Freitag, 6. September 2013

Teil 2 - Rückkehr der Wahnwürfel!

...uuuuund da sind wir wieder!
Tag 2 der Rhein-Main Meisterschaften im beschaulichen Nidderau, weit südlich von Köln im Bembel- und Äbbelwoi-Bundesland Hessen. Pünktlich um 9 Uhr enterte ich die Halle und schaute mir erstmal die allgemeine Verfassung der Spieler an, die in der Halle übernachtet hatten...und wurde nicht enttäuscht. Verschlafen, dicke Ränder unter den Augen, Kaffe in der Hand und ein wenig zombiehaft, genau so wie ich es aus den Vorjahren aus eigener Erfahrung im Gedächtnis hatte. War wohl die richtige Entscheidung, diesmal im Hotel zu schlafen - ausgeruht und motiviert konnte die Punktejagd losgehen.
Das erste Spiel des Tages durfte ich gegen Dark Angels absolvieren, ein Space Marine Orden, der im Gegensatz zu den meisten anderen quasi aus 3 Armeeteilen besteht
 - dem "Greenwing", der in schicker grüner Rüstung gekleidet aus so ziemlich allem besteht, was die Rüstkammer der Space Marines so hergibt
 - dem "Deathwing", der ersten Kompanie (also die Veteranen) welche sich ausschliesslich aus Terminatoren, ehrwürdigen Cybots und Landraider-Panzern zusammensetzt und in stylischem "Knochenweiss" präsentiert
 - sowie dem "Ravenwing", der sich klassisch schwarz kleidet und hauptsächlich aus schnellen Einheiten wie Motorrädern und Schwebefahrzeugen besteht.
Variante 3 stand mir nun gegenüber, d.h. viele Motorräder, drei davon mit Beiwagen (sog. "Trike") und zwei dicke Landraider als Verstärkung, bzw. um ein besonderes Kriegsbanner auszunutzen, welches normales Bolterfeuer (Standardwaffe der Space Marines) einfach verdoppelt...
Klingt halb so wild, oder? Na immerhin hat bei mir fast alles einen Widerstand von 5 oder sogar 6, da muss man pro Bolterschuss schon eine 5 oder 6 würfeln, um zu verwunden.
Das Spielfeld wurde diagonal geteilt, dann setzten wir ein paar Missionsziele auf die Linie und ich durfte sogar anfangen!
Die Ausgangssituation war für mich klar - er hat viel mehr Einheiten, um Missionsziele zu erobern und obendrein sind die viel viel schneller als meine Fußgänger. Was tut man da?
Ich entschied mich jedenfalls dafür, über die ganze Breite des Spielfelds aufzustellen, so dass alle meine Kultisten und Seuchenmarines mindestens ein Missionsziel in Laufweite hatten - mit etwas Glück schluckt der Gegner diesen Köder und teilt seine Armee auf, um diese Mobilmachung auf breiter Front zu stoppen...
Optisch sah das dann ungefähr so aus:
Mein Gegner quetschte seine vielen Motorräder und Panzer dann in seine Ecke und...würfelte eine Sechs! Wäre ja eigentlich halb so wild, nur leider ging es in diesem Wurf darum, ob er mir die Initiative stiehlt und überraschend doch zuerst dran ist...auweia...
Mit kritischem Blick musterte ich seinen Fuhrpark und hoffte, dass er wenigstens das tat, was ich von ihm erwartete...

Die Überraschungen kamen dann gleich im Doppelpack, denn erstmal schob er alles in Richtung meiner Aegislinie und warf dann so eine superneue Handgranate in meinen Khorne-Monstertrupp, der meinen Widerstandswert für eine Runde auf 4 senkte.
Klingt zwar unspektakulär, hatte aber eine große Wirkung, denn nun ballerten unglaublich viele Motorräder und 2 Panzer mit doppelter Schussanzahl auf meine geschwächten Monster.
Als der Rauch sich verzogen hatte, waren meine Bruten, der Lord und ein nicht unerheblicher Teil der Kultisten einfach verpufft *Panik!*
Im Gegenzug liess ich meinen weiter links positionierten Nurglechef samt Bruten beidrehen, um den Gegner anzugreifen, doch die Entfernung war noch zu groß um irgendwas zu erreichen.
Blieben also nur die Kyborgs übrig, die aber nicht wirklich viele Gegner erschiessen konnten.
Als Bonus weigerte sich dann auch noch mein Drache, das Spiel in der 2. Runde mitzumachen.
So ballerte also quasi eine komplette Armee auf meine geschwächten Einheiten und pulverisierten meine rechte Flanke.
Als mein Drache dann endlich auftauchte und der Nurglechef in Reichweite kam, machte ich einen vielleicht entscheidenden Fehler - anstatt den bösen Flammenwerfer des Chefs in den Feind abzufeuern, versuchte ich in den Nahkampf zu kommen...10 Zoll hätte ich erwürfeln müssen, doch die Würfel zeigten eine 6 und eine 3 - verflixt!
So lösten sich in der nächsten Runde auch noch mein Chef samt Leibgarde in Wohlgefallen auf und das Spiel hatte sich erledigt.
Die verbliebenen Kyborgs und der Drache brachten einfach nicht mehr genug Kampfkraft auf (und die Würfel halfen auch nicht weiter, fast jeder Schuss verfehlte) um die vielen Motorräder auszulöschen, da er seine Trupps auch noch geschickt aufgeteilt hatte.
So stand am Ende mein letzter Kultistentrupp auf dem äussersten linken Missionsziel und auf allen anderen jeweils 1-2 Motorräder...
Zusammengefasst passierte also folgendes: Meine Taktik ging nicht auf, weil er konzentriert angriff, anstatt sich aufzuteilen. Seine Kombination aus schwächender Granate und doppeltem Bolterfeuer war stärker als erwartet und meine Schusskraft litt stark unter dem Unwillen der Würfelgötter.
Ziemlich frustriert musste ich mir eingestehen, dass die erhoffte Platzierung nicht mehr zu erreichen war...trotz nettem Gegner steckte ich im Stimmungstief.
Insgeheim fragte ich mich, ob da ein bestrafender Schlag mit dem Vorschlaghammer auf meinen Heldrake-Eigenbau etwas Erleichterung schaffen könnte - immerhin hatte er sich bisher als der Versager des Turniers herausgestellt...
Na zum Glück gabs dann eine Mittagspause - Steak und Pommes heben die Laune, insbesondere wenns noch gratis Ketchup & Mayo obendrauf gibt.
Noch ein Zuckerschub dank Cola obendrauf und die Laune war wieder gut (und endlich hatte auch mein Magen den Höllenkaffe vom Hotelfrühstück verarbeitet).
Es folgte der krönende Turnierabschluss...ein Spiel gegen die Eldar *hust*
Okay okay, vor dem Turnier hatte ich das noch als Alptraumszenario angesehen, doch ein kurzer Blick auf die gegnerische Armee versöhnte mich mit den Weltraumelfen.
Was da auf dem Tisch stand war nicht nur todschick bemalt, sondern auch noch sehr stilvoll - eine Geisterkriegerarmee!
2 Trupps Phantomdroiden, dazu natürlich ein Phantomseher, 2 Phantomlords (also quasi die große Version der Droiden), ein Phantomritter (-Droide in XXXL) und ein paar Weltenwanderer.
Chef der Armee war ein gewisser Illic Nachtspeer (oder so ähnlich), der ebenso wie die Weltenwanderer am liebsten im Gebüsch hockt und mit Scharfschützengewehr durch die Gegend ballert. Als Sahnehäubchen obendrauf waren da noch ein paar Skorpionkrieger, die eigentlich nichts wirklich Tolles können, aber dafür sehr stylisch aussehen...
Wir stellten also ein paar Missionsziele auf und es ging auch schon los.
Mir war klar, dass seine Phantomdroiden  ziemlich gut austeilen, aber dafür langsam sind und nicht gut einstecken können - also ganz klar Ziel Nummer eins! Die Weltenwanderer können nur im Gelände hocken und gut überleben, offensiv sind sie nicht sehr stark - also heben wir uns die für den Drachen auf, denn der ignoriert ihre größte Stärke: die gute Deckung.
Bleiben also nur noch die dicken Brummer, also die 2 Phantomlords und der Ritter.
Preisfrage: Was tut man mit Gegnern, die man nur sehr schwer töten kann? Na klar, einfach ignorieren!
So knusperte ich erstmal ein paar Droiden weg und beschäftigte die dicken Dinger mit meinen Lords - sie sollten ja nicht bei meinen Kultisten für Unruhe sorgen. Klappte auch ganz gut soweit, auch wenn Khornelord und alle 10 Bruten so nach und nach über die Wupper gingen...
Und dann kam der Heldrake!
Meine Herren, was für ein Auftritt!! Mir war ja bewusst, dass dieses Ding gut abgeht, wenn es mal in Fahrt kommt, aber was mit Hilfe von etwas Würfelglück nun auf dem Spielfeld passierte, war mehr als episch.
Insgesamt räumte der Drache 3 Phantome inklusive dem Seher, beide Weltenwanderertrupps, den Armeegeneral Mister Nachtspeer und die Skorpione vom Feld...und damit noch nicht genug.
Mein Gegner hatte nämlich noch ein As im Ärmel, welches ich Euch bisher aus dramaturgischen Gründen vorenthalten habe: ein Flugzeug!!
Na, ist der nicht todschick? Und schnell isser auch und obendrein war er noch ne Runde vor meinem Drachen auf dem Feld und machte Stunk.
Tja aber es reichte nicht aus, denn obwohl er viele viele Treffer landete, rettete sich mein Drache vor fast jedem Schadenspunkt, indem er ihn entweder mit einer 5 oder 6 verhinderte, oder am Ende der Runde einfach mit ebenfalls 5 oder 6 regenerierte (Sonderregel "It will not die"). Hammermäßig!
Hätte der große Phantomritter nicht gegen Ende noch innerhalb meiner Verteidigungslinie eine Runde "Zipfelklatschen" mit meinen Kultisten gespielt, hätte ich hier einen 20:0 Sieg einfahren können...naja, aber das wäre auch ein bisschen unfair gewesen. Der Ritter bekam dann auch Haue von meinen Seuchenmarines, die ihn verbotenerweise mit einer Pistole erlegten, obwohl das regeltechnisch unmöglich ist - da sich das Spielergebnis dadurch aber nicht wirklich verändert, bzw. der Ritter höchstwahrscheinlich nur 3 Minuten später im Nahkampf umgefallen wäre, haben wir uns einfach im Nachhinein geeinigt, das beim nächsten Aufeinandertreffen "auszuramboen".
Wahrscheinlich hat es nach dem langen Turnierwochenende auch einfach an Konzentration gemangelt...wer weiss?
Ergebnis: 13:07 gewonnen, Platz 59 von 70 erreicht...naaajaaaa, episch sieht anders aus.
Zumindest konnte ich am Ende wieder lachen...und schief gucken o.O


Turnierfazit: Wie immer ein klasse Turnier, gut organisiert, prima Gelände, ein dickes Danke an all die fleissigen Leute vom TTC Rhein-Main, die alles aufgebaut, für uns Spieler gegrillt, geschiedsrichtert und aufgeräumt haben! Ganz großes Kino!
Die Siegerehrung hab ich mir zwar dieses Jahr erspart, aber wie ich im Nachhinein erfahren habe, durfte mein Gegner aus der letzten Runde den Sonderpreis für die schönste Armee einheimsen - verdientermaßen, bravo!
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, allerdings steht für mich fest, dass es dann nur auf eine von zwei Arten geschehen wird - entweder spiele ich wieder ganz einfach nur Sachen/Figuren die mir Spaß machen und scheisse auf die Endplatzierung, oder ich gehe aufs Ganze und bringe eine echt heftige Turnierliste mit, um auszuloten, wie gut oder schlecht ich als Spieler bin, wenn ich mir mal keine Gedanken um die Stärke und Fairness meiner Armee mache.

Mein nächstes Turnier im Oktober bestreite ich auf jeden Fall mit einer schwachsinnigen Armee, die definitiv keine Pokale gewinnen kann, aber dafür massiv spassig ist - lasst Euch überraschen!


Dienstag, 3. September 2013

Meisterschaft in Hessen - Teil 1

Wow, was für ein Turnier! Viel Malarbeit, viel Planung und viel Geld (fürs Hotel) sind dieses Jahr in diese Veranstaltung eingeflossen...doch meine dunklen Vorahnungen (siehe letzter Blog-Eintrag) sollten sich zumindest teilweise bewahrheiten.
Nach einer staureichen Anreise und einem "verbuggten" Schlüsselspender im Hotel, der statt einem gleich zwei Zimmerschlüssel ausspuckte (allerdings erst nach sanfter Überredung durch einen wohlplatzierten Faustschlag) stimmte mich die Zimmertür schon dezent auf das Turnier ein...
Nach einer geruhsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück (mit dem wohl widerlichsten Kaffe diesseits des Rio Grande...) erreichten mein Schatz und ich die Willi-Salzmann-Halle pünktlich um 09:30 Uhr - also noch ein halbes Stündchen Zeit um sich anzumelden und die Spielfiguren in die Halle zu tragen.
Mit nur 5 Minuten Verspätung wurden dann die Paarungen für die erste Runde bekanntgegeben, ich warf gut gelaunt meine Kisten und Kartons auf den erstbesten Stuhl am Spieltisch und harrte der Dinge, die da kommen sollten...
Und wie befürchtet, gleich als Auftakt traten mir meine Erzfeinde gegenüber - Tau mit Eldar als Allierten *schockschwerenot!*
Na immerhin gewann ich den Wurf um die erste Runde, baute eine schicke Verteidigungslinie auf und hoffte auf ein bisschen Würfelglück. Die Mission war einfach: 3 Missionsmarker auf dem Feld und jeder Spieler durfte einen weiteren Marker in seiner Aufstellungszone aufbauen. Diese galt es nun zu erobern und mit Standardtruppen zu besetzen - also viel Arbeit für meine Kultisten.
Achja...Tau!
Wahrscheinlich war es nicht die härteste Aufstellung, die ich nun gegen mich hatte, aber dank der befreundeten Eldar sah ich mich nun einer Streitmacht gegenüber, die nicht nur 2 dicke Riptide-Kampfroboter enthielt (die gefühlt 10x so groß wie meine Männekes wirkten), sondern auch einen fiesen Krisis-Kommandotrupp, 2 Trupps Kolosse, Markerdrohnen, Sniperdrohnen...naja, viel Bummbumm halt und ein paar Feuerkrieger & Jetbikes in Reserve, die dann später im Spiel die Missionsziele in der eigenen und der feindlichen (also meiner) Hälfte erobern sollten.
Der Plan des Gegners war also klar und ich tat, was mir am logischsten erschien - meine Lords mit Leibgarde (Chaosbruten) reinschicken und alles plattklopfen!
Tja, Theorie und Praxis...das ist immer so eine Sache - insbesondere wenn Tau & Eldar gemeinsam soviele "tolle" Sonderregeln haben, dass sie etliche Spielregeln einfach ausschalten oder umgehen können. Deckung? Nöö, ich hab ja Drohnen mit Markerlichtern! Flugzeuge? Scheiß drauf, ich hab ja Abfangen und schiesse drauf, wenn sie aus der Reserve erscheinen! Seuchenmarines und Kyborgs mit hohem Widerstand? Auch egal, hab ja Sniperdrohnen!
Das Ende vom Lied: meine Nahkämpfer waren tot, bevor sie die feindlichen Linien erreichten, die Kultisten wurden im Vorbeigehen weggebrutzelt und mein Heldrake explodierte gleich nachdem er aus der Reserve erschien.
Zur Ehrenrettung konnte ich meinen Seuchenmarines am Schluss in einen Nahkampf verwickeln, so dass ich wenigstens nicht komplett ausgelöscht wurde, aber die abartige Feuerkraft der Tau, die vielen gemeinen Sonderregeln und nicht zuletzt die totale Abwesenheit von guten Würfelergebnissen auf meiner Seite vermiesten mir dieses Spiel und letztendlich wirkte auch mein Gegenspieler ein wenig säuerlich, weil ich ein wenig mehr als üblich über die Tau schimpfte, als es eigentlich nötig wäre (auch wenn das kein bisschen gegen ihn persönlich gerichtet war).
Endergebnis: 18:2 Punkten verloren, ein Trauerlied für meinen Heldrake gesummt und ab dafür...
Als kleine Impression hier ein Trupp Kultisten, der mutig das Feuer von 1 Million Tau-Robotern erwartet:

Nach einer gemütlichen Mittagspause ging es dann in Runde 2 wieder um ein paar Missionsziele, die diesmal verschiedene Punktwerte hatten...man musste also schlau auswählen, welche Ziele man erobert und welche man ignorieren kann.
Mein Gegner trat mit einem sogenannten "Flying Circus" an, was überhauptnix mit den Monty Pythons zu tun hat, sondern eher mit 5 großen, fliegenden Dämonen. Auch wenn sich der Meister der Dämonen schon vor dem Spiel für die kommende Würfelorgie entschuldigte, überzeugten mich schon die ersten 10 Minuten davon, dass man gewisse Dämonenarmeen ganz sicher nicht auf einem Turnier spielen sollte - denn so lustig die vielen Zufallseffekte dieser Armee im privaten Rahmen auch sein mögen, wenn man sie nicht so stark wie möglich reduziert bei der Aufstellung/Planung der Armee, dann kostet der Spaß unheimlich viel Zeit, die man im Turnierrahmen nunmal nicht hat.
Nach ungefähr einer halben Stunde war seine Armee endlich spielbereit, alle Zauber, Dämonengeschenke und wasweissich für Effekte ausgewürfelt und der Kampf konnte beginnen.
Naja...hätte beginnen können, denn was nun folgte, war sicherlich der Tiefpunkt meiner bisherigen 40K-Spielerfahrungen...
Nicht genug damit, dass sich die wilde Würfelei wie zäher Brei langzog (..und noch ein Zauber und noch ein Effekt uuuuund noch ein Warpsturm...und moment, noch eine Tabelle...), obendrein kassierte ich Motze für jeden guten Würfelwurf (ich glaube am Anfang bannte ich ca. 1/3 seiner Zaubersprüche) und als dann dank Meister Würfelglück (und der hohen Wahrscheinlichkeit bei einem Widerstandstest alles ausser einer 6 mit einem 6-seitigen Würfel zu werfen) meine Seuchenmarines plötzlich mit einem "Feel-no-Pain" (d.h. Deine Verwundungen interessieren mich nicht) Würfelwurf dastanden, den man nur mit einer Eins verpatzen konnte, kam ich mir fast schon wie ein Tau-Spieler vor...
Seine Taktik war einfach: 5 dicke Monster flogen rund um meine Jungs im Kreis und versuchten mit 1000 Nadelstichen langsam Hackfleisch aus mir zu machen - was lag also näher, als die Dinger vom Himmel zu schiessen? Dummerweise gelang mir das auch erstmal ganz gut, was zu weiteren Ausflügen ins Jammertal führte, die Anzahl an fliegenden Monstern jedoch nur mit Ach und Krach um 1 verringerte.
So lief die Spielzeit unerbittlich ab, die Dämonen schimpften und jammerten, mein Nurglelord klebte ewig an seinem Dämonenprinz fest (hätte ich doch ne Energiefaust mitgenommen!) und so fehlte am Ende die Zeit, zu seinen Standards vorzudringen und sie wegzumetzeln. Wespenstiche zerlegten meine Kultisten, mein Drache wurde ausmanövriert und das Spiel endete frühzeitig, da die 3 Stunden Spielzeit nach der 4. von 5 Spielrunden abzulaufen drohte - sehr, sehr frustrierend!
Es war schon bezeichnend für dieses Spiel, dass nach der zweiten Runde selbst ein deutlicher Hinweis auf seine klare Überlegenheit und die deutlich zu seinen Gunsten kippende Missionsziel-Lage zu keiner merkbaren Verbesserung der Laune meines Gegners führte...
Endergebnis: wieder 18:2 verloren und auch wenn ich am Anfang des Spieles wenigstens noch gequält lächeln konnte...
Merkt man mir die Frustration und Langeweile angesichts der Würfel- und Nachdenk-Orgien meines Gegenspielers in Runde 3 schon deutlich an:

Es wurde also höchste Zeit für einen Lichtblick - und der folgte auch!
Ein Kampf gegen Space Marines, juchhuu! Was gibts besseres als ein Duell der Erzfeinde?
Was da anrollte, war allerdings ungewöhnlich - viele dicke Transportpanzer (3 Landraider, einer von jeder Sorte), zwei dicke Flugzeuge und 10 Terminatoren...cool, fast ein Deathwing, wie ich ihn auch mal gespielt habe!
Mein Gegenspieler war obendrein ein sehr sympathischer Kerl, also konnte es nur ein schönes Spiel werden.
Mission: Jeder vernichtete Gegner gibt einen Punkt, als Sekundärmission gabs ein Relikt in der Spielfeldmitte, welches man mit einem Modell zu Fuß einsammeln und wegtragen konnte (aber nur zu Fuß, keine Hilfsmittel wie Panzer, Motorrad, Pogo-Stock oder Stelzen erlaubt!).
Live auf dem Tisch sah das in etwa so aus:
Wie man deutlich erkennen kann, war seine Seite ziemlich leer, meine dafür eher voll mit Männekes...
Nun folgte ein wildes Gemetzel, bei dem er sich auf die (eher mittelprächtige) Feuerkraft seiner dicken Panzer verließ und ich relativ erfolglos auf eben jenen herumballerte. Im Zentrum des Spielfeldes gab es eine dicke Prügelei zwischen seinen Terminatoren und meinen Lords & Bruten, die ich klar für mich entscheiden konnte. Im Ausgleich dafür hielten seine Autos meine Kultisten und Seuchenmarines in Schach, so dass das Relikt vorerst unerobert blieb.
Auch seine 2 Flugzeuge (Stormraven) hinterliessen keinen wirklich bleibenden Eindruck, es wogte hin und her. Immerhin war mein einsamer Heldrake endlich mal nicht so stark gefährdet beim Auftauchen und konnte auch ein bisschen an Flugzeugpanzerungen knabbern...doch letztlich schaffte es nur die Flak an meiner Verteidigungslinie, eine Perforation ins Metall eines Stormraven zu stanzen und ihn damit zum Absturz zu "überreden".
Erst in der letzten Spielrunde konnte ich den Kampf dann knapp für mich entscheiden, als es mir gelang, einen der drei Landraider zu knacken und den fleischigen Inhalt (seine Scouts) mit Flammenwerfern weichzukochen. Ein unparteiischer Würfelwurf (eine glatte 2) verhinderte eine 7. (Bonus-) Runde und ich gewann dank Reliktbesitz (ein Kultist konnte es per Hechtsprung noch erwischen) knapp mit 13:07 Punkten - Jubelfreu!
Hätte allerdings genauso gut Unentschieden enden können, insbesondere wenn wir noch eine 7. Runde ausgespielt hätten...
Hier der Held vom/im Erdbeerfeld, der den Landraider aufschweisste:

Auf jeden Fall war es ein schöner und auf beiden Seiten gutgelaunter Tagesabschluss, den mein Schatz und ich anschließend noch bei Pizza und Chinanudeln gebührend ausklingen liessen!
Tag 1 war geschafft und wenigstens ein Sieg errungen - mit etwas Glück könnte da morgen noch mehr draus werden...
Zumindest war ein Aufwärtstrend zu spüren und auch wenn der Turnierauftakt meine Hoffnung auf eine Platzierung im Mittelfeld sehr stark geschrumpft hatte, war doch zumindest irgendwas zwischen Platz 40 und 45 (von 70) realistisch machbar - ob es wohl geklappt hat?
Das erfahrt ihr im 2. Teil meines Berichtes, also schaut ruhig mal wieder rein!
Bis dahin gute Nacht und guten Appetit!!

Mittwoch, 28. August 2013

Countdown und letzte Vorbereitungen

Puh, jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zu den Rhein-Main Meisterschaften und so langsam bin ich mit allem fertig.
Wie bereitet man sich auf ein Turnier vor? Nunja, sicherlich nicht so entspannt wie ich, wenn man wirklich weit kommen möchte, aber ganz besonders die Entwicklungen in den letzten 2 Wochen haben mich ganz schön überrascht und alle meine Ambitionen auf einen Platz im Mittelfeld auf Null sinken lassen...
Das klingt jetzt vielleicht etwas negativ, ist es aber nicht - aber erstmal alles auf Anfang!

Punkt 1 auf jeder Turniervorbereitungsliste:
Welche Armee bringe ich mit?

Ganz klar nur dann ein wichtiger Punkt, wenn man mehr als eine spielbare Plastikpüppchen-Armee in der Vitrine rumstehen hat - bei mir sinds derzeit vier, also ne ganz nette Auswahl.
Neben der persönlichen Vorliebe für den Spielstil einer Armee und die Optik/Design der Figürchen ist natürlich auch die "gefühlte Spielstärke" ein wichtiger Aspekt für die Auswahl.
So habe ich z.B. eine Tyraniden-Armee mit vielen dicken Monsterkäfern (Carnifexe), die zwar saugeil aussehen, spieltechnisch aber eher mittelmässig sind...hier wäre also eine Entscheidung für diese Armee auch eine klare Entscheidung für die Taktik "scheißegal, wenn ich alle fünf Spiele verliere, meine Monsterkäfer werden dafür viele dicke Panzer aufessen", also ganz klar Spaß & Style vor Leistung.

 
Nachdem ich im letzten Jahr auf gleich zwei Turnieren vom Tabletopclub Rhein-Main den Trostpreis für den letzten Platz abgestaubt hatte, wollte ich diesmal doch lieber etwas weiter oben landen - da heiss die Entscheidung ganz klar: das Chaos muss es richten!

Chaos Space Marines waren meine erste fertiggestellte Armee und die ist in den letzten Jahren auf eine recht stattliche Anzahl an Modellen angewachsen, somit habe ich genug Auswahl, was ich in eine kleine, schlagfertige Siegerarmee einbauen kann - supi!!
Um es aber nicht in ein langweiliges "ich schreibe die effektivste Turnierliste aus dem Internet ab" ausarten sollte, legte ich mir selbst ein paar Beschränkungen auf.
Zum einen wollte ich nur maximal ein fliegendes Modell mitnehmen, da sowohl Flugzeuge als auch fliegende Monster im aktuellen Regelwerk doch sehr dominant und spielstark sind - da kommt schnell Langeweile auf, wenns auf ein Duell "wer würfelt besser mit seinem Flieger" hinausläuft.
Ausserdem sind Chaos Space Marines immer schon bekannt für ihre "auf die Fresse!"-Mentalität, dem wollte ich dann doch ein wenig Tribut zollen.
Letztendlich entschied ich mich für eine durchaus spielstarke, aber nicht siegoptimierte Liste:
Einen Khornelord mit Dämonenaxt und Moloch, quasi eine Ein-Mann-Armee im Nahkampf, inklusive einer Leibgarde aus Chaosbruten, deren Hauptaufgabe es sein soll, die Kugeln einzufangen, die für den Chef bestimmt sind.
Als Gegenstück dazu ein zweiter Lord, diesmal dem Gott Nurgle geweiht, mit Motorrad, dämonischem Flammenwerfer - ein stabiles Kerlchen, nicht so nahkampfstark wie der Khornie, aber dafür noch stabiler und mit einem bösen Flammenwerfer, also auch im Fernkampf recht wehrhaft. Dazu ebenfalls eine Chaosbruten-Leibgarde, denn heutzutage fliegen soviele Geschosse durch die Gegend, dass man starke Einzelmodelle immer mit Kanonenfutter schützen sollte.
Die Feuerbasis (man will ja auch mal was erschiessen) bilden 3 Trupps á 2 Kyborgs - sehr flexible Einheiten, da sie in jeder Runde eine andere Feuerwaffe benutzen (bzw. "morphen") können.
Es gibt einfach keine bessere Beschusseinheit im Chaos-Codex (Codex = Regelbuch für die Armee).
Als Sahnehäubchen noch ein Drache, also ein Flieger und im Standard zwei Seuchenmarinetrupps mit Trupptransporter (um Missionsziele zu erobern) und zwei Kultistentrupps.
Drei Dinge rotierten von nun an in meinem Kopf:

1. Schaffe ich es bis zum Turniertermin die noch fehlenden Einheiten zu bauen & zu bemalen?

2. Krieg ich die Spielregeln für diese ganzen Einheiten, die ich bisher noch nicht gespielt habe, noch rechtzeitig in den Kopf??

3. Reicht ein einziger Flieger aus, um mir gegnerische Flugzeuge vom Hals zu halten???

Punkt 1 erledigte sich recht zügig, denn die fehlenden Chaosbruten liessen sich sehr flott bemalen...aber das ist bei den meisten Nurgle-Einheiten so, da ich die so richtig schön matschig-grün vollkleistere, da muss man nicht sehr exakt arbeiten und kann viele zeitsparende Maltechniken (z.B. tuschen & trockenbürsten) einsetzen. Naja und den Drachen-Eigenbau hab ich ja auch recht flott hinbekommen, wie bereits hier im Blog berichtet.

Punkt 2 war da schon eine härtere Nuss - auch wenn ich ein paar Regeln und Modelle schonmal privat und auf einem kleinen Turnier getestet habe, so richtig auswendig kann ich das Zeug noch nicht... da bleibt dann nur noch eine Möglichkeit: ein dicker Notizzettel neben meine Armeeliste legen!

Punkt 3 hat sich nun kurzfristig letzte Woche erübrigt - denn schusselig wie ich bin, hätte ich beinahe den Abgabetermin für die Armeeliste verpennt *aaaaaaaarrrgh!!*
Durch meine Verspätung konnte ich jedoch schonmal vorab sehen, welche Leute welche Armeen spielen werden - und um ehrlich zu sein wurde ich da doch ein wenig blass um die Nase!
Von 70 Spielern spielen mehr als 20 Tau oder Eldar, die beide vor kurzem erst nagelneue Regelbücher bekommen haben und obendrein schon seit Jahren meine absoluten Angstgegner sind *hust* Da kommt Freude auf!
Was daran so schlimm ist, wird sich so mancher jetzt natürlich fragen...die Antwort ist leicht:
Meine Chaos Space Marines wollen in den Nahkampf, bzw. agieren am besten auf kurze Distanz - die Tau dagegen ballern was das Zeug hält, am liebsten aus der hintersten Ecke, damit meine Jungs niemals im Nahkampf oder der Nahdistanz ankommen. Eldar sind sogar noch schlimmer, auch wenn ihr Beschuss etwas schwächer ist als bei den Tau, so sind die Weltraumelfen unheimlich beweglich, haben viele sehr schnelle Einheiten und Transportfahrzeuge, so dass ich selbst im seltenen Fall, dass es mir gelingt ihnen nahe zu kommen, im Endeffekt doch nur Abgase zu schnuppern bekomme, weil die Herren Weltraumelfen einfach den Nachbrenner zünden und davondüsen....sehr frustrierend.
Tja und die "guten" Space Marines sind im Turnierfeld auch eher rar - d.h. spassige Scharmützel gegen meine Erzfeinde (zumindest laut Hintergrundgeschichte) werden wohl auch eher selten vorkommen im Turnier *seufz*
Was soll man da tun? Liste umschreiben? Puh, da könnte ich höchstens mit mehr Drachen kontern und selbst das wäre eher Quatsch, denn Eldar und Tau haben ja auch ne Menge guter Flugabwehr spendiert bekommen...
So hab ich mich spontan entschieden, meine Flugabwehr aufzustocken mit einer Aegis-Verteidigungslinie mit Flak-Kanone und anstatt dem Gegner mit meinen Trupptransportern leichte Ziele für den ersten Abschuß (der am Schluß als Siegpunkt verrechnet wird) anzubieten, hab ich sie rausgestrichen, nur noch einen Seuchenmarinetrupp zu Fuß dabei und dafür 3 Kultistentrupps...
So kann ich zumindest dank meiner Kyborgs auf "First Blood"-Punkte hoffen.
Eventuell rette ich mich so vor Totalverlusten (sog. Massaker, wenn wirklich alle meine Männekes vom Tisch verschwinden) und kann mir evtl. die ganzen Punkte für Sekundärmissionen (also erster Abschuss im Spiel, den Anführer = Kriegsherren des Gegners töten und "Linebreaker", d.h. eine Einheit in die gegnerische Aufstellungszone bringen) sichern, oder sie zumindest meinem Gegner verweigern.
Schade, fürs Mittelfeld wird das wohl nicht reichen, aber zumindest werde ich versuchen, es meinen Gegenspielern nicht allzu leicht zu machen - notfalls muss ich halt einfach alle Einheiten irgendwo verstecken und dem Gegner Siegpunkte verweigern, also quasi ein Loch buddeln, alle Jungs reinhoppsen lassen und dann Kopf einziehen und gaaaaanz leise sein... *kicher*
Es wird also spannend am Wochenende...und ich düse jetzt rüber an meinen Maltisch und bemale meine Verteidigungslinie zu Ende - quasi als Befestigung für meine Sandburg!
Freut Euch schon auf die Berichterstattung nächste Woche, ich nehme sogar extra diesmal eine Fotoreporterin mit!
Bis dahin lasst die Würfel weiter rollen, guckt Euch ein paar lustige Zombiefilme an und verzagt nicht, angeblich soll noch dieses Jahr ein neues Tyraniden-Regelbuch erscheinen, in dem die Monsterkäfer wieder der totale Renner sein werden - ich freue mich schon auf die Rückkehr der berüchtigten Kreischer-Killer *muharrharr!*


Mittwoch, 14. August 2013

Der Fehlerteufel - Mea Culpa Deluxe

Tja, wer meinen kleinen Turnierbericht bereits gelesen hat, der ist eventuell schon drüber gestolpert...der Fehlerteufel hat sich eingeschlichen! *jetzt alle mal schockiert aufschreien bitte!*
In meiner kurzen Einleitung habe ich behauptet: "Ähnlich wie beim Schach oder Skat sind diese Turniere allesamt privat oder von Spieleclubs organisiert"... ist natürlich Quatsch, wollte ich so auch garnicht schreiben, hab aber wohl nach Beginn des Satzes einen gehirntechnischen Vollausfall gehabt.
Es ist nämlich so, dass Die Tabletop-Turniere im Gegensatz zu Schach-, Skat- und ähnlichen Turnieren fast ausschließlich privat organisiert werden - d.h. es gibt keine nationalen oder sogar internationalen Verbände, sondern nur lokale Spielergruppen und Clubs, bzw. unabhängige Einzelhändler, die Warhammer-Spieleabende und Tuniere organisieren/ausrichten. Auch der Hersteller gibt dazu keine Unterstützung, anders als z.B. bei diversen Sammelkartenspielen (z.B. Magic the Gathering) oder den konkurrierenden Tabletop-Systemen (gutes Beispiel wäre da Wyrd, welches die Spieler des Malifaux-Systems doch recht umfassend unterstützt).
Umso erstaunlicher finde ich es immer wieder, was die Spieler da immer wieder auf die Beine stellen...
Wobei es inzwischen wenigstens einige andere Firmen gibt, die das Games Workshop-Hobby und speziell die Turnierausrichter immer mal wieder als Sponsoren unterstützen. Das ist eigentlich das größte Kuriosum im Tabletop-Bereich - während der Hersteller des Spielsystems sein eigenen Kunden quasi garnicht unterstützt, sind es insbesondere kleine Hersteller von Alternativmodellen oder Gelände-/Modellbauzubehör, die dem Hobby durch ihre Unterstützung helfen und damit dem faulen Hersteller quasi die Öffentlichkeitsarbeit abnimmt.
Ob Games Workshop diesen eingeschlagenen Kurs irgendwann mal ändert, ist zweifelhaft, aber meiner Meinung nach dringend nötig...
Aber eh das jetzt in eine unnötige Mecker-Orgie umschlägt, nocheinmal sorry für den sachlichen Fehler im letzten Artikel - ich gehe davon aus, dass da diesmal irgendein Poltergeist oder Gremlin dahintersteckte. Bis zum nächsten Mal hab ich den sicher mit Insektenspray oder Weihwasser exorziert - großes Indianerehrenwort!!

Schlachtbericht aus der Zukunft

Wie bei fast jedem Spiel, dass man gegeneinander spielen kann, gibt es auch für Tabletop-Systeme Turniere, in denen man um Ruhm, Ehre, Platzierungen und Preise kämpfen kann. Ähnlich wie beim Schach oder Skat sind diese Turniere allesamt privat oder von Spieleclubs organisiert. Es gibt sogar ein großes Internetportal mit nationaler und internationaler Rangliste, über die sich diese Turniere einfach und schnell organisieren lassen (siehe www.tabletopturniere.de ).
Ende August findet eines der größten Einzelspieler-Turniere in Deutschland statt, die "Rhein-Main Meisterschaften", ausgerichtet vom Tabletop Club Rhein-Main. Schon seit 3 Jahren fahre ich dort hin und behaupte mal ganz dreist, dass es nicht nur eins der größten, sondern auch das schönste Turnier Deutschlands ist - wunderbar gestaltete Spieltische, klare Spielregeln, super Essen zu moderaten Preisen und wie die Mädels und Jungs vom Club sich ins Zeug legen jedes Jahr, spürt man zu jeder Zeit, wirklich klasse!
Tja, da ich aber dieses Jahr noch kein einziges Turnier bestritten hatte, stellte sich mir die Frage, ob die kleinen und großen Spiele mit Freunden mich inzwischen regelfest und spielsicher gemacht hatten, um dieses Jahr nicht wieder den letzten Platz anpeilen zu müssen... (bisherige Bilanz bei den Rhein-Main Meisterschaften: Letzter Platz, vorletzter Platz und 2x irgendwo unter den letzten 20 Plätzen...).
Da bot sich als Spielprobe doch ein kleines Turnier in Euskirchen für maximal 14 Spieler an, eine prima Gelegenheit!
Selbstsicher und locker-flockig wie immer erstellte ich meine Armeeliste, die ich allerdings aufgrund einer Sonderregel der Turnierorganisatoren etwas anders aufstellen musste, als ich es eigentlich für die Meisterschaften geplant hatte - es lief also nicht auf eine echte Generalprobe hinaus, aber immerhin behielt ich zum großen Teil mein Konzept von schnellen Nahkämpfern und stabiler Feuerunterstützung bei.
Endergebnis war dann folgende Armee:

2 mächtige Lords des Khorne mit dämonischem Reittier und fiesen Nahkampfwaffen
(Lord auf Juggernaught, 1x mit Axt der blinden Wut, 1x mit Khorne-Kettenaxt)
Als Begleitschutz für die Beiden ein Trupp aus 5 Chaosbruten des Khorne (die sind zum mitlaufen & Kugeln abfangen gedacht)
Als zweite Offensiv-Truppe packte ich einen Trupp aus 8 Khorne-Berserkern in einen Landraider (ein großer Truppentransporter), der ein Kakophon, also quasi ein sehr sehr lautes Megaphon angeflanscht hatte, um die Moral des Feindes zu untergraben (bzw. die Spielregel "Abwehrfeuer" auszuhebeln).
Ein weiterer Berserkertrupp mit Rhino (die Miniaturversion des Landraiders) und 10 Kultisten ("Kanonenfutter") zum Erobern und Halten von Missionszielen durften natürlich nicht fehlen...
Den Part "Ballern bis der Arzt kommt" habe ich schliesslich mit 3x2 Kyborgs abgedeckt, das sind fiese Cyborg-Viecher, die sich jede gewünschte Knarre einfach "morphen" können, also quasi "Hex hex, meine Hand ist jetzt ein Maschinengewehr!!". Super Dinger, das kann jeder 40K-Spieler bestätigen!
Als Bonus packte ich noch 3 Terminatoren mit Einweg-Lötlampen (sog. "Kombimelter") ein, die sind nämlich relativ flexibel, weil sie aufs Schlachtfeld teleportieren können und dann mit der Lötlampe evtl. ein wichtiges Fahrzeug zersägen können...notfalls im Nahkampf, denn der Boss des Trios bekam von mir noch ne echte Kettensäge, bzw. Kettenfaust spendiert.

Alles schön ein Kisten und Kartons platziert, Würfel, Maßband und Schablonen dazu, ab ins Auto und los ging es!
Gespielt wurden insgesamt 3 Spiele, zwischendrin eine kleine Mittagspause und zum Einstieg schusterte mir der Zufallsgenerator für die erste Runde einen wirklich interessanten Gegner zu: Monsterinsekten aus dem Weltraum, die furchterregenden Tyraniden!
Im Klartext sieht das dann so aus, dass ich mit knapp 50 Modellen einer Übermacht von 80+ Monstern gegenüberstand, die sich obendrein noch vergrößern konnte, denn wie jeder Tyranidenspieler, der etwas von sich hält, hatte dieser junge Mann natürlich auch 2 dicke Mamas (Tervigone) dabei, die jede Runde zwischen 3 und 18 Minikäfer (Termaganten) ausbrüten können.
Dazu gabs dann von allem etwas, d.h. 2 Trupps Gargoyles (fliegende Termaganten), 2 Trupps Venatoren (schnelle Würmer, die sowohl schiessen als auch gut kämpfen können) und ihr großer Bruder, der furchteinflößende Trygon. Als Anführer der Armee durfte natürlich ein fliegender Schwarmtyrant herhalten (der beeindruckende 12 Schuß pro Runde schiessen kann), dazu dann noch 6 Schwarmwachen und 2 Zoantrophen zum Fahrzeuge knacken, 20 Termaganten, 10 Symbionten als Ablenkung (die können nämlich auch über die Flanken kommen) und zu guter letzt war auch noch ein Satz Würfel dabei, der scheinbar mehr 6er als 1er aufgedruckt hatte...oder einfacher ausgedrückt: das Würfelglück war auf Seiten des Gegners.
Naja, ich muss auch zugeben, dass ich beim Aufstellen meiner Armee schon einen Fehler machte - ich hätte alle meine Kräfte auf einer Flanke konzentrieren sollen, denn wenn ein Gegner sehr sehr viele Modelle hat, muss er diese zwangsläufig über die gesamte Länge des Tisches verteilen. Mit meinen wenigen Modellen hätte ich so auf einer Seite des Spielfelds die Überhand gehabt und knapp die Hälfte seiner Armee wäre erst spät in den Kampf gekommen - genug Zeit um eine Seite komplett aufzurollen und sich seiner anderen Hälfte zu stellen. Obendrein verhielt ich mich in meiner ersten Runde auch noch passiv, anstatt draufloszustürmen und ihn wenigstens ein bisschen unter Druck zu setzen...damit war das Spiel dann eigentlich schon gelaufen.
Mit einem glücklichen Würfelwurf sprengte ein Zoantroph in Runde 1 meinen Landraider und bremste mich damit auch noch gehörig aus. So wurde ich auf breiter Front von gefühlten eineinhalb Milliarden Käfern überrollt und hatte am Ende kein Figürchen mehr auf dem Feld stehen...böööse Niederlage und kein guter Start ins Turnier, aber wenigstens kein komplettes Massaker, da ich Ihm wenigstens den Kriegsherr, also den Tyranten wegbolzen konnte - yeah!
Fazit: Blöd gelwürfelt, blöd angestellt, vom Heuschreckenschwarm aufgegessen...schade!
Runde 2 versprach einen Klassiker - meine Chaos Space Marines gegen die Space Marines vom Orden der Dark Angels. Vor Allem wegen der schönen Hintergrundgeschichte: die Dark Angels sind nämlich fanatische Verfolger der Chaos Space Marines, die ja irgendwann um das Jahr 30.000 herum die Menschheit verraten haben - und obendrein verstecken sich in den diversen Chaos-Banden auch immer wieder mal ehemalige Dark Angels, die dem Chaos verfallen sind. Für den edlen Orden ein Schandfleck in ihrer Historie, den sie um jeden Preis tilgen wollen!
Als dicken Bonus zum coolen Storyfaktor gabs dann noch eine klassische Vernichtungsmission, d.h. wer die meisten Feindeinheiten auslöscht ("vom Tisch würfelt") hat gewonnen - supi!
Auch der Spielverlauf war gerdezu klassisch - alles was er in seiner Basis eingebunkert hatte, wurde von mir umgewalzt, alles was bei mir hinten stand, lieferte sich ein heisses Gefecht mit seinen Terminatoren und als Bonus kam es zum epischen Duell unserer Anführer. Lustigerweise waren weder mein Khornelord, noch der legendäre Meister der 1. Kompanie Belial in der Lage, den finalen Stoß zu setzen - obwohl beide Helden jeweils nur noch einen lausigen Lebenspunkt hatten.
Nach etwas hin und her machte es dann "Splosh!" und beide fielen tot um - quasi ein doppelter technischer K.O.
Als wir dann nach 5 Spielrunden würfelten, ob es noch eine 6. Runde gibt, war das Spiel dann vorbei und mein Gegner hatte mit einem Vorsprung von 2 Killpunkten gewonnen - im Falle einer 6ten Runde wäre da noch ein schönes Unentschieden draus geworden...schade!
Spätestens jetzt war ich langsam ein wenig enttäuscht darüber, wie wenig tödlich mein epischer Khornelord eigentlich in diesen 2 Spielen war - irgendwas war da doch faul, oder?
Wie auch immer, insgesamt war dieses Gefecht auf jeden Fall spannend und ausgeglichen bis zum Schluß, der einzige Wermutstropfen also das frühzeitige Ende, denn immerhin besteht immer eine 2 zu 4 Chance, daß noch eine 6. Runde gespielt wird.
Ob meine schicken, neuen Würfel wohl schon ihr Würfelglück aufgebraucht haben?
Runde 3: Bruderzwist!
Chaos gegen Chaos, was für ein Spaß! Sogar unsere Armeen waren ähnlich, allerdings hatte er auf Kyborgs verzichtet, dafür ein paar Jungs mit schweren Waffen (Havocs mit Autokanonen und Panzerfäusten), eine Abwehrstellung mit Flak und 2 feuerspeiende Roboter-Drachen eingepackt.
Der Lerneffekt war gigantisch, denn ich erfuhr schon früh, wieso mein Anführer bisher so schlecht abgeschnitten hatte - mir war schlicht und einfach eine seiner Sonderregeln entfallen! Auweia wie peinlich!!
Der Spielverlauf war auch wieder einfach zu beschreiben - sein Lord mit Chaosbruten rollte meine Seite des Spielfeldes auf, mein Lord tat dasselbe auf seiner Seite. Am Ende behielt ich etwas die Überhand, da ich seine Ballerjungs schnell eintüten konnte, während meine Kyborgs lange genug am Leben blieben, um seine wichtigen Einheiten (Landraider mit Zauberer und Berserkern) wegzuballern. Nach der 5. Runde stand dann mein letzter lebender Berserker auf einem Missionsziel, während seine Infantrie durch Nicht-Existenz glänzte...hätte es nun eine 6. Runde gegeben, wäre sein Feuerdrache über den Berserker rübergerutscht, doch diesmal waren mir die Würfelgötter hold und das Spiel endete statt dem drohenden Unentschieden in einem glatten Sieg für mich. Glory to Chaos!
Einen besonderen Dank hierfür an meine persönliche Würfelgöttin (Danke Schatz! *knutsch*)!!


Die Endabrechnung: Insgesamt bin ich zar unzufrieden mit Platz 5 von 8 Teilnehmern, bins aber im Endeffekt selber Schuld - Aufstellungsfehler wie im 1. Spiel dürfen einfach nicht passieren. Ausserdem sollte ich mir ganz dringend für die Zukunft wichtige Sonderregeln von Modellen auf der Armeeliste vermerken, dann vergisst man sowas auch nicht.
Ich denke mit etwas mehr Übung kann ich auf solchen kleinen Turnieren besser abschneiden, ohne irgendwelche hammerharten Armeelisten zu bauen (auch wenn es heutzutage sehr leicht ist, im Internet Vorschläge für erfolgreiche und leicht zu spielende Armeelisten zu finden...leider!). Mir ist es zwar sehr wichtig, eine spassige und ungewöhnliche Armeeaufstellung zu spielen, aber trotzdem soll es zumindest auf kleinen Turnieren mal zu einem Platz auf dem Treppchen reichen.
Für die Rhein-Main Meisterschaften peile ich bei einer Teilnehmerzahl von 70 irgendwas zwischen dem 40. und 50. Platz an, mehr zu erwarten ist wohl unrealistisch, immerhin trifft sich dort die Crème de la Créme der 40K-Spieler, inklusive der deutschen Meisterschaftsmannschaft (jawoll, Deutschland ist Weltmeister in 40K UND Warhammer Fantasy dieses Jahr geworden!).
Trotzdem freue ich mich schon sehr und werde natürlich nach meiner Rückkehr ausführlich berichten!
Bis dahin viel Spaß, viel Sonne und...BLUT FÜR DEN BLUTGOTT! SCHÄDEL FÜR SEINEN THRON!!!!
 
 
Kleiner Bonus: Zwei Impressionen vom Turniertag - mit Lupe und Geduld sind meine roten Chaotiker zu erspähen, viel Spaß beim Suchen!
 


 

Donnerstag, 8. August 2013

Slaanesh Hellbrutes

Als kleiner Zwischensnack heute ein kleines Spaßprojekt der Marke: Miniaturen, die ich nicht wirklich brauche, aber trotzdem gekauft und bemalt habe...

Als letztes Jahr zum Start der neuen Warhammer 40K-Regeln wieder eine neue Starterbox erschien, gefüllt mit allem, was man für einen Einstieg ins Hobby benötigt (ausser Farben, Pinsel & Kleber), da habe ich nicht lange gezögert und zugegriffen. Diese Starterboxen enthalten nämlich immer eine Menge schicker Miniaturen, die man nur selten in der Form einzeln kaufen kann und obendrauf gibts noch ein kleines, handliches Regelbuch - das ist sehr praktisch, wenn man auf Turniere fährt, denn das große Hardcover-Regelbuch ist echt ein dicker Klotz!
Die Box enthielt diesmal ein paar böse Chaos Space Marines und einen Haufen schicker Space Marines vom Orden der "Dark Angels"...oder einfacher ausgedrückt eine Menge Typen in coolen Weltraumrüstungen, ein paar schnittige Motorradfahrer und einen großen, fiesen Roboter - den sogenannten "Hellbrute".
Dieses fiese Vieh ist spieltechnisch der Nachfolger des Chaos Cybots, eines Kampfroboters, in dem der Körper eines Chaos Space Marines eingesperrt wird, um seine Kampfkraft zu erhöhen. Natürlich macht es auf Dauer keinen Spaß, in so einem Blechheini eingesperrt zu sein, weshalb der "Pilot" auch meist nach ein paar Jahren durchdreht und unberechenbar wahnsinnig wird. Dafür gab es sogar mal eine Spielregel, die den Chaos Cybot nach dem Zufallsprinzip auch mal auf die eigenen Leute losgehen ließ - ein Heidenspaß!! Wie oft hab ich früher zwei bis drei von den Dingern aufgestellt und mich dann amüsiert, wenn sie sich gegenseitig mit Plasmakanonen beschossen haben, anstatt den Feind aufs Korn zu nehmen...
Tja, jetzt haben die findigen Köpfe von Games Workshop diese lustigen Kampfroboter in "Hellbrute" umbenannt (zu gut deutsch nennt sich das dann "Höllenschlachter"...öff!!) und die Ausraster-Spielregeln total verändert, so dass sie sich eigentlich nur noch positiv auswirkt...und das auch nur, wenn der Roboter vorher Schaden kassiert hat - LAAAANGWEILIG!
Als kleinen Ausgleich haben sie halt der Starterbox ein neues Modell beigefügt, welches dann doch ein bisschen entschädigt, denn das Vieh sieht wirklich dämonisch und gefährlich aus.
Dank ebay bin ich nun stolzer Besitzer von sage und schreibe VIER dieser Monstrositäten...und hab mich deshalb rein aus Spaß mal drangesetzt und ein Trio bemalt.
Da ich schon vorher vier Chaos Cybots in meinem Schrank stehen hatte, war nun die Frage, ob ich die neu erworbenen Modelle auch wieder passend zu meiner Nurgle-Armee in diversen Grün- und Rosttönen bemale.
Oder vielleicht doch schick in rot, als Verstärkung für meine Khorne-Berserker? Nein, das empfand ich nicht wirklich als passend, da ein Hellbrute eigentlich keine wilde Nahkampfsau ist und somit schlecht zu Khorne's axtschwingenden Enthauptern passt.
So hab ich mich dann also entschieden, die Viecher etwas farbenfroher zu gestalten und als Start für ein kleines Kontingent an Slaanesh-Truppen zu bepinseln.
Der Chaosgott Slaanesh ist ein sehr sinnenfreudiger Gott und seine Anhänger sind immer auf der Suche nach neuen Exzessen, d.h sie lieben grelle Farben, laute Musik und schrecken auch vor wilden Sexualpraktiken nicht zurück, immer auf der Suche nach dem neuen Kick, der alle vorhergehenden Erfahrungen übertrifft.
Ganz klassisch bemalt man Anhänger des Slaanesh mit diversen Lila-, Violett- und Rosatönen, aber natürlich darf auch Rot, Gelb, Orange nicht fehlen, sollte aber nicht dominieren.
Damit das Ganze auch nicht soviel Konformität ausstrahlt, wie meine bisherigen Truppen, insgesamt also noch chaotischer wirkt, habe ich auch die Rüstungsteile nicht in einem einheitlichen Schema bemalt. Klingt alles ein bisschen zu theoretisch? Okay, dann zeig ich am besten gleich mal ein schickes Foto:



Garnicht mal so schlecht, oder?
Einzig die Haut habe ich bei allen drei ähnlich bemalt, zumindest vorrangig mit Lila und Pink gearbeitet, um ihnen trotz unterschiedlicher Rüstungsfarbe eine gewisse Zusammengehörigkeit zu verpassen. In der Rückansicht kann man das ganz gut erkennen:

Rechts etwas mehr Pink, links sehr viel mehr Lila, dafür bronzefarbene Metallapplikationen. Insgesamt stecken so ca. 8-10 Stunden Malarbeit in dem Trio (für alle zusammen), für sowenig Zeiteinsatz ist das Ergebnis wirklich ansehnlich.
Jetzt warten ein paar Slaanesh-Infanteristen auf ihre Bemalung, mal sehen wie ich die gestalten kann, dass sie einerseits zu diesen dämonischen Kriegsmaschinen passen, ohne dass es gleich wieder zu eintönig wird.
Auf dem Spielfeld werden diese drei Jungs wohl erstmal nicht oft auftauchen, dazu sind sie spieltechnisch einfach zu sinnfrei - zu schwach im Fernkampf, zu schadensanfällig im Nahkampf - und wie fast alle Einheiten des Chaos kranken sie etwas an der fehlenden Mobilität. Ihre direkte Konkurrenz, der Cybot der Space Marines, kann wenigstens mit einer Landungskapsel direkt hinter die feindlichen Linien gebracht werden, während man als Chaos-Spieler weiter brav zu Fuß vorwärtshumpelt und vom gegnerischen Feuer in handliche Blechschnippsel zerschossen wird, bevor man etwas Sinnvolles zum Spielverlauf beitragen konnte.
Kein Wunder, dass anstatt des Hellbrute/Chaos Cybot lieber schnelle Chaosbruten oder Motorradfahrer eingesetzt werden...die sind halt schneller da, wo sie etwas ausrichten können.
Naja und als Feuerunterstützung bekommt man für den Punktewert eines Hellbrute auch eine Handvoll Havoc-Marines mit 4 Autokanonen, also ne menge Maschinengewehrfeuer, die man auch schön in Häuserruinen verschanzen kann, was mit so einem großen Metallmonster doch eher schwerfällt.
Oh, da fällt mir ein, dass ich ja noch einen Hellbrute übrig habe...
Ein Bausatz, der aus nur 5 Teilen besteht - den ein bisschen umzubauen könnte schwierig werden, aber spassig - aber darüber berichte ich dann ein andernmal.
Sobald ich die dynamischen Drei mal im Spiel erprobt habe, gibts natürlich auch dazu ein paar Zeilen - denn eins ist sicher, solche in der Theorie eher mittelmässige Einheiten sind immer wieder für ein paar kuriose Spielsituationen gut!

Donnerstag, 25. Juli 2013

Umbaufieber!

...oder: nach Anleitung kann doch jeder!

Wer sich als Kind schon mit Lego oder Bauklötzen beschäftigt hat, der wird gut nachvollziehen können, dass es oft mehr Spaß macht mit dem vorhandenen Teilen eines Bausatzes etwas Anderes zusammenzuschraddeln, als die Bauanleitung vorgibt. Das ist kreativ, das macht Freude und auch wenn das Endergebnis vielleicht nicht immer schicker ist als das Original, kann man doch immerhin behaupten, etwas ganz eigenes erfunden zu haben.
Das gilt natürlich auch beim Tabletop, denn ganz besonders die Plastikbausätze (egal von welchem Hersteller) bieten immer irgendwelche Umbaumöglichkeiten.
Obendrein kann man damit auch noch bares Geld sparen, wenn man günstige Alternativbausätze verwendet, um etwas darzustellen, was als Originalbausatz vielleicht doppelt so teuer wäre.
Als Beispiel soll hier mein neuestes Werk dienen, ein sogenannter "Heldrake".
Dabei handelt es sich um einen mechanischen Drachen, der als Luftunterstützungseinheit in einer Tabletoparmee der Chaos Space Marines eingesetzt werden kann.

Das Originalmodell kostet saftige 59 Euros, sieht schick aus, passt aber nicht so wirklich zu meiner Armee. Die habe ich nämlich (zum größten Teil) dem fiktiven Chaosgott Nurgle geweiht, dem Gott des Verfalls und der Seuchen - da würde eine Riesenfliege passen oder irgendetwas aufgeblähtes, schleimiges, aber sicher kein edel verzierter Roboterdrache...
Nach langem Stöbern auf diversen Webseiten hatte ich schließlich ein Konzept und die nötigen Materialien zusammen: als Basis ein Modellbausatz eines russischen "Hind" Hubschraubers für 12 Euro, ein bisschen Modelliermasse (sog. Green Stuff) die man als Tabletop-Spieler eh immer im Hause hat, drei kleine Zinn-Nurglinge als Dekoration und einen schicken Ständer (so wie oben auf dem Bild) für 8 Euro.
Der Hubschrauber war recht schnell zusammengebaut, da ich eigentlich nur den Rumpf und die Rotorblätter zusammengebaut habe. Details wie Raketen, Antennen, Cockpitinnenleben usw. hab ich einfach weggelassen. Mit ein paar übriggebliebenen Teilen aus einem anderen Bausatz (in diesem Fall ein "Schmiedemonstrum" von Games Workshop) und Modelliermasse liess sich das Modell schön verfremden und bekam so auch eine Art von "Bewaffnung", die bei diesem Umbau auch ohne viele Erklärungen die Spielregeln des Modells plastisch darstellt.
Der Heldrake kann nämlich ein feindliches Modell überfliegen und quasi im Vorbeigehen Schaden anrichten - diese Spielregel habe ich durch ein paar mechanische Tentakel und zwei große Schneidbrenner am Rumpf der Maschine dargestellt.
Den Flammenwerfer, den der Drache in seinem Maul trägt, repräsentiert ein Raketenwerfer aus dem Hubschrauberbausatz, der vorne unter dem Cockpit angebracht ist.
Kleines Suchbild: Wer findet die Tentakel & den Raketenwerfer?
Damit das Ganze dann letztendlich auch nach einem Nurgle-Flugzeug aussieht, habe ich einige Verkrustungen aufmodelliert und das Cockpit mit Gehirnmasse ausgefüllt, was ziemlich fies und dämonisch aussieht. Die glibberig-roten Schleimfäden sind besonders schnuckelig, bestehen aber nur aus UHU-Kleber und Farbe (Tamiya Clear Red, ein durchsichtiges Rot), sind also ziemlich ungefährlich, solange man sie nicht abbeisst und runterschluckt - aber wer tut sowas schon?
So ein Geschwür oder ein Gehirn zu basteln ist mit etwas Übung garnicht so schwer, auch wenn das Green Stuff Modellierzeug ziemlich klebrig ist und besonders gut an Kleidung und trockener Haut haftet. Solange man sein Modellierwerkzeug feucht und die Hände fettig hält, kann nicht viel schiefgehen.
Als letzten Schliff hab ich dann noch die Base, also den Ständer mit Modellbaugras und ein paar Nurglingen verziert. Die Nurglinge sind auch von Games Workshop, aus Zinn gefertigt und leider in dieser Form nicht mehr erhältlich, es sei denn man stöbert in Onlineauktionshäusern herum.
Insbesondere als Besitzer einer Nurgle-Armee sollte man immer ein paar Nurglinge im Haus haben, die machen sich bei fast jedem Modell als zusätzliche Deko nützlich und sehen einfach schnuckelig aus!
...
Na gut, ein bisschen wie Popel mit Augen, aber doch irgendwie niedlich...

Insgesamt stecken in diesem Modell jetzt ca. 25 Stunden Arbeitszeit, gekostet hat der Spaß ungefähr 30 Euro (inklusive dem verbrauchten Kleber, Farbe & Modelliermasse) und das Ergebnis ist auf jeden Fall ein völlig einzigartiges Fluggerät, mit dem ich auf dem nächsten Spieleabend/Turnier sicher eine Menge Spaß haben werde!

Apropos Turnier - in knapp 5 Wochen findet mein Lieblingsturnier in Nidderau statt. Worum es dabei geht, was ich dafür alles vorbereitet habe und wieso, das erfahrt in schon bald hier an dieser Stelle.