-3 Freunden im Wohnzimmer spielen bringt auf Dauer Stagnation ins Hobby, da fehlt der überregionale Kontakt zu anderen Spielern.

Trotz Allem hab ich mich jetzt endlich durchgerungen, das Startgeld für die alljährlichen Rhein Main Meisterschaften zu überweisen und ein Hotelzimmer zu buchen.
2 Tage, 70 Spieler, 5 Spielrunden - es wird sicher wieder ein Erlebnis.
Jetzt kommt allerdings der schwierige Teil: die Wahl meiner Armee.
Etwas wirklich hartes, turnierfähiges kann ich mit meinen Miniaturen nicht aufstellen, es will mir aber auch partout nichts wirklich Witziges einfallen, womit man auch haushoch verlieren kann, ohne nur frustriert zu sein.
Naja, da wird mir schon noch was einfallen.
Je nach Arbeitslage hab ich ja jetzt wieder fast jeden Abend Gelegenheit, noch 1-2 Stündchen zu malen - da sollte noch die ein oder andere neue Einheit für den Spieltisch bei rumkommen.
Die 2 Wochen Urlaub hab ich nichtmal ansatzweise so intensiv fürs Hobby genutzt, wie ich es eigentlich geplant hatte. Das heisst natürlich nicht, dass der Urlaub stressig war - im Gegenteil! Es war einfach viel zu schönes Wetter und viel zu viel spannende Fussball-WM-Spiele im TV !!

Trotzdem hab ich ein paar kleine Monster fertigstellen können, meine ersten Seuchenhüter. Das sind niedere Dämonen des Nurgle, klein, eklig und mit Giftklingen ausgerüstet. Eine nette Ergänzung zu meinen Nurgle-Chaoten, die in Zukunft dann mal mit dämonischer Unterstützung in die Schlacht ziehen werden.
Wie man sieht bin ich von dem klassischen grün-in-grün Muster leicht abgewichen, das sorgt für mehr Abwechslung auf dem Schlachtfeld. Ungesunde Hautfarbe, Blut und etwas Eiter... ich hab mich einfach ein bisschen ausgetobt.
Sehr schicke Zinnmodelle mit so netten Details wie heraushängendem Dickdarm und offenem Rückgrat...

Auch ein nicht-GW-Modell hat seinen Weg in meine Dämonentruppe gefunden: Zweiter von rechts, ein Golem von Grenadier, von mir persönlich zum kleinen Seuchen-Hulk befördert.

Es sind noch ein paar Dämonen in Arbeit, die ich erstmal fertigstellen werde, bevor dann vielleicht im Herbst die ersten Iron Warriors vom Band rollen... aber soweit ist es noch nicht.
Erstmal in Gedanken ausarbeiten, welche Minis mit auf das Turnier dürfen - Vorschläge könnt ihr gerne in den Kommentaren hinterlassen.
Es stehen zur Auswahl:
Dark Angels Deathwing - sehr zeitsparend zu spielen, weil man wieder komplett aus der Reserve starten darf, d.h. effektiv eine Runde weniger spielen muss und letzten Endes spätestens in der 4. Runde vom Feld geschossen wird.
Necrons - vielleicht die stärkste meiner derzeitigen Armeen, für Turniere aber zuwenig Flugzeuge (nur 2 Sicheln) und zuviele Destruktoren...dafür immerhin mit grünem Glitter auf den Bases...
Tyraniden - eine kleine Armee die fast nur aus Tyranten und Carnifexen besteht... war damals sehr witzig, als monströse Kreaturen noch Panzer zum Frühstück verspeisen konnten, hat aber heute kaum noch Sinn (damals letzter Platz, aber 6 Land Raider in 5 Spielen zerlegt - saucool!).
Chaos Space Marines - entweder massig Seuchenmarines oder Berserker, mit beiden gewinnt man keinen Blumentopf, selbst wenn man 9 Kyborgs hat. Bei den letzten Rhein Main Meisterschaften war das schon sehr frustrierend...
Es wäre evtl. witzig, eine reine Khorne-Armee aufzustellen und statt Siegpunkten einfach nur zu zählen, wieviele Schädel man pro Spiel und pro Spielerseite für den Blutgott gesammelt hat (er dekoriert damit seinen Thron, egal ob sie von Freund oder Feind stammen).
Na mal schauen, nächstes Mal hab ich dazu vielleicht eine Meinung gebildet...



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