Sonntag, 14. Dezember 2014

Turnierbericht: Rhein-Sieg Masters in Siegburg

Ein Teamturnier ist immer eine besonders spannende Sache, denn zum Einen bringt man ja quasi nur eine halbe Armee mit und muss sich mit dem Partner absprechen, wie er diese sinnvoll ergänzt und zum Anderen trifft man so auf teilweise wirklich spassige und interessante Armee-Kombinationen.
Da es in Siegburg nichteinmal um irgendwelche Preise (zumindest keine Gutscheine oder sowas) gehen sollte, standen die Chancen ausserdem recht gut, dass der Anteil an Hardcore-Spielern eher gering sein würde - also hab ich nicht lange gefackelt, als ein guter Bekannter einen Ersatzspieler für sein Team benötigte.
Wir einigten uns recht schnell auf eine Kombination aus Tau und Necrons, ganz im Geiste der 7. Regel-Edition... kein Nahkampf, nur massig Beschuss und ein bisschen Mobilität durch Flieger.
Trotz der für meinen Geschmack etwas unchristlichen Startzeit von 8:30 Uhr schaffte ich es tatsächlich pünktlich im Keller des Schützenvereins aufzuschlagen...

Kellerturnier für uns Kellerkinder - heimelig, oder?

Die 12 Spieltische waren hübsch gestaltet und bei jedem lag ein laminiertes Foto bei, welches die Anordnung der Geländetücke vorgab inklusive der Spielregeln dafür - absolut vorbildlich, sowas erspart Diskussionen während des Spiels!
Mit dem Projektor wurden die Missionen und Sonderregeln gut sichtbar angezeigt, ebenfalls ein Trend den ich sehr unterstütze (zumindest wenn der organisierende Verein sich das leisten kann).

Beim Studium der Missionsregeln merkte ich allerdings schon, dass mein Gehirn wohl noch in Köln im Bettchen lag und friedlich schlummerte, aber mit etwas Glück konnte Teampartner "Augustus" diesen Defizit vielleicht ausgleichen...

Runde 1:

Unser eloquent und fantasievoll "Team" benanntes Duo durfte gegen ein paar alte Bekannte antreten, die sich unter dem Namen "die Orga gibt einen aus" zusammengefunden hatten. Eine Kombination aus Eldar und Dark Eldar stand uns gegenüber, mit den üblichen Schwebepanzern der Weltraumelfen, vielen kleinen Brummfliegen und 2 großen Flugzeugen auf Dark Eldar-Seite, Phantomdroiden, Waffenplattformen... insgesamt also eine sehr mobile Armee, die ohne Mühen das halbe Spielfeld besetzen und trotzdem genug Beschuss auffahren kann, um richtig Schmerzen zu bereiten.
Dummerweise gewannen die Jungs auch noch den Wurf um das Recht anzufangen... böse böse!
Insgesamt 4 Missionsziele wollten erobert werden, jeweil 2 in jeder Aufstellungszone - wer siegen wollte, musste also aggressiv vorgehen. So stellten sich die Elfen in einer Schlachtlinie im Wald auf mit klarer Ausrichtung auf unsere Ecke...

Guck mal, Waldelfen!
Nach einer kurzen taktischen Besprechung war unser Plan klar - ich hatte nix verstanden, wollte mich also auf's würfeln und Befehle befolgen konzentrieren, warf einen Würfel und BÄM! eine Sechs - wir hatten erfolgreich die Initiative geklaut und durften nun überraschend anfangen!
So eine Chance kriegt man nicht oft (und ich sowieso nicht), also stürmten wir los und ich startete mit meinen 3 Annihilator-Barken einen Großangriff auf die kleinen Dunkelelfen-Bienchen, die man oben im Foto so gut sieht...
Das Ergebnis war erschreckend... mit nur 3 Barken liess ich 3 Bienchen platzen und blitzte noch ein paar Beulen in die vierte Biene - meine Würfel schienen nur aus 6ern zu bestehen!

und als Bonus starb ganz rechts auch noch ein Dark Eldar an Überschlagblitzen - erschreckend!
Mein Teampartner war ähnlich erfolgreich und stanzte mit seinen Scharfschützen-Drohnen einige Löcher in den feindlichen Fuhrpark...

Noch mehr tote Elfen...
Nunja, eine Runde zu würfeln wie die Götter ist nicht unbedingt Spielentscheidend, doch die kleinen sechsseitigen Plastikdinger purzelten weiterhin zu unseren Gunsten, wie ich es seit Jahren nicht erlebt habe... immer mehr Elfen platzten, während auf unserer Seite kaum Verluste zu beklagen waren. Insbesondere meine 3 Barken waren beinahe unverwundbar, selbst die eintreffenden Jagdflieger konnten daran nichts ändern - im Gegenteil, nach einem misslungenen Angriff blitzelte ich einen der Flieger postwendend zurück in den Orkus *badabumm!*

Rechts oben das große Loch im Boden, da war mal ein Flugzeug...

Mit einem heldenhaften Verzweiflungsangriff stürzte sich der Anführer der Dark Eldar per Teleportation in den Kampf gegen den Chef der Scharfschützendrohnen - und verlor im Abwehrfeuer des Sturmflut-Kampfanzugs sein Leben, es lief also garnicht gut für unseren Gegner.

Der dunkle Typ da in der Mitte ist gleich Matsch
Immerhin musste der Drohenchef im Gegenzug auch dran glauben, doch er hatte seine Schuldigkeit ja schon getan...

Da wo das Loch ist, stand mal ein Tau-Commander
Die vereinigten Streitkräfte der Elfen gaben sich also noch lange nicht geschlagen und hatten sogar noch Verstärkungen in Form von Warpspinnen in petto, die sich auch gleich auf die Jagd nach meinen Barken machten... und immerhin auch eine davon wegklatschten.

und platsch! da liegt sie

Großoffensive gegen unsere Stellungen war angesagt, doch das passte genau in unseren Plan, denn nun wurschtelten sich meine Nachtsichel-Flieger samt Inhalt in Richtung gegnerisches Missionsziel, welches schließlich nur noch von ein paar Dark Eldar bewacht wurde...

Luftangriff auf unsere Stellungen

Alles klappte (immer noch!!) wie am Schnürchen und mit einem letzten erbitterten Nahkampf zwischen Not (Necronkriegern) und Elend (einem einsamen Dark Eldar) stolperte einer meiner Blechköppe gerade noch so in Reichweite des Missionszieles - Spiel aus, Sieg auf der ganzen Linie!

Leider war die Wurzel zu klein um die Miniatur sicher darauf abzustellen, aber am Ende zählt nur das Ergebnis :-D
Nach der üblichen komplexen Mathematik der Punkteabrechnung (hab ich mich diesmal komplett rausgehalten, mein Gehirn sträubte sich gegen jegliche mentale Anregung) ergab sich ein absoluter Erdrutschsieg von 20:0 Punkten für uns - ein erschreckend gutes Ergebnis.
Mir war klar, dass ich wohl mein gesamtes Würfelglück für die nächsten 10 Turniere allein in diesem Spiel aufgebraucht hatte, der Rest des heutigen Tages würde also ziemlich deprimierend werden...


Runde 2:

Eine verflixt vertrackte Mission - das Spielfeld wurde dreigeteilt und es galt, in jedem Drittel soviele Einheiten wie möglich zu positionieren, wobei es natürlich mehr Punkte für das gegnerische Drittel gab, als für das eigene...
Das Motto lautete also, soviele Einheiten am Leben zu halten wie möglich und so gut es geht vorzurücken, denn nur im eigenen Drittel rumzulungern, könnte einen den Sieg kosten.
Da obendrein Standard-Einheiten doppelt zählten, würde das wohl eine ziemlich vertrackte Angelegenheit werden.
Unsere Gegner waren zwei sehr junge und motivierte Spieler, die unter dem Teamnamen "Hardcore Duo Schwitzkasten" aufgelaufen waren - wobei der Name durchaus Programm zu sein schien, denn es erwartete uns eine recht haarige Mischung aus Necrons und Tyraniden.
Genau wie ich setze der Necronspieler auf die starken Annihilator-Barken, hatte aber anstatt Flieger zwei Geisterbarken mitgebracht, die zwar weniger schnell sind, dafür sehr haltbar und gut als mobile Deckung verwendbar, was in einer "Vorrücken und Überleben"-Mission recht vorteilhaft sein könnte.
Die Tyraniden setzten sehr auf die neuen Psi-Kräfte und fuhren natürlich gleich 2 fliegende Schwarmtyranten auf, dazu 3 Zoantrophen, 2 Carnifexe und ein bisserl Kleinzeug.
Die Taktik war auch recht leicht zu durchschauen, denn die Jungs liessen alles gemütlich vorlaufen und wollten uns in unserem Spielfelddrittel einklemmen und dann vernichten.
Der Feind rückt auf breiter Front vor

Das große Gebäude in der Mitte diente dazu, unsere Kräfte aufzuteilen, denn die Käfer & Roboter rückten auf beiden Seiten vor...

Unser Bunker wird angegriffen
Doch anstatt uns aufzuteilen, versteckten wir einfach 2 Barken auf der rechten Flanke, um zum Schein auf den Plan des Gegners einzugehen.

Fliegende Tyranten machen Jagd auf kleine Annihilatorbarken...
Ein Großteil der gegnerischen Psi-Kräfte und auch der Beschuss landeten erstmal im Drohnentrupp meines Kollegen, so dass ich vorerst auch nur den Verlust einer Barke betrauern musste.
Dabei hielten sich dank unserer stabilen und gut gedeckten Basis die Verluste doch sehr in Grenzen und obendrein lief auch die Zauberei der Weltraumkäfer längst nicht so erfolgreich ab, wie die Jungs es sich erhofft hatten.

Das arme Ding kam nichtmal zum Schießen!
Die fliegenden Tyranten stellten jedoch eine wirklich heftige Bedrohung dar, die unsere Rechte Flanke aufzureissen drohte... so platzte dann doch erwartungsgemäß die zweite Barke, während wir uns erstmal darauf konzentierten, den Nahkampftruppe des Gegners (5 Phantome & Destruktorlord) zu zerschießen.
Lustigerweise gelang es mir, mit ein bisschen Überredungskunst den Necronspieler zu einem Nahkampf-Duell unserer Necronlords zu bewegen, welches ich auch prompt gewann. Damit war dieser Punkt schonmal abgehakt, fehlten nur noch die Tyranten.
Tja und die nahmen wir uns dann auch gleich mit Hilfe unserer Reserven vor - und das mit Erfolg!
Tyrant Nummer 1 (der Kommandant der Tyraniden) zerplatzte im Necronfeuer! Damit war dann auch die Jagd auf Nummer 2 eröffnet...

Jagdgeschwader "Grün" im Anflug
Eine Schussphase reichte dann auch aus, den Tyranten anzukratzen und als es uns dann auch noch gelang, die Geisterbarke im Zentrum lahmzulegen, bemerkte ich ein leises Knistern hinter der Stirn meines Mitspielers - der brütete wohl einen Masterplan aus!

Schwarmtyrant in Not!
Es folgte ein kurzer Umschwung, mein Jagdgeschwader solle sich Richtung Zentrum orientieren...

Rechts abdrehen zur Käferjagd!
Nach gefühlten 20 Minuten zählen und rechnen gab ich es auf, den Masterplan zu kapieren und folgte einfach nur den Anweisungen - ab in die Mitte, alle Passagiere ausladen und mit allem was kreucht und fleucht vorwärtslaufen und mindestens noch 2 gegnerische Einheiten ausschalten - jawoll, mit solchen Anweisungen konnte selbst mein "Hirn auf Urlaub" noch was anfangen!

Alles raus, was keine Miete zahlt!!
Mit viel *Blitzel* und *Bämbäm!* gelang es uns tatsächlich, noch einen Carnifex und ein paar Necrons in's Nirwana zu befördern und nach einem "kurzen" Nachzählen war dann eines klar - wenn mein Lord mit einem guten Würfelwurf die Linie zum mittleren Spielfelddrittel überschreiten kann, haben wir das Spiel im Sack!
Das Ergebnis:

Zack, da steht er!
Linie deutlich überlaufen (liegt zwischen den vorderen 2 und hinteren 3 grünen Necrons), Spiel knapp gewonnen und ich total überrascht und entgeistert!
Sogar so verdattert, dass ich mich an die Punktzahl nicht mehr erinnere... aber das macht ja nix, sind doch nur Zahlen!

Zweimal gewonnen, oh mann! Was für ein Turnier!

Runde 3:

Finaaaaale! *gröhl*
Diesmal musste ich mir die Missionsbeschreibung siebenmal durchlesen, bevor ich alles kapiert hatte - in der Kurzfassung bedeutet das: jeder Spieler markiert 5 seiner Einheiten, jede markierte Einheit bekommt einen Punktewert (1x3 Punkte, 1x2, 2x1 und 1x0 Punkte) und dieser wird dem Gegner gutgeschrieben, wenn die Einheit vernichtet wird.
Hier muss man natürlich sehr gut überlegen und kann auch versuchen den Gegner zu bluffen, indem man offensichtlich schwache Einheiten mit hohen Punktzahlen versieht und hofft, dass der Gegner sie ignoriert.
Wir gingen da eher den direkten Weg und gaben den am besten geschützten Einheiten die hohen Punktzahlen, doch die Vorzeichen des Spiels waren nicht gerade gut.
Zum Einen hatten wir es mit echten Veteranen zu tun, die gleich mit ihrem Teamnamen "die kleinen Schwengel" klar machten, dass ihre Spezialtaktik in psychologischer Kriegsführung bestand und zum Anderen waren ihre vereinten Streitkräfte aus Astra Militarum und Chaosdämonen in dieser Mission definitiv mit änhlicher Taktik wie wir unterwegs - einigeln und abwarten.
Die Aufstellung lautete auch noch "Hammerschlag", d.h. wir stellten uns jeweils an den schmalen Kanten des Spielfeldes auf, was den Weg zum Gegner sehr sehr lang machte und die Möglichkeiten für Einheiten mit niedriger Reichweite sehr einschränkte.

Ein riesiges Niemandsland... wer wagt wohl den ersten Schritt?

Zum Spielverlauf fällt mir da rückblickend vor Allem ein Wort ein: Nervenaufreibend!
Die Panzer des Gegners rückten langsam vor, die fliegenden Dämonen begleiteten sie und ab und an hoppsten uns ein paar beschworene Dämonen vor die Flinte, die aber keine Punkte einbrachten.

willkommene Abwechslung: ein paar Slaaneshpferdchen für Zielübungen
Wir versuchten einfach nur unsere Verluste klein zu halten und erwarteten die Ankunft der Dämonen & Panzer.
Als es endlich so weit war, kamen auch meine Flieger endlich aus der Reserve und die Jagd begann...

Nurgle-Batman wird gejagt
Der nervige Nurgle-Batman-Dämonenprinz war jedoch einfach nicht kleinzukriegen und schaffte es bis in unsere Aufstellungszone - mit einer Handvoll Dämonetten im Schlepptau.
Blieb uns nur noch übrig, den zweiten Dämonen abzuschießen, den Tzeentch-Dämonen "Kairos Schicksalsweber", der ebenso wie Batman einen Marker am Hintern kleben hatte.
Also liess ich eine Sichel in seine Richtung abdrehen und scheuchte die Zweite auf einen kleinen Veteranentrupp, der sich im Feindesland eingebunkert hatte.
Geballte Feuerkraft sorgte für den Abgang von Kairos - doch sein Marker war leider nichts wert... so ein Mist!

Kein Kairos mehr, nur ein Loch in der Luft!
Nach wildem Wattebäuschen-Wurfduell und sinnfreiem Taktieren lief es auf einen kleinen Showdown hinaus - ich hatte inzwischen völlig abgeschaltet und warf einfach nur ne Menge Würfel herum, je nach dem womit ich schießen sollte (danke nochmal für die Anweisungen!).

Batman greift an
Als sich der Rauch legte, war Batman tot und seine weiblichen Freunde ebenfalls, doch ein einzelnder Dämon lungerte noch hinter einer Barrikade herum und klaute frech einen Bonuspunkt für die Durchbruchs-Mission...
Tja und irgendwie gab's dann die Endabrechnung - und ich muss zugeben, dass ich keinen Schimmer habe, ob wir nun Unentschieden gespielt haben oder eins der Teams hauchzart knapp gewonnen hat...
Scheissegal, wir haben auf jeden Fall ne Menge gelacht über die beknackte Mission und mit 2 Siegen in der Tasche konnte ich sicher sein, diesmal nicht im unteren Viertel zu landen wie sonst immer.
Ein erfolgreicher und schöner Spieletag, genau das, wieso ich dieses Hobby so liebe!
Die schicken Spielplatten, die gute Organisation und am Ende war sogar ein Teller Suppe und eine Kaffee-Flatrate in der Turniergebühr von 8 Euro pro Nase inklusive - Herz was willst Du mehr?
Ein erstklassiges Turnier, was die Jungs von den Privateer Poza Boyz da auf die Beine gestellt haben!

Tja und bei der Preisverleihung kam dann der abschließende Knaller - das Team "Team" hatte sich mit heissen Würfeln und eiskalter Taktik den 2. Platz erkämpft, hurrah!!


Tja, man soll es kaum glauben, aber das ist erst meine dritte Zweitplatzierung überhaupt und auch das erste Mal, dass es einen Pokal für sowas gibt, statt einem schnöden Ladengutschein oder so.
Natürlich hab ich den Pott meinem Kollegen gegeben, er hat schließlich die ganze Hirnarbeit verrichtet, aber stolz und glücklich bin ich trotzdem :-)

Darum auch mal ganz ungewohnt ohne verrücktes Schlußwort ein kurzes "bis zum nächsten Mal"...



Montag, 17. November 2014

Turnierbericht: Eifelkrimi in Euskirchen

Mit einem Koffer voller Terminatoren in der tiefsten Voreifel - und das bei fiesem und nasskaltem Wetter, na ob das wohl gut gegangen ist?
Soviel schonmal vorab, es lief zum Teil wie erwartet, zum Teil aber auch mit kuriosen Ergebnissen...

Wie immer hatte sich eine bunte Schar eingefunden, darunter Turnierprofis aber auch ein paar Anfänger und mittendrin ich Dummbeutel mit meiner Themenarmee, doch der Schlachtplan stand fest und da alle drei Spiele des Tages mit den neuen Mahlstrom-Missionszielen angegeben waren, rechnete ich mir durchaus Chancen auf ein paar taktische Kabinettstückchen aus.


Runde 1:

Yippieh, wieder mal schlug mein unbeschreibliches Glück bei Zufallsgegnern der 1. Runde zu, denn es ging gleich gegen die Tau, meine besonderen "Lieblinge"!! Mein Gegespieler "Jud4s_Priester" war mir schon bekannt, seine Armeeaufstellung ebenso... eine nette Mischung aus allen Knüllern, die der Tau-Codex zu bieten hat: 2 Sturmfluten, massenweise Raketenheinis (wie auch immer die heissen), 2 Panzer (1x der Tranporter, 1x das Ding mit ebenfalls massenweise Raketen), Drohnen so weit das Auge reichte und ein paar Alibi-Kroot um noch ein paar günstige Einheiten für Missionsziele in der Hinterhand zu haben.
Prognose: Ganz großes Aua!
Von meiner Aufstellungszone aus waren leider nur 2 Missionsziele zu Fuß bequem erreichbar und mein Gegenspieler durfte auch noch anfangen, also ging ich erstmal auf Nummer sicher und stellte die Hammer/Schild-Terminatoren auf die Missionsziele und hielt den Rest in Reserve. Auch auf die Gefahr hin, dass die Tau alle Abfang- und Abwehrfeuertricks auspacken würden, plante ich einen klassischen Deathwing-Sturmangriff mit Belial, Scriptor und dem 10-Mann-Trupp als erste Angriffswelle und den restlichen 2 Trupps als Unterstützung in Spielzug 2.
Mir gegenüber standen eine Menge Gegner, schön versteckt zwischen Ruinen und einer Aegis-Verteidigungslinie und sicherten 2 Missionsziele, links infiltrierten ein paar Kroot auf ein weiteres Ziel und eine Sturmflut orientierte sich in Richtung eines weiteren Zieles auf der rechten Seite...

Am rechten Bildrand der Marker, wo gleich die Action abgeht...

Selbstverständlich gelang es mir nicht, eine 6 zu würfeln, um die Initiative zu klauen.
Wie erwartet wuselten die Tau erstmal auf die Marker und gaben ein paar Schüsse auf meine 2 Trupps ab, die zum Glück nicht übermässig viel Schaden anrichteten. Dummerweise waren die Mahlstrom-Missionskarten gegen mich, denn mein Gegner konnte dank der 4 eingenommenen Marker gleich einige Punkte absahnen.
4 tote Terminatoren später begann endlich meine erste Runde und plangemäß warf ich meinen Angriffstrupp in Richtung des Missionsziels auf der rechten Seite, wie es meine Missionskarten vorsahen. Da die Sturmflut auf der Seite dank überhitztem Reaktor schon einen Lebenspunkt verloren hatte, sah ich es als Bonus an, dieses angeschlagene Monstrum mit dem ersten Feuersturm in den Orkus zu blasen.

Deathwing-Sturmangriff!!
Selbstverständlich flogen mir sogleich die ersten Projektile um die Ohren, denn die Sturmflut und die Raketenheinis verfügen ja über die Sonderregel "Abfangen". Glücklicherweise blieben die Verluste überschaubar und es begann meine erste Psiphase der 7.Edition.
Das Ergebnis war jedoch niederschmetternd - ich muss wohl meinen Würfeln erstmal erklären, wie dieser Psi-Kram funktioniert, denn sie wollten einfach nicht mitspielen.
Blieb also nur die Schussphase, um endlich für etwas Trubel zu sorgen...
Doch oh Schreck! Zuerst weigerte sich die Sturmkanone, auf ein anderes Ziel zu schiessen (Moraltest auf die 9 versemmelt) und dann rüstete und rettete die Sturmflut wie ein Weltmeister.
Da gucken die Termis dumm aus der Wäsche!

Noch nichtmal ein Krater im farblosen Lack...
Leicht dezimiert, erfolglos im Angriff, aber noch lange nicht geschlagen erwartete ich die Antwort der Fischkopf-Hippies aus dem All auf meine taktische Finesse.

2 Missionsziele sicher, der Kommandotrupp umringt von den Tau - was soll da schief gehen?

Tja, um es mal kurz und bündig zu formulieren: erst kam etwas Verstärkung in Form von Drohnen und einem kleinen Piranha-Antigravfahrzeuges, dann regnete die geballte Feuerkraft der Tau auf meinen Kommandotrupp herab.
Als der Rauch sich verzog, war von den Jungs nicht mehr viel übrig, ausser vielleicht einer Handvoll Rindenmulch auf dem Schlachtfeld...
Natürlich bekamen die Tau so nicht nur den Punkt für den getöteten Kriegsherren, sondern festigten auch ihre Punkte mit weiteren erfüllten Mahlstrom-Missionen, so langsam schwommen mir die Felle davon...
Ohne Belial und seinen Peilsender musste ich im nun folgenden Spielzug natürlich meine Reserve mit Würfelhilfe aufs Spielfeld bringen, was aber wider Erwarten gut klappte.

Die Verstärkung trifft ein. Die Freifläche links oben im Bild enthält Spuren von toten Terminatoren...

Bereit machen zum Zeilschiessen auf unbemalte Kroot!
Zeit für den ersten Lichtblick des Tages: ein bisschen Bumm! Bumm! und die Kroot waren Geschichte - Missionsziel gesichert, juchhuu!

Punkte sammeln für den Imperator!
Gerne würde ich an dieser Stelle von weiteren Heldentaten der Ritter in weiss berichten, doch leider kam es nun, wie es kommen musste: die geballte Wut der Fischköppe entlud sich in meine Armee und meine edlen Recken lösten sich in Luft auf.
Ein letzter heldenhafter Sergeant wollte noch in den Nahkampf gegen die bemalte Sturmflut kommen (episch!), doch im kombinierten Abwehrfeuer (noch effektiver dank Markerdrohnen, wer diesen Schlonz in den Codex geschrieben hat, gehört echt verhauen!) fiel der gute Mann dann doch um, ohne den Nahkampf jemals zu erreichen...als ob er nicht eh ziemlich chancenlos gegen das Monstrum gewesen wäre mit seinem lächerlichen Plastikschwert.

Sone dicke Knarre haut den stärksten Mann aus den Socken!
Endergebnis: 0:20 verloren, gnadenlos massakriert in Runde 4 - gaaanz großes Aua!


Runde 2: Kampf gegen den Erzfeind, die Chaos Space Marines!

Mein alter Bekannter Fischi der Müllmann wartete schon am Tisch, eine wilde Schlacht stand auf dem Plan, in dem ich hoffte, von den Sonderregeln meiner Armee im Kampf gegen die Mächte des Chaos zu profitieren...
Mein Schlachtplan blieb identisch wie in der 1. Runde: 2 Trupps setzen sich auf Missionsziele, im 1. Zug kommt Belial mit seinen Jungs angeflogen und im 2. Zug dann der Rest. Auf Gegnerseite standen schon 2 Rhinos mit Berserkern, Kharn dem Verräter und einem Khornelord mit Dämonenaxt bereit, insgesamt 8 Kyborgs ölten ihre diversen Ballermänner, ein Terminatortrupp wetzte die Krallen und in der Reserve lauerte noch ein böser Flugdrache - da weiss man doch, was einen erwartet und zumindest in der Theorie sollte diesmal zumindest ein Unentschieden machbar sein.
Der Weg scheint weit, aber meine Reserven können ja beamen...
Die Kyborgs rechts im Bild versuchen sich mit der weissen Tarnfarbe als Deathwing auszugeben...

Wieder einmal durfte ich NICHT anfangen, doch was sollte diesmal schon schiefgehen?
Die Chaos-Armee rückte erstmal vor, die Rhinos gaben Vollgas und sonst passierte auch nicht viel.
Prima Anfang, erstmal beschnuppern bevor die Action losgeht!

Auftritt Belial & seine Crew.

Guten Tag, wir würden hier gerne etwas erschiessen!
Mein Plan war simpel: Eine Sturmkanone sollte das Rhino zersemmeln, der Rest der Truppe den Inhalt auseinandernehmen.
Das Ergebnis war dann schon etwas komplexer, denn die Sturmkanonen versagte und verursachte nur den Verlust von 2 Rumpfpunkten, so dass ich gezwungen war, meine Feuerkraft anderweitig zu entladen. Naja, immerhin bissen 2 Terminatoren nach dem Feuersturm in's Gras, das ist besser als nix!
Auf der rechten Flanke klappte es etwas besser, mit Raketenwerfersalven gelang es mir, das 2. Rhino lahmzulegen und die Berserker zum Aussteigen zu überreden.

Ein kaputtes Rhino und 2 tote Terminatoren, nicht ganz das gewünschte Ergebnis

Moment mal, was ist eigentlich mit dem Scriptor? Hat er diesmal glänzen können in der Psi-Phase?
Öhmmmm....darüber breiten wir lieber den Mantel des Schweigens aus!

Was nun folgte, zähle ich zu den kuriosesten Momenten meiner Laufbahn als Turnierspieler:
Die Berserker ohne fahrbaren Untersatz benutzten ihre Pistolen mit einer Effektivität, die schon fast das Niveau einer halben Tau-Armee erreichte!!
Der folgende Nahkampf ähnelte dadurch eher einem "Aufwischen" als einem richtigen Kampf...

Der klägliche Rest eines Terminatortrupps - nach PISTOLENFEUER! Autsch...
Auch Kharn und seine Jungs verliessen nun ihr Rhino und "Puff the magic Dragon" enterte den Luftraum, was ein paar meiner Terminatoren mit spontaner Fallsucht quittierten.
Es blieb mir also nichts anderes übrig, als die linke Flanke mit meinen Reserven zu verstärken - eine Entscheidung, die durch die dort befindlichen Missionsziele bestärkt wurde. Die Mahlstrom-Karten sprachen da eine deutliche Sprache...

Hier wird's gleich richtig blutig!
Wieder versuchte ich, mit der Sturmkanone des frisch eingetroffenen Trupps, das Rhino auszuschalten - wieder erfolglos. Diese Karre hat sich den Titel "The Untouchable" redlich verdient!
Ach und ja, auf die Psi-Phase werde ich hier wieder nicht näher eingehen (sch...xxx Würfel!).

Toughest Rhino on this planet!


Ein paar Berserker fielen meinen Jungs zum Opfer und die 2 bemalten Kyborgs konnte ich immerhin eines Lebenspunktes berauben, so langsam schien sich das Blatt zu wenden!
Auch die Terminatoren hatte ich inzwischen ausgeschaltet, doch auf der rechten Seite machten die Kyborgs schon einigen Ärger und bewegten sich auch langsam in Richtung meiner Verstärkung...

Im folgenden Spielzug scheuchte mein Gegenspieler seine Berserker dann in den Nahkampf, das unzerstörbare Rhino verhinderte mein Abwehrfeuer mit seinem Kakophon...so kam es zum epischen Duell Belial gegen Kharn!

Duell der Kriegsherren

Das Ergebnis des Duells war angemessen bescheuert, denn letztlich erschlugen sich die Jungs gegenseitig.
Mit vereinten Kräften erledigten dann der Berserkertrupp mit den heissen Pistolen, sowie die Kyborgs haufenweise Terminatoren - es war wirklich nicht mehr feierlich.
Am Ende der 4. Runde stand nur noch ein Trupp auf dem Spielfeld - und nahm fürchterlich Rache, indem er sage und schreibe EINEN Kyborg erschoss... episch...echt jetzt!

Ohne Worte...
Flatterdrache und Kyborgs hatten anschließend nicht mehr viel Mühe, diese 5 Westentaschen-Cowboys auch noch von der Platte zu putzen und die zweite Massaker-Niederlage des Tages war perfekt.
Da fühlte ich mich dann doch ein wenig in alte Zeiten zurückversetzt, als meine Terminatoren noch regelmässig 4 von 5 Rüstungswürfen versiebten - und wie schon mehrfach erwähnt, die Psi-Phase... *hust hust*

0:20 verloren, Klappe zu, Affe tot!


Runde 3: Das Käfermassaker.

Der Turniertag endete nun mit einem klassischen Lernspiel, denn mein Gegenspieler Herr Baumann war erst zum 2. Mal auf einem Turnier dabei, nicht wirklich regelfest und obendrein kaum darüber im Bilde, wie die Tyraniden-Armee, die er sich ausgeliehen hatte, auf dem Spieltisch funktioniert.
Doch wir konnten uns schon früh darauf einigen, dass wir einfach versuchen ein bisschen Spielregeln zu üben und ich mir Mühe gebe, seine dritte Niederlage zu verursachen, damit er am Ende des Tages den Trostpreis des Turnieres mit nach Hause nehmen konnte...
Da ich zur Zeit eh noch nicht wirklich zum Bemalen von Miniaturen motiviert bin, fiel es mir leicht, großzügig auf das Trostpreis-Farbtöpfchen zu Gunsten eines Hobbyneulings zu verzichten ;-)

Wir teilten also das Spielfeld diagonal auf, ich holte den Notizzettel mit meinem Reserveplan vom vorherigen Spiel aus dem Mülleimer und stellte einfach nochmal genauso auf, wie schon in Runde 1 und 2.

Same procedure as every game James...

Gefühlte drei Stunden später standen und lagen dann ein Haufen Käfer auf dem Spielfeld, der Spaß konnte also beginnen...

Unser Playmobil-Dorf leidet unter Wanzenbefall!
Ohne allzusehr in's Detail zu gehen, die Käferles wuselten relativ planlos und wenig aggressiv über's Spielfeld und meine Jungs gingen in Stellung, um die wenigen Synapsen wegzuballern (klassische Vorgehensweise gegen Käfer!).
Das Wunder der Psi-Phase liess auch diesmal auf sich warten, denn das ganze Spiel über schaffte ich exakt nur EINEN Psitest für eine Hexenfeuer-Kraft und versiebte dann auch prompt den nötigen Trefferwurf - dazu nur ein Wort: "Scheibenkleister!!"

Verstärkungen sind eingetroffen auf beiden Seiten, wer behält wohl die Überhand?
Während ich mir die ersten Missionsziele sicherte, verhielten sich die nahkampfstarken Symbionteneinheiten absolut defensiv und lungerten auf Missionszielen herum, die leider nichtmal Punkte einbrachten. Im Zentrum zerlegte ich 2 Zoantrophen und nur der aus Reserve erscheinende Tyrant konnte ein Zusammenbrechen der Synapse verhindern. Davon profitierten vor Allem die Venatoren, die direkt zu mir geschockt kamen, um etwas Terror zu verbreiten.
Missionsziel gesichert
Die Käferjagd ist eröffnet!
Da die Anzahl der Mahlstrom-Missionskarten von Runde zu Runde abnahm, liefen den Tyraniden so langsam die Möglichkeiten, überhaupt noch Punkte zu sammeln, gnadenlos davon - es wurde also Zeit für einen letzten Vergeltungsschlag.
Doch egal was er mir entgegenwarf, es war letztlich einfach zu wenig. Anstatt frühzeitig kombinierte Angriffe mit mehreren Einheiten auf meine Trupps zu starten, hoppelten einzelne Carnifexe in komplette Terminatortrupps (und ähnliche Verrücktheiten), die meisten Angriffe gingen sogar schon im Abwehrfeuer unter.
Das Finale fand schliesslich im Zentrum statt, wo ein Trupp von 20 Symbionten einen 5er-Terminatortrupp angriff...
Nach Abwehrfeuer und einer Runde wildem Gekloppe sah es zunächst nach einem Erdrutschsieg für meine Jungs aus.
Joa, das waren mal 20 Käfer gegen 5 Terminatoren...
Doch während die hinzueilenden Terminatoren im Gelände kleben blieben, kippte der Nahkampf so langsam zu Gunsten der Käfermeute!

Eigentlich hätten die Symbionten länst tot sein müssen...
...und als dann nur noch 2 Terminatoren und 2 Symbionten übrig waren, krachten dann doch meine restlichen Jungs mit in den Nahkampf - klare Sache, aber die 2 Terminatoren starben tatsächlich noch bevor meine Verstärkung die Chance bekam, die Käfer zu zermatschen!

Wer hätte gedacht, dass 2 einsame Symbionten angesichts dieser Übermacht doch noch ihre 2 ursprünglichen Gegner umhauen??

Ergebnis: 20:0 Massakersieg für den Deathwing!
Natürlich sehe ich das nicht als ernsthaften Erfolg, doch macht es mir ehrlich großen Spaß, mit Anfängern die Spielregeln zu üben - solche Spiele sind zwar nicht sehr spannend, aber immer lustig und entspannt und in diesem Fall war mein Lehrling auch wirklich ein ganz besonders lustiger Geselle, ein dickes Dankeschön an dieser Stelle :-D


Fazit:
Die erwartete Klatsche auf diesem Turniertag fiel doch etwas härter als erwartet aus, doch lag dies nur zum Teil an meiner Taktik. Die mangelnde Feuerkraft und Mobilität des Deathwing lässt sich nunmal nur durch den Einsatz von Deathwing-untypischen Einheiten oder dem Ausnutzen des Deathwing-Sturmangriffes etwas ausgleichen. Beispielhaft für diese These sei hier angemerkt, dass ein zweiter Spieler mit Deathwing-Terminatoren immerhin den 4. Platz des Turnieres erreicht hat, allerdings handelte es sich nicht um eine reine Terminator-Armee, sondern es waren auch Landungskapseln, normale Marines und Scouts mit von der Partie - mehr Einheiten, mehr Tricks in der Trickkiste.
Letztendlich war wieder mal eine gehörige Portion Pech für mein schlechtes Abschneiden mitverantwortlich.
Dazu zählt das Eröffnungsspiel gegen eine böse Tau-Armee, die von Haus aus gegen jeden meiner Tricks ein perfektes Abwehrmittel dabei hat, ebenso wie mein unglaubliches Würfelpech in der Psi-Phase - da hat kein Zauber geklappt, einfach grauenhaft!
Wenn man dann auch noch von spezialisierten Nahkämpfern wie Khorne-Berserkern mit Pistolen erschossen wird, als wären es Plasmakanonen mit Zielfernrohren, dann hilft auch die beste Taktik nicht mehr...da siegt einfach der Zufall über die Planung, gnadenlos!
Zum Glück bin ich ja Kummer mit meinen weissen Lieblingen gewohnt und das "Drumherum" auf dem Turnier war ausgesprochen positiv, sehr entspannte und lustige Typen in absolut relaxter Spielatmosphäre, was will man mehr?
Auf jeden Fall bin ich sicher, dass etwas Glück in der Psi-Phase meinen Alpha-Schlag mit dem grossen 10er-Trupp sehr gut unterstützen kann und der Taktik-Kniff mit dem Deathwing-Sturmangriff funktioniert, nur eben niemals gegen eine gut aufgestellte Tau-Armee.
Alternativ könnte ich es nochmal mit mehr Hammer & Schild-Trupps versuchen und wieder stur über das Feld latschen und beten, dass genug beim Feind ankommt, um Köpfe einzuschlagen.
Auf jeden Fall gebe ich den Deathwing noch nicht auf...
Dank dem Erdrutschsieg in Spiel 3 und den Bonuspunkten für pünktlich eingereichte Bezahlung und Einsendung der Armeeliste bin ich letztendlich auf Platz 11 von 14 gelandet - besser als nix!

Eins hab ich mir allerdings geschworen - mein nächstes Turnierziel wird kein Sieg, kein Platz auf dem Treppchen sein, sondern schlicht und ergreifend eine Armee in's Feld zu führen, die eine Tau- und eine Eldar-Armee vergewaltötert!
Es kann doch nicht angehen, dass mich ausgerechnet die 2 Armeen, die ich seit je her am wenigsten mag, immer wieder so gnadenlos in den Boden stampfen, dagegen werde ich noch ein Mittel finden!

In diesem Sinne, game on und Finger weg von Weltraumelfen!

Samstag, 15. November 2014

Die Rückkehr des Deathwing und neue Killerkäfer

Es ist wieder Hobbyzeit!
Ja, auch wenn Umzug, Hausarbeit & der PC gerade mehr Zeit einnehmen, als ich erwartet hatte, ist und bleibt Tabletop ein wichtiges Hobby für mich - darum geht es jetzt auch endlich wieder auf ein Turnier.
Im beschaulichen Euskirchen (für uns Kölner erste Grenzstadt der Eifel) findet wieder ein schnuckeliges Turnier für 14 Spieler statt und für mich wird das die Gelegenheit, den Deathwing auf seine Tauglichkeit im Umfeld der 7. Edition Warhammer 40.000 zu testen.
Frisch ausgerüstet mit einem Set Missionskarten und Psikarten musste diesmal auch ein Psyker in die Armeeliste, die dann im Endeffekt so aussehen wird:

Anführer ist natürlich Belial, in Standardausführung mit Knarre und Schwert. Er schaltet die Deathwing-Terminatoren für die Standardtruppen frei und kann mit dieser Ausrüstung auch von seinen guten Fertigkeiten beim Beschuss und im Nahkampf profitieren. Früher hab ich ihn auch gerne mit Hammer und Schild gespielt, doch da der Beschuss in dieser Edition so wichtig ist, habe ich auf den verbesserten Rettungswurf (3+ statt 4+) durch den Schild verzichtet.
Als zweites HQ-Modell kommt diesmal ein Scriptor mit, der mit den Psikräften der Telepathie ausgerüstet ist - ich möchte auf jeden Fall mal testen, wie gut oder schlecht der Einsatz von Psikräften ist und gerade die Telepathie hat eine gute Mischung aus offensiven und defensiven Kräften, mit denen ich die Schwächen einer Elite-Armee gegen Beschuss ausgleichen möchte.

Den Kern der Armee bilden dann insgesamt 5 Deathwing-Terminatortrupps, 2 davon mit Cyclone-Raketenwerfer und Hammer/Schild (zum Erobern und Halten von Missionszielen), 2 mit Sturmkanone und ein großer 10-Mann Trupp mit 2 Sturmkanonen als Beschützer für Belial und den Scriptor.

Auf Cybots, Land Raider und sonstigen Kram habe ich verzichtet, da ich sonst viel weniger Terminaroren aufstellen könnte und somit meine Elite-Armee nur unnötig noch elitärer machen würde.

Wie immer bin ich auch der Idee nicht abgeneigt, die komplette Armee per Schocktruppenregel in's Spiel zu bringen, denn immerhin kann Belial mit seinem Trupp gezielt schocken ohne abzuweichen und auf Wunsch können sich nachfolgende Trupps in 6 Zoll Umkreis um Belial auch zielgenau aufstellen lassen - in Kombination mit dem Deathwing-Sturmangriff, bei dem ich im Voraus bestimmen kann, welcher Trupp in der 1. und welcher in der 2. in's Spiel kommt, muss ich mich nichtmal auf mein Würfelglück bei Reservewürfen verlassen.
Die Entscheidung, wie ich Aufstelle oder in Reserve bleibe, kann ich jederzeit vom Gegner abhängig machen, das gibt mir viel Freiraum für taktische Manöver, was zumindest in der Theorie sehr gut klingt.



In der Vergangenheit habe ich diese taktischen Möglichkeiten nur selten richtig eingesetzt und mit dem Deathwing meistens verloren, da man fast immer gegen eine Übermacht antritt (oft hat der Gegner 3-4 mal soviele Modelle auf dem Tisch). Es stellt sich also die Frage, ob mir ein ähnliches Kabinettstückchen gelingt, wie auf den Rhein-Main Meisterschaften dieses Jahr. Die variablen Missionsziele der Mahlstrom-Missionen sind hier das Zünglein an der Waage und ob ich verhindern kann, dass meine Armee komplett ausgelöscht wird.
Eigentlich hoffe ich ja immer noch auf ein neues Regelbuch für den Deathwing, oder zumindest eine Formation o.Ä. um auch mal wieder ein paar Cybots aufstellen zu können - leider gibt es dafür derzeit keine Rechtfertigung, nichtmal ein einzelner mit Multimelter und Drop Pod, denn alles was der kann, kann auch ein Terminatortrupp und der kann dann auch Missionsziele sicher halten und ist unempfindlich gegen den einsamen Soldaten mit dem glücklichen Melterwürfel...
Natürlich könnten 2 ehrwürdige Cybots mit Drop Pod für ziemlich viel Trubel in den gegnerischen Reihen sorgen, da sie zielgenau landen, je nach Ausrüstung ein wichtiges Ziel ausschalten und in der nächsten Runde vielleicht noch etwas umboxen können, doch leider muss man dafür ziemlich viele Punkte investieren, so dass man am Ende vielleicht noch 20 Terminatoren oder weniger auf dem Spielfeld hat und obendrein leiden Cybots dank der neuen Fahrzeugregeln (schon seit der 6. Edition) sehr unter ihrer 12er Panzerung, die man über die Rumpfpunkte-Regelung ziemlich leicht mit billigen Autokanonen, Plasmawerfern u.Ä. wegbretzeln kann...
Schade, da wird mein Lieblingsmodell wohl noch einige Zeit im Schrank herumgammeln müssen.

Einsamer Cybot sucht passende Spielregeln...dringend!


Gute Nachrichten gibt es für die Freunde der Weltrauminsekten - Games Workshop hat einige neue Spielzeuge für die Tyraniden veröffentlicht!
Den Anfang machte dabei ein neuer Bausatz, aus dem sich entweder eine monströse Nahkampfkreatur (Toxicrene) oder eine mobile Synapse mit Psikräften (Maleceptor) bauen lässt.
Die Toxicrene krankt leider am selben Problem wie der Haruspex aus dem Codex - sie ist einfach zu langsam und hat nicht genug defensive Fähigkeiten, um im Nahkampf anzukommen, geschweige denn ihn zu gewinnen. Mir persönlich gefällt auch das Aussehen nicht, wirkt zu sehr wie ein dicker Liktor mit angeflanschten Tentakeln...
Der Maleceptor ist dagegen eine relativ stabile Synapsenkreatur und könnte somit im Zentrum eines Schwarms kleiner Kreaturen recht gut agieren, leider bietet aber der Tervigon fast dieselben Vorteile und kann zusätzlich noch weitere kleine Alien-Käfer produzieren.

Schöner Bausatz, spieltechnisch leider nicht wirklich brauchbar...
Doch da gibt es ja noch das neue Supplement für alle Fans der Schwarmflotte Leviathan... ohhh, ist schon ausverkauft? Gut gemacht Games Workshop, inzwischen produziert ihr nur noch Kleinstauflagen, die dann innerhalb von maximal 14 Tagen ausverkauft sind - welche geniale Verkaufsstrategie steckt da wohl dahinter?
Ich habe keinen Schimmer! :-)

Zumindest der neue Bausatz für Zoantrophen und Toxotrophen dürfte sich auch ohne Supplement prima verkaufen, denn er ersetzt die alten Zinnmodelle mehr als adäquat und ist im Gegensatz zur Anschaffung der Einzelmodelle recht günstig.
Beim Design blieb man erfreulicherweise sehr nah an den Originalen und durch das Plastikmaterial hat trotzdem jeder ambitionierte Bastler genug Optionen, seine Käferchen etwas zu individualisieren - gut gemacht Games Workshop!
Es gibt sogar eine neue Formationsregel für Zoantrophen, die es erlaubt, die im Codex verlorengegangene "Doom of Malanthai" wieder zu spielen - allerdings in etwas abgeschwächter Form und man wird gezwungen, einen großen Trupp Zoantrophen aufzustellen, was die Investition spieltechnisch etwas zweifelhaft macht.
Naja und da es keine Sporenkapseln mehr gibt, braucht ja auch eh keiner mehr die Doom... oder?
Irrtum!
Die Sporenkapsel ist zurückgekehrt und damit auch der absolute Höhepunkt der Neuveröffentlichungen - ein Bausatz aus dem sich sage und schreibe DREI verschiedene Kreaturen bauen lassen!
Die neue Sporenkapsel nennt sich "Tyrannocyst", darf wieder auf das Spielfeld teleportieren und kleinere Kreaturen (oder sogar einen Carnifex) transportieren und besitzt darüberhinaus noch ganze FÜNF Schusswaffen - ein echter Knüller. Allerdings ist das Design etwas gewöhnungsbedürftig und unterscheidet sich deutlich von allen Eigenbauten und Fremdhersteller-Modellen, die Tyranidenspieler sich für den alten Codex mangels eines offiziellen Modells gebaut/angeschafft haben.
Allerdings dürfte es bei einfachen, eiförmigen Modellen recht einfach sein, ein paar Tentakel unten dranzukleben und das Ding schwebend zu montieren, dann passt es wieder!
Alternativ kann der Bausatz dann als "Sporocyst" gebaut werden, eine Art Toxotrophe im Anabolikarausch. Schön in die Mitte der Armee packen, Deckung verteilen und mit Giftwaffen rumballern, macht sich bestimmt gut in einer Armee mit vielen dicken Brummern.
Als Bonus steckt in der Box dann noch Material für Sporenminen und die Möglichkeit, eine Art "Über"-Sporenmine zu basteln, die mir optisch besonders gut gefällt - eklig, schleimig, tentakelig, sicher auch super für andere Spiele mit Alien-Rassen oder für besonders widerliche Dämonen-Armeen einsetzbar.
Alles in Allem ein super Bausatz, einige tolle Optionen für Tyraniden-Armeen aller Art und nur eine Frage bleibt offen: Wieso zum Henker liefert uns Games Workshop solche Leckerchen immer erst hinterher, anstatt sie bei Veröffentlichung eines Armee-Codex zu integrieren?
Da hätte man doch den Codex lieber noch ein Jahr verschieben sollen...
Mega-Sporenmine!

Die Spielregeln für die Sporenmine, Tyrannocyste und Sporocyste gibt's im White Dwarf, die Doom of Malanthai im neuen ausverkauften Supplement und die neuen Monster darf man gratis auf der Webseite der Black Library herunterladen - möge das muntere Spielregelpuzzlen beginnen!!

Ach und wo wir grade beim Thema Spielregel-Wildwuchs sind... wo bleiben die Supplements für die Chaos Legionen???

In diesem Sinne chaotische Grüße und bis bald zum offiziellen Turnier-Spielbericht aus der Eifel!


Dienstag, 21. Oktober 2014

Spiel 2014 und noch mehr Nurgle

Endlich hat's mal geklappt und mein Terminkalender bot genug Freiraum, um zu den internationalen Spieletagen 2014 nach Essen zu fahren - und soviel mal vorab, es hat sich wirklich gelohnt!
Obwohl das Wetter wohl eher für einen Ausflug in's Grüne gepasst hätte, warf ich mich in das wilde Getümmel der drei großen Messehallen...

Eingang West - nur 200 Meter Fußweg vom Parkhaus entfernt, super!

Gleich in der ersten Halle fiel mir auch schon das erste Brettspiel in's Auge, das bezeichnend für einen aktuellen Trend auf dem Markt stand - Galaxy Defenders. Um ehrlich zu sein hab ich mich über das Spiel selbst garnicht großartig informiert, denn mir fiel eins gleich in's Auge: die Spielfiguren! Ähnlich wie bei Descent oder anno Pief bei Hero Quest, Star Quest & Co. liegen dem Spiel keine Pappmarker oder Holzpinnökel bei, sondern richtig schicke Miniaturen - da könnte man glatt in Versuchung kommen, die für's Tabletop zu verwursten.

Weltraumwürmer, Marines, Cyberdämonen - alles was das Herz begehrt!
Schon eine Halle weiter warteten dann noch 2 weitere Brettspiele darauf, mich mit ihren diversen Mini-Monstern zu beeindrucken. Ein Wester-Steampunk-Lovecraft Spiel und ein reines Lovecraft-Dämonenspiel - klar kann man da einfach die Figuren aus den bekannten Arkham-Brettspielen verwenden, doch kommen da inzwischen mehr und mehr Alternativen auf den Markt. Wem also die bisher erhältlichen Zinnminis diverser Hersteller (z.B. Reaper) nicht ausreichen, sollte sich noch etwas gedulden, da kommt einiges auf uns zu!
Natürlich ist es etwas verrückt, sich sowas wirklich nur wegen der Miniaturen anzuschaffen, insbesondere weil diese Spiele oft auch einen recht hohen Anschaffungspreis haben, doch mal ehrlich - irgendwann kriegt man die Männekes auch einzeln irgendwo zu kaufen oder nen schicken Rabatt beim Händler des Vertrauens, also lohnt sich ein Blick über den Tellerrand allemal.

Ein weiterer Trend auf dem Spielemarkt ist die Einbeziehung von Apps in den Spielablauf. Einige Hersteller zeigten beispielsweise Brettspiele, wo die App quasi die Aufgabe des Spielleiters übernimmt, also Missionen und Zufallsereignisse generiert, erklärt und nach Abschluss Belohnungen o.Ä. verteilt - hier muss man sich sicherlich fragen, wieso man denn unbedingt Computer/Pads etc. in ein Brettspiel integrieren muss, schließlich ist das Spielen mit Freunden für viele eine willkommene Abwechslung, bzw. ein Gegenpol zu unserer digitalisierten Gesellschaft. Meiner Meinung nach liegt hier der Knackpunkt eindeutig in der Art wie die App in das Spiel integriert wird.
Es gab ja früher schonmal Experimente, wie man andere Medien (z.B. Videos) in den Ablauf eines Brettspiels einbauen kann, doch mit der aktuellen Technik bietet sich eine spezielle Chance: die Interaktivität.
So kann eine App sehr bequem z.B. Spielstände, Kontostände usw. nachhalten, Zufallsereignisse simulieren (sogar mit Zeitlimits) und obendrein auch mit einer Tutorial-Funktion punkten, die Anfängern den Einstieg in ein unbekanntes Spiel erleichtert.
Für alle diese Möglichkeiten gab es diverse Beispiele zu bestaunen, doch muss ich eins ganz klar feststellen: da ist noch viel Luft nach oben!
Großes Negativbeispiel "Golem Arcana", ein Skirmisher in dem Magier diverse Kreaturen beschwören und aufeinander loshetzen. Vorbemalte Figuren und ein vorgefertigtes Spielfeld sind allesamt mit Chips ausgestattet, die über einen Stift (ähnlich wie beim Kinderlernspielsystem Tiptoi) ausgelesen werden und dann von der dazugehörigen App verarbeitet werden. Es ist leicht zu lernen, da einem die App alle Infos zur Figur und ihren möglichen Aktionen anbietet, aber um ehrlich zu sein übernimmt die Software hier soviele Funktionen, dass die Bedienung von Spielfeld und Minis das Ganze eigentlich nur unnötig umständlich macht - ganz eindeutig wäre dieses Spiel als reine digitale App komfortabler und sinnvoller, mal ganz davon abgesehen dass durch die vorgefertigten Miniaturen auch noch ein wichtiger Teil des Tabletop-Hobbys (nämlich basteln & malen) einfach wegfällt. Kurz gesagt, ein Produkt dass die Welt eigentlich nicht braucht!

Meine Meinung!!

Verlassen wir lieber die Welt der Brettspiele und wenden uns vollends dem Tabletop zu, denn da gab's auch ein paar interessante Dinge zu vermelden...
Natürlich keine revolutionären Neuigkeiten, denn Games Workshop war natürlich nicht auf der Messe vertreten, aber immerhin gab es einen Stand von Forgeworld, an dem man sich mit den Resten der Event-Specials dieser Saison eindecken konnte, d.h. es war am Sonntag fast nix an Exklusivitäten verfügbar, ob das an den Tagen davor anders war, kann ich leider nicht beurteilen.
Dafür gab es immerhin ein paar todschicke Miniaturen in bemaltem und unbemaltem Zustand zu bestaunen, das ist ja immerhin etwas!
Eine Auswahl an Primarchen der Space Marines...
Ein todschicker Imperialer Ritter - das GW-Modell ist schon spitze, aber Forgeworld setzt halt immer noch einen drauf ;-)

Auch Mantic hatte einen kleinen Stand aufgebaut, konnte aber nicht wirklich viele Leute anziehen. Das lag wohl vor Allem an dem etwas enttäuschenden "Mars Attacks" Brettspiel - die aufgebauten Minis waren qualitativ wirklich um einiges schlechter, als es die Fotos im Internet vermuten ließen...
Schade, mir ist diese Firma eigentlich sehr sympathisch und ich mag auch einige ihrer Produkte, doch irgendwie fällt es ihnen schwer, sich wirklich als Alternative zu GW zu etablieren und das speziell hier in Deutschland, wo inzwischen viele Fantasy-Shops ihre Produkte aufgrund mangelnder Nachfrage aus dem Sortiment verbannt haben...

Zu Freeboters Fate möchte ich nur wenige Worte verlieren - die Jungs sind inzwischen auf jeder Spielemesse mit einem schicken Stand im Piratendesign präsent, machen ihre Sache immer gut und haben meist auch die verrücktesten Kostüme am Start, aber ein Skirmish mit Piratenthema kitzelt meinen Tabletop-Nerv leider garnicht, tut mir leid!

Dropzone Commander konnte man auch wiedermal bestaunen (die sind auch auf der RPC in Köln immer mit von der Partie) und das große Dropship-Modell, das als stylischer Präsentierteller für die aktuelle Produktlinie fungierte, machte auch ne Menge her, aber wie gut sich das Spiel als Alternative für die alten Epic-Veteranen eignet, kann ich schlecht beurteilen...

Sehr positiv waren für mich die vielen kleinen Hersteller, die Ergänzungen und Alternativen für GW-Produkte anboten - hier hat sich ein Markt gebildet, der zwar so einige Streitigkeiten und sogar Unterlassungsklagen von Games Workshop mit sich bringt, aber auch unheimlich viele Möglichkeiten für Sammler und Bastler. Besonders beeindruckt haben mich die Miniaturen von Hi-Tech Miniatures, denn die sind nicht nur sehr fantasievoll und hochwertig gefertigt, sondern bieten echte Alternativen für besonders teure oder langweilige GW- und Forgeworldprodukte.
Warum die Jungs allerdings ein Alternativmodell für das Charaktermodell "Perturabo" im Angebot haben und den dann noch ganz frech "Proturbo" nennen, ist mir etwas suspekt...

...und schick bemalt waren die Viecher auch noch!
Super Alternativen für die etwas klobigen und langweiligen Kyborgs von GW...
Preislich sind die angebotenen Modelle nicht unbedingt immer Schnäppchen, aber die Optik stimmt zumeist und solange die Qualität stimmt zahlen wir Hobby-Fanatiker eh fast jeden Preis, oder? ;-)
Immerhin wurde ein alternativer Nurgledämon für weniger als die Hälfte des GW-Modellpreises angeboten - da greift man doch gerne zu.

Der kleine grüne Stinker ist aber auch sowas von putzig!

Lohnt es sich also für den geneigten Tabletop-Fan, einen Ausflug nach Essen zu machen?
Wenn man gerne mal über den Tellerrand schaut und die Anfahrt nicht zu weit ist, dann auf jeden Fall. Allerdings sollte man viel Zeit mitbringen, wenn man auch wirklich ein paar Spielrunden mitmachen möchte - da sollte man definitiv 2-3 Tage einplanen.
Die Messepreise bei den diversen Verkaufsständen sind natürlich sehr unterschiedlich - da sollte man vielleicht nicht unbedingt mit einer Einkaufsliste hinfahren, nur um sich hinterher zu ärgern, dass man Spiel XY nirgendwo gefunden hat oder der Preis zu hoch war.
Lieber unbedarft und ungeplant durch die Angebote stöbern und Preise vergleichen, dann kann man einige Schnäppchen mitnehmen.
In meiner Einkaufstasche landete so eine alte Apokalypse-Formation von Games Workshop, die sog. "Brutenflut" (10 Chaos Space Marines und 10 Chaosbruten), die immerhin Miniaturen im Wert von 180 Euro enthält, damals für knapp 160 in den Läden stand und mich dann am Sonntag bei einem Händler mit einem 80 Euro-Preisschild geradezu angeschrien hat: "KAUF MICH! JETZT!!!"
Als Bonus obendrauf hab ich mir dann noch ein Battletech-Einsteigerset gegönnt, dass immerhin noch 20 Tacken billiger war als der Listenpreis - alles in Allem also ein echter Schnäppchensonntag!

Na gut, es gibt zwar nicht mehr wirklich viele Battletech-Spieler im Lande, aber da wird sich bestimmt noch jemand finden lassen, der mich anlernt - ich freu mich auf jeden Fall schon auf erste Ausflüge mit einem 100-Tonnen Atlas (stampf! stampf!), die dann ausnahmsweise mal auf einem Spieltisch anstatt nur am PC stattfinden!

Pew! Pew! Lazors!!

Sodele, jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich mich erstmal korrigieren muss:
Dieses coole Nurgleviech, dass ich letztes Mal vorgestellt habe, ist nach neuesten Informationen kein "Glotkin". Vielmehr handelt es sich um die "Maggot Lords" (deutsch: Madenherrscher), was auch erklärt, wieso man aus dem einen Bausatz 3 verschiedene Modelle basteln kann. Sie sind so eine Art "Apokalyptische Reiter" und bald schon folgt ihnen ein noch größeres und monströseres Modell, der "Glottkin" mit Doppel-T !!
Da hab ich die Madenjungs schon so über den Klee weg gelobt, da schenkt uns GW noch so einen Knaller - ich bin wirklich beeindruckt und befürchte, dass auch nächsten Monat das Tabletop-Hobby wieder ein kleines Loch in meine Brieftasche knabbern wird...
Es wird also echt Zeit, meinen Hobbytisch in Ordnung zu bringen, damit die Brutenflut und alle neuen Nurglespielzeuge schon bald in Produktion gehen können - und glaubt mir, es lohnt sich!
Jeder Nurgle-Fan wird das neue Glottkin-Monstrum lieben, auch wenn das bisher einzige Foto im Internet leider sehr unscharf ist.

Man erkennt auf jeden Fall einen Körper mit unzähligen Pusteln & Stacheln, einen massiven Tentakelarm und so etwas wie eine Bio-Kanone - den Reiter obendrauf kann man sicher auch weglassen.
Ich hab zwar noch keine Ahnung, als was man dieses Ding in einer Chaos Space Marine Armee einsetzen könnte, aber trotzdem reserviere ich dafür jetzt schon einen Ehrenplatz in meiner Vitrine.

Es wird sicher auch spannend sein zu sehen, was andere Spieler und Bastler aus den neuen Nurglemonstern basteln - sicher kann ich dann ein paar Beispiele hier zeigen, habt also noch etwas Geduld.

In diesem Sinne gebt schön weiter euer Geld für "Plastik-Crack" aus und bastelt/malt/spielt fleissig!

Pika-BOOM!!

Montag, 13. Oktober 2014

GW liebt Papa Nurgle!

Mann-o-meter, das sind mal tolle Neuigkeiten - im Zuge der Veröffentlichungen zur neuen "Warhammer End Times"-Erweiterung erscheint wohl bald ein zweiter Teil, der sich diesmal nicht mit dem untoten Super-Nekromanten Nagash, sondern mit den Jüngern des Chaos-Gottes des Verfalls, Papa Nurgle beschäftigt!
Natürlich ist das eher für Fantasy-Spieler interessant, doch passend zum Buch erscheinen schon jetzt ein paar schicke neue Modelle, die sich auch hervorragend für Armeen des 40. Jahrtausends eignen...

Den Anfang machen die "Putrid Blightkings", übergrosse Chaoskrieger mit unzähligen Mutationen, fettleibig, schleimig, absolute spitzenklasse! Im Grunde kann man die Modelle schon so wie sie sind als Chaosbruten einsetzen, doch auch als besondere Charaktermodelle (z.B. verseuchte Chaoshexer oder Herolde der Chaosdämonen) machen die Jungs echt was her. Auch ein besonderes Charaktermodell, quasi ein Anführer für die Blightkings, ist jetzt vorbestellbar: Gutrot Spume (beknackter Name!).
Optisch wirkt dieser wie eine übergroße Version des bereits erhältlichen Nurgle-Helden aus Plastik, für meinen Geschmack bietet er zuwenig Besonderes, um den hohen Preis zu rechtfertigen - da investiere ich die Kohle lieber in einen Dreierpack Blightkings.
Trotzdem sehr erfreulich, dass GW uns Chaos-Fans sowas schickes spendiert - und obendrein lauert noch ein echtes Schmankerl auf unsere Geldbeutel: ein riesiges Nurgle-Monster!
Genauer gesagt wird es wohl ein besonderer Chaos-Held names "Glotkin" sein, der auf einem ziemlich großen Nurgle-Monster reitet - auch wenn das Ding sicher relativ teuer sein wird, wartet da auf jeden Fall ein beeindruckendes Vieh auf den geneigten Bastler, da lässt sich bestimmt was cooles für die eigene Chaos-Armee der Zukunft aufstellen...

Mutiert, aber glücklich: die Blightkings!

Glotkin und sein Reittier.

Je nach dem wie groß dieses Vieh wird, könnte man es z.B. als großen Verpester oder sogar als Chaos-Knight einsetzen.

Leider gibt es noch keine Vorhersagen, Ankündigungen oder Gerüchte, ob es in absehbarer Zukunft auch neue Supplements für die Chaos Space Marines geben wird, obwohl sowas eigentlich längst überfällig wäre.
Bleiben also vorerst nur die Möglichkeiten, per Allieertenmatrix oder "unbound"-Spielereien seine Lieblings-Chaoslegion auf dem Spieltisch darzustellen... soweit die Spielumgebung es halt zulässt. Insbesondere auf Turnieren wird es also weiterhin schwierig, eine schicke Iron Warriors oder Alpha Legion zu spielen, ohne dabei mächtig auf den Deckel zu bekommen.


Ein kleiner Nachtrag zum Thema "Dark Eldar":
Der Codex ist inzwischen erschienen und auch das erste Supplement wurde bereits eingängig im Internet ausdiskutiert.
Das Ergebnis ist, auch aus meiner Sicht, ziemlich eindeutig: Die Armee ist weiterhin eine echte "Glaskanone" mit hohem Schadenspotenzial, aber wenig Durchhaltevermögen.
Wieder einmal hat Games Workshop einige der exotischen Sonderregeln ausgemerzt und durch gängige ersetzt und wie schon in den letzten Veröffentlichungen (z.B. Astra Militarum) einige namhafte Charaktere wegfallen lassen, was mal wieder zu einigem Unmut im Internet geführt hat. Allerdings muss man auch so ehrlich sein und zugeben, dass in der Vergangenheit einige dieser besonderen Charaktermodelle so gut waren, dass sie in fast jeder Armee auftauchten - ich nenne diesen Effekt das "Coteaz-Syndrom", benannt nach dem legendären Inquisitor Coteaz, den man inzwischen in jeder Turnierarmee mit imperialem Hintergrund, egal ob Space Marines, Astra Militarum oder Inquisition wiederfindet, weil er für wenig Punkte einfach zuviele Pluspunkte mitbringt.
Insofern ist es zwar eine mutige Entscheidung, die Anzahl der Charaktere zu verkleinern, aber spieltechnisch durchaus eine sinnvolle Sache.
Es wäre allerdings wünschenswert, wenn diese Charaktere vielleicht als "Lord of War" über Dataslates und Supplements wieder mit Spielregeln versorgt würden - so verschwinden die legendären Figuren nicht aus dem Spiel, werden aber nicht so inflationär eingesetzt.

Immerhin hat GW mit dem Supplement "Haemunculus Covens" ein kleines Schmankerl für Dark Eldar-Fans geliefert: man kann nun eine schicke Armee aus Haemunculi und ihren diversen Fleischkonstrukten aufstellen, bzw. in seine "normale" Dark Eldar-Armee integrieren. Insgesamt sind diese Einheiten etwas stabiler, aber weniger mobil - dafür meiner Ansicht nach sehr stilvoll und mit einem soliden Gruselfaktor.
Ob sich die Dark Eldar weiterhin erfolgreich auf Turnieren spielen lassen, wird man wie immer abwarten müssen. Zumindest kursieren noch keine "Gewinnerlisten für Dummies" im Internet, was ich einfach mal als gutes Zeichen deute - bleibt zu hoffen, dass auch hier ähnlich wie bei den Tyraniden, bunt gemischte Listen mit interessanten Synergien auftauchen werden. Wobei ja Games Workshop bei den Tyraniden dank vieler Flieger und der Supplement-Formation "Skyblight" leider einen "fliegenden Circus" wie früher bei den Chaosdämonen etabliert hat - getreu dem Motto "Vielflieger verdienen Bonusmeilen"...

Ein typischer Tyraniden-Fliegerhorst...

Zum Abschluss noch eine kleine Entschuldigung: Wer an dieser Stelle News zu meinen neuen Zoats erwartet hatte, muss sich leider noch etwas gedulden. Dank einer unfreiwilligen "Umgestaltung" meiner Lebensverhältnisse bin ich zur Zeit noch etwas unmotiviert und ungeordnet, um an meiner neuen Armee weiterzubasteln. So langsam krieg ich jedoch die Situation in den Griff und gedenke schon bald meine Bastelutensilien wieder in die Hand zu nehmen...falls ich bis dahin herausgefunden habe, in welchem Umzugskarton die Dinger gelandet sind! ;-)

Bis dahin fröhliches Flughundezüchten Euch allen!!

Meint der mich? Ich kann doch garnicht fliegen...