Dienstag, 26. April 2016

Heiße AoS-News und Problemfall Spieltisch

Tja, da unkt das gesamte Internet über die "verdummten" Spielregeln von Age of Sigmar und werkelt verzweifelt an Punktesystemen, um den ganzen Schwurbel irgendwie Turnierfähig zu machen und was macht Games Workshop? Dem Shitstorm nachgeben und eine fette Ankündigung in den Raum werfen :-)


Egal ob das Ganze jetzt in Buchform oder als PDF kommt, diese neuen Möglichkeiten werden wohl auch die letzten Unkenrufe verstummen lassen - also zumindest die berechtigten. Mehrspieler-Regeln? Ja gerne! Kampagnen-Regeln? Bestens, gerade für feste Spielergruppen absolut interessant!
Punktesystem? Endlich vernünftige Turniere ohne das übliche "Welcher Orga bastelt die brauchbarsten Regelungen" Theater...offizielle Regeln sind immer noch die beste Basis und lassen den meckererprobten Spielern weniger Angriffsmöglichkeiten gegen die Organisatoren, die im Tabletopbereich (und speziell bei Games Workshop Spielsystemen) schon immer mehr Schelte bekommen haben als nötig...

Natürlich ist uns allen klar, dass Games Workshop hier nur auf die wenig begeisternden Verkaufszahlen reagiert und dem heiligen inquisitorischen Feldzug der Warhammer Fantasy Fans endlich den Wind aus den Segeln nehmen will, aber letztendlich werden hier wichtige Lücken in einem grundsätzlich soliden Regelwerk geschlossen, die das ganze AoS-Geschwurbel hoffentlich endgültig aus seinem unverdienten Platz im Kuriositätenkabinett herausholen.

Leider steht dabei immer noch die Frage im Raum, ob sich GW mit diesem Schritt wieder in die Gewinnzone befördern kann, den AoS hat im Gegensatz zu Warhammer Fantasy eine echte Talfahrt hingelegt, die man mit einer sinnvolleren Erweiterung/Überarbeitung des etablierten Systems hätte vermeiden können. Während sich das Sci-Fi-Sytem 40K weiter ganz ordentlich verkauft, aber auch schon erste Ermüdungserscheinungen wegen seiner inzwischen doch sehr hohen Komplexität zeigt, muss man wirklich gespannt sein, ob gegen die inzwischen sehr zahlreiche Konkurrenz auf dem Sektor eine Zukunft als Genre-Primus überhaupt noch als realistisch anzusehen ist.
Was immer noch für Games Workshop als Hersteller spricht, sind die wirklich fantastischen Miniaturen und da möchte ich als Beispiel gleich mal die neuen, überarbeiteten Fantasy-Orks anführen, die nun unter dem Namen "Orruks" durch das AoS-Universum stampfen.
Wo früher grünliche Knutschkugeln in lustigen Posen und mit ungesund verkrümmtem Rücken durch's Fantasyreich stapften, bekommt man heute große, gefährlich aussehende Bestien, die zwar immer noch dank riesiger Waffen und Dekoelemente etwas "over the top" wirken, aber auf keinen Fall mehr lächerlich oder ungelenk.
Beispiel gefällig?

Ork-Schamane ohne Stirn, mit einem Unterkiefer der fast auf dem Boden schleift...
Oder Orks mit Bierbäuchen gefällig? *hust*


Da sieht der neue Megaboss doch um einiges gefährlicher aus, ein Panzer auf 2 Beinen mit richtig schön prolliger Schädeltrophäe!
Achja und ein neues Monster gibt's auch noch...richtig gigantisch und im Vergleich zum alten Kriegswyvern findet auch der Boss eine passende Plattform um sein Reittier zu führen, anstatt wie beim alten Modell die dicken Beine um einen dünnen Eidechsenhals zu knoten...






Da kann man doch echt nicht meckern, oder? :-)

Sogar das neue, ungewöhnliche Gelbschema (das nur entfernt an die alten Bad Moonz erinnert) weiß zu gefallen und das sag ich als jemand, der eigentlich nie ernsthaft vorhatte, Orks gut zu finden...höchstens als Kanonenfutter.

Es bleibt also weiterhin spannend im Games Workshopland ;-)

Sicher fragt sich der ein oder andere inzwischen, wieso ich hier immer nur herumtheoretisiere, aber nicht endlich selbst das Spielsystem teste und mal ein paar persönliche Erfahrungen einbringe. Tja, die Antwort ist eigentlich ganz einfach - zum Einen fehlt schlichtweg die Zeit, endlich mal eine oder zwei Testarmeen fertigzustellen oder zumindest spielfertig zu machen und zum Zweiten habe ich immer noch keine Spielplatte!
Letzteres stellt sich doch als größeres Problem dar als ich dachte.
Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Investitionen schwer zu überschauen und letztendlich ist da auch noch der Zeitfaktor...aber fassen wir doch dazu einfach mal meine Überlegungen zusammen.

Tisch Konzept 1: der Klassiker.
Sehr beliebt für den heimischen Hobbyraum ist der klassische Aufbau aus 1-2 Holzplatten, die die gewünschte Spielfläche im "Gardemaß" von 48 x 96 Zoll ergeben, gerne auch mal abgerundet auf die deutschen 120 x 180 cm. Dazu ein paar Sägeböcke und fertig ist die Spielplatte, bei Bedarf kann man die Oberfläche noch mit Modellbausand oder -Gras dekorieren.
Ehrlich gesagt ist mir das alles zu wackelig und unpraktisch, dazu kommt die dusselige Umrechnerei des Zollwertes in Zentimeter, damit Karlheinz im Baumarkt mit dem Zurechtsägen nicht überfordert wird und einmal unvorsichtig rumgestolpert, fällt das Ding in sich zusammen...
So eine Konstruktion sehe ich eher als Notbehelf an.

Tisch Konzept 2: echte Möbel.
Einen echten Tisch oder sogar Klapptisch als Basis? Klingt gut, aber es gibt schlichtweg kein Möbel mit passenden Maßen oder man muss gleich 2 Tische anschaffen, die zusammengestellt die passende Größe haben (natürlich hier in Deutschland auch wieder nur der Annäherungswert in Zentimeter).
Ziemlich teurer Spaß!
Lustigerweise gibt es inzwischen einen "perfekten Klapptisch" samt schicker Gaming Mat, schön stabil, perfekte Größe und sogar relativ erschwinglich - doch ein Blick auf das Angebot enthüllt einen dicken Fehler:

http://www.gamemat.eu/our-products/folding-board/6-x4-g-board-deal-including-g-mat/sk/

Abgerundete Ecken!! Geht natürlich garnicht, erst recht nicht wenn die Ränder der Gaming Mat nicht abgerundet sind und dann herunterhängen...

Man könnte natürlich noch den Schreiner seines Vertrauens fragen...wenn man reich ist und der Schreiner auch ein gutes Konzept hat, weil er versteht worum es bei dem Projekt geht.

Neee neeee neeeeeeeeeeeee, das muss doch auch einfacher gehen!!!

Ach und da wäre noch ein wichtiger Punkt: Wenn man ein schickes Spielfeld mit passender Größe hat, was zum Henker macht man mit dem Spielmaterial, dem Knabberzeug, den Getränken? Beistelltische daneben stellen? *lach*
Am besten noch per Durchbruch die Küche, das Wohnzimmer und Esszimmer miteinander zum Spielzimmer verbinden, damit sowohl die Spielplatte samt Beistelltischen und Sitzgelegenheiten noch Platz hat! Sauber!! :-)

Kommst Du an die Würfel Jürgen? *hust*

Kommen wir also zu Konzept Nummer 3: groß, günstig, klappbar!
Das magische Wort heißt "Tischtennisplatte" *tusch!*
Abgesehen vom Din-Maß für Tischtennisplatten, das eventuell mit 2,70 Meter Länge etwas überdimensional ist, findet man Mini-Platten in vielen verschiedenen Größen. Gerade auf dem Gebrauchtmarkt ist da viel zu entdecken zu richtig freundlichen Preisen. Flexibel ist sowas dank Klappbauweise und die Größe des eigentlichen Spielfeldes lässt sich ganz simpel durch eben eine Gaming Mat der gewünschten Größe bestimmen - so bleibt immer fein Ablagefläche übrig für alles, was man so benötigt.
Natürlich kann man auch ein Luxusspielfeld wie z.B. die Realm of Battle von Games Workshop auf diesen Tisch stellen, oder sich halt ne kleine Sammlung an Matten anlegen, um mehr Flexibilität bei Szenarien oder unterschiedlichen Wargaming-Settings (Sci-Fi, WWII, Fantasy usw.) zu haben.
Für mich gewinnt diese Alternative von Tag zu Tag mehr Sympathiepunkte und ich hoffe meinen Plan in 1-2 Monaten umsetzen zu können...

Fehlt dann nur noch eine Handvoll Modellbaugelände und Freiwillige zum Testen - mehr dazu zu gegebener Zeit, wie immer hier im Blog!

P.S.: Games Workshop bereitet wohl eine Rückkehr des HdR- bzw. Hobbit-Wargames vor - brauchen wir wirklich eine Wiederbelebung eines von vorne bis hinten Erfolglosen Spielsystems? Zumindest die Mordor-Orcs sehen das noch skeptisch...

 

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