Freitag, 2. Mai 2014

Wie auf Bestellung...

Tja, kaum lasse ich mich mal etwas ausführlicher zum Thema "Games Workshop seine komplexen Regelbüchers", schon kommt es zur Ankündigung der Lösung:
Am 24. Mai wird ein neues Regelbuch für Warhammer 40.000 erscheinen!
Ha gut okay, es ist nur ein Gerücht - doch die Hinweise und Vorzeichen lassen beinahe keinen anderen Schluss zu - Vorabfotos, Emails an Händler usw. wurden gesichtet.

Doch was genau wird im neuen Buch stehen?
Ganz sicher kein komplett neues Regelwerk, oder?

Die Gerüchteküche spricht von diversen Änderungen, um den Einbau der diversen Armeen, Verbündeten und Formationen etwas eindeutiger und einfacher zu gestalten.
Perfekt, genau das brauchen wir!
Obendrein munkelt man von Regeländerungen, die den Nahkampf wieder etwas interessanter machen und respektive die Übermacht von Beschuss-Armeen etwas nivellieren werden...
Oh welche Freude, seit wann macht Games Workshop mir denn persönliche Geschenke?

auch Obama kann's kaum glauben...

Ich bin immer vorsichtig, wenn die Internet-Gerüchteküche überkocht, doch ein Funken Wahrheit steckt fast immer dahinter.
In den nächsten 14 Tagen werden wir sicher mehr darüber erfahren, ich bin schon sehr gespannt.

Bis dahin kann man sich ja mit den neu erscheinenden Waldelfen vergnügen...


  Na gut, ich gebe zu, dass ich kein Elfen-Fan bin. Hochelfen sind hochnäsig, optisch langweilig und bieten im Tabletop relativ wenig Raum für verrückte Umbauten. Dunkelelfen sind zwar etwas stylischer und dürfen mit der Hydra sogar ein recht cooles Monster in den Kampf führen, trotzdem sind und bleiben sie einfach ein Haufen androgyner Heinis in leicht gothic-angehauchten Lederrüstungen.
Neben meiner großen Hassliebe, den Weltraumelfen (bzw. Eldar im Sci-Fi Universum von Warhammer 40K) sind die Waldelfen jedoch die schlimmste aller Elfenplagen - androgyne Hippie-Baumkuschler in grünen Klamotten, die noch nichtmal die coole Mode aller Hippies tragen (und sicher auch nie nen Bully mit großen Prilblumen-Aufklebern fahren würden).
Doch längst nicht jeder da draussen ist da meiner Meinung und eine eiserne Fraktion an Elfenliebhabern hat über die Jahre treu zur Baumkuschler-Armee gehalten, obwohl Games Workshop die lieben Jungs und Mädels sehr lange vernachlässigt hat.
Doch jetzt sind sie wieder da mit schickem Armeebuch (welches man auch wieder als hoffnungslos überteuerte limitierte Edition kaufen kann), ein paar neuen Elfenchefs und einem ziemlich großen Baummensch-Bausatz, aus dem man 3 verschiedene Baummonster basteln kann.
Natürlich kommen da noch ein paar neue Figuren dazu in einer zweiten Welle (auch ein neuer Trend bei GW), doch der Baumheini ist wieder ein gutes Beispiel um zu zeigen, dass der Trend bei Games Workshop weiter in Richtung viele Details und mehr Ernsthaftigkeit, also insgesamt einem dunkleren und "realistischeren" Stil geht. Die Albernheit und "Comichaftigkeit" alter Tage ist passé und flackert nur sporadisch wieder auf.
Am Beispiel des "Treeman Ancient" ist das wieder gut zu erkennen, denn was früher ungefähr so aussah:

Sieht heute dann so aus:

Ohne Frage ein beeindruckendes Modell, aber irgendwie auch nichtssagend.
Da bin ich dann wieder froh, wenn Modelle mit Bezug zu uraltem Zinn-Unfug aus den frühen 90ern erscheinen, wie mein persönlicher Liebling, der "Rasenmäher des Khorne".

Neues Modell

Altes Modell

Mal sehen, ob die neuen Spielregeln den Einsatz dieses Monstrums auch ohne zweitausend zusätzliche Bücher möglich macht, dann landet der sicher bald auf meinem Basteltisch.
Alle Elfen-Fans mögen mir meine Anfeindungen verzeihen, letztendlich ist das ja alles Geschmackssache und in den Herr der Ringe Filmen fand ich Legolas und Elrond auch ziemlich cool, es stinkt also längst nicht alles nach Fisch, was ein Elf ist...
Im Tabletop sind mir kantige, testosterongefüllte Berserker halt sympathischer als die eleganten, glattpolierten Edelmänner, mir waren ja schon als Kind echte Wikingerfilme lieber als die Karl May Indianer-Epen.
Warten wir also ab, was die nächsten Wochen so bringen und welche Monster und Mutanten letztendlich den Weg auf meinen Basteltisch finden, gibt's natürlich brühwarm hier im Blog zu lesen.

Wenn alles zusammenklappt, können wir notfalls einfach Kürbisse züchten gehen...


Mittwoch, 23. April 2014

Wenn zwanzig Bücher einfach nicht genug sind...

Viel hat sich getan in der bunten Spielewelt von Games Workshop - die Investoren zittern um ihre Dividenden, die Spieler werden gemolken wie nie zuvor, die Firmenwebseite wurde vom Internetshop mit Werbung in einen reinen Shop umgewandelt und inzwischen erscheinen alle 2 Wochen neue schöne Dinge die immer ein paar Euro mehr kosten als nötig...
Natürlich ist man als börsendotiertes Unternehmen immer unter dem Druck, die Investoren glücklich und reich zu machen, aber die Methoden um dieses Ergebnis zu erreichen, erscheinen nach aussen hin nicht immer allzu logisch.
Bei einem Nischenprodukt wie Tabletop-Spielen ist klar, dass man nicht einfach ein paar Leute entlassen kann, um wieder in die Gewinnzone zu rutschen - da muss schon der Verkauf angekurbelt werden... nur wie bewerkstelligt man es, dass der geneigte Püppchensammler regelmässig Unsummen für sein Hobby ausgibt? Na klar, einfach was Neues produzieren! Am besten sogar was Unverzichtbares!!
Aus diesem Grund werden regelmässig alle paar Jahre neue Spielregeln erfunden, neue Armeebücher geschrieben und mit jedem neuen Armeebuch auch eine handvoll neue Figürchen eingeführt. Daran ist auch nix auszusetzen, so bleibt auch das Spiel immer lebendig und gerade in den letzten Jahren sind dabei einige der besten und schönsten Bausätze in diesem Hobbysektor entstanden.
Beispiel 1: Tyrannofex...den man auch zum Tervigon gebaut werden kann.

Die Vendetta sieht nicht nur cool aus, sondern bietet auch geniale Umbaumöglichkeiten.

Jetzt kommen wir aber zum Knackpunkt - um den Verkauf anzukurbeln hat Games Workshop den Output an Spielregeln und neuen Modellen stark erhöht. Der besondere Kniff dabei: es werden nicht nur aufwendige Armeeregelbücher produziert (ist ja ne Menge Aufwand, selbst wenn man 60-80% des Inhalts aus der letzten Ausgabe kopiert), sondern nun auch sogenannte "Supplements" und "Dataslates". So ein "Supplement" enthält Spielregeln und Geschichten rund um spezielle Untergruppierungen einer Armee. So gibt es z.B. Supplements für diverse Space Marine Orden, deren Hintergrundgeschichte etwas ausführlicher behandelt wird als im eigentlichen Armeebuch (z.B. Clan Raukaan, Legion of the Damned) und obendrein immer auch ein paar Spielregeln, z.B. neue Kriegsherrenfähigkeiten oder Ausrüstungsgegenstände. Für diverse Spielerweiterungen sind auch immer ein paar neue Regeln und Spielszenarien enthalten, so dass man die "Splittergruppe seines Vertrauens" auch stilgerecht z.B. in riesige Massenschlachten (Erweiterung "Apokalypse") integrieren kann.
Für Fans der Hintergrundgeschichten sind diese Dinge garnicht mal so uninteressant, von Spielerseite her meist jedoch kein absolutes Muss, eher nur eine Variation des Bekannten.
Witzigerweise darf man diese "Supplement"-Armeen aber oft ganz normal als Alliierte für die Basisarmee und alle deren Verbündete verwenden - kurz gesagt hat man so die Möglichkeit, eine starke Einheit der eigenen Armee mindestens 1x öfter einzusetzen als normal. Bestes Beispiel: der Drache der Chaos Space Marines. Wenn ich einfach meine Chaoten mit Alliierten der Black Legion verbünde, kann ich 3 Drachen im Hauptkontingent einplanen und nochmal einen für die Verbündeten.
Da fliegen meinem Gegner also im Extremfall 4 Drachen und 12 Kyborgs um die Ohren - ganz sicher kein Spaß!
ooookay, mehr Drachen bitte!

Das wars aber noch lange nicht, denn da gibt's ja seit Weihnachten noch eine Kleinigkeit - die "Dataslates". Die gibt's exklusiv nur in digitaler Form (pdf/ebook), sie sind recht kurz und enthalten nur Spielregeln für Formationen oder Einzelmodelle, die man dann entweder in seine normale Armee integriert, allerdings ohne einen Platz im Armeeorganisationsplan einzunehmen. Um beim Beispiel Drachen zu bleiben, könnte ich da meine normale Armee mit 3 Drachen aufstellen und per Dataslate noch eine Formation hinzufügen, die vielleicht aus nochmal 3 Drachen besteht (zum Glück existiert die noch nicht!!). Man kann also die Beschränkungen einer Armee (2 Anführer, 3x Elite, 6x Standards, 3x Sturmeinheiten und 3x Unterstützungseinheiten) mit Dataslates komplett aushebeln.
Es ergeben sich also unheimlich viele Möglichkeiten der Armeezusammenstellung und die Anzahl an fiesen Regelkniffen und Kombinationen steigt stark an.
Zusammen mit Regelerweiterungen wie "Stronghold" (Spielregeln für Gebäude wie z.B. Bunker und Festungen) oder "Eskalation" (eine überschwere Kampfmaschine darf in die Armee integriert werden) ergeben sich noch mehr Kombinationen und am Ende steht man mit einer irrsinnig komplexen Armee da, die man ohne 5-10 Regelbücher und Erweiterungen nicht spielen kann.
So könnte ich meine Space Marines mit Imperialen Soldaten (die inzwischen in Astra Militarum umgetauft wurden, um Copyright-Streitigkeiten mit den Star Wars Rechteinhabern zu vermeiden) alliieren, ein Kontingent an Inquisitoren dazunehmen, einen Überschweren (z.B. nen dicken Baneblade-Panzer), eine kleine Festung und vielleicht noch den geheimnisvollen "Cypher" als Anführer und *schwupps* muss ich neben meiner Armeebox noch ein halbes Bücherregal mitnehmen (in diesem Fall ganze 2 Armeebücher, 1 Supplement, 2 Erweiterungen und ein Dataslate) - und das ist noch nichtmal der extremste Fall!
Need...more...books!
Ganz aktuell gibt's auch schon das erste Dataslate "Helbrutes", das mit einem nagelneuen Modell gemeinsam erschienen ist - die Message ist angekommen, danke für den Holzhammer Games Workshop!
Nu kauf ich mir also drölfzig Bücher und E-Books, nebenbei noch zwanzig Bausätze, um die Formationen zu basteln und *plopp* hab ich eine megamässig tolle Armee...uff!
Ganz ehrlich? Im Prinzip ne gute Idee, in der Umsetzung aber ein ziemlicher Reinfall.
Betrachten wir mal das Pro und Contra:
Für den "Fluffspieler", der im Bekanntenkreis quasi die Hintergrundgeschichte im Spiel auslebt und sich an epischen Schlachten seiner Armee XY  gegen ihren Erzfeind erfreut, sind die meisten Supplements und Dataslates unnötig - wenn mir im Freundeskreis wirklich Spielregeln für irgendwas fehlen (z.B. gab es lange keine Spielregeln für Molochreiter beim Chaos und Dämonen wurden aus dem Chaos Space Marines Buch entfernt), dann einige ich mich mit meinen Kumpels auf eigene Regeln oder verwende einfach Spielregeln einer anderen Armee die auf die gewünschte Einheit passen - im Freundeskreis brauche ich einfach keine offizielle und schriftliche Legitimation vom Hersteller!
Allerdings kann man aus den Supplements tatsächlich interessante und spannende Geschichten herausziehen, wenn der heißgeliebte Space Marine Orden im Space Marine Regelbuch nur im Nebensatz erwähnt wird. Hier stört mich allerdings sehr, dass Games Workshop sich bei diesen Supplements scheinbar kaum an den Fans orientiert, denn bei den Eldar erschien z.B. nach dem Weltenschiff Lyanden erstmal garnix mehr, beim Chaos gabs Supplements für die Black Legion, die man mit dem Basisbuch eigentlich ausreichend repräsentieren konnte und für die "Crimson Slaughter", die vorher kein Aas kannte...aber die beliebten Legionen (die sog. "großen Vier") lassen weiter auf sich warten.
Das Konzept hinter diesen Veröffentlichungen entzieht sich noch meinem Verständnis - meiner Ansicht nach eine verpatzte Chance.

Auf dem Turniersektor ist es noch schlimmer, denn jetzt beginnen natürlich die großen Glaubenskriege darüber, welche Supplements, Erweiterungen und Dataslates man zulassen soll und in welchem Umfang. Die Probleme sind vielfältig - wie kann man z.B. garantieren, dass alle Spieler jederzeit alle nötigen Bücher/E-books dabeihaben? Müssen die Organisatoren für Schiedsrichtertätigkeiten immer über alle veröffentlichten Publikationen verfügen? Wer kontrolliert die Listen aller Spieler, ob sie mit allen Extras und Komos auch wirklich legal im Sinne aller Publikationen sind??
Auf Spielerseite ist da natürlich das Problem, dass mein Gegenüber oft Einheiten und Formationen einsetzen wird, die mir unbekannt sind - Tür und Tor für Schummeleien á la "meine Formation kann dies und das aber mein Ipad liegt noch zu Hause, vertrau mir einfach" sind weit offen.
Obendrein wird das Schreiben und Entwickeln von spielstarken Armeelisten zur Wissenschaft und setzt viel viel mehr Regelwissen voraus als früher - nicht jeder kann sich alle Publikationen kaufen, um mit seiner Armee etwas im Vergleich spielstarkes aufzustellen.
Die Sahne auf dem Kuchen ist dann natürlich die Balance der Spielregeln - die war schon immer eher mittelmässig bei Games Workshop, ist mit diesen vielen kleinen Erweiterungen und Extras inzwischen aber völlig im Eimer. Da kommen dann so Späßchen heraus wie Tyraniden, die mit 5-7 fliegenden Monstern und untötbaren Gargolyen ankommen, die aus jedem Spiel ein garantiertes Unentschieden machen...bravo!

Um es kurz zusammenzufassen:
Für den Hobbyspieler gibt's spannenden Lesestoff und Spielregeln, die nur selten besser oder passender als selbst erfundene sind.
Für den Turnierspieler mehr assoziale Kombos, die eine niedrige Spielstärke durch krasse Spielregeln zum Teil kompensieren können.
Für alle eine unüberschaubare Anzahl an Spielregeln die allesamt ne Menge Geld kosten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Games Workshop mit dieser Taktik seine Gewinne dieses Jahr erheblich steigern kann...aber wir werden es ja erleben!
Ich für meinen Teil habe bisher noch kein Supplement oder dergleichen und wenn ich im Freundeskreis nen dicken Panzer spielen will, werden wir uns schon auf ein paar Spielregeln einigen können.
Auf Turniere bin ich jetzt eine Weile schon nicht mehr gefahren, denn mit dem hohen Härtegrad der Armeelisten (hab ich hier ja schon öfter berichtet) und den vielen Gimmicks, die nun Einzug ins Spiel halten, sehe ich immer weniger Möglichkeiten mit spassigen oder "fluffigen" Armeelisten wenigstens mal im Mittelfeld zu landen...und wenn in mindestens 80% der Spiele mein Gegner den Boden mit mir aufwischt, dann machts selbst mir keinen Spaß mehr.
Die nächsten Monate werden da wohl noch etwas Bewegung reinbringen, denn noch fehlen vielen Organisatoren die Erfahrungen mit dem neuen Regelgewusel - es bleibt also abzuwarten, ob die Härte im Turnierumfeld noch zunimmt oder nicht.
Es gibt zumindest schon Bewegungen in Richtung "pures 40K" ohne jegliche Zusatzregeln und auch erste Turnierkonzepte wo "fluffige" und spassige Armeen unabhängig von der Spielstärke/-leistung gewürdigt und sogar belohnt werden - gerade letzterer Trend wäre eine schöne Entwicklung und die werde ich im Auge behalten.
Aber heute nicht mehr - die ausgeleierte Leertaste der Tastatur hat mich genug gefoltert, Feierabend!
Bis neulich!


Dienstag, 15. April 2014

Ein Umbau steht bevor!

Nach einer kleinen Schaffenspause und längeren Überlegungen, wie es mit dem Blog hier weitergehen soll, hat sich ein neues Konzept herauskristallisiert - die Männerhobbies werden entschlackt!
Das hat nix mit Frühjahrsdiät zu tun, sondern eher mit der Zielgruppe. Ein Blog, das kein Mensch liest, ist ziemlich sinnfrei - also sollte man ein bisschen Zielgruppenwerbung betreiben.
Dabei mehrere Gruppen gleichzeitig anzusprechen, ist ein bisschen schwierig, insbesondere wenn man(n) auch mal heftigere Themen anspricht.
Kurz gesagt, wenn ich mein Blog auf diversen Tabletop-Seiten promoten möchte, stehen mir meine Kannibalen- und Zombiefilme im Weg! *argh!*
Da ich auch keine Zensuren vornehmen möchte, müssen diese Dinge wohl erstmal verschwinden...

oder wollt ihr über sowas lesen??
Zum Ausgleich gibt's in Zukunft regelmässigere Posts zu lesen und viel mehr Fotos auch von unfertigen Dingen - ist doch auch was, oder?

Da ich von meinem zweiten Steckenpferd nicht lassen kann, wird der Filmteil demnächst auf ein neues Blog umziehen - da gibt's dann auch gleich ein spannendes Projekt, dass der geneigte Leser quasi mit mir gemeinsam erleben darf! Für Spannung ist also gesorgt...

Freut Euch auf Ostern, wenn die Männerhobbies durchstarten und das Filmprojekt 50 startet!

Jawollja, immer her damit!!

Sonntag, 16. März 2014

Neues aus der Miniaturenwerkstatt

Damit ein Tabletop-Spiel so richtig Spaß macht, muss man als Spieler seine Figürchen nicht nur zusammenkleben, sondern auch bemalen - im Normalfall nimmt dieser Teil des Hobbys den größten Teil der Freizeit in Anspruch. Je nach Qualitätsanspruch und Maltalent geht sogar richtig viel Zeit dafür drauf, so dass man das eigentliche Spielen oft in's Hintertreffen gerät.
Soweit soll's bei mir nicht kommen! Aus diesem Grund nehme ich mir den Grundstock einer Armee immer zuerst vor, also das was man wirklich nötig haben sollte, um die Armee spielen zu können. Nach dem Zusammenbau mache ich mir dann Gedanken über die Bemalung - hier heisst die Devise eigentlich immer: " wie bemale ich die Figuren, dass bei kleinstmöglichem Aufwand ein bestmöglichstes Ergebnis zustande kommt?"
Mit einem guten Konzept und etwas Disziplin kommt so recht schnell in den Genuss, eine spielfähige Armee zu besitzen und kann sich zukünftig mit aufwendigen Umbauten oder besonderen Modellen beschäftigen, um die Armee zu erweitern.
Bei meinen heißgeliebten Chaos Space Marines hat man den großen Vorteil, dass die Hintergrundgeschichte viele Freiheiten bei der Gestaltung der Modelle und ihrer Bemalung erlaubt... wie man schon unschwer aus dem in der Armeebezeichnung vorhandenen Wort "Chaos" ersehen kann! :-)
Als ich vor vielen Jahren mit dieser Armee anfing, bastelte ich zunächst mal ein paar Seuchenmarines mit Trupptransportern (Rhinos), einen Panzer (Predator mit Laserkanone) und zwei Dämonenprinzen als Anführer zusammen - das ging recht schnell, ich konnte viele gebrauchte und beschädigte Figuren verwenden (Nurgle ist ja der Gott des Verfalls) und alles dann mit etwas Kleber und Modelliermasse verunstalten. Die Bemalung in 17einhalb Grüntönen ging dank der Maltechniken "washen" und " trockenbürsten" sehr flott von der Hand.
Bei jeder neuen Einheit hatte ich nun die Wahl, einfach mit denselben Methoden flott was Neues aufzustellen, was vor Allem kurz vor Turnieren wegen dem Zeitdruck sehr praktisch ist, oder mit etwas Zeit und mehr Aufwand etwas auszuprobieren.
Die neuesten Zugänge in meiner Chaos-Vitrine sollen das mal etwas verdeutlichen...

Ein Impuls-Kauf in einem bekannten Internet-Auktionshaus (*grins*) brachte mich in den Besitz einer kleinen Kiste vollgestopft mit Khorne-Berserkern, teilweise bemalt, teilweise gebaut und teilweise auch wieder auseinandergefallen. Da ich eh schon einen Land Raider, ein Rhino und ein paar ziemlich alte Berserker besaß (ganz simple Modelle, alle in derselben Pose, man muss nur den rechten Arm und den Rückentornister ankleben), wollte ich diese Gelegenheit nutzen, die Khorne-Fraktion meiner Armee etwas auszubauen...insbesondere da es sich seit einer Weile auch sehr lohnte, einen Khorne-Lord zu spielen, der sich bestimmt über ein paar loyale Gefolgsleute freuen würde.
Also nutze ich die lauen Sommernächte 2013 in unserer Ferienwohnung in Norddeutschland, um die Berserker zu bauen, bzw. reparieren und Bemalfertig zu machen.
Das Ergebnis: ein Karton mit 50-60 Berserkern! Whoa, ziemlich viel!!
Klare Entscheidung in diesem Fall also zu Gunsten einer einfachen, aber effektiven Bemalung.
Zunächst wurden alle Modelle mit schwarzer Sprühgrundierung vorbereitet, dann einmal grob mit einem hellen Silber überpinselt, so dass tiefe Falten noch schwarz blieben und abschließend einmal grob mit einer dunklen "Wash"-Farbe bepinselt, die flüssiger und weniger intensiv ist als normale Farbe und nach dem Auftragen die ganze Fläche etwas abdunkelt und sich in den Vertiefungen der Figur sammelt, so dass man quasi automatisch eine halbwegs realistische Schattierung der Oberfläche erreicht.
Nach über einem halben Jahr in diesem Zustand habe ich mich dann vor ca. 1 Monat erbarmt und mir ein paar Jungs aus dem Karton geholt und diese Schritt für Schritt fertigbemalt.
Das Ergebnis ist keine große Kunst, wirkt aber auf dem Spielfeld sehr hübsch und einheitlich - eine klassische "Aufstockung des Grundstocks" also und eine schöne Abwechslung zum dreckigen Grün meiner Nurgle-Einheiten.

Alle Berserker im Licht der Abendsonne...
Neben den "aufgeforsteten" Modellen aus dem Auktionshaus hatte ich mir auch erlaubt, noch ein paar besonders schicke Figuren mitzubemalen. Einmal natürlich den prominenten Chefoberberserker "Khârn der Verräter", ein dezent zum Weltraumhelden umgestrickter Chaoskrieger aus Games Workshops Fantasy-Spielwelt und ein paar ziemlich alte Zinn-Berserker, die damals noch ohne die "Hasenohren" am Helm auskommen mussten...

Berserker mit Totenkopf-Helmen, mitte links Khârn, rechts daneben der Fantasy-Umbau

Beim Reparieren der Plastikminiaturen musste ich auch ein paar andere Bauteile verwenden, um Fehlendes zu ersetzen - gut zu erkennen auf dem folgenden Foto. Vorne links der Kerl hat die Beine und den Helm eines Fantasy-Chaoskriegers bekommen und den rechten Arm eines Barbaren. Ganz rechts, der Zweite von Oben hat ebenfalls einen Chaoskrieger-Helm auf dem Kopf.



Auch auf diesem Bild sind ein paar Dinge zu finden, die nicht zum Berserker-Bausatz gehören, z.B. der Arm mit der Energiekralle (linke Seite, zweite Figur von Unten, auch der Helm gehört eigentlich zu einem anderen Bausatz) oder die seltsame Waffe des Berserkers unten rechts. Sehr schön auch zu sehen ist der Unterschied zwischen den modernen, dynamischen Posen der Berserker und der starren Haltung ihres alten Plastik-Pendants (am rechten Rand in der Mitte, der Typ der sein Kettenschwert hält wie ein Verkehrspolizist die Kelle...).


Auch an eine kleine, aber feinere Erweiterung meiner Armee habe ich mich in den letzten Monaten herangewagt - ein kleiner Trupp Noisemarines des Slaanesh. Diese Marines haben sich dem Gott der Sinnesfreuden verschrieben und suchen immer wieder einen neuen Kick, ohne jedoch jemals wirkliche Befriedigung zu erlangen. Ziemlich kranke Typen also...
Im Verlauf der Jahre hat Games Workshop diese Jungs vom Design her wirklich komplett umgekrempelt, aus schreiend bunten Typen mit vielen Verzierungen und Gimmicks an Rüstung und Waffen wurden inzwischen recht einfarbige Langweiler, die höchstens noch mit verzerrten Gesichtern und ein paar Anleihen an SM-Klamotten einen dezenten Gruseleffekt für sich verbuchen können.
Als alter Nostalgiker und weil ich mich noch nie mit bunten Farben auseinandergesetzt hatte, wollte ich zum klassischen "schreibunten" Farbschema der Noisemarines zurückkehren, denn das aktuelle schwarz-pink ist zwar nett anzusehen, würde aber neben meinen knatschroten Berserkern ziemlich abstinken.
Um den "mein Gott ist abgefahrener als Deiner"-Effekt noch zu verstärken, verwendete ich die schrägsten und seltensten Modelle, die ich in meiner Sammlung (und im Online-Gebrauchthandel) finden konnte. Anstatt eines einheitlichen Farbschemas kreierte ich eine Gruppe totaler Individualisten, die sich in schreiende Farbkombinationen kleidet, da ihre unnatürliche Sinneslust alles andere in ihren Augen grau erscheinen lassen würde.
Als Projekt hat mich dieser Spaß schon etwas mehr Zeit gekostet, da ich hier keine Fließbandarbeit leisten konnte - schließlich sah kein Modell aus wie das andere, so dass man auch keinen Arbeitsschritt stupide bei allen Modellen ausführen konnte.
Am einfachsten bemalt, quasi als Test "wie bunt kann ich eigentlich?", mussten ein paar alte Modelle von Heartbreaker Games (schon laaaange Pleite, die Spielsysteme dieser Firma existieren auch nicht mehr) herhalten, sogenannte "Sons of Rasputin":

An jedem Modell sind mindestens 3 Farben leuchtaktiv unter UV-Licht!

Als Träger für die schweren Schallwaffen der Noisemarines (Blastmaster, zerstört mit Schallwellen Gewebe und sogar Metall) verwendete ich ebenfalls zwei "Sons of Rasputin" und einen uralten Noisemarine von Games Workshop, den ich besonders wegen der Darstellung des Blastmasters in Form einer E-Gitarre in's Herz geschlossen habe.

Heavy Metal!!

Ein klein bisschen dezenter in der Farbgebung, aber ebenso ungewöhnlich im Aussehen wirken diese Zwei Gesellen, die sich ebenfalls aus sehr alten Modellen von Games Workshop rekrutieren. Damals hiessen Chaos Space Marines noch Chaos Renegades...


Die letzten vier Modelle meines Experiments sind originale Slaanesh-Renegades von Games Workshop - ich nenne sie liebevoll meine kleinen Klonjungs...


Dieses Projekt war wirklich eine tolle Abwechslung und es werden sicherlich noch ein paar Slaanesh-Farbexplosionen folgen...

Als letztes Beispiel in dieser kleinen Werkschau möchte ich noch ein ganz besonderes Modell vorstellen. Dieser war ein Impulskauf, eine Sammelfigur von D&D-Miniatures. Diese Figuren sind einzeln in Platiktüten verpackt und man kauft sie quasi blind, ohne vorher zu wissen, welche Figur man bekommt - es sei denn man kauft die Dinger im ausgepackten Zustand irgendwo online.
Auf diesem Wege fand der "Hill Giant" also seinen Weg in meine Bastelkiste, auch wenn ich noch nicht wusste, was ich damit anfangen sollte - aber er hatte so eine schnuckelige "Isch bin der Hulk, isch hau disch auf'n Kopp!"-Attitüde, den musste man einfach gernhaben!

Tja und so nach und nach formte sich eine Idee in meinem Kopf - und die habe ich inzwischen durchgeführt und abgeschlossen. Aus dem Riesen-Neanderthaler ist nun ein schmucker, radioaktiver Dämonenprinz geworden, der auf einem Berg aus Leichenteilen thront und unter UV-Licht radioaktiv leuchtet - geilo!

man beachte die modische Trendfarbe lila in den Haaren...
Wenn der bei Sonnenlicht schon so grell ist, wie sieht der dann erst unter UV aus?

Ob in der Gürteltasche wohl das Batteriefach steckt?

Zum Thema UV muss ich wohl noch kurz was sagen:
In fast jeder meiner Armeen habe ich mehr oder weniger häufig mit UV-aktiven Farben gearbeitet, so dass man bei fast jedem Spiel ein paar lustige Effekte bekommt, wenn man denn eine passende Lampe dabeihat. Leider beschränkt sich das bisher bei mir auf eine UV-LED-Taschenlampe...
Trotzdem werde ich mit Hilfe dieser Lampe mal ein paar dieser Effekte dokumentieren und bei Gelegenheit hier vorstellen.
Bis dahin erstmal viel Spaß mit den Fotos und Euren Hobbies und wasauchimmer Euch sonst noch Freude macht!


Donnerstag, 6. März 2014

Turnierbericht: Moschen in Koblenz!

Als ich vor einigen Jahren meine erste kleine Chaos-Armee fertig gebastelt und bemalt hatte, wagte ich (halbwegs regelfest nach ein paar Übungsspielen) meinen ersten Ausflug in's Turniergetümmel. Zielort war Koblenz - denn dort würde mich keiner kennen, jede Blamage bliebe also erstmal mein kleines Geheimnis. Obendrein hatte ich gelesen, dass die Spieler dort eher spaßige Spiele bevorzugen und keinen harten Schniedelwutzvergleich, wie es sonst auf den meisten Turnieren üblich ist...

Nach einigen Jahren Abstinenz (die Koblenzer Szene war ein wenig "eingeschlafen") bot sich mir nun endlich wieder die Möglichkeit einer Turnierteilnahme - da musste ich nicht lange überlegen und meldete mich an.
Da ich meine Necrons immer noch nicht ganz fertiggestellt hatte, packte ich also wieder mal eine Kiste voll mit Chaos Space Marines, im Grunde eine ganz ähnliche Zusammenstellung wie letztes Jahr auf den Rhein-Main-Meisterschaften:
Ein Khornelord auf Moloch und ein Nurglelord auf Motorrad, inklusive einer Leibgarde aus 5 Chaosbruten für jeden der beiden, bildeten die schnelle Eingreiftruppe der Armee. Als Feuerunterstützung im Hinterland stellte ich einen 3er-Trupp Kyborgs und 6 Havocs mit Maschinenkanonen in die (eigentlich schon obligatorische) Aegis-Verteidigungslinie. Um Missionsziele zu erobern packte ich diesmal nur 2 Kultistentrupps ein, dafür aber auch 2x7 Seuchenmarines mit Plasmawerfern - ich wollte einfach mehr Möglichkeiten, mit den Standards zu arbeiten, anstatt sie nur zu verstecken und zu beten, dass sie nicht vor Ablauf des Spiels umfallen.
Zu guter Letzt noch einen Drachen eingepackt und es konnte losgehen...
Runde eins des Turnieres paarte mich lustigerweise gleich mit einem sehr angenehmen Gegner, gegen den ich damals mein erstes Turnierspiel überhaupt bestritten hatte. Er hatte diesmal eine sehr stylische Imperiale Armee mitgebracht, allesamt alte Zinnmodelle der "Tallarner" (Wüstenkrieger mit Turbanen) und auch die Armeezusammenstellung gefiel mir äusserst gut. Da waren keine fiesen Flugzeuge oder übermächtige Artilleriepanzer dabei, dafür massenweise Infanteristen mit schweren Waffenstellungen (Maschinenkanonen & Laser), drei Leman Russ Panzer (2x mit dicker Kanone, 1x mit Maschinenkanonen) und sogar zwei Sturmpanzer, die man leider heutzutage nur noch sehr selten auf dem Spieltisch erleben darf.
Wir suchten uns erstmal jeder ein Spielfeldviertel aus, platzierten 3 Missionsziele (eins im jeweiligen Viertel und das Dritte in die Mitte) und bauten auf. Wie üblich, wenn man als Chaos-Spieler gegen eine reine Beschuss-Armee antritt, baute ich auf mein Würfelglück und schob alles so weit nach vorne wie möglich. Wir hatten beide nicht die nötige Mobilität, um das gegnerische Missionsziel zu erobern, also würde sich das Spiel in der Mitte entscheiden.
Also flott die Würfel warmgepustet und ab ging die wilde Luzie...
Beide Lords samt ihrer Bruten stürmten vor, dicht gefolgt von meinen Seuchenmarines, um möglichst schnell in die feindlichen Linien zu krachen, bevor sie unweigerlich im Kugelhagel untergehen würden.
Khorne-Kuhreiter im Ansturm auf die Imperialen...
Ein taktischer Fehler wurde mir dabei zum Verhängnis: Die Aegis samt Feuerunterstützung stand viel zu weit hinten, konnte fast im gesamten Spiel nichts tun. Obendrein verweigerte mein Drache die Mitarbeit und ließ sich einige Runden Zeit, ehe er aus der Reserve erschien.
So kam es wie es kommen musste, meine Offensive verrauchte im Abwehrfeuer der Tallarner, die allerdings auch überdurchschnittlich viel Zielwasser intus hatten. Mein mutiger Khornelord starb tatsächlich im Nahkampf gegen ein paar mickerige Soldaten (naja, er hatte auch nur noch 1 Lebenspunkt, als er in's Getümmel sprang) und der Leman Russ auf der rechten Feindflanke schaffte sogar einen Schuß um die Ecke eines Gebäudes herum, sowas passiert wirklich nicht jeden Tag!
Trotzdem ein sehr spassiges Match und am Ende stand es dann 15:05 Turnierpunkten - ich war also wenigstens nicht leer ausgegangen...

Runde 2 versprach ein weiteres Highlight zu werden, denn ich durfte gegen Space Marines ran. Als Chaosspieler ist das nicht nur eine Frage der Ehre, gegen den Erzfeind anzutreten, sondern man profitiert auch von einigen Sonderregeln, die nur gegen die diversen Marine-Orden zum Tragen kommen (z.B. darf man in der 1. Nahkampfrunde alle misslungenen Würfelwürfe einmal wiederholen).
Die Mission kam mir eigentlich auch entgegen, denn man musste einfach nur zur Spielfeldmitte auf einen Hügel rennen und soviele Standard-Truppen dort einbunkern wie möglich. Ich stellte also wieder aggressiv auf und stürmte vorwärts.
Mein Gegner hatte sich in einer mittig liegenden Ruine verschanzt, etwas rechts davon einen Panzer abgestellt und wollte mir mit 3 Landungskapseln das Leben schwer machen. Anstatt meine Aegis-Stellung zu überrollen, ließ er die Kapseln jedoch relativ defensiv landen, so dass eigentlich nur sein Chef mit Kommandotrupp eine wirklich Gefahr darstellten.
Mit Genuss warf ich meinen Nurglelord in den Kampf, doch leider nicht mit dem gewünschten Erfolg - die gefährlichen (und sehr neumodischen) Gravitations-Waffen des Kommandotrupps konnten sich zwar nicht so recht entfalten, aber sein Chef ging dank Sturmschild und Energiefaust siegreich aus dem Gemetzel hervor...ärgerlich!
An der Front ging es auch nicht so planmäßig voran, wie ich es mir gewünscht hatte. Alle seine Infanterietrupps (auch die 2 Unterstützungstrupps mit den schweren Waffen, sog. "Devastoren") hatten sich eingebunkert und teilweise aufgeteilt, setzten mich aus der Deckung heraus schwer unter Druck. Trotz aller Widrigkeiten konnte ich jedoch seine Festung stürmen und mir seinen zweiten Anführer, einen Psioniker (Zauberer) namens Tigurius, in kleinen Fetzen ins Beutetäschlein packen - Hurrah!
Mein Drache stieg etwas früher als im ersten Spiel in die Action ein, brannte einiges an Marines weg, bekam jedoch im feindlichen Hinterland einen bösen Treffer in den Pobbes - festgefahren im Schwebermodus und ohne seinen Flammenwerfer durfte er nur noch zugucken.
Während dieser ganzen wilden Action ging es jedoch meinen Standards ganz schön an den Kragen, während er mir durch die aufgeteilten Trupps mehr Ziele anbot, als ich umhauen konnte. Zudem hatte er mich gleich zu Anfang eine volle Runde lang aufgehalten, weil ein 5er Trupp Scouts auf einem Türmchen erst nach dem Beschuss durch meine gesamte (!!) Armee über den Jordan ging...
Kurz gesagt, als dem Drache die Puste ausging und mein Lord in seinen großen Trupp reinrauschte, stand ich in Sachen Siegeschance schon bildlich gesprochen mit beiden Füßen auf der Bremse.
Beinahe hätte er mir auch noch meinen Lord zersägt, doch ein Duell mit seinem Truppführer, den er in den Zweikampf geschickt hatte um seinen heißgeliebten Tigurius vor meiner Dämonenaxt zu bewahren, spendierte mir die erste positive Belohnung seit dem Erscheinen des Chaos-Regelbuches vor knapp einem Jahr - ich erwürfelte eine Doppel-Sechs auf der Belohnungstabelle für gewonnene Zweikämpfe und mein beinahe toter Khornelord verwandelte sich in einen Dämonenprinzen!!
Man kann sich das quasi wie die Verwandlung von Prinz Adam in He-Man vorstellen - aus Kuschelweich wird hammerhart (und die verlorenen Lebenspunkte werden auch noch geheilt, klasse!)
Half aber alles nix, denn am Ende hatte er einfach mehr lebendige Infanterietrupps (auch wenn die teilweise nur noch 1-2 Mann stark waren) und konnte diese in der letzten Runde auf dem Hügel parken. Technischer K.O. und wieder nur 5 Punkte für mich, aber die epischen Momente lagen diesmal auf meiner Seite und über den "He-Man"-Moment meines Lords war ich mehr als begeistert!

Somit ging es in Runde 3 eigentlich nur noch um etwas "Punkte-Kosmetik", also alles nur nicht Letzter werden!
Das würde allerdings nicht leicht werden, denn ich durfte gegen eine Tyraniden-Armee antreten, die alle Vorteile des neuen Regelbuches mit einer sehr bunt gemischten Aufstellung aufwies. Da waren viele kleine Käfer (Hormaganten, Thermaganten), ein paar dicke Brummer zu Fuß (Tervigon und das neue Plasma-Ballerviech) und natürlich auch ein bissel was Geflügeltes (Tyrant & Harpye). In der Reserve lauerte ausserdem der große Buddelwurm (Mawloc), der irgendwo im Zentrum meiner Armee aus dem Boden brechen und viel viel Schaden anrichten wollte. Die Mission war allerdings etwas zu meinen Gunsten, da es Punkte für zerstörte Einheiten gab und er ein paar mehr davon auf dem Tisch hatte als ich mit meiner kleinen Elite-Truppe.
Ein weiterer Vorteil für mich war, dass ich mich ja schon eingehend mit den Käfern befasst hatte - somit versuchte ich erstmal, mich auf seine Schwachpunkte zu konzentrieren.
Zunächst einmal sorgte ich dafür, dass sich meine Jungs nicht zu sehr an einem Punkt knubbelten - das wäre eine Einladung auf dem Präsentierteller für seinen Mawloc.
Dann ging ich kurz entschlossen seine Synapsen-Kreaturen an, denn ohne Synapsen würde ich das Kleinvieh schnell zur Flucht zwingen können.
Angesichts der Käferflut blieb ich gelassen, schmiss meinen Khornelord in das Kleinvieh und richtete sämtliche Zerstörungskraft gegen die Synapsen - mit Erfolg! Drei Tyranidenkrieger und zwei Zoantrophen bissen ins Gras und der Flammenwerfer meinen Nurgle-Chefs brannte noch einige kleine Käfer mit weg. Meine Bruten und Khorne-Kuhreiterchef kloppten sich blutig mit dem Kleinvieh, doch die Reserven meines Gegners sorgten für die nötige Synapse, um schlimmeres zu verhindern...
Dann jedoch kam die Stunde der Chaosgötter!
Die Würfel des Gegners waren auf einmal wie verhext, denn als sein fliegender Tyrant aus der Reserve auftauchen sollte, wich er nicht nur unglücklich in meine Truppen ab, sondern legte auch noch eine glatte Eins auf der Missgeschickstabelle hin - und *peng* war sein Chef im Orkus verschwunden.
Als ob das nicht genug wäre, erwürfelte er auch mit seinem Buddelwurm ein böses Unglück, denn das Vieh brach nicht in meinen Truppen aus dem Boden, sondern mitten in seinen eigenen Käfertruppen! *Bumm!* *Krach!* haufenweise tote Käfer!
Damit war das Spiel dann eigentlich gelaufen, denn es blieb uns leider keine Zeit mehr, bis zur finalen sechsten Runde weiterzuspielen. Dann hätte sich nämlich entschieden, ob er trotz der herben Verluste am Ende den längeren Atem gehabt hätte, oder ob es mir trotz der Verluste, die auch meine Jungs inzwischen erlitten hatten, doch noch gelungen wäre, die Käferplage auszurotten.
Dank epischem Würfelpech und Zeitmangel sprang so am Schluß noch ein deutlicher Sieg (17:03 glaube ich) für mich heraus und die Mission "Nur nicht Letzter werden!" war erfüllt!

Fazit:
Endlich mal wieder ein nicht ganz so bockhart gespieltes Turnier, klasse! Es wäre wirklich schön, wenn die allgemeine Turnierszene wieder ein bisschen weg vom harten Niveau käme und so entspannte, lustige Tage wie in Koblenz zustande kämen. Hier entschied meistens nicht die reine Härte der Listen, sondern Taktik und Würfelglück. Es gab zwar hinterher ein bisschen Unstimmigkeiten, ob es nicht zuwenig Gelände auf den Platten gegeben hätte, aber dazu kann ich nur sagen, dass die 6. Edition der Warhammer 40.000 Regeln grundsätzlich Beschuss-Armeen bevorzugt und man ja nicht die ganze Platte mit Bäumen zutackern kann, um den Nahkämpfern eine Chance zu geben - dann kommt man ja auch nicht vom Fleck und ist mehr damit beschäftigt, die Figürchen zwischen die Plastik-Kulissen zu klemmen als alles Andere...
Auf jeden Fall hoffe ich, dass dies nicht das letzte Turnier in Koblenz war und die Mitspieler wieder so fair und humorvoll sein werden - denn davon lebt letztendlich das Hobby.

Isch habe fertich!


Mittwoch, 26. Februar 2014

Spielbericht: Hauptsache auf die Fresse!

Jawollja, wie versprochen wieder ein schnuckeliger Spielbericht aus dem 40. Jahrtausend!
Diesmal wieder ein kleines Funspiel im privaten Rahmen, denn ehrlich gesagt - das macht halt immer noch am meisten Spaß. Wir hatten vorab ausgemacht, ein kleines Vorbereitungsspiel für ein anstehendes Turnier unserer Spielergemeinschaft zu absolvieren, weshalb ich wieder meine Necrons aufstellen wollte...
Da ich jedoch meine Blechroboter bei meiner Freundin in der Vitrine vergessen hatte, musste ich spontan vom ursprünglichen Plan abweichen und mal wieder meine geliebten Chaos Space Marines ausführen.
Kein Problem, da würde sich doch sicher was nettes aufstellen lassen...
Da wir die Armeeliste meines Gegners gemeinsam besprochen und auch schon getestet hatten, wusste ich ziemlich genau was mich erwartete und gab mir Mühe, etwas gleichwertiges aufzustellen.
Zunächst mal packte ich eine Aegis-Verteidigungslinie inkl. Flak und einen Chaosdrachen ein - auf der Gegenseite würde es genauso aussehen, somit hatte Niemand vorab schon die Lufthoheit und es würde nur auf Würfelglück und Taktik ankommen.
Statt der üblichen Chaoslords stellte ich einen fliegenden Dämonenprinzen mit Dämonenwaffe auf, quasi ein hochmobiles Nahkampfmonster...dieser würde hoffentlich mit dem Khornelord meines Gegners fertigwerden.
Sehr wichtig für ein Turnier sind nicht nur die reinen Killereinheiten, sondern vor Allem auch die Standard-Infanteristen, um Missionsziele zu erobern. In dieser Hinsicht war Sparkurs angesagt, denn ich packte nur drei Kultistentrupps ein, die ausser rumlümmeln und sterben nicht viel können, doch auch auf der Gegenseite war nicht viel von der Infanterie zu erwarten. Ein offensiver Trupp Berserker im Land Raider ist ein offensives Element, d.h. die Jungs gehn nach vorne und verhauen jemanden, anstatt sich um Missionsziele zu kümmern...und im Hinterland trieben sich noch 7 Marines herum, die eigentlich nur da waren, um die Flak zu bemannen.
Kurz gesagt, meine Trupps waren zu schwach um Ziele zu erobern & zu halten, seine waren zu sehr auf andere Aufgaben fixiert. Das Spiel würde also eher über sekundäre Ziele entschieden...
Lustigerweise erwürfelten wir ausgerechnet eine Mission, bei der man insgesamt 5 Missionsmarker erobern musste - naja, wir einigten uns auf ein möglichst spektakuläres Blutvergiessen und setzten unsere Verteidigungslinien demonstrativ in die Mitte unserer jeweiligen Aufstellungszonen an der langen Spielfeldkante.
Wie erwartet standen 7 Marines in der feindlichen Stellung, ich packte einen Kultistentrupp und 5 Havocs mit Maschinenkanonen in meine. Auf meiner linken Flanke bezogen der Khornelord auf Moloch undseine Leibgarde aus Chaosbruten (=Kugelfänger) Stellung, dazu ein Klauenmonstrum (groß, schnell und der sichere Tod für jeden Panzer) und 3 Kyborgs - das würde also die heisse Flanke werden. Dieser Streitmacht stellte ich erstmal meine 3 Höllenschlächter entgegen, die zwar den Ansturm nicht aufhalten, aber zumindest ausbremsen sollten. Das alles sollte meinen 2 Predator-Panzern und den Jungs hinter der Aegis genug Gelegenheit geben, den Ansturm zu Klump zu schiessen. Blieb aber noch ein Problem übrig: ein Land Raider Transportpanzer mit 10 mies gelaunten Khorne-Berserkern auf der rechten Flanke!
Die Lösung bot sich an in Gestalt meinen Dämonenprinzen, der ja mit Flügeln recht schnell unterwegs ist und dank glücklichem Würfelergebnis auf der Kriegsherrentabelle in eine kleine Ruine ganz nah am Feind infiltrieren durfte. Super Sache!!
Da ich auch anfangen durfte (danke Würfel!!), ging ich auch direkt aufs Ganze:

Leider reichte die Kraft des dicken, grünen Monsters nicht aus, um den Panzer zu zerlegen - die Berserker nahmen ihm den Angriff echt krumm und gingen zum Nahkampf über...
Erst an diesem Punkt realisierte ich, wie heftig so ein Prinz sein kann, insbesondere mit Dämonenwaffe! Um es kurz zu machen, die Berserker wurden pulverisiert, mein Prinz verlor ein paar Lebenspunkte (unter anderem durch den Beschuss, dem er nach dem Pulverisieren ausgesetzt war) und zermatschte schließlich doch noch den Land Raider...
Land Raider plätten - Versuch Zwei!

Auf der linken Flanke lief derweil ein kleines Drama ab, welches ich "wann brechen sie durch und was wird dann noch stehen bleiben?" betiteln möchte...
Naja, zumindest der Bremsklotz funktionierte wie geplant:
Es wurde ausserdem Zeit, unsere Lufthoheit auszufechten - eine blutige Angelegenheit, die uns unsere Feuerbasis im Zentrum kostete... oder ums noch deutlicher zu sagen, unsere Drachen verbrannten quasi alle Truppen, die es sich in unseren Aegis-Stellungen bequem gemacht hatten.
Eine Handvoll Kultisten überlebt den Feuersturm auf meiner Seite
Ein einsamer Überlebender auf Feindseite
Beide Flieger wurden leicht beschädigt, doch das Spiel würde sich auf der linken Flanke am "Bremsklotz" entscheiden.
Es wurde eine wirklich spannende Endphase, denn unsere Flieger hatten sich quasi beide ausgepowert und unsere Todessterne (Berserker & Prinz) hatten sich mehr oder weniger gegenseitig ausgeschaltet (den letzten Lebenspunkt verlor mein Prinz kurz nach der Zerstörung des Land Raiders). Einen Kultistentrupp hatte ich in Reserver gehalten und versuchte nun mir ein Missionsziel zu sichern, bevor der Drache umdrehen und Stunk machen konnte. Im Gegenzug hatte mein Gegner schon einen Punkt für meinen Kriegsherren eingesackt, sich einen weiteren für First Blood (erster Abschuss) gesichert und immer noch ein paar Einheiten in meiner Aufstellungszone.
Die vierte Runde würde also das Endspiel einleiten...
Unser Rundenzähler, nicht hübsch aber dafür sehr eindeutig!

Die Höllenschlächter schlachteten die Bestie und waren nun bereit, den Khornelord zu empfangen:

Der Khornelord hatte zum Ausgleich einen Panzer geknackt und erwartete den Ansturm sehr gelassen:


Es gelang meinen Kultisten zu überleben und ein Missionsziel zu sichern, der Punktestand war also 3:2 zu meinen Gunsten - der Khornelord musste also gestoppt werden. Leider fiel noch ein Höllenschlächter dem Feind zum Opfer (da wuselten ja immer noch Kyborgs im Hintergrund herum) und so kam es zur finalen Konfrontation:
Würde mein angeschlagener Höllenschlächter den fast toten Khornelord vernichten können, um mir das 3:2 zu sichern oder würde er fallen und es in einem 3:3 enden?

Die Antwort:

Khorne triumphierte, sicherte einen weiteren Missionspunkt (1 Punkt für "Durchbruch") und das Spiel endete Unentschieden.

Insgesamt also ein klassischer Schlagabtausch zwischen rivalisierenden Chaos-Kriegerbanden - sowas endet meist blutig und ohne klares Ergebnis, quasi nach dem Motto "live to fight another day".

Einfach klasse, solche Spiele liebe ich - ausgeglichen von der ersten bis zur letzten Minute, viele epische Kämpfe und der Ausgang bis zur letzten Minute ungewiss.
Sehr schön auch, dass wir den Einsatz von Flugzeugen vorher abgestimmt haben, so konnte keiner einen allzu großen Vorteil daraus ziehen, dass die Spielregeln für Flieger und deren Abwehr so unausgegoren sind und oft Spiele kippen lassen können. Beide Drachen haben zwar gut abgeräumt, aber das Schlachtfeld nicht dominiert und die Entscheidung lief ja dann auch im Nahkampf ab, so wie sich das gehört!
Ich bin wirklich gespannt, wie mein Sparringspartner auf dem Turnier abschneiden wird, vor Allem ob es ihm wieder so gut gelingen wird, den offensichtlichen Schwachpunkt seiner Armee (zuwenig Standards für Missionsziele) auszugleichen. Für mich fällt die Turnierteilnahme leider wegen anderer Verpflichtungen flach, doch zum Ausgleich gibt's schon bald einen Bericht von einem anderen kleinen Turnier, an dem ich stattdessen teilgenommen habe.
Bis dahin goodbye, ciao, wuff und gute Besserung!


Sonntag, 19. Januar 2014

Ein neues Jahr, eine Million neue Projekte!

2013 war ein ereignisreiches Hobbyjahr, doch auch 2014 verspricht so einige Highlights.
So gibt es seit dem 11.01. ein neues Armeebuch für die Weltraumkäfer "Tyraniden", bald schon soll ein neues Regelwerk für die Zwerge erscheinen und man munkelt noch so einiges mehr - doch ich bin kein Freund von Gerüchteküchen, also halte ich mich da lieber bedeckt.
Die Tyraniden sind ein gutes Beispiel, wieso ich bei Gerüchten sehr sehr vorsichtig bin.
Mal abgesehen davon, dass die diversen Internetpropheten das eigentlich Erscheinungsdatum des Armeebuches mindestens 3x falsch eingeschätzt haben, klangen die eigentlichen Gerüchte über Inhalt und Regeln der neuen Weltrauminsekten teilweise wirklich "zu gut um wahr zu sein". So ziemlich alles, was die Spielergemeinde in den letzten Jahren gestört hatte am alten Regelbuch, sollte im neuen Büchlein zu mindestens 300% verbessert werden. Die Turnierfreaks freuten sich schon auf ebenso ultimative Gewinnerkombos, wie sie derzeit mit Tau und Eldar möglich sind und der Rest hoffte auf ein Ausbügeln aller "Designschnitzer" im alten Regelwerk.
Was aber irgendwie alle dabei vergessen hatten:
Die starken Einheiten der Tyraniden verdankten ihre Spielstärke zum größten Teil der Tatsache, dass ihr Regelwerk älter war als das Grundregelbuch der 6. Edition und dadurch viele Spielregeln "verbogen" wurden. Obendrein hatten die Mitarbeiter von Games Workshop wohl einen schlechten Tag, als sie die Regelergänzungen veröffentlichten, um das Tyraniden-Buch an die neuen Grundspielregeln anzupassen.
Beispiel gefällig? Na gerne doch...
Instinktives Verhalten - eine Sonderregel der Tyraniden - besagt, dass sich die einzelnen Einheiten immer in der Nähe von Chef-Insekten aufhalten müssen, da sie sich sonst auf ihre niederen Instinkte beschränken und nicht mehr planvoll vorgehen. Beim Carnifex, so einer Art Dampframme auf Beinen, bedeutete das schlichtweg, dass die dicken Brummer unkontrolliert auf das nächtbeste feindliche Ziel zurennen mussten, sobald sie ausser Reichweite der Chefinsekten gerieten - sie bekamen die Sonderregel "Berserker". Der Wortlaut der Sonderregel änderte sich jedoch in der 6. Edition und man bekam einfach nur 2 Bonuswürfel beim Angriff, war aber nicht mehr gezwungen, auf den Gegner zuzurennen...
Ein weiteres Beispiel: Psikräfte! Man erlaubte per Regelergänzung allen Tyraniden, wahlweise die Psikräfte (also quasi sowas wie Zaubersprüche) aus dem Grundregelbuch statt ihrer eigenen zu benutzen - praktischerweise auch die Sprüche der Biomantie, welche quasi aus jedem starken Monster ein fast unverwundbares Monster machten. Ganz klar ein Designfehler, der sich im Spiel derart stark auswirkte, dass man auf den Spieltischen fast nur noch dicke Monster mit Psikräften antraf und dagegen meist auch noch ziemlich alt aussah.
Jetzt ist das neue Regelwerk erschienen und siehe da... alle diese Fehler wurden ausgemerzt, alle zu teuren Kreaturen vom Punktewert reduziert und plötzlich waren auch die Regeln für instinktives Verhalten der Käferchen komplett unabhängig vom Grundregelbuch ausformuliert und konnten sich endlich wieder negativ auswirken, so wie es von je her gedacht war.
Na und jetzt darf der geneigte Leser mal raten, was die Spielergemeinschaft von dem neuen Buch hält...
Jo, genau - sie zerreissen es förmlich in der Luft! Es ist kein Turnierspielerbuch, keins wo man ohne Ahnung und Talent einfach die 4 stärksten Übereinheiten aussucht und dann im Automatikmodus jedes Spiel dominiert. Verdammt, das Buch enthält keine unfairen Tricks, keine unbesiegbaren Riesenkäfer, keine Atombombe auf sechs Beinen und auch keine "magische Stubenfliege die alle vorteilhaften Grundbuchregeln des Gegners auf Knopfdruck abschaltet". Furchtbar, oder?
Ganz ehrlich, ich halte es für eines der besten Armeebücher, die Games Workshop je geschrieben hat. Es ist durchgängig fair, abwechslungsreich, man kann viel experimentieren, viele interessante Themen-Armeen aufbauen und dabei immer ein gewisses Maß an Spielstärke beibehalten.
Natürlich eignet sich das nicht als leichter Einstieg ins Turniergeschehen und wohl auch nicht für Top-Platzierungen, aber ich behaupte mal rotzfrech, dass alle 40K-Turniere viel viel fairer ablaufen würden, wenn alle Armeebücher so ausgewogen wären wie das der Tyraniden.
Es reizt mich schon jetzt, in naher Zukunft ein paar der Weltraumkäfer aus meinen Kisten und Kartons zu holen und mal aufs Spielfeld zu scheuchen...
 
 
Bevor es allerdings käfermässig abgeht auf meinem Basteltisch, warten noch ein paar andere Projekte. Primär natürlich die Aufstockung meine Necron-Armee um ein paar Flugzeuge und zusätzliche Truppen.

Neben den 2 Flugzeugen habe ich vor, noch ein paar Gruftspinnen auszuprobieren und dann sind mir noch ein paar alte "Pariahs" in die Hände gefallen, die ich wohl als Platzhalter für die Mitglieder eines Herrscherrates, den jeder Necron-Anführer mitschleppen darf, verwenden werde.
Die erste Silberschicht ist schon aufgetragen:
 
 
Schicke Dinger, aber man merkt schon deutlich, wieso manche Spieler sie als "Croissants" verunglimpfen...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Unheimliche Viecher, aber mir gefallen sie...
 


 
Der lange Heini hinter den Pariahs ist übrigens der "Nightbringer", quasi der Bruder von Klaus dem C'tan...
 
Achja, das Projekt "mehr Drachen, mehr Bumms" ist auch noch aktuell - Drache Marke Eigenbau Nummer Zwei ist fast fertig und kann auch bald bemalt werden:
 
 
Der grüne Knubbel auf der Base ist der Rest Modelliermasse (hab ich am Halsansatz verwendet, um die Übergänge etwas "biologischer" zu gestalten), den ich nicht wegwerfen wollte...also hab ich eine formschöne Riesenraupe geknetet und als Deko-Element angebracht - schick, oder? :-D
 
 
Last but not least... die vielen schicken Zinn-Oger, die ich im Herbst zusammengeklebt habe, sind inzwischen bereit um grundiert zu werden. Ein paar hab ich schon weiss angesprüht...
 
 
und bei einem schonmal mit der Hautfarbe experimentiert...
 
 
und weil ich auch ein paar Yetis wollte, die weniger bescheuert als die von Games Workshop vertriebenen Krüppelaffen aussehen, landete ich schlußendlich bei Sammelfiguren aus weichem, biegsamen Plastik, die aber todschick aussehen - und letztendlich auch noch von mir persönlich neu bemalt werden (ob das eine Verbesserung wird, sei mal dahingestellt)...
 


 
Okay, hübsch sind die nicht, aber bedrohlich! Vierarmige Affen aus dem Dungeons & Dragons-Universum, man nennt sie "Girallon", eine furchtbar doofe Verballhornung von "Gorilla" die obendrein noch wie "Giraffe" klingt...naja...
 
Es gibt auf jeden Fall noch viel zu tun und das wir jetzt einen todschicken 3D-Fernseher zu Hause haben, gibt's auch noch viel viel zu gucken - und natürlich darüber zu berichten! Schon bald wieder hier in Ihrem Lieblings-Blog! :-D
 
Bis dahin, auf Wiedersehen *winke winke*