Mittwoch, 28. August 2013

Countdown und letzte Vorbereitungen

Puh, jetzt sind es nur noch wenige Tage bis zu den Rhein-Main Meisterschaften und so langsam bin ich mit allem fertig.
Wie bereitet man sich auf ein Turnier vor? Nunja, sicherlich nicht so entspannt wie ich, wenn man wirklich weit kommen möchte, aber ganz besonders die Entwicklungen in den letzten 2 Wochen haben mich ganz schön überrascht und alle meine Ambitionen auf einen Platz im Mittelfeld auf Null sinken lassen...
Das klingt jetzt vielleicht etwas negativ, ist es aber nicht - aber erstmal alles auf Anfang!

Punkt 1 auf jeder Turniervorbereitungsliste:
Welche Armee bringe ich mit?

Ganz klar nur dann ein wichtiger Punkt, wenn man mehr als eine spielbare Plastikpüppchen-Armee in der Vitrine rumstehen hat - bei mir sinds derzeit vier, also ne ganz nette Auswahl.
Neben der persönlichen Vorliebe für den Spielstil einer Armee und die Optik/Design der Figürchen ist natürlich auch die "gefühlte Spielstärke" ein wichtiger Aspekt für die Auswahl.
So habe ich z.B. eine Tyraniden-Armee mit vielen dicken Monsterkäfern (Carnifexe), die zwar saugeil aussehen, spieltechnisch aber eher mittelmässig sind...hier wäre also eine Entscheidung für diese Armee auch eine klare Entscheidung für die Taktik "scheißegal, wenn ich alle fünf Spiele verliere, meine Monsterkäfer werden dafür viele dicke Panzer aufessen", also ganz klar Spaß & Style vor Leistung.

 
Nachdem ich im letzten Jahr auf gleich zwei Turnieren vom Tabletopclub Rhein-Main den Trostpreis für den letzten Platz abgestaubt hatte, wollte ich diesmal doch lieber etwas weiter oben landen - da heiss die Entscheidung ganz klar: das Chaos muss es richten!

Chaos Space Marines waren meine erste fertiggestellte Armee und die ist in den letzten Jahren auf eine recht stattliche Anzahl an Modellen angewachsen, somit habe ich genug Auswahl, was ich in eine kleine, schlagfertige Siegerarmee einbauen kann - supi!!
Um es aber nicht in ein langweiliges "ich schreibe die effektivste Turnierliste aus dem Internet ab" ausarten sollte, legte ich mir selbst ein paar Beschränkungen auf.
Zum einen wollte ich nur maximal ein fliegendes Modell mitnehmen, da sowohl Flugzeuge als auch fliegende Monster im aktuellen Regelwerk doch sehr dominant und spielstark sind - da kommt schnell Langeweile auf, wenns auf ein Duell "wer würfelt besser mit seinem Flieger" hinausläuft.
Ausserdem sind Chaos Space Marines immer schon bekannt für ihre "auf die Fresse!"-Mentalität, dem wollte ich dann doch ein wenig Tribut zollen.
Letztendlich entschied ich mich für eine durchaus spielstarke, aber nicht siegoptimierte Liste:
Einen Khornelord mit Dämonenaxt und Moloch, quasi eine Ein-Mann-Armee im Nahkampf, inklusive einer Leibgarde aus Chaosbruten, deren Hauptaufgabe es sein soll, die Kugeln einzufangen, die für den Chef bestimmt sind.
Als Gegenstück dazu ein zweiter Lord, diesmal dem Gott Nurgle geweiht, mit Motorrad, dämonischem Flammenwerfer - ein stabiles Kerlchen, nicht so nahkampfstark wie der Khornie, aber dafür noch stabiler und mit einem bösen Flammenwerfer, also auch im Fernkampf recht wehrhaft. Dazu ebenfalls eine Chaosbruten-Leibgarde, denn heutzutage fliegen soviele Geschosse durch die Gegend, dass man starke Einzelmodelle immer mit Kanonenfutter schützen sollte.
Die Feuerbasis (man will ja auch mal was erschiessen) bilden 3 Trupps á 2 Kyborgs - sehr flexible Einheiten, da sie in jeder Runde eine andere Feuerwaffe benutzen (bzw. "morphen") können.
Es gibt einfach keine bessere Beschusseinheit im Chaos-Codex (Codex = Regelbuch für die Armee).
Als Sahnehäubchen noch ein Drache, also ein Flieger und im Standard zwei Seuchenmarinetrupps mit Trupptransporter (um Missionsziele zu erobern) und zwei Kultistentrupps.
Drei Dinge rotierten von nun an in meinem Kopf:

1. Schaffe ich es bis zum Turniertermin die noch fehlenden Einheiten zu bauen & zu bemalen?

2. Krieg ich die Spielregeln für diese ganzen Einheiten, die ich bisher noch nicht gespielt habe, noch rechtzeitig in den Kopf??

3. Reicht ein einziger Flieger aus, um mir gegnerische Flugzeuge vom Hals zu halten???

Punkt 1 erledigte sich recht zügig, denn die fehlenden Chaosbruten liessen sich sehr flott bemalen...aber das ist bei den meisten Nurgle-Einheiten so, da ich die so richtig schön matschig-grün vollkleistere, da muss man nicht sehr exakt arbeiten und kann viele zeitsparende Maltechniken (z.B. tuschen & trockenbürsten) einsetzen. Naja und den Drachen-Eigenbau hab ich ja auch recht flott hinbekommen, wie bereits hier im Blog berichtet.

Punkt 2 war da schon eine härtere Nuss - auch wenn ich ein paar Regeln und Modelle schonmal privat und auf einem kleinen Turnier getestet habe, so richtig auswendig kann ich das Zeug noch nicht... da bleibt dann nur noch eine Möglichkeit: ein dicker Notizzettel neben meine Armeeliste legen!

Punkt 3 hat sich nun kurzfristig letzte Woche erübrigt - denn schusselig wie ich bin, hätte ich beinahe den Abgabetermin für die Armeeliste verpennt *aaaaaaaarrrgh!!*
Durch meine Verspätung konnte ich jedoch schonmal vorab sehen, welche Leute welche Armeen spielen werden - und um ehrlich zu sein wurde ich da doch ein wenig blass um die Nase!
Von 70 Spielern spielen mehr als 20 Tau oder Eldar, die beide vor kurzem erst nagelneue Regelbücher bekommen haben und obendrein schon seit Jahren meine absoluten Angstgegner sind *hust* Da kommt Freude auf!
Was daran so schlimm ist, wird sich so mancher jetzt natürlich fragen...die Antwort ist leicht:
Meine Chaos Space Marines wollen in den Nahkampf, bzw. agieren am besten auf kurze Distanz - die Tau dagegen ballern was das Zeug hält, am liebsten aus der hintersten Ecke, damit meine Jungs niemals im Nahkampf oder der Nahdistanz ankommen. Eldar sind sogar noch schlimmer, auch wenn ihr Beschuss etwas schwächer ist als bei den Tau, so sind die Weltraumelfen unheimlich beweglich, haben viele sehr schnelle Einheiten und Transportfahrzeuge, so dass ich selbst im seltenen Fall, dass es mir gelingt ihnen nahe zu kommen, im Endeffekt doch nur Abgase zu schnuppern bekomme, weil die Herren Weltraumelfen einfach den Nachbrenner zünden und davondüsen....sehr frustrierend.
Tja und die "guten" Space Marines sind im Turnierfeld auch eher rar - d.h. spassige Scharmützel gegen meine Erzfeinde (zumindest laut Hintergrundgeschichte) werden wohl auch eher selten vorkommen im Turnier *seufz*
Was soll man da tun? Liste umschreiben? Puh, da könnte ich höchstens mit mehr Drachen kontern und selbst das wäre eher Quatsch, denn Eldar und Tau haben ja auch ne Menge guter Flugabwehr spendiert bekommen...
So hab ich mich spontan entschieden, meine Flugabwehr aufzustocken mit einer Aegis-Verteidigungslinie mit Flak-Kanone und anstatt dem Gegner mit meinen Trupptransportern leichte Ziele für den ersten Abschuß (der am Schluß als Siegpunkt verrechnet wird) anzubieten, hab ich sie rausgestrichen, nur noch einen Seuchenmarinetrupp zu Fuß dabei und dafür 3 Kultistentrupps...
So kann ich zumindest dank meiner Kyborgs auf "First Blood"-Punkte hoffen.
Eventuell rette ich mich so vor Totalverlusten (sog. Massaker, wenn wirklich alle meine Männekes vom Tisch verschwinden) und kann mir evtl. die ganzen Punkte für Sekundärmissionen (also erster Abschuss im Spiel, den Anführer = Kriegsherren des Gegners töten und "Linebreaker", d.h. eine Einheit in die gegnerische Aufstellungszone bringen) sichern, oder sie zumindest meinem Gegner verweigern.
Schade, fürs Mittelfeld wird das wohl nicht reichen, aber zumindest werde ich versuchen, es meinen Gegenspielern nicht allzu leicht zu machen - notfalls muss ich halt einfach alle Einheiten irgendwo verstecken und dem Gegner Siegpunkte verweigern, also quasi ein Loch buddeln, alle Jungs reinhoppsen lassen und dann Kopf einziehen und gaaaaanz leise sein... *kicher*
Es wird also spannend am Wochenende...und ich düse jetzt rüber an meinen Maltisch und bemale meine Verteidigungslinie zu Ende - quasi als Befestigung für meine Sandburg!
Freut Euch schon auf die Berichterstattung nächste Woche, ich nehme sogar extra diesmal eine Fotoreporterin mit!
Bis dahin lasst die Würfel weiter rollen, guckt Euch ein paar lustige Zombiefilme an und verzagt nicht, angeblich soll noch dieses Jahr ein neues Tyraniden-Regelbuch erscheinen, in dem die Monsterkäfer wieder der totale Renner sein werden - ich freue mich schon auf die Rückkehr der berüchtigten Kreischer-Killer *muharrharr!*


Mittwoch, 14. August 2013

Der Fehlerteufel - Mea Culpa Deluxe

Tja, wer meinen kleinen Turnierbericht bereits gelesen hat, der ist eventuell schon drüber gestolpert...der Fehlerteufel hat sich eingeschlichen! *jetzt alle mal schockiert aufschreien bitte!*
In meiner kurzen Einleitung habe ich behauptet: "Ähnlich wie beim Schach oder Skat sind diese Turniere allesamt privat oder von Spieleclubs organisiert"... ist natürlich Quatsch, wollte ich so auch garnicht schreiben, hab aber wohl nach Beginn des Satzes einen gehirntechnischen Vollausfall gehabt.
Es ist nämlich so, dass Die Tabletop-Turniere im Gegensatz zu Schach-, Skat- und ähnlichen Turnieren fast ausschließlich privat organisiert werden - d.h. es gibt keine nationalen oder sogar internationalen Verbände, sondern nur lokale Spielergruppen und Clubs, bzw. unabhängige Einzelhändler, die Warhammer-Spieleabende und Tuniere organisieren/ausrichten. Auch der Hersteller gibt dazu keine Unterstützung, anders als z.B. bei diversen Sammelkartenspielen (z.B. Magic the Gathering) oder den konkurrierenden Tabletop-Systemen (gutes Beispiel wäre da Wyrd, welches die Spieler des Malifaux-Systems doch recht umfassend unterstützt).
Umso erstaunlicher finde ich es immer wieder, was die Spieler da immer wieder auf die Beine stellen...
Wobei es inzwischen wenigstens einige andere Firmen gibt, die das Games Workshop-Hobby und speziell die Turnierausrichter immer mal wieder als Sponsoren unterstützen. Das ist eigentlich das größte Kuriosum im Tabletop-Bereich - während der Hersteller des Spielsystems sein eigenen Kunden quasi garnicht unterstützt, sind es insbesondere kleine Hersteller von Alternativmodellen oder Gelände-/Modellbauzubehör, die dem Hobby durch ihre Unterstützung helfen und damit dem faulen Hersteller quasi die Öffentlichkeitsarbeit abnimmt.
Ob Games Workshop diesen eingeschlagenen Kurs irgendwann mal ändert, ist zweifelhaft, aber meiner Meinung nach dringend nötig...
Aber eh das jetzt in eine unnötige Mecker-Orgie umschlägt, nocheinmal sorry für den sachlichen Fehler im letzten Artikel - ich gehe davon aus, dass da diesmal irgendein Poltergeist oder Gremlin dahintersteckte. Bis zum nächsten Mal hab ich den sicher mit Insektenspray oder Weihwasser exorziert - großes Indianerehrenwort!!

Schlachtbericht aus der Zukunft

Wie bei fast jedem Spiel, dass man gegeneinander spielen kann, gibt es auch für Tabletop-Systeme Turniere, in denen man um Ruhm, Ehre, Platzierungen und Preise kämpfen kann. Ähnlich wie beim Schach oder Skat sind diese Turniere allesamt privat oder von Spieleclubs organisiert. Es gibt sogar ein großes Internetportal mit nationaler und internationaler Rangliste, über die sich diese Turniere einfach und schnell organisieren lassen (siehe www.tabletopturniere.de ).
Ende August findet eines der größten Einzelspieler-Turniere in Deutschland statt, die "Rhein-Main Meisterschaften", ausgerichtet vom Tabletop Club Rhein-Main. Schon seit 3 Jahren fahre ich dort hin und behaupte mal ganz dreist, dass es nicht nur eins der größten, sondern auch das schönste Turnier Deutschlands ist - wunderbar gestaltete Spieltische, klare Spielregeln, super Essen zu moderaten Preisen und wie die Mädels und Jungs vom Club sich ins Zeug legen jedes Jahr, spürt man zu jeder Zeit, wirklich klasse!
Tja, da ich aber dieses Jahr noch kein einziges Turnier bestritten hatte, stellte sich mir die Frage, ob die kleinen und großen Spiele mit Freunden mich inzwischen regelfest und spielsicher gemacht hatten, um dieses Jahr nicht wieder den letzten Platz anpeilen zu müssen... (bisherige Bilanz bei den Rhein-Main Meisterschaften: Letzter Platz, vorletzter Platz und 2x irgendwo unter den letzten 20 Plätzen...).
Da bot sich als Spielprobe doch ein kleines Turnier in Euskirchen für maximal 14 Spieler an, eine prima Gelegenheit!
Selbstsicher und locker-flockig wie immer erstellte ich meine Armeeliste, die ich allerdings aufgrund einer Sonderregel der Turnierorganisatoren etwas anders aufstellen musste, als ich es eigentlich für die Meisterschaften geplant hatte - es lief also nicht auf eine echte Generalprobe hinaus, aber immerhin behielt ich zum großen Teil mein Konzept von schnellen Nahkämpfern und stabiler Feuerunterstützung bei.
Endergebnis war dann folgende Armee:

2 mächtige Lords des Khorne mit dämonischem Reittier und fiesen Nahkampfwaffen
(Lord auf Juggernaught, 1x mit Axt der blinden Wut, 1x mit Khorne-Kettenaxt)
Als Begleitschutz für die Beiden ein Trupp aus 5 Chaosbruten des Khorne (die sind zum mitlaufen & Kugeln abfangen gedacht)
Als zweite Offensiv-Truppe packte ich einen Trupp aus 8 Khorne-Berserkern in einen Landraider (ein großer Truppentransporter), der ein Kakophon, also quasi ein sehr sehr lautes Megaphon angeflanscht hatte, um die Moral des Feindes zu untergraben (bzw. die Spielregel "Abwehrfeuer" auszuhebeln).
Ein weiterer Berserkertrupp mit Rhino (die Miniaturversion des Landraiders) und 10 Kultisten ("Kanonenfutter") zum Erobern und Halten von Missionszielen durften natürlich nicht fehlen...
Den Part "Ballern bis der Arzt kommt" habe ich schliesslich mit 3x2 Kyborgs abgedeckt, das sind fiese Cyborg-Viecher, die sich jede gewünschte Knarre einfach "morphen" können, also quasi "Hex hex, meine Hand ist jetzt ein Maschinengewehr!!". Super Dinger, das kann jeder 40K-Spieler bestätigen!
Als Bonus packte ich noch 3 Terminatoren mit Einweg-Lötlampen (sog. "Kombimelter") ein, die sind nämlich relativ flexibel, weil sie aufs Schlachtfeld teleportieren können und dann mit der Lötlampe evtl. ein wichtiges Fahrzeug zersägen können...notfalls im Nahkampf, denn der Boss des Trios bekam von mir noch ne echte Kettensäge, bzw. Kettenfaust spendiert.

Alles schön ein Kisten und Kartons platziert, Würfel, Maßband und Schablonen dazu, ab ins Auto und los ging es!
Gespielt wurden insgesamt 3 Spiele, zwischendrin eine kleine Mittagspause und zum Einstieg schusterte mir der Zufallsgenerator für die erste Runde einen wirklich interessanten Gegner zu: Monsterinsekten aus dem Weltraum, die furchterregenden Tyraniden!
Im Klartext sieht das dann so aus, dass ich mit knapp 50 Modellen einer Übermacht von 80+ Monstern gegenüberstand, die sich obendrein noch vergrößern konnte, denn wie jeder Tyranidenspieler, der etwas von sich hält, hatte dieser junge Mann natürlich auch 2 dicke Mamas (Tervigone) dabei, die jede Runde zwischen 3 und 18 Minikäfer (Termaganten) ausbrüten können.
Dazu gabs dann von allem etwas, d.h. 2 Trupps Gargoyles (fliegende Termaganten), 2 Trupps Venatoren (schnelle Würmer, die sowohl schiessen als auch gut kämpfen können) und ihr großer Bruder, der furchteinflößende Trygon. Als Anführer der Armee durfte natürlich ein fliegender Schwarmtyrant herhalten (der beeindruckende 12 Schuß pro Runde schiessen kann), dazu dann noch 6 Schwarmwachen und 2 Zoantrophen zum Fahrzeuge knacken, 20 Termaganten, 10 Symbionten als Ablenkung (die können nämlich auch über die Flanken kommen) und zu guter letzt war auch noch ein Satz Würfel dabei, der scheinbar mehr 6er als 1er aufgedruckt hatte...oder einfacher ausgedrückt: das Würfelglück war auf Seiten des Gegners.
Naja, ich muss auch zugeben, dass ich beim Aufstellen meiner Armee schon einen Fehler machte - ich hätte alle meine Kräfte auf einer Flanke konzentrieren sollen, denn wenn ein Gegner sehr sehr viele Modelle hat, muss er diese zwangsläufig über die gesamte Länge des Tisches verteilen. Mit meinen wenigen Modellen hätte ich so auf einer Seite des Spielfelds die Überhand gehabt und knapp die Hälfte seiner Armee wäre erst spät in den Kampf gekommen - genug Zeit um eine Seite komplett aufzurollen und sich seiner anderen Hälfte zu stellen. Obendrein verhielt ich mich in meiner ersten Runde auch noch passiv, anstatt draufloszustürmen und ihn wenigstens ein bisschen unter Druck zu setzen...damit war das Spiel dann eigentlich schon gelaufen.
Mit einem glücklichen Würfelwurf sprengte ein Zoantroph in Runde 1 meinen Landraider und bremste mich damit auch noch gehörig aus. So wurde ich auf breiter Front von gefühlten eineinhalb Milliarden Käfern überrollt und hatte am Ende kein Figürchen mehr auf dem Feld stehen...böööse Niederlage und kein guter Start ins Turnier, aber wenigstens kein komplettes Massaker, da ich Ihm wenigstens den Kriegsherr, also den Tyranten wegbolzen konnte - yeah!
Fazit: Blöd gelwürfelt, blöd angestellt, vom Heuschreckenschwarm aufgegessen...schade!
Runde 2 versprach einen Klassiker - meine Chaos Space Marines gegen die Space Marines vom Orden der Dark Angels. Vor Allem wegen der schönen Hintergrundgeschichte: die Dark Angels sind nämlich fanatische Verfolger der Chaos Space Marines, die ja irgendwann um das Jahr 30.000 herum die Menschheit verraten haben - und obendrein verstecken sich in den diversen Chaos-Banden auch immer wieder mal ehemalige Dark Angels, die dem Chaos verfallen sind. Für den edlen Orden ein Schandfleck in ihrer Historie, den sie um jeden Preis tilgen wollen!
Als dicken Bonus zum coolen Storyfaktor gabs dann noch eine klassische Vernichtungsmission, d.h. wer die meisten Feindeinheiten auslöscht ("vom Tisch würfelt") hat gewonnen - supi!
Auch der Spielverlauf war gerdezu klassisch - alles was er in seiner Basis eingebunkert hatte, wurde von mir umgewalzt, alles was bei mir hinten stand, lieferte sich ein heisses Gefecht mit seinen Terminatoren und als Bonus kam es zum epischen Duell unserer Anführer. Lustigerweise waren weder mein Khornelord, noch der legendäre Meister der 1. Kompanie Belial in der Lage, den finalen Stoß zu setzen - obwohl beide Helden jeweils nur noch einen lausigen Lebenspunkt hatten.
Nach etwas hin und her machte es dann "Splosh!" und beide fielen tot um - quasi ein doppelter technischer K.O.
Als wir dann nach 5 Spielrunden würfelten, ob es noch eine 6. Runde gibt, war das Spiel dann vorbei und mein Gegner hatte mit einem Vorsprung von 2 Killpunkten gewonnen - im Falle einer 6ten Runde wäre da noch ein schönes Unentschieden draus geworden...schade!
Spätestens jetzt war ich langsam ein wenig enttäuscht darüber, wie wenig tödlich mein epischer Khornelord eigentlich in diesen 2 Spielen war - irgendwas war da doch faul, oder?
Wie auch immer, insgesamt war dieses Gefecht auf jeden Fall spannend und ausgeglichen bis zum Schluß, der einzige Wermutstropfen also das frühzeitige Ende, denn immerhin besteht immer eine 2 zu 4 Chance, daß noch eine 6. Runde gespielt wird.
Ob meine schicken, neuen Würfel wohl schon ihr Würfelglück aufgebraucht haben?
Runde 3: Bruderzwist!
Chaos gegen Chaos, was für ein Spaß! Sogar unsere Armeen waren ähnlich, allerdings hatte er auf Kyborgs verzichtet, dafür ein paar Jungs mit schweren Waffen (Havocs mit Autokanonen und Panzerfäusten), eine Abwehrstellung mit Flak und 2 feuerspeiende Roboter-Drachen eingepackt.
Der Lerneffekt war gigantisch, denn ich erfuhr schon früh, wieso mein Anführer bisher so schlecht abgeschnitten hatte - mir war schlicht und einfach eine seiner Sonderregeln entfallen! Auweia wie peinlich!!
Der Spielverlauf war auch wieder einfach zu beschreiben - sein Lord mit Chaosbruten rollte meine Seite des Spielfeldes auf, mein Lord tat dasselbe auf seiner Seite. Am Ende behielt ich etwas die Überhand, da ich seine Ballerjungs schnell eintüten konnte, während meine Kyborgs lange genug am Leben blieben, um seine wichtigen Einheiten (Landraider mit Zauberer und Berserkern) wegzuballern. Nach der 5. Runde stand dann mein letzter lebender Berserker auf einem Missionsziel, während seine Infantrie durch Nicht-Existenz glänzte...hätte es nun eine 6. Runde gegeben, wäre sein Feuerdrache über den Berserker rübergerutscht, doch diesmal waren mir die Würfelgötter hold und das Spiel endete statt dem drohenden Unentschieden in einem glatten Sieg für mich. Glory to Chaos!
Einen besonderen Dank hierfür an meine persönliche Würfelgöttin (Danke Schatz! *knutsch*)!!


Die Endabrechnung: Insgesamt bin ich zar unzufrieden mit Platz 5 von 8 Teilnehmern, bins aber im Endeffekt selber Schuld - Aufstellungsfehler wie im 1. Spiel dürfen einfach nicht passieren. Ausserdem sollte ich mir ganz dringend für die Zukunft wichtige Sonderregeln von Modellen auf der Armeeliste vermerken, dann vergisst man sowas auch nicht.
Ich denke mit etwas mehr Übung kann ich auf solchen kleinen Turnieren besser abschneiden, ohne irgendwelche hammerharten Armeelisten zu bauen (auch wenn es heutzutage sehr leicht ist, im Internet Vorschläge für erfolgreiche und leicht zu spielende Armeelisten zu finden...leider!). Mir ist es zwar sehr wichtig, eine spassige und ungewöhnliche Armeeaufstellung zu spielen, aber trotzdem soll es zumindest auf kleinen Turnieren mal zu einem Platz auf dem Treppchen reichen.
Für die Rhein-Main Meisterschaften peile ich bei einer Teilnehmerzahl von 70 irgendwas zwischen dem 40. und 50. Platz an, mehr zu erwarten ist wohl unrealistisch, immerhin trifft sich dort die Crème de la Créme der 40K-Spieler, inklusive der deutschen Meisterschaftsmannschaft (jawoll, Deutschland ist Weltmeister in 40K UND Warhammer Fantasy dieses Jahr geworden!).
Trotzdem freue ich mich schon sehr und werde natürlich nach meiner Rückkehr ausführlich berichten!
Bis dahin viel Spaß, viel Sonne und...BLUT FÜR DEN BLUTGOTT! SCHÄDEL FÜR SEINEN THRON!!!!
 
 
Kleiner Bonus: Zwei Impressionen vom Turniertag - mit Lupe und Geduld sind meine roten Chaotiker zu erspähen, viel Spaß beim Suchen!
 


 

Donnerstag, 8. August 2013

Slaanesh Hellbrutes

Als kleiner Zwischensnack heute ein kleines Spaßprojekt der Marke: Miniaturen, die ich nicht wirklich brauche, aber trotzdem gekauft und bemalt habe...

Als letztes Jahr zum Start der neuen Warhammer 40K-Regeln wieder eine neue Starterbox erschien, gefüllt mit allem, was man für einen Einstieg ins Hobby benötigt (ausser Farben, Pinsel & Kleber), da habe ich nicht lange gezögert und zugegriffen. Diese Starterboxen enthalten nämlich immer eine Menge schicker Miniaturen, die man nur selten in der Form einzeln kaufen kann und obendrauf gibts noch ein kleines, handliches Regelbuch - das ist sehr praktisch, wenn man auf Turniere fährt, denn das große Hardcover-Regelbuch ist echt ein dicker Klotz!
Die Box enthielt diesmal ein paar böse Chaos Space Marines und einen Haufen schicker Space Marines vom Orden der "Dark Angels"...oder einfacher ausgedrückt eine Menge Typen in coolen Weltraumrüstungen, ein paar schnittige Motorradfahrer und einen großen, fiesen Roboter - den sogenannten "Hellbrute".
Dieses fiese Vieh ist spieltechnisch der Nachfolger des Chaos Cybots, eines Kampfroboters, in dem der Körper eines Chaos Space Marines eingesperrt wird, um seine Kampfkraft zu erhöhen. Natürlich macht es auf Dauer keinen Spaß, in so einem Blechheini eingesperrt zu sein, weshalb der "Pilot" auch meist nach ein paar Jahren durchdreht und unberechenbar wahnsinnig wird. Dafür gab es sogar mal eine Spielregel, die den Chaos Cybot nach dem Zufallsprinzip auch mal auf die eigenen Leute losgehen ließ - ein Heidenspaß!! Wie oft hab ich früher zwei bis drei von den Dingern aufgestellt und mich dann amüsiert, wenn sie sich gegenseitig mit Plasmakanonen beschossen haben, anstatt den Feind aufs Korn zu nehmen...
Tja, jetzt haben die findigen Köpfe von Games Workshop diese lustigen Kampfroboter in "Hellbrute" umbenannt (zu gut deutsch nennt sich das dann "Höllenschlachter"...öff!!) und die Ausraster-Spielregeln total verändert, so dass sie sich eigentlich nur noch positiv auswirkt...und das auch nur, wenn der Roboter vorher Schaden kassiert hat - LAAAANGWEILIG!
Als kleinen Ausgleich haben sie halt der Starterbox ein neues Modell beigefügt, welches dann doch ein bisschen entschädigt, denn das Vieh sieht wirklich dämonisch und gefährlich aus.
Dank ebay bin ich nun stolzer Besitzer von sage und schreibe VIER dieser Monstrositäten...und hab mich deshalb rein aus Spaß mal drangesetzt und ein Trio bemalt.
Da ich schon vorher vier Chaos Cybots in meinem Schrank stehen hatte, war nun die Frage, ob ich die neu erworbenen Modelle auch wieder passend zu meiner Nurgle-Armee in diversen Grün- und Rosttönen bemale.
Oder vielleicht doch schick in rot, als Verstärkung für meine Khorne-Berserker? Nein, das empfand ich nicht wirklich als passend, da ein Hellbrute eigentlich keine wilde Nahkampfsau ist und somit schlecht zu Khorne's axtschwingenden Enthauptern passt.
So hab ich mich dann also entschieden, die Viecher etwas farbenfroher zu gestalten und als Start für ein kleines Kontingent an Slaanesh-Truppen zu bepinseln.
Der Chaosgott Slaanesh ist ein sehr sinnenfreudiger Gott und seine Anhänger sind immer auf der Suche nach neuen Exzessen, d.h sie lieben grelle Farben, laute Musik und schrecken auch vor wilden Sexualpraktiken nicht zurück, immer auf der Suche nach dem neuen Kick, der alle vorhergehenden Erfahrungen übertrifft.
Ganz klassisch bemalt man Anhänger des Slaanesh mit diversen Lila-, Violett- und Rosatönen, aber natürlich darf auch Rot, Gelb, Orange nicht fehlen, sollte aber nicht dominieren.
Damit das Ganze auch nicht soviel Konformität ausstrahlt, wie meine bisherigen Truppen, insgesamt also noch chaotischer wirkt, habe ich auch die Rüstungsteile nicht in einem einheitlichen Schema bemalt. Klingt alles ein bisschen zu theoretisch? Okay, dann zeig ich am besten gleich mal ein schickes Foto:



Garnicht mal so schlecht, oder?
Einzig die Haut habe ich bei allen drei ähnlich bemalt, zumindest vorrangig mit Lila und Pink gearbeitet, um ihnen trotz unterschiedlicher Rüstungsfarbe eine gewisse Zusammengehörigkeit zu verpassen. In der Rückansicht kann man das ganz gut erkennen:

Rechts etwas mehr Pink, links sehr viel mehr Lila, dafür bronzefarbene Metallapplikationen. Insgesamt stecken so ca. 8-10 Stunden Malarbeit in dem Trio (für alle zusammen), für sowenig Zeiteinsatz ist das Ergebnis wirklich ansehnlich.
Jetzt warten ein paar Slaanesh-Infanteristen auf ihre Bemalung, mal sehen wie ich die gestalten kann, dass sie einerseits zu diesen dämonischen Kriegsmaschinen passen, ohne dass es gleich wieder zu eintönig wird.
Auf dem Spielfeld werden diese drei Jungs wohl erstmal nicht oft auftauchen, dazu sind sie spieltechnisch einfach zu sinnfrei - zu schwach im Fernkampf, zu schadensanfällig im Nahkampf - und wie fast alle Einheiten des Chaos kranken sie etwas an der fehlenden Mobilität. Ihre direkte Konkurrenz, der Cybot der Space Marines, kann wenigstens mit einer Landungskapsel direkt hinter die feindlichen Linien gebracht werden, während man als Chaos-Spieler weiter brav zu Fuß vorwärtshumpelt und vom gegnerischen Feuer in handliche Blechschnippsel zerschossen wird, bevor man etwas Sinnvolles zum Spielverlauf beitragen konnte.
Kein Wunder, dass anstatt des Hellbrute/Chaos Cybot lieber schnelle Chaosbruten oder Motorradfahrer eingesetzt werden...die sind halt schneller da, wo sie etwas ausrichten können.
Naja und als Feuerunterstützung bekommt man für den Punktewert eines Hellbrute auch eine Handvoll Havoc-Marines mit 4 Autokanonen, also ne menge Maschinengewehrfeuer, die man auch schön in Häuserruinen verschanzen kann, was mit so einem großen Metallmonster doch eher schwerfällt.
Oh, da fällt mir ein, dass ich ja noch einen Hellbrute übrig habe...
Ein Bausatz, der aus nur 5 Teilen besteht - den ein bisschen umzubauen könnte schwierig werden, aber spassig - aber darüber berichte ich dann ein andernmal.
Sobald ich die dynamischen Drei mal im Spiel erprobt habe, gibts natürlich auch dazu ein paar Zeilen - denn eins ist sicher, solche in der Theorie eher mittelmässige Einheiten sind immer wieder für ein paar kuriose Spielsituationen gut!

Donnerstag, 25. Juli 2013

Umbaufieber!

...oder: nach Anleitung kann doch jeder!

Wer sich als Kind schon mit Lego oder Bauklötzen beschäftigt hat, der wird gut nachvollziehen können, dass es oft mehr Spaß macht mit dem vorhandenen Teilen eines Bausatzes etwas Anderes zusammenzuschraddeln, als die Bauanleitung vorgibt. Das ist kreativ, das macht Freude und auch wenn das Endergebnis vielleicht nicht immer schicker ist als das Original, kann man doch immerhin behaupten, etwas ganz eigenes erfunden zu haben.
Das gilt natürlich auch beim Tabletop, denn ganz besonders die Plastikbausätze (egal von welchem Hersteller) bieten immer irgendwelche Umbaumöglichkeiten.
Obendrein kann man damit auch noch bares Geld sparen, wenn man günstige Alternativbausätze verwendet, um etwas darzustellen, was als Originalbausatz vielleicht doppelt so teuer wäre.
Als Beispiel soll hier mein neuestes Werk dienen, ein sogenannter "Heldrake".
Dabei handelt es sich um einen mechanischen Drachen, der als Luftunterstützungseinheit in einer Tabletoparmee der Chaos Space Marines eingesetzt werden kann.

Das Originalmodell kostet saftige 59 Euros, sieht schick aus, passt aber nicht so wirklich zu meiner Armee. Die habe ich nämlich (zum größten Teil) dem fiktiven Chaosgott Nurgle geweiht, dem Gott des Verfalls und der Seuchen - da würde eine Riesenfliege passen oder irgendetwas aufgeblähtes, schleimiges, aber sicher kein edel verzierter Roboterdrache...
Nach langem Stöbern auf diversen Webseiten hatte ich schließlich ein Konzept und die nötigen Materialien zusammen: als Basis ein Modellbausatz eines russischen "Hind" Hubschraubers für 12 Euro, ein bisschen Modelliermasse (sog. Green Stuff) die man als Tabletop-Spieler eh immer im Hause hat, drei kleine Zinn-Nurglinge als Dekoration und einen schicken Ständer (so wie oben auf dem Bild) für 8 Euro.
Der Hubschrauber war recht schnell zusammengebaut, da ich eigentlich nur den Rumpf und die Rotorblätter zusammengebaut habe. Details wie Raketen, Antennen, Cockpitinnenleben usw. hab ich einfach weggelassen. Mit ein paar übriggebliebenen Teilen aus einem anderen Bausatz (in diesem Fall ein "Schmiedemonstrum" von Games Workshop) und Modelliermasse liess sich das Modell schön verfremden und bekam so auch eine Art von "Bewaffnung", die bei diesem Umbau auch ohne viele Erklärungen die Spielregeln des Modells plastisch darstellt.
Der Heldrake kann nämlich ein feindliches Modell überfliegen und quasi im Vorbeigehen Schaden anrichten - diese Spielregel habe ich durch ein paar mechanische Tentakel und zwei große Schneidbrenner am Rumpf der Maschine dargestellt.
Den Flammenwerfer, den der Drache in seinem Maul trägt, repräsentiert ein Raketenwerfer aus dem Hubschrauberbausatz, der vorne unter dem Cockpit angebracht ist.
Kleines Suchbild: Wer findet die Tentakel & den Raketenwerfer?
Damit das Ganze dann letztendlich auch nach einem Nurgle-Flugzeug aussieht, habe ich einige Verkrustungen aufmodelliert und das Cockpit mit Gehirnmasse ausgefüllt, was ziemlich fies und dämonisch aussieht. Die glibberig-roten Schleimfäden sind besonders schnuckelig, bestehen aber nur aus UHU-Kleber und Farbe (Tamiya Clear Red, ein durchsichtiges Rot), sind also ziemlich ungefährlich, solange man sie nicht abbeisst und runterschluckt - aber wer tut sowas schon?
So ein Geschwür oder ein Gehirn zu basteln ist mit etwas Übung garnicht so schwer, auch wenn das Green Stuff Modellierzeug ziemlich klebrig ist und besonders gut an Kleidung und trockener Haut haftet. Solange man sein Modellierwerkzeug feucht und die Hände fettig hält, kann nicht viel schiefgehen.
Als letzten Schliff hab ich dann noch die Base, also den Ständer mit Modellbaugras und ein paar Nurglingen verziert. Die Nurglinge sind auch von Games Workshop, aus Zinn gefertigt und leider in dieser Form nicht mehr erhältlich, es sei denn man stöbert in Onlineauktionshäusern herum.
Insbesondere als Besitzer einer Nurgle-Armee sollte man immer ein paar Nurglinge im Haus haben, die machen sich bei fast jedem Modell als zusätzliche Deko nützlich und sehen einfach schnuckelig aus!
...
Na gut, ein bisschen wie Popel mit Augen, aber doch irgendwie niedlich...

Insgesamt stecken in diesem Modell jetzt ca. 25 Stunden Arbeitszeit, gekostet hat der Spaß ungefähr 30 Euro (inklusive dem verbrauchten Kleber, Farbe & Modelliermasse) und das Ergebnis ist auf jeden Fall ein völlig einzigartiges Fluggerät, mit dem ich auf dem nächsten Spieleabend/Turnier sicher eine Menge Spaß haben werde!

Apropos Turnier - in knapp 5 Wochen findet mein Lieblingsturnier in Nidderau statt. Worum es dabei geht, was ich dafür alles vorbereitet habe und wieso, das erfahrt in schon bald hier an dieser Stelle.


Montag, 15. Juli 2013

Tabletop - wiewaswowieso?

Google und Wikipedia haben dem geneigten Leser ja schon weitergeholfen, worum es sich bei diesem geheimnisvollen Wort "Tabletop" handelt...aber wie zum Kuckuck gerät man(n) an so ein Hobby?
Nunja, wenn man als kleiner Junge schon mit diversen Plastikfigürchen gespielt hat (Master of the Universe, diverse Star Wars Figuren usw.) und obendrein zur Geburtsstunde des Privatfernsehens regelmässig vor der Glotze gehangen hat, dann ist es relativ wahrscheinlich, dass sich das ein oder andere Miniaturenspiel ins Kinderzimmer einschleichen konnte, ohne jemals von sowas wie Tabletops gehört zu haben. Die "Einstiegsdroge" für die Jungs in dne 90ern waren schlichtweg diverse Brettspiele, die massenweise Miniaturen zum Zusammenbauen & selbst bemalen enthielten und obendrein epische Abenteuer am Küchentisch versprachen.
In meinem Fall war es "Heroquest", ein Abenteuerspiel mit diversen Fantasy-Helden und Monstern, welches abgesehen von den schicken kleinen Figürchen auch ein sehr gut durchdachtes Regelwerk enthielt. Auch wenn es anfangs etwas schwer zu lernen war, hatten wir doch familienintern sehr viel Spaß daran, auch wenn sich keiner so richtig traute, die Bemalung der Figuren anzugehen.
Es folgten diverse andere Spiele, die vergleichbare Inhalte (nur leider nicht immer so durchdachte Spielregeln) und noch mehr schicke Miniaturen boten, z.B. das geniale "Starquest" (bzw. Space Crusade), das episch große "Claymore Saga" und die Brettspiele des "Schwarzen Auges" (leider waren die regeltechnisch eher mittelmässig gut).
Im Jahre 1998 stolperte ich dann mit meinem Bruder bei unserem Weihnachtseinkaufstag in der Kölner Innnenstadt über einen Games Workshop Laden...und *BÄM!* hatte es mich erwischt. Kaum einen Monat später hatte ich eine Starterbox des Warhammer 40.000 Tabletops in der Hand und klebte kleine Space Marines zusammen...
Wer schonmal in so einem Laden war, der wird die Probleme kennen, die mich dann so nach und nach wieder vom Tabletop loseisten - unfreundliches oder viel zu aufdringliches Personal, randalierende Kleinjugendliche und obendrein eine für mich doch recht weite Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (45 Minuten mindestens), schlechte Voraussetzungen für ein dauerhaftes Hobby.
Also packte ich alles in eine Kiste...für fast 10 Jahre.
Durch das Internet waren auf einmal viele Kontakte zu anderen Spielern und Bastlern kein Problem mehr, das Auto erleichterte die Anreise und man wurde unabhängig von den Ladenketten.
Obendrein konnte man all den alten Kram von damals weiterverwenden - genial!
Naja und so bin ich dabei geblieben, habe mir das Bemalen beigebracht, viel gebastelt, gekauft, gesammelt und es ist kein Ende in Sicht!
Was daran Spaß macht? Die Freiheit in der Gestaltung, wieviel man umbauen und personalisieren kann, die Figuren an sich, die Hintergrundgeschichte (der Hersteller Games Workshop hat ein wirklich riesiges Universum als Hintergrund für seine Spielsysteme erschaffen!) und natürlich auch die Treffen mit anderen Spielern auf Turnieren und zu privaten Spielrunden.

Was ist also dieses "Warhammer"-Zeug?
Grob gesagt bietet Games Workshop 3 Spielsysteme an, in denen man ähnlich wie beim Schach mit je einer Armee gegen den anderen Spieler auf einem Spielfeld antritt. Das Spielfeld ist allerdings größer und ohne feste Spielfeldeinteilung. Die Kontrahenten haben keine festen, identischen Armeen wie beim Schach, sondern können jeweils 2 Kontingente selbst zusammenstellen. Damit man dann nicht 200 Panzer auf 20 Infanteristen hetzt (wäre ja auch sehr unausgeglichen), gibt es gewisse Regeln, was man aufstellen darf und die Menge/Qualität der Truppen spiegelt sich in Punktewerten wieder. Man einigt sich also auf einen Punktewert für die Armeen (z.B. 1000 Punkte) und wählt dann passende Einheiten für seine Armee aus. Dabei müssen immer ein gewisser Anteil an Standard-Infanteristen und ein Anführer ausgewählt werden, obendrein gibt es für alle Truppenteile ein zulässiges Maximum, damit gerade starke Eliteeinheiten und Panzer nicht alles gnadenlos überrollen.
Im Idealfall sind die Modelle alle zusammengebaut und bunt bemalt und das Spielfeld sollte auch passende Dimensionen und schöne bunte Geländeteile haben - so machts nicht nur mehr Spaß, sondern bringt auch spielerisch noch mehr Abwechslung, da es auch für Gelände wie z.B. Ruinen oder Gewässer spezielle Regeln gibt.
Je nach persönlichen Vorlieben kann man seine Gefechte in einer Fantasy-Welt ausfechten, mit mächtigen Zauberern, Untoten, Drachen, Ogern, Elfen usw. (Warhammer Fantasy Battles) oder Schlachten aus der Herr der Ringe Saga von Tolkien nachstellen (stark inspiriert von den bekannten Kinofilmen) oder sich in einem komplexen Science Fiction Universum mit Lasern und Raketen beschiessen (Warhammer 40.000).
Wer nach Alternativen sucht, wird bei den vielen anderen Herstellern von Tabletop-Systemen sicher fündig - vom Zombiespiel über Steampunk und Piraten wird so ziemlich alles Vorstellbare abgedeckt, sogar historische Kriege aus allen Zeitepochen.

In meinen Vitrinen stehen zur Zeit 4 Armeen aus der fernen Zukunft des 40. Jahrtausends:
- schaurig-böse Chaos Space Marines, genetische Superkrieger, von ewigem Hass auf die Menschheit zerfressene, psychopathische Killer, die zu ihren menschlichen Schwächen passende Gottheiten anbeten.
- mechanische Roboter (die sog. Necrons), die Jahrtausende in dunklen Gruften verbracht haben und nun wieder auferstanden sind, um das Universum für sich zu erobern.
- eine Armee von Elitekriegern, Verteidiger der Menschheit mit einem dunklen Geheimnis. Die erste Kompanie des Space Marine Ordens der Dark Angels, der sog. Deathwing.
- last but not least ein paar Handvoll Weltrauminsektenmonster, die sog. Tyraniden.

Obendrein bestitze ich eine kleine Armee der Zwerge, um Warhammer Fantasy zu lernen und massenweise unfertige Miniaturen, um bestehende Armeen auszubauen und sogar noch 2 oder 3 neue Armeen aufzubauen.

Ein Hobby, bei dem man nie so richtig "fertig werden" kann, da es immer was neues auszuprobieren gibt, insbesondere da sich die Spielregeln immer weiterentwickeln und der Hersteller auch immer wieder neue Figurenbausätze auf den Markt wirft, meist passend zu neuen Regelbüchern für das Grundspiel oder die einzelnen Armeen.
Leider sind die Preise inzwischen sehr happig, was den Einstieg wirklich erschwert, grad für die jüngeren Spieler - aber wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, mit Tabletop anzufangen und ein wenig Modellbauerfahrung mitbringt, kann da durchaus günstiger starten - man sollte sich auf jeden Fall trauen, andere Spieler anzusprechen und sich in den vielfältigen Internetforen umsehen anstatt wie wild loszukaufen und die teuren Figuren inklusive Zubehör irgendwann frustriert an die Wand zu pfeffern...

Zum Abschluss ein paar Bilder meiner Figürchen, für einen ersten Eindruck!




Samstag, 13. Juli 2013

Was sind Männerhobbies?

Was sind Männerhobbies?
Da gibt es Heimwerker, Briefmarkensammler, Angler, Weltverbesserer und dergleichen, auch exotische Dinge wie Insektenzucht, Kronkorkensammeln und wer weiß was noch alles...
Grundsätzlich bastelt der Mann gerne, weil ihm das Künstlerische nicht so liegt und natürlich sammelt er auch gerne, was bestimmt am stein(zeit-)alten Grundbedürfnis zu jagen und zu sammeln liegt. Aber nun mal alle Klischees und Grundsatzdiskussionen beiseite, es soll hier vor Allem um zwei Freizeitbeschäftigungen gehen, denen ich nun schon seit vielen Jahren verfallen bin und die immer viel Stoff für Diskussionen und Artikel bieten, die normalerweise in diversen Fanforen im Internet versickern.
Dieser Versickerung soll dieses Blog als "Sickergrube" entgegenwirken, als zentraler Auspuff für meine schriftlichen Abgase...pffff...furchtbarer Vergleich, aber wenigstens schön bildhaft und nachvollziehbar.

Thema (und Hobby) Nummer eins:
Tabletop!  Für alle, die jetzt mehr als zweieinhalb Fragenzeichen im Gesicht haben, dürfen das Wort jetzt in der Wikipedia nachschlagen, alle Anderen dürfen einmal genervt die Augen verdrehen und laut "nicht noch ein Warhammer-Blog!" seufzen.
Fertig? Super!
Im Gegensatz zu den meisten Blogs da draussen möchte ich hier eine bunte Mischung aus Eigenwerbung (Hey Leute, guckt mal was dieser begeisterte Amateur heute wieder gebastelt/gemalt hat!) und Kommentaren zu Neuheiten und Trends in der Tabletoplandschaft (quasi sowas wie "neue Püppchen doof! Alte sowieso!! Pfüüüh!) anbieten, die der geneigte Leser dann auch bissig kommentieren darf. Dabei wird's nicht nur um Standardthemen gehen, also wie gewinne ich Turniere, wie bemale ich am photorealistischsten (tolle Wortschöpfung!) usw., sondern auch um viel persönliche Erfahrungen und Meinungen, die sich sicher nicht immer mit der Allgemeinheit vereinbaren lassen...dazu aber mehr in der Zukunft, das soll ja hier nur eine kleine Vorschau werden.

Thema Nummer Zwei:
Filme! Will das auch jemand kurz auf Wikipedia nachschlagen? Nein? Perfekt!
Insgesamt ca. 3-4 Ikea-Regale (Typ Billy, der Klassiker schlechthin) vollgestopft mit DVDs und einem stattlichen Anteil VHS-Kassetten stehen in meinem trauten Heim und es werden fast wöchentlich mehr. Man kann also durchaus sagen, dass ich schon eine Menge gesehen habe und mir durchaus eine Meinung zu Qualität und Unterhaltungswert eines Filmes bilden kann.
Diese Meinung teile ich gerne, also ist auch hier ein Blog eine gute Möglichkeit das zu tun - erst recht wenns um Filme geht, die der breiten Masse eher unbekannt sind, bzw. aus ganz anderen Gründen unterhaltsam sein können, als der klassische Blockbuster im Kino.
Aber auch dazu gibt's später mehr...

Bleibt eigentlich nur noch zu sagen, dass ich mich über jeden Leser freue und erst Recht über jeden gutgemeinten Kommentar, sei er auch noch so negativ - im schlimmsten Fall kann ich immer noch ein paar neue Schimpfwörter lernen!

Ein kleiner Gruß vom rosa Ork der Schande: